[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs sowie
eine zur Durchführung des Verfahrens bestimmte Vorrichtung.
[0002] Es sind bereits Verfahren und zum Durchführen dieser Verfahren geeignete Vorrichtungen
bekannt, mit denen die Füllfähigkeit geschnittenen und imprägnierten Tabaks durch
Erhitzen mit einem gasförmigen Heizmedium verbesserbar ist. Zur Verbesserung der Füllfähigkeit
von geschnittenen Tabak- rippen reicht hierbei eine Imprägnierung mit Wasser aus,
während bei geschnittenen Tabaklamina ein bei niedriger Temperatur siedendes und/oder
verflüchtigendes, anorganisches oder organisches Imprägnierungsmittel eingesetzt wird.
[0003] Aus der GB-PS 14 09 825 ist es bekannt, eine Volumenvergrößerung des imprägnierten
Tabaks durch eine rasche Druckänderung im umgebenden Milieu herbeizuführen. Dieses
Batch-Verfahren ist jedoch sehr unwirtschaftlich.
[0004] Wird zur Volumenvergrößerung als Heizmedium Luft oder ein Inert-Gas ohne nennenswerten
Feuchtigkeitsgehalt eingesetzt (US-PSen 3 409 022, 3 409 023), so ergeben sich an
der äußeren Oberfläche des Tabakschnittes Krusten, die ein elastisches Nachgeben der
äußeren Zellen oder Zellenwände und eine erfolgreiche Tabakausdehnung verhindern.
[0005] Die Bedeutung der Kontaktzeit des Heizmediums mit dem Tabak während des Verfahrens
zur Volumenvergrößerung wird unterschiedlich beurteilt. In der US-PS 3 357 436 wird
eine außerordentlich lange Kontaktzeit unter Benutzung mehrerer Trockentürme hervorgehoben,
wobei sich aber nur Füllfähigkeitsverbesserungen von ca. 2,3 % ergeben. Bei einem
aus der US-PS 3 734 104 oder der korrespondierenden DE-PS 22 53 882 bekannten Verfahren
werden feuchte und geschnittene Tabakrippen über eine Kontaktzeit von 0,5 bis maximal
3 Sekunden in einem gasförmigen, Dampf enthaltenden Heizmedium getrocknet, und zwar
sehr rasbh bis auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 6 %, wobei sich zunächst eine etwa
50%ige Füllfähigkeitsverbesserung ergibt. Das den Tabak transportierende und trocknende
Heizmedium strömt mit einer Geschwindigkeit von ca. 40 m/s. Diese hohe Geschwindigkeit
bedingt zum Erreichen der angestrebten Kontakt- oder Verweilzeit entsprechend lange
Rohrleitungen mit einem beträchtlichen Druckgefälle und einem entsprechend hohen Energieaufwand.
Insbesondere in den Biegungen der Rohre sowie beim Abscheiden des Tabaks vom Heizmedium
lassen sich Tabakbrüche und damit verbundener Abfall in größerem Maß nicht vermeiden.
Der extrem stark getrocknete Tabak wird sehr brüchig und verliert stark an Qualität.
Zudem muß er vor der Weiterverarbeitung auf den üblichen Feuchtigkeitsgehalt von 12
bis 13 % gebracht wenden, wodurch die zunächst gegebene Füllfähigkeitsverbesserung
wieder stark verringert wird, sofern nicht aufwendige Maßnahmen vorgesehen werden,
um dies zu verhindern.
[0006] Ähnlich wird auch in der EPA 0029 588 vorgegangen, wo der imprägnierte Tabak in einem
mit 90°-Biegungen versehenen Rohrstrang von dem rasch strömenden Heizmedium in maximal
3 Sekunden expandieren und trockiengelassen wird, ehe er in einer Trennvorrichtung
vom Heizmedium getrennt wird. Eine starke Versprödung, ein großer Abfallanteil und
eine Qualitätsverschlechterung sind hierbei kaum zu vermeiden.
[0007] Gemäß der US-PS 3 881 498 wird der Tabak in einer Vibrowirbelschicht bewegt. Durch
Perforationen strömt Heizmedium ein. Die Gasströmungsgeschwindigkeit wird durch die
Schwebegeschwindigkeit der Tabakteilchen begrenzt, wodurch der Puffing-Effekt verschlechtert
wird. In der Tabak-Masse entstehen Strömungskanäle, welche zu einer ungleichmäßigen
Feuchtigkeitsverteilung und zu einem ungleichmäßigen Puffing führen.
[0008] Bei allen diesen bekannten und unwirtschaftlichen Verfahren, bei denen der Anfangs-Feuchtigkeitsgehalt
über 35 % liegt, wird die.Volumenvergrößerung in einem durchgehenden Verfahrenszug
bei praktisch unveränderten Bedingungen durchgeführt.Zur Trennung der Luft vom Tabak
und/oder für eine gleichmäßige Trocknung werden Zyklone eingesetzt. Der Endfeuchtigkeitsgehalt
liegt nach solchen drastischen Verfahren bei etwa 2 %, da die extremen Puffing-Bedingungen
auch beim Trocknen aufrechterhalten werden. Die Endqualität des Tabaks wird dadurch
beeinträchtigt und der Abfall gesteigert.
[0009] Die US-PS 4 044 780 beschreibt ein Gaseinlässe aufweisendes Rohr zum Transportieren
des Tabaks in warmer, feuchter Luft. Vor dem Austrittsende ist das Rohr mit einer
Einbuchtung versehen, um dort eine Beschleunigung der Strömung und eine verstärkte
Turbulenz zu bewirken. Dies führt zwar zur besseren Wärmeübertragung bei der Trocknung,
gleichzeitig resultiert daraus, daß die Tabak-Teilchen in weitgehend getrocknetem
Zustand bei erhöhter Geschwindigkeit durch die
[0010] Turbulenzen und Strömungsumlenkungen vermehrt Bruch erleiden, was die Füllfähigkeitsverbesserung
beschränkt und einen hohen Staubanteil erzeugt.
[0011] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art
sowie eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung zu schaffen, mit
denen die Volumenvergrößerung des imprägnierten Tabaks bis zum Erreichen einer hohen
Füllfähigkeitsverbesserung für den Tabak wesentlich schonender erfolgt, als dies nach
den bekannten Verfahren möglich war. Bei dieser schonenden Behandlung des Tabaks soll
möglichst wenig Abfall entstehen und zudem keine merkbare Qualitätsverschlechterung
eintreten.
[0012] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des
Hauptanspruchs angegebenen Verfahrensmerkmale gelöst. Es hat sich überraschenderweise
gezeigt, daß über 80 % der Volumenvergrößerung bereits in der ersten Verfahrensstufe
erreicht werden, nach der der Feuchtigkeitsgehalt erst um 5 bis 60% abgenommen hat.
Die weitere Behandlung des Tabaks in der zweiten Verfahrensstufe erfolgt dann wesentlich
schonender nur mehr bis zum zur Weiterverarbeitung notwendigen End-Feuchtigkeitsgehalt,
wobei durch die schonendere Behandlung des dann zunehmend trocknenden Tabaks A
bfäl le und eine Qualitätsverschlechterung weitgehend verhindert werden. Dadurch, daß
in der zweiten Verfahrensstufe die lineare Geschwindigkeit und die Temperatur des
Heizmediums wesentlich reduziert sind, wird sowohl der Energieverbrauch für das Verfahren
als auch die Bruchbildung im Tabak verringert.
[0013] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird Tabak in Form von geschnittenen Tabakrippen
oder/und geschnittenen Tabakblättern, entweder jeweils für sich allein oder miteinander
gemischt, behandelt.
[0014] Zur Erzielung eines guten Puffing-Effektes sind die Verfahrensmerkmale von Anspruch
2 wichtig. Während der ersten Verfahrensstufe ist auf den Tabak soviel Wärme innerhalb
kürzester Zeit zu übertragen, daß de Imprägnierungsmittel in inneren der Zellen verdampft,ehe
eine nennenswerte Abtrocknung der Zellenoberflächen oder Zellenwände stattfindet.Der
feuchte Tabak hält hier diese Geschwindigkeiten ohne Schaden aus.
[0015] Hingegen sind für die zweite Verfahrensstufe die Merkmale von Anspruch 3 günstig,
wo der Tabak unter derart gemilderten Bedingungen und in Anbetracht seiner zunehmenden
Trocknung behandelt wird. Die thermische und die mechanische Belastung für den Tabak
wird somit in der zweiten Verfahrensstufe gegenüber der ersten Verfahrensstufe merkbar
gemildert. Auch der Energieaufwand ist geringer.
[0016] Um die Wirkung des Verfahrens auf den Tabak genau dosiert zu halten, ist auch das
Merkmal von Anspruch 4 wesentlich. Über 9/10 der Verfahrensdauer wird der Tabak schonend
getrocknet.
[0017] Um Geschmacksveränderungen durch das erfindungsgemäße Verfahren vorzubeugen, ist
es zweckmäßig, den Tabak mit einem Imprägnierungsmittel gemäß den Ansprüchen 5 und/oder
6 zu behandeln. Gerade Aluminiumsulfat führt bei den geschnittenen Tabakblättern zu
einer verbesserten Endstabilität gegen Kollabieren, während Wasser ein preiswertes
Imprägnierungsmittel ist.
[0018] Dabei werden die besten Resultate erzielt, wenn die Stoffe in einem Anteil gemäß
Anspruch 7 bzw. im Hinblick auf Tabaklamina gemäß Anspruch 8 eingesetzt werden.
[0019] Damit die Volumenvergrößerung in dem angestrebten, großen Ausmaß bereits in der ersten
Verfahrensstufe erreicht wird, ist auch das Verfahrensmerkmal von Anspruch 9 wichtig.
[0020] Für die schonende Behandlung des Tabaks in der zweiten Verfahrensstufe sorgt die
gemäß Anspruch 10vorgegebene Temperaturabsenkung.
[0021] Der Tabak wird beiden Verfahrensstufen in der jeweils vorbestimmten Weise unterworfen,
wenn die Verfahrensmerkmale von Anspruch 11 und 12 berücksichtigt werden.
[0022] Alternativ dazu dann auch das Verfahrensmerkmal von Anspruch 13 in der zweiten Verfahrensstufe
vorteilhaft sein, da infolge der gemilderten thermischen Belastung der Tabak auch
eine mechanische Bewegung ohne nennenswerte Schäden verträgt.
[0023] Es kann dabei der Übergang von der ersten Verfahrensstufe in die zweite Verfahrensstufe
entweder kontinuierlich oder diskontinuierlich sein. Es muß bei beiden Alternativen
gemäß den Ansprüche 1
4 und
15 nur sichergestellt werden, daß nach der ersten Verfahrensstufe die Behandlung für
den Tabak tatsächlich in gemilderter Form abläuft.
[0024] In der Praxis hat es sich als zweckmäßig erwiesen, das Verfahrensmerkmal von Anspruch
16 zu beachten, da bei einer solchen Gesamtverfahrensdauer ein vertretbarer Energie
aufwand ausreicht, um zu einer hohen Ausstoßleistung zu kommen.
[0025] Das erfindungsgemäße Verfahren kann zweckmäßig in einer Vorrichtung durchgeführt
werden, wie sie Anspruch 17 erläutert. In dem Rohrsystem wird die eingangs erläuterte,
angestrebte Verweil-oder Kontaktzeit zwischen dem Tabak und dem Heizmedium genau erreicht,
wobei ein gleichmäßiger Wärmeübergang auf alle Tabakteilchen und trotzdem eine schonende
Bewegung des Tabaks gewährleistet werden.
[0026] Die Durchmischung des Tabaks mit dem Heizmedium wird dann besonders verfeinert, wenn
die Merkmale von Anspruch 18 realisiert sind.
[0027] Ein weiteres, zweckmäßiges Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens gibt Anspruch
19 an. Über die Querschnittserweiterung gelangt der Tabak nach Abschluß der ersten Verfahrensstufe
in die Trocknungsvorrichtung, in der er dann schonender weiterbehandelt wird, als
in dem Rohrsystem. Zweckmäßigerweise wird dabei gemäß Anspruch 20die Trocknungsvorrichtung
von einem speziell ausgebildeten Schacht.oder gemäß Anspruch 2
1 von einem Trommeltrockner gebildet.
[0028] Alternativ ist gemäß Ansprueh 22 auch ein Mehrbandtrockner für die schonende Behandlung
des Tabaks in der zweiten Verfahrensstufe zweckmäßig, wobei hier der Tabak auf mechanischem
Weg durch die zweite Verfahrensstufe bewegt wird.
[0029] Um eine exakte Trennung zwischen den beiden Verfahrensstufen zu erhalten, ist es
gemäß Anspruch '23weiterhin vorteilhaft, eine Abscheidevorrichtung einzuordnen.
[0030] Weiterhin ist gemäß Anspruch 24 auch ein Trommeltrockner zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens brauchbar, der einen sich in Strömungsrichtung vergrößernden Querschnitt
aufweist, wobei in einem Anfangsteil des Trommeltrockners die erste Verfahrensstufe
abläuft und in dem zweiten Teil des Trommeltrockners mit sich vergrößerndem Querschnitt
die zweite Verfahrensstufe mit schonenderer Behandlung des Tabaks durchgeführt wird.
[0031] Besonders zweckmäßig ist dabei das in Anspruch 25 hervorgehobene Merkmal, gemäß dem
der Trommeltrockner quer zu seiner Axialrichtung mit einer gleichmäßigen Strömung
heißer und feuchter Luft beaufschlagt wird.
[0032] Weiterhin ist Anspruch 26 noch auf eine weitere Ausführungsform der vorgenannten
Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gerichtet, bei der die
Querschnittsvergrößerung des Trommeltrockners darauf abgestimmt ist, daß der Tabak
auf seinem Weg durch den Trommeltrockner zunehmend trockener wird und deshalb zunehmender
schonend behandelt werden muß. Um= so größer der Querschnitt des Trommeltrockners
wird,
dest
o so mehr wird die Temperatur und die Geschwindigkeit des Heizmediums verringert.
[0033] Daneben ist auch eine weitere Vorrichtung verwendbar, wie sie Anspruch 27 erläutert,
und in.der der Tabak vorwiegend mechanisch bewegt wird.
[0034] Schließlich ist Anspruch 28 auf eine weitere vorteilhafte Ausführungsform einer solchen
Vorrichtung gerichtet, die besonders einfach und leistungsfähig ist.
[0035] Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer ersten Ausführungsform einer Vorrichtung,
Fig. 2 eine schematische Ansicht einer zweiten Ausführungsform einer Vorrichtung,
Fig. 3 eine schematische Seitenansicht einer dritten Ausführungsform einer Vorrichtung
zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 4 eine schematische Ansicht einer vierten Ausführungsform der Vorrichtung,
Fig. 5 eine fünfte Ausführungsform, und
Fig. 6 und 7 eine sechste Ausführungsform in zwei zueinandergeordneten Schnitten.
[0036] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Volumenvergrößerung (Puffing)von Tabak,insbesondere
geschnittenen Tabakrippen und/oder geschnittenen Tabakblättern, wird in einer Vorrichtung
durchgeführt, die in verschiedenen Ausführungsformen in den Figuren 1 bis 7 angedeutet
ist. Gemäß Fig. 1 führt eine Zuleitung 1 für den zerkleinerten Tabak über ein Regelorgan
2 zum Einlaßbereich I eines mit 4 bezeichneten Rohrsystems. Eine Heizmediumleitung
3 ist ebenfalls in diesem Bereich angeschlossen. Das Rohrsystem besteht (nicht dargestellt)
aus mehreren nebeneinander angeordneten Rohren, deren Wand einwärts gerundet vorspringende
Einbuchtungen 5 und 6 aufweist. Diese sind in Längsrichtung des Rohrsystems 4 zueinander
versetzt und bilden gerundete Hindernisse oder Schikanen. Im Auslaßbereich II des
Rohrsystems 4 ist eine trichterförmige Erweiterung 7 angeschlossen, die zu einer Trocknungsvorrichtung,
hier einem Trommeltrockner 8, überleitet. Der Trommeltrockner 8 ist in Lagern 9 drehbar
gelagert und wird mit einem nicht dargestellten Drehantrieb in Drehung versetzt. Ein
mit 10 bezeichneter Auslaßvorstutzen dient zum Abführen des fertig behandelten Tabaks
T. Der Einlaßbereich des Trommeltrockner 8 ist mit III, sein Auslaßbereich mit IV
bezeichnet.
[0037] Das Rohrsystem 4 hat je eine Durchgangsweite D zwischen 100 und 120 mm und eine Länge
L zwischen 2 und 3 m.Aus den Leitungen 1 und 3 wird der imprägnierte Tabak in das
Rohrsystem bei I eingeblasen. Die Mischung bewegt sich darin mit einer linearen Geschwindigkeit
V1 in Richtung zum Auslaßbereich II hin. In der Aufweitung 7 wird die Geschwindigkeit
und die Temperatur des Heizmediums verringert, so daß im Trommeltrockner 8 dann nur
mehr eine lineare Geschwindigkeit V2 vorliegt.
[0038] Dem imprägnierten Tabak wird über das Heizmedium Wärme und Bewegungsenergie zugeführt,
wodurch das in seinen Zellen enthaltene Imprägnierungsmittel sich schlagartig in Dampf
verwandelt und zu einer starken Volumensvergrößerung führt. Der imprägnierte Tabak
hat einen bestimmten Anfangs- Feuchtigkeitsgehalt, von dem in dem Rohrsystem 4 bei
der Volumenvergrößerung ein bestimmter Anteil durch Trocknung abgebaut wird, ehe dann
im Trommeltrockner 8 weiterhin Feuchtigkeit entzogen wird, bis im Auslaß 10 der Tabak
T einen vorbestimmten End-Feuchtigkeitsgehalt hat.
[0039] Das Verfahren zur Volumenvergrößerung des Tabaks läuft in zwei getrennten Verfahrensstufen
ab, wobei sich die erste Verfahrensstufe in dem Rohrsystem 4 vollzieht und die zweite
Verfahrensstufe im Bereich des Trommeltrockners 8. Die Gesamtverfahrensdauer beträgt
zwischen 10 Sekunden und 5 Minuten;die erste Verfahrensstufe wird dabei so gesteuert,
daß sie in 1/10 der Gesamtverfahrensdauer abläuft. Die charakteristischen Temperatur-,
Geschwindigkeits- und Feuchtigkeits-Werte werden später anhand von Beispielen in Verbindung
mit dieser Vorrichtung angegeben. Die angestrebte Volumenvergrößerung zielt auf eine
Füllfähigkeitsverbesserung des fertig behandelten Tabaks ab, wobei die Behandlung
des Tabaks so schonend durchgeführt wird, daß sich keine Qualitätsminderung und nur
ein minimaler Abfall an Tabakstaub oder -Bruch ergibt. In der ersten Verfahrenstiefe
wird der noch relativ feuchte (ca. 60%) Tabak einer intensiven Turbulenz ausgesetzt,
während in der zweiten Verfahrensstufe eine schonende Trocknung, verbunden mit einem
geringen Puffing-Effekt, erfolgt.
[0040] In Fig. 2 ist eine weitere Ausführungsform einer für das erfindungsgemäße Verfahren
geeigneten Vorrichtung gezeigt. In einem Behälter 11 wird hier eine vorbestimmte Menge
geschnittenen Tabak T (hier geschnittene Maryland-Rippen)mit einem Imprägnierungsmittel
12 bis auf einen bestimmten Feuchtigkeitsgehalt angefeuchtet. Der Behäler 11 steht
im Einlaßbereich I eines Rohrsystems 14. An den Einlaßbereich I ist ferner eine Zufuhrleitung
13 für ein Heizmedium angeschlossen. Die Innenwände des Rohrsystems 14 sind mit gerundeten
Eindrückungen 15 versehen, so daß sich eine wellenförmige Querschnittskonfiguration
im Rohrsystem 14 ergibt. Bei der Durchführung des Verfahrens liegt im Rohrsystem 14
eine lineare Geschwindigkeit V1 vor. Der Auslaßbereich II des Rohrsystems 14 führt
zu einem schematisch angedeuteten Abscheider 16, der von beliebiger Bauart sein kann.
Aus dem Abscheider 16 führt eine Abführungsleitung 17 für das Heizmedium weg, während
eine zweite Verbindungsleitung 18 zu einer Trocknungsvorrichtung 19 führt, die hier
von einem speziell ausgebildeten Mehrbandtrockner mit Doppelsiebbändern 21 gebildet
wird, die über Umlenkrollen 20 laufen. Quer zur Bewegungsrichtung der Bänder 21, die
mit einer Geschwindigkeit V2 bewegt werden, zirkuliert ein Heizmedium 22. Der Einlaß
der Trocknungsvorrichtung ist mit III bezeichnet.
[0041] Auch in dieser Vorrichtung gemäß Fig. 2 läuft das Verfahren zur Volumenvergrößerung
des Tabaks in zwei Verfahrensstufen ab, wobei durch den Abscheider 16 eine Unterbrechung
bzw. Trennung zwischen den beiden Verfahrensstufen bewirkt wird. Auch hier liegt die
Gesamt- verfahrensdauer wieder zwischen 10S. und 5 Minuten; die erste Verfahrensstufe
läuft in maximal einem Zehntel der Gesamtverfahrensdauer im Rohrsystem 14 ab.
[0042] Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Vorrichtung zum Durchführen des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Diese Vorrichtung besteht aus einem Trommeltrockner 26 mit im Querschnitt
konischer Gestalt und einem vorderen, engen Trocknerabschnitt 27 sowie einem in Durchströmungsrichtung
weiter hinten liegenden und sich im Querschnitt vergrößernden Abschnitt 28. Im mit
I bezeichneten Einlaß des Trommeltrockners 26 ist eine Leitung 23 mit einem Regelorgan
24 für den Tabak vorgesehen, zu der eine Zuleitung 25 für das Heizmedium stößt, mit
dem der Tabak durch den Trommeltrockner hindurch bewegt werden kann. Die Oberfläche
des Trommeltrockners 26 weist Einblasstellen 30 auf. Der Trommeltrockner 26 wird zudem
quer zu seiner Längsrichtung mit heißer, feuchter Luft durchblasen. Im Abschnitt 27
strömt das Gemisch aus Heizmedium und Tabak mit einer linearen Geschwindigkeit V1,
während es am Ende II des Abschnittes 27 bis zum Auslaßbereich III des Trommeltrockners
28 nurmehr eine Geschwindigkeit V2 besitzt, mit der der Tabak T aus dem Trommeltrockner
ausgetragen wird. Hier besteht ein kontinuierlicher Übergang zwischen der ersten Verfahrensstufe
und der zweiten Verfahrensstufe, obwohl der Tabak in den beiden Verfahrensstufen unterschiedlich
behandelt wird.
Beispiel 1
[0043] Eine vorbestimmte Menge gewalzter und geschnittener Virginia-Rippen wird in üblicher
Weise bis zu einem Anfangs-Feuchtigkeitsgehalt von 60 Gewichtsprozent befeuchtet.
Der auf diese Weise imprägnierte Tabak wird in der Vorrichtung gemäß Fig. 1 aus der
Leitung 1 mittels des Heizmediums, das hier ein Luft/Wasserdampf-Gemisch mit 80 Volumenprozent
Wasserdampf ist,mit einer linearen Geschwindigkeit V1 von 50 m/s durch den Robrabschnitt
4 bewegt. Im Einlaßbereich I beträgt die Temperatur des Heizmediums 205°C.Bei dem
Durchgangsquerscbnitt und der Länge des Rohrsystems 4 (hier 2 Meter) benötigt das
Gemisch bis zum Auslaßbereich II durchschnittlich 0,3 Sekunden. Während dieser Zeitspanne
läuft der Volumenvergrößerungseffekt zu annähernd 80 % ab. Im Auslaßbereich II beträgt
der Feuchtigkeitsgehalt des Tabaks nurmehr 48 Gewichtsprozent. Im Trommeltrockner
8 wird der Tabak dann bei einer Temperatur von 1200C bis 140°C in 3 Minuten auf einen
End-Feuchtigkeitsgehalt von 12 bis 13 Gewichtsprozent getrocknet, wobei die lineare
Geschwindigkeit V2 des Luft/Wasserdampf-Gemisches etwa 5 m/s beträgt.
[0044] Die mittels eines Borgwaldt-Densimeters gemessene Füllfähigkeitsverbesserung gegenüber
dem unbehandelten Tabak beträgt bei Entnahme des Tabaks bei II bereits durchschnittlich
47%. Eine Messung der Füllfähigkeitsverbesserung bei IV zeigte einen durchschnittlichen
Wert von 51 %, wobei der End-Feuchtigkeitsgehalt nurmehr 13 % beträgt.
[0045] Eine Siebanalyse des gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelten Tabaks ergab
einen um 1,0 Gewichtsprozent erhöhten Anteil durch ein 0,5mm Maschenweite-Sieb gegenüber
dem unbehandelten Tabak. In einem Rauchertest wurde der Rauch des behandelten Tabaks
als geringfügig schärfer gegenüber dem Rauch des unbehandelten Tabaks bezeichnet.
Beispiel 2
[0046] Eine vorbestimmte Menge gewalzter und geschnittener Maryland-Tabakrippen wurde in
der Vorrichtung gemäß Fig. 2 wie folgt behandelt. Zunächst wurde im Behälter 11 der
Tabak mit einer wässrigen Lösung von Natriumdihydrogenphosphat imprägniert, bis der
Anfangs-Feuchtigkeitsgehalt 58 Gewichtsprozent und der NaH
2P0
4-Gehalt, auf das Trockengewicht gerechnet, 1,2 Gewichtsprozent betrug. Der imprägnierte
Tabak wurde dann mit dem durch die Leitung 13 eingeblasenen Heizmedium, und zwar einem
210°C heißen Luft/Wasserdampf-Gemischdurch das Rohrsystem 14 zum Abscheider 16 transportiert.
Danach wurde der Tabak in der Trockenvorrichtung 19 abschließend behandelt, wobei
das durch die Trocknungsvorrichtung 19 zirkulierende Heizmedium ein Luft/Wasserdampf-Gemisch
mit durchschnittlich 130°C war. Im Rohrsystem zwischen dem Einlaß I und dem Auslaß
II betrug die lineare Geschwindigkeit V1 durchschnittlich 55 m/s . Die durchschnittliche
Aufenthaltsdauer des Tabaks im Rohrsystem 14 betrug 0,4 Sekunden. Zwischen den Bereichen
II und III hatte der Tabak noch einen Feuchtigkeitsgehalt von 42 % und zeigte bereits
eine Füllfähigkeitsverbesserung von 58 %. In der Trocknungsvorrichtung 19 strömte
das Heizmedium mit einer linearen Geschwindigkeit von 6 m/s. Der Tabak befand sich
durchschnittlich 2,5 Minuten im Mehrbandtrockner und zeige schließlich einen End-
Feuchtigkeitsgehalt von 12,5 % bei einer totalen Füllfähigkeitsverbesserung von 65%.
[0047] Ein Rauchertest ergab keine Unterschiede im Rauchgeschmack zwischen behandeltem und
unbehandeltem Tabak.
Beispiel 3
[0048] In der Vorrichtung gemäß Fig. 3 wird das erfindungsgemäße Verfahren mit einer Mischung
aus geschnittenen Tabakblättern und geschnittenen Tabakrippen durchgeführt, wobei
der Tabak zuvor auf übliche Weise bis auf einen Anfangsfeuchtigkeitsgehalt von 44
%gebracht wird. Der imprägnierte Tabak wird dann aus der Leitung 23 durch das Heizmedium
25 in den Trommeltrockner 26 eingeführt, dessen Querschnitt sich von Anfang bis zum
Ende auf etwa das Dreifache erweitert. Der durchschnittliche Durchmesser des Trommeltrockners
beträgt zwischen 1,2 und 1,5 Meter.
[0049] Von den imprägnierten Tabak wurden zwei Chargen separat dem Verfahren unterworfen,
wobei zum deutlicheren Hervorheben der positiven Wirkung des erfindungsgemäßen Verfahrens
mit unterschiedlichen Kenngrößen gearbeitet wurde.
[0050] Die erste Menge A wurde bei einer Lufttemperatur von 180°C im Bereich I mit einer
linearen Geschwindigkeit von 20 m/s in den Trommeltrockner eingegeben. Bei III betrug
die Temperatur noch 120°C und die lineare Geschwindigkeit 7 m/s. Es ergab sich eine
Füllfähigkeitsverbesserung von 32 %.
[0051] Die zweite Menge B wurde mit einer Lufttemperatur bei I von 160 C und einer linearen
Geschwindigkeit von 6 m/s eingegeben, wobei die Lufttemperatur im Bereich III noch
130
0C betrug, während die lineare Geschwindigkeit nur mehr 2 m/s betrug. Hierbei ergab
sich nur eine Füllfähigkeitsverbesserung von 8 %.
Vergleichsbeispiel
[0052] Eine Menge von geschnittenen Virginia-Tabak-Rippen wurde bis auf einmAnfangs-Feuchtigkeitsgehalt
von 60 Gewichtsprozent befeuchtet.und mit einem Luft/Wasserdampf-Gemischstrom, der
im Einlaß eine Temperatur von 250°C hatte, durch ein glattes, 12 Meter langes, aus
Platzgründen mehrere Male gebogenes Rohr zu einem Zyklonabscheider mit einer linearen
Geschwindigkeit von 42 m/s transportiert. Der Tabak verließ die Anlage nach 2,5 Sekunden
Verweilzeit mit einem End-Feuchtigkeitsgehalt von 8 Gewichtsprozent. Die Füllfähigkeitsverbesserung
gegenüber dem unbehandelten Tabak betrug 49 %. Der Materialanteil, der durch das 0,5
mm Sieb gegenüber unbehandeltem Tabak durchging, betrug 7 Gewichtsprozent. Ein Rauchertest
ergab, daß der Rauch des behandelten Tabaks sehr scharf bei vermindertem Aroma gegenüber
dem Rauch des unbehandelten Tabaks war.
[0053] In Fig. 4 ist eine weitere Ausführungsform einer Vorrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens angedeutet, bei der der für die erste Verfahrensstufe
vorgesehene Vorrichtungsteil 31 punktiert angedeutet ist und sich zwischen einem Einlaß
I und einem Auslaß II, der gleichzeitig der Einlaß in eine Trocknungsvorrichtung 33
ist, erstreckt. Zum Vorrichtungsteil 31 führt eine Zuleitung 1 für den Tabak sowie
eine Zuleitung 3 für das Heizmedium. Die Trocknungsvorrichtung wird hier von einem
Schacht gebildet, dessen Einlaß 32 und dessen Auslaß 36 ist. Der Schacht ist mit in
Strömungsrichtung sich zunehmend erweiternden Querschnitt ausgebildet, beispielsweise
verfügt er um Schwenklager 35 in Richtung der Doppelpfeile 34 schwenkbare Seitenwände.
Der Schacht ist entweder beheiz - oder kühlbar, wie bei 37 angedeutet wird.
[0054] Gemäß Fig. 5 läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren auch in einem stationären Pneuma-Rohr
38 durchführen, das über einen Anfangsrohrabschnitt 39 mit gleichbleibendem Querschnitt
und einen sich im Querschnitt allmählich erweiternden Endrohrabschnitt 40 besteht.
Zum mit 41 bezeichneten Einlaß des Pneuma-Rohres 38 (Bereich I) führt eine Leitung
1 für den Tabak sowie eine Leitung 3 für das Heizmedium. In der Längserstreckung zwischen
I und II wird der Tabak durch Heizmedium so schnell bewegt, daß annähernd 80 % der
insgesamt erreichbaren Volumensvergrößerung dort erreicht werden. Zwischen den Bereichen
II und III, nämlich dem Auslaßbereich 42 des Pneuma-Rohres 38, erfolgt die abschließende,
geringe Volumenvergrößerung des Tabaks sowie seine Trocknung bis auf den gewünschten
Endfeuchtigkeitsgehalt. Das Pneuma-Rohr 38 kann - wie bei 43 angedeutet - gekühlt
oder beheizt werden, bzw. über nicht dargestellte Einblasöffnungen verfügen, durch
welche ein Kühl- oder Heizmedium geblasen werden kann. Das Pneuma-Rohr 38 ist bei
44 stationär gelagert.
[0055] In Fig. 6 ist eine weitere Ausführungsform einer für das erfindungsgemäße Verfahren
geeigneten Vorrichtung 45 im Längsschnitt gezeigt. Fig. 7 ist ein in der Ebene VII
- VII geführter Schnitt in Fig. 6. Die Vorrichtung besteht aus zwei in Längsrichtung
bewegbaren Siebbändern 46 und 47, die über Umlenkrollen 48 geführt weiden. Die Siebbänder
begrenzen zwischen sich einen Tunnel 50, der zu beiden Seiten der Siebbänder 46, 47
von seitlichen Abdichtungen 49 verschlossen wird. Die Höhe bzw. die lichte Weite des
Tunnels 50 ist so bemessen, daß in einem anfänglichen Bereich (zwischen I und II)
der Vorrichtung 45 oberhalb dem auf dem unteren Siebband 47 liegenden Tabak T ein
Luftraum 51 frei ist, damit die Volumenvergrößerung nicht beeinträchtigt wird. Unmittelbar
hinter den Siebbändern 46, 47 befinden sich Einläße 52 und 53, durch welche ein Heizmedium
in den Tunnel 50 eingeblasen wird (durch Pfeile 55 angedeutet). Die Öffnungen in den
Siebbändern 46 und 47 sind mit 54 bezeichnet. Die Vorrichtung 45 ist in Längsrichtung
in den ersten Abschnitt zwischen I und II und einen darauf folgenden Abschnitt zwischen
II und III unterteilt, wobei in diesen beiden Abschnitten jeweils eine Verfahrensstufe
durchgeführt wird. Der Tabak liegt auf dem unteren Siebband 47 beispielsweise in einer
Höhe zwischen
2 und 20cm.Durch die Einläße 52 wird in der ersten Verfahrensstufe ein heißes Dampf-Gas-Gemisch
mit einer Temperatur von ca. 240°C, vorzugsweise pulsierend, mit einer relativ hohen
Geschwindigkeit zwischen 7 und 10 m/s eingeblasen. In der zweiten Verfahrensstufe
bzw. im Abschnitt zwischen II und III wird als Heizmedium ein Dampf-Gas-Gemisch mit
geringerem Dampfgehalt und einer abgesenkten Temperatur von 100 bis 120°C und einer
niedrigen Geschwindigkeit von höchstens 1 m/s durch die Vorrichtung geblasen. Im Abschnitt
zwischen I und II wird bei dem feuchten Tabak infolge der hohen Strömungsgeschwindigkeit
und der hohen Temperatur bzw. dem höheren Dampfgehalt des Heizmediums die Volumenvergrößerung
zu annähernd 80% der gesamtmöglichen Volumensvergrößerung abgeschlossen. Im zweiten
Abschnitt zwischen II und III erfolgt dann bei abgesenkter Temperatur und wesentlich
niedrigerer Geschwindigkeit des Heizmediums und bei verringertem Dampfgehalt das schonende
Trocknen des im Volumen vergrößerten Tabaks auf den gewünschten End-Feuchtigkeitsgehalt.
[0056] Als zweckmäßig hat sich erwiesen, beim Puffen mit einem Heizmedium zu arbeiten, dessen
Temperatur zwischen etwa 120 und etwa 300°C liegt. Im Gegensatz zu dem vorstehend
beschriebenen Verfahren kann im übrigen die gesamte Verfahrensdauer (Puffing und Trocknung)
bis auf ca. 6 Sekunden und darüber reduziert werden.
1. Verfahren zur Volumenvergrößerung (Puffing) von zerkleinertem Tabak, bei dem der
mit einem mindestens Wasser enthaltenden Imprägnierungsmittel bis auf einen Anfangs-Feuchtigkeitsgehalt
von mindestens 35 Gewichtsprozent imprägnierte Tabak mittels eines gasförmigen, Wasserdampf
enthaltenden Heizmediums gepufft und dann bis auf einen End-Feuchtigkeitsgehalt von
10 bis 13 Gewichtsprozent gebracht wird, wobei die Gesamtverfahrensdauer mindestens
10 Sekunden beträgt, dadurch gekennzeichnet , daß das Verfahren als kontinuierliches
Zweistufen-Verfahren durchgeführt wird, bei dem in der ersten Verfahrensstufe unter.
Puffing-Bedingungen der Feuchtigkeits-Gehalt des imprägnierten Tabaks bezogen auf
den Anfangs-Feuchtigkeits- gehalt um etwa 5 bis etwa 6 0 % abgesenkt wird, wobei etwa
mindestens 80 % des während des gesamten Verfahrens erreichbaren Puffing-Effektes
erreicht werden, und bei dem in der zweiten Verfahrensstufe der Tabak bis zum Erreichen
eines End-Feuchtigkeitsgehalts von etwa 10 bis 13 Gewichtsprozent bei gegenüber der
Puffing-Temperatur abgesenkter Temperatur behandelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- zeichnet, daß in der ersten Verfahrensstufe
die lineare Geschwindigkeit des Heizmediums etwa 7 bis etwa 70 m/s, vorzugsweise etwa
30 bis etwa 60 m/s, beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge- kennzeichnet, daß die lineare Geschwindigkeit
des Heizmediums in der zweiten Verfahrensstufe um etwa 10 bis etwa höchstens 95 %
gegenüber der Geschwindigkeit in der ersten Verfahrensstufe verringert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß die erste
Verfahrensstufe über höchstens 1/10 der Gesamtverfahrensdauer durchgeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Imprägniermittel
Wasser ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Imprägniermittel
Wasser und/oder Orthophosphorsäure und/oder mindestens eines ihrer Natrium- und/oder
Ammoniumsalze und/oder Aluminiumsulfat enthält.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekenn- zeichnet, daß das Imprägniermittel Orthophosphorsäure
und/oder deren Natriumsalze und/oder Ammoniumsalze in einer Menge von o,1 bis 2,0
Gewichtsprozent, bezogen auf das.Tabaktrockengewicht enthält.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekenn- zeichnet, daß das Imprägniermittel etwa
1 bis 3 Gewichtsprozent Aluminiumsulfat,bezogen auf das Tabaktrockengewicht, enthält.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet , daß die Temperatur
des Heizmediums in der ersten Verfahrensstufe mindestens etwa 130°C bis höchstens
etwa 280°C beträgt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet , daß die Temperatur
des Heizmediums in der zweiten Verfahrensstufe um mindestens etwa 10 % bis höchstens
etwa 50 % gegenüber der Temperatur in der ersten Verfahrensstufe verringert wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der imprägnierte
Tabak in der ersten Verfahrensstufe pneumatisch und/oder mechanisch bewegt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Tabak
in der zweiten Verfahrensstufe pneumatisch und/oder mechanisch bewegt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Tabak
in der zweiten Verfahrensstufe mechanisch bewegt wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, ge- kennzeichnet durch einen kontinuierlichen
Übergang zwischen der ersten und der zweiten Verfahrensstufe.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, ge- kennzeichnet durch einen diskontinuierlichen
Übergang zwischen der ersten und der zweiten Verfahrensstufe.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet , daß die
Gesamtverfahrensdauer mindestens 10 Sekunden bis höchstens etwa 5 Minuten beträgt.
17. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
gekennzeichnet durch ein aus mindestens einem Rohrabschnitt bestehendes Rohrsystem
(4; 14; 31; 39) als für die erste Verfahrensstufe bestimmter Vorrichtungsteil, dessen
Durchgangsweite (D) und Längserstreckung (L) derart gewählt sind, daß in Abhängigkeit
von der linearen Geschwindigkeit (V1) des Heizmediums in der ersten Verfahrensstufe
eine höchstens 1/10 der Gesamt-Verfahrensdauer betragende Verweilzeit für den bewegten
Tabak (T) erreichbar ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekenn- zeichnet, daß die Innenwände im
Rohrsystem (4; 14) mit zumindest annähernd quer zur Bewegungsrichtung des Tabaks (T)
verlaufenden, gerundeten Erhöhungen (5, 6; 15) oder Schikanen versehen sind.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß das
Rohrsystem (4; 14; 31; 39), vorzugsweise über eine Querschnittserweiterung (7), an
eine Trocknungsvorrichtung (8; 19; 33; 40) angeschlossen ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die
Trocknungsvorrichtung (33) aus einem sich im Querschnitt erweiternden heiz- und/oder
kühlbaren Schacht besteht, dessen Querschnittserweiterung stufenlos verstellbar ist.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die
Trocknungsvorrichtung (8) ein Trommeltrockner ist.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die
Trocknungsvorrichtung (19) ein Mehrbandtrockner mit Doppelsiebbändern (21) und einer
Heizmediumzirkulation (22) ist.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
der Auslaßseite (II) des Rohrsystems (14) und der Einlaßseite (III) der Trocknungsvorrichtung
(19) als diskontinuierlicher Übergang zwischen den Verfahrensstufen eine Abscheidevorrichtung
(16) eingeordnet ist.
24. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
gekennzeichnet durch einen vom Heizmedium und dem Tabak in Axialrichtung durchströmten
Trommeltrockner (26) mit sich in Strömungsrichtung vergrößerndem Querschnitt.
25. Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekenn- zeichnet, daß der Trommeltrockner
(26) quer zur Axialrichtung mit einer gleichmäßigen Strömung (29) heißer und feuchter
Luft beaufschlagt ist und mehrere Einblasstellen für diese Strömung aufweist.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 24 und 25, dadurch gekennzeichnet, daß sich
der Querschnitt des Trommeltrockner vom Einlaß (I) zum Auslaß (III) auf etwa das Dreifache
vergrößert.
27. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
gekennzeich- net durch ein Paar einen längsverlaufenden seitlich abgeschlossenen (49)
Tunnel (50) bildende Siebbänder (46, 47), und durch an den Tunnel oben und/oder unten
angeschlossene Einlässe (52, 53) für das Heizmedium, wobei in der ersten Verfahrensstufe
durch die Einlässe (52) in einem ersten Längsabschnitt (I - II) durch den auf dem
unteren Siebband (47) mit einem Luftraum (51) aufgeschütteten Tabak (T) das Heizmedium
mit einer Temperatur von etwa 240°C und einer Geschwindigkeit von etwa 7 - 10 m/s,
vorzugsweise pulsierend, einblasbar ist,und in der zweiten Verfahrensstufe in einem
anschließenden Längsabschnitt (II - III) das Heizmedium mit einer Temperatur von ca.
100° - 120°C und einer Geschwindigkeit von etwa 1 m/s, vorzugsweise kontinuierlich,
einblasbar ist, und wobei das Heizmedium ein Gas-Wasserdampf-Gemisch ist, dessen Dampfgehalt
in der zweiten Verfahrensstufe gegenüber dem Dampfgehalt in der ersten Verfahrensstufe
abgesenkt ist.
28. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
gekennzeichnet durch ein stationäres Pneuma-Rohr (38), das aus einem ersten Rohrabschnitt
(39) mit im wesentlichen gleichbleibendem Querschnitt und einem zweiten Rohrabschnitt
(40) mit zunehmenden Querschnitt besteht, wobei das Pneuma-Rohr beheiz- und/oder kühlbar
ist.
29. Verfahren zur Volumenvergrößerung (Puffing) von zerkleinertem Tabak, bei dem der
mit einem mindestens Wasser enthaltenden Imprägniermittel bis auf einen Anfangs- Feuchtigkeitsgehalt
von mindestens 35Gewichtsprozent imprägnierte Tabak mittels eines gasförmigen, Wasserdampf
enthaltenden Heizmediums mit einer zwischen etwa 12000 und etwa 300°C liegenden Temperatur
gepufft und dann auf einen Endfeuchtigkeitsgehalt von etwa 10 bis etwa 13 Gewichtsprozent
gebracht wird, wobei die Gesamtverfahrensdauer mindestens 6 Sekunden beträgt, dadurch
gekenn- zeichnet, daß das Verfahren als kontinuierliches Zweistufen-Verfahren durchgeführt
wird, bei dem in der ersten Verfahrensstufe unter Puffing-Bedingungen der Feuchtigkeits-Gehalt
des imprägnierten Tabaks bezogen auf den Anfangs-Feuchtigkeitsgehalt um etwa 5 bis
etwa 60 % abgesenkt wird, wobei etwa mindestens 80% des während des gesamten Verfahrens
erreichbaren Puffing-Effektes erreicht werden, und bei dem in der zweiten Verfahrensstufe
der Tabak bis zum Erreichen eines End-Feuchtigkeitsgehalts von etwa 10 bis 13 Gewichtsprozent
bei gegenüber der Puffing-Temperatur abgesenkter Temperatur behandelt wird.