[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Druckluft-Handwerkzeugmaschine mit einem
Handgriff und in dessen Bereich angeordnetem Druckluft-Ventil.
[0002] Die zwei gängigsten Ausführungen von Betätigungsorganen für Druckluft-Handwerkzeuge
sind das Hebelventil und das Drehventil. Je nach Verwendung des druckluftbetriebenen
Handwerkzeuges wird die eine oder andere Ausführung der Betätigung vorgezogen. Für
den Hersteller besteht daher die Notwendigkeit, beide Ausführungen im Sortiment zu
führen.
[0003] Diese Aufteilung in zwei Ausführungen vermindert die Möglichkeit, gleiche Teile in
grosser Serie herzustellen.
[0004] Die vorliegende Erfindung bezweckt die Schaffung einer Druckluft-Handwerkzeugmaschine,
von deren Teilen eine Vielzahl sowohl für Werkzeugmaschinen mit Dreh- als auch für
solche mit Hebelventilbetätigung verwendbar sind, um zu erreichen, dass möglichst
grosse Serien von Teilen entsprechend billig hergestellt werden können.
[0005] Eine derartige Druckluft-Handwerkzeugmaschine zeichnet sich dadurch aus, dass in
besagtem Bereich entweder ein handbetätigbarer Ventilbetätigerhebel oder ein ebensolches
Drehelement auf dem Werkzeuggehäuse montierbar ist, wobei die im Gehäuse liegenden,
radial nicht aus dem Gehäuse ragenden Teile für beide Ventilbetätiger gleich sind.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes wird anschliessend anhand einer
Zeichnung erläutert.
[0007] Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Ausschnitt aus einer drehventil-gesteuerten
Druckluft-Handwerkzeugmaschine, ohne Werkzeughalter,
Fig. 2 eine Aufsicht auf die gemeinsamen Innenteile für eine Maschine mit Drehventil
bzw. mit Hebelventil, gemäss den Fig. l bzw. 3,
Fig. 3 einen Längsschnitt analog Fig. 1, durch eine Maschine mit Hebelventil, ohne
die inneren, sowohl für die Ausführung mit Dreh- als auch mit Hebelventil, verwendbaren
Teile.
[0008] Fig. 1 stellt eine pneumatische Werkzeugmaschine für Handbetätigung dar. Es sind
Luftanschlüsse 3 sowie ein Handgriff 4 und eine Steuerung 5 gruppenmässig bezeichnet.
[0009] In der Achse befindet sich ein zentraler Träger 8 mit mit einem hinten hinausragenden
Anschlussnippel 9, auf welchem das Ende eines Druckluftschlauches 10 aufgezogen und
mittels eines Schlauchbandes 11 befestigt ist. Dem Anschlussnippel 9 schliesst sich.
ein Rundbund 13 an, in welchem, aussen umfänglich verteilt, Rückströmbohrungen 14
vorgesehen sind. Auf seinem hinteren zylindrischen Teil ist ein Schlauch 16 zur Abführung
der Abluft vorgesehen, welcher mittels eines Schlauchbandes 17 auf dem Bund 13 festgehalten
ist. Der vordere Teil des Bundes 13 ist mit einem Gewinde 19 versehen. Dem Rundbund
13 folgt ein nippelartiges Ventilgehäuse 21, welches mit dem Bund 13 und dem Anschlussnippel
9 im vorliegenden Fall aus einem Stück besteht. Vorn am Ventilgehäuse 21 ist ein Ventilsitz
22 vorgesehen. Dieser aus Nippel 9, Rundbund 13 und Ventilgehäuse 21 bestehende Teil
ist mit einer Zentralbohrung 24 mit abgesetzten Stellen 25 und 26 versehen. An der
Stelle 25 liegt eine Schraubenfeder 28 auf, deren vorderes Ende einen kugelförmigen
Ventilkörper 29 stützt. Bei geschlossenem Ventil und montierter Werkzeugmaschine liegt
der Ventilkörper 29 im Ventilsitz 22 und schliesst damit das Ventil. In strichpunktierter
Lage ist der entsprechende Ventilkörper 29 bei voll offenem Ventil ersichtlich.
[0010] Das Ventilgehäuse 21 steckt mitsamt dem Ventilsitz 22 in einer Bohrung eines vorderen
Stützkörpers 31, welche Bohrung abgesetzt ist und in eine kleinere Bohrung 33 übergeht.
In dieser Bohrung 33 ist mittels eines Lagerbolzens 36 ein Kipphebel 35 schwenkbar
zur Betätigung des Ventilkörpers 29 angeordnet. In einer Radialbohrung 38 im vorderen
Stützkörper 31 befindet sich verschiebbar ein Steuerbolzen 39, dessen inneres Ende,
wie ersichtlich, am Kipphebel 35 anliegt.
[0011] Der vordere Stützkörper 31 ist mit einer kreisringförmigen Nut 41 versehen (Fig.
1 und 2), in welche ein Anschlagbolzen 42 eingreift, dessen Durchmesser der Breite
der Nut 41 entspricht. Der Anschlagbolzen 42, in einem später erwähnten Gehäuserohr
60 bzw. 74 befestigt, dient der Verdrehsicherung der beschriebenen Innenteile im Aussenteil.
Aufgrund seines axialen Spieles bezüglich der Nut 41 ermöglicht er eine gewisse axiale
Anpassung bei der Montage. Das eigentliche Festspannen wird durch den Rundbund 13
und das Gewinde 19 erreicht.
[0012] In einer weiteren zylindrischen Ausnehmung des vorderen Stützkörpers 31 ist ein Zwischeneinsatz
44 - eingeschoben, welcher eine konische Bohrung 45 aufweist, die in eine zylindrische
Bohrung 46 übergeht. Eine Lochblechscheibe 48 dient zur Stützung eines Schalldämpferringes
52, welcher den Schallpegel der rückströmenden Abluft 53 reduziert. Die entsprechenden
Durchgangsbohrungen im vorderen Stützkörper 31 sind nicht dargestellt.
[0013] Der Zwischeneinsatz 44 ist vorne mittels Luftführungselementen 51 gehaltert. Dieses
Teil leitet die Luft zum Triebwerk, welche sowohl für das Dreh- als auch für das Hebelventil
gleich beschaffen ist.
[0014] Bei dem in Fig. 1 dargestellten Drehventil sind die bisher behandelten Teile, mit
Ausnahme des Steuerbolzens 39 und des Anschlagbolzens 42, gleich wie für das Hebelventil,
dessen Schalung in Fig. 3 ersichtlich ist.
[0015] Für das Drehventil gemäss Fig. 1 ist ein äusseres Gehäuserohr 60 vorgesehen, welches
an seinem hinteren Ende ein Innengewinde 61 trägt, das mit dem Aussengewinde des Rundbundes
13 verschraubt wird. Im vorderen Teil weist das Rohr 60 eine Schulter 62 auf und in
deren Bereich eine radiale Oeffnung 63 für das Durchtreten des Steuerbolzens 39. Auf
dem vorderen Teil des Gehäuserohres 60 sitzt ein im Querschnitt ovaler und sich nach
vorne konisch erweiternder Handgriff 65. Diesem Handgriff 65 schliesst sich nach hinten
ein Drehring 67 an, der an der Schulter 62 anliegt. Er ist mit einer Riffelung 68
zum besseren Greifen versehen und mittels eines Halteringes 69 mit Madenschraube 70
achsial fixiert. Eine entsprechende Ausnehmung 71 erlaubt dessen Montage bei im Gehäuserohr
60 eingepresstem Anschlagbolzen 42.
[0016] Dieser Bolzen 42 wird nach dem Einschieben des erwähnten, auswechselbaren Innenteiles
in das Gehäuserohr 60 gelegt.
[0017] Die Funktionsweise dieses Drehventils ist einfach. Ein entsprechender Teil einer
Spirale bildenden Nut in tangentialer Richtung im Drehring 67 erlaubt durch dessen
Drehen den Steuerbolzen 39 nach innen zu pressen und dabei über den Kipphebel 35 den
kugelförmigen Ventilkörper 29, entgegen dem Druck der Schraubenfeder 28, in seine
öffnende Lage zu schieben. Es strömt dann Pressluft, von hinten zugeführt, durch den
Druckluftschlauch 10 nach vorne.
[0018] Sie gelangt durch den Mittelteil 33 bzw. die konische Bohrung 45 in die zylindrische
Bohrung 46 und von dort zum Antriebsaggregat des Werkzeuges. Bei entsprechender Rückdrehung
des Drehringes 67 presst die Schraubenfeder 28 über den Ventilkörper 29 den Kipphebel
35 und mit ihm den Steuerbolzen 39 an den Drehring 67 und damit in die ursprüngliche
Schliesslage.
[0019] Soll der Innenteil, der gemäss Fig. 1 in einem Drehventil eingebaut ist, in ein Hebelventil
eingebaut werden, so wird dieser Innenteil in ein anderes Gehäuserohr 74 eingeschoben,
dessen hinteres Ende ein entsprechendes Innengewinde 75 aufweist sowie eine vordere
Schulter 76, in deren Bereich eine radiale Oeffnung 77 für den Durchgang eines Steuerbolzens
82 liegt. Im Gehäuserohr 74 ist ferner eine Gewindebohrung 78 vorgesehen, welche dem
Einschrauben eines dem Anschlagbolzen 42 entsprechenden Bolzens 84 dient. Ein Handgriff
79, im Querschnitt ebenfalls oval und sich nach vorne konisch erweiternd, liegt an
der Schulter 76 an. Das Gehäuserohr 74 ist mit einer Ausnehmung 80 versehen, welche
der Aufnahme eines entsprechenden Lappens eines Betätigungshebels 83, gelagert auf
einem Lagerzapfen 81, dient. An diesem Betätigungshebel 83 wird der Steuerbolzen 82
aufgrund der Kraft der Schraubenfeder 28 angepresst. Durch dessen Handbetätigung wird
der Steuerbolzen 82, welcher etwas länger ist als der Steuerbolzen 39, gegen den Kipphebel
35 gepresst und dieser öffnet, wie vorbeschrieben, entsprechend das Kugelventil, indem
es den Ventilkörper 29 vom Ventilsitz 22 abhebt.
[0020] Die beschriebene Konstruktion weist den grossen Vorteil auf, dass der ganze Innenteil
entweder in ein Gehäuserohr für ein Drehventil oder ein Gehäuserohr für ein Hebelventil
mit entsprechenden äusseren Teilen eingeführt werden kann. Es ist somit möglich, alle
heiklen inneren Teile in grossen Serien herzustellen, da diese sowohl für den Gebrauch
in der Maschine mit Drehventil, als auch in der Maschine mit Hebelventil benützbar
sind. Weiterhin ist augenfällig, dass die ganze Ventilkonstruktion achsial symmetrisch
ausgebildet ist und geradlinige Strömungswege vorliegen, was geringe Druckverluste
bedeutet. In diesem Sinne ist die beschriebene Werkzeugmaschine pneumatischer Bauart
mit Handbedienung ein der Aufgabe gerecht werdendes Gerät.
1. Druckluft-Handwerkzeugmaschine mit einem Handgriff (65, 79) und in dessen Bereich
angeordnetem Druckluftventil (22, 29), dadurch gekennzeichnet, dass in diesem Bereich
entweder ein handbetätigbarer Ventilbetätigerhebel (83) oder ein ebensolches Drehelement
(67) auf dem Werkzeuggehäuse (60, 74) montierbar ist, wobei die im Gehäuse (60, 74)
liegenden, radial nicht aus dem Gehäuse (60) ragenden Teile für beide Ventilbetätiger
(67, 83) gleich sind.
2. Werkzeugmaschine vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Mehrzahl der im Gehäuse (60, 74) liegenden Teile drehsymmetrisch ausgebildet
ist und ihre Drehachse vorzugsweise in der Werkzeuglängsachse liegt.
3. Werkzeugmaschine vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche,dadurch gekennzeichnet,
dass das Luft steuernde Ventil, zumindest der Ventilsitz (22) und der Ventilkörper
(29) drehsymmetrisch ausgebildet sind.
4. Werkzeugmaschine vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass zum Verdrehsichern der Teile im Gehäuse (60, 74) mindestens ein Rundbolzen (42,
84) in einem im Schnitt kreisabschnittförmigen Schlitz (41), dessen Breite dem Durchmesser
des Bolzens (42, 84) entspricht, vorgesehen ist.
5. Werkzeugmaschine vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass zum Betätigen des Ventilkörpers (29) ein Kipphebel (35) und ein im wesentlichen
radial im Gehäuse (60, 74) verschiebbarer Bolzen (39, 82) vorgesehen sind.
6. Werkzeugmaschine vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Pressluftführung im Werkzeug grösstenteils gradlinig verläuft.
7. Werkzeugmaschine, wie gezeichnet und beschrieben.