[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Türblättern, welche aus zwei
über ein Plattenfüllwerk miteinander verbundenen Platten bestehen, welche miteinander
verklebt und sodann mit einem Rahmen aus einem Profilteil U-förmigen Querschnitts
umgeben werden.
[0002] Der DE-OS 19 56 766 ist ein Türblatt entnehmbar, bei welchem die Platten aus Blechen
bestehen, die mit einem Plattenfüllwerk aus einem isolierenden Material verklebt sind.
Auf diese Sandwichplatte ist an drei Seiten ein Profilteil U-förmigen Querschnitts
aufgesetzt.
[0003] Die Größe der Platten und des Plattenfüllwerks entspricht hierbei vor dem Verkleben
bereits den Abmessungen des fertigen Türblatts. Die Profilteile werden ebenfalls über
eine Klebeverbindung mit dem Plattenfüllwerk verbunden.
[0004] Hierbei ist nachteilig, daß bereits die Platten und das Plattenfüllwerk vor ihrem
Verleimen die Abmessungen des fertigen Türblatts aufweisen müssen. Außerdem ist nachteilig,
daß die Profilteile über Klebeverbindungen mit der Sandwichplatte verbunden werden
müssen.
[0005] Türstöcke und Türblätter gibt es in genormten Größen, so daß deren Verwendung bei
Neubauten kein Problem bereitet. Üblicherweise sind nur geringe Nacharbeiten an Türstock
und/oder Türblatt erforderlich. Das Türblatt besteht üblicherweise aus Furnier- oder
Spanplatten, welche über ein Füllwerk miteinander verbunden sind.
[0006] An den Außenkanten sind die Platten miteinander verbunden durch einen Holzeinleimer
. Bei gefäJzten Türen kann an den Vertikalseiten und der oberen Horizontalseite der
Falz direkt am Einleimer angebracht sein. Es ist auch möglich, mit dem Holzeinleimer
ggfs. über eine Nut einen Anleimer zu verbinden , an welchem dann der Falz angebracht
ist. Weiterhin ist es bekannt, aus Kunststoff bestehende Umleimer zu verwenden, was
insbesondere üblich ist, wenn die Türe Feuchtigkeiten ausgesetzt ist. Hierbei besteht
üblicherweise das Türblatt aus einer kunststoffkaschierten Spanplatte.
[0007] Ein Nachteil dieser bekannten Türblätter besteht darin, daß sie sich verziehen können,
wenn der Ein- und/oder Anleimer, welcher stets aus Holz besteht, sich verzieht.
[0008] Bei der Altbausanierung sind genormte Türblätter üblicherweise nicht verwendbar.
Bei der Sanierung von Türen in Altbauten ist es bekannt, den alten Türstock durch
eine Türstockverkleidung zu ummanteln. Die sich ergebenden Maße für das ummantelte
Türblatt liegen üblicherweise außerhalb der Maße der genormten Türblätter, so daß
es erforderlich ist, die Türblätter jeweils einzeln anzufertigen. Dies ist relativ
teuer. Hierbei ist beachtlich, daß die hohen Kosten in erster Linie durch das individuelle
Anpassen der Ein- und/oder Anleimer Lnd deren Einpassen entstehen.Die Platten mit
ihrem Füllwerk dagegen werden in Serie gefertigt und sind rasch auf die jeweiligen
Maße zugeschnitten. Im Regelfall ist es auch erforderlich, die Türe an der Unterseite
durch Abhobeln an die jeweiligen Einbauverhältnisse anzupassen, was im Regelfall erforderlich
ist, wenn gleichzeitig neue Böden verlegt werden.
[0009] Es besteht die Aufgabe, ein Herstellverfahren für Türblätter so auszubilden, daß
es bei einer billigen Serienfertigung möglich ist, die einzelnen Blätter ohne Aufwand
an die jeweiligen Einbaumaße anzupassen, wobei die fertigen Türblätter keinem Verziehen
unterworfen sein sollen.
[0010] Gelöst wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen
des Verfahrens sind den Unteransprüchen entnehmbar.
[0011] Die Zeichnungen verdeutlichen die verschiedenen Schritte des Verfahrens. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch das stapelweise Verleimen von Platten und Plattenfüllwerk;
Fig. 2 das Beschneiden der verleimten Sandwichplatten;
Fig. 3 das Anbringen des Rahmens und
Fig. 4 einen Horizontalschnitt durch das fertige Türblatt.
[0012] Ein Plattenfüllwerk 1 und ein Einleimer 2 werden an ihren Flachseiten mit Leim beschichtet.
Gegen jede mit Leim beschichtete Seite wird eine Platte 3, 4 angelegt. Diese werden
sodann , wie in Fig. 1 angedeutet, übereinander gestapelt und ggfs. oberseitig durch
ein Gewicht belastet. Dieses Übereinanderstapeln kann beendet werden, sobald die flächigen
Leimverbindungen abgebunden sind. Die Platten 3, 4 und das Plattenfüllwerk 1 mit dem
Einleimer 3 weisen Außenmaße auf, die größer sind als die Außenmaße des fertigen Türblatts.
[0013] Das Plattenfüllwerk 1 besteht beispielsweise aus geschäumten Polyurethanplatten.
Es ist auch möglich, ein Plattenfüllwerk 1 zu verwenden, welches aus einem verdichteten
Textilmaterial besteht, das aus Textilabfällen hergestellt wird.
[0014] Der Einleimer 2 kann aus einer Holzleiste oder einer Leiste aus Polyvinylchlorid
bestehen. Bei den Platten 3, 4 kann es sich um Span- oder Sperrholzplatten oder auch
um Kunststoffplatten handeln. Diese Platten sind ggfs. an ihrer Außenseite mit Holz
oder einer Kunststofffolie kaschiert.
[0015] Die nunmehr verleimten Sandwichplatten weisen an einer ersten Seite 5 jeweils einen
Einleimer auf. Diese Sandwichplatten werden nunmehr individuell auf die Maße der fertigen
Türblätter zugeschnitten. Dieser Zuschnitt erfolgt an mindestens einer zweiten und
dritten Seite 6, 7 und bevorzugt auch an der vierten Seite 8 der Sandwichplatte. Infolge
der im Ausführungsbeispiel verwendeten Profilform der Profilteile erfolgt das Beschneiden
an allen 3 Seiten 6, 7, 8 nicht jedoch an der ersten, den Einleimer 2 aufweisenden
Seite 5.
[0016] Das Beschneiden erfolgt durch einen Stufenschnitt entsprechend der Fig. 2 unter Verwendung
von zwei Kreissägeblättern 9, 10 unterscheidlichen Durchmessers, die an einer gemeinsamen
Welle llbefestigt sind. Hierdurch wird erreicht, daß der Rand der Platte 3 über den
Rand der Platte 4 und des Plattenfüllwerks 2 übersteht. Zwischen den beiden Kreissägeblättern
9, 10 kann ein Fräsmesser 12 angeordnet sein, dessen radiale Abmessung dem Außendurchmesser
des Kreissägeblatts 9 geringeren Durchmessers entspricht. Dieses Fräsmesser dient
zum Abtragen des Plattenfüllwerks, das über den Rand der Platte 4 übersteht. Dieses
Fräsmesser 12 ist nicht unbedingt erforderlich, wie später anhand der Fig. 4 erläutert
wird.
[0017] Nach dem Beschneiden der Sandwichplatte werden die Profilteile mit der Sandwichplatte
verbunden. Hierbei wird gem. Fig. 3 vorgegangen.
[0018] Die Sandwichplatte 13 wird mit ihrer ersten Seite 5 zur Anlage gegen einen Anschlag
14 gebracht. Sodann werden auf Maß und an einer Seite auf Gehrung geschnittene Profilteile
15, 16 gegen die zweite und vierte Seite 6, 8 gelegt und in diese Seiten eingepresst,
was durch Pressbacken erfolgt, welche länger sind als die Profilteile 15, 16 . Nachdem
die Profilteile 15, 16 mit den Seiten . 6, 8 verpresst sind, wird mit der dritten
Seite 7 der Sandwichplatte 13 ein drittes Profilteil 17 verpresst. Dieses Profilteil
17 ist an beiden Enden auf Gehrung geschnitten und weist eine Länge entsprechend der
Länge der Seite 7 auf.
[0019] Vor dem Verpressen wird an den Enden des Profilteiles 17 je ein Schenkel eines Eckwinkels
18, 19 in den hchlen Türfalz eingesetzt. Der andere Schenkel des Eckwinkels 19 und
der andere Schenkel des Eckwinkels 18 dringen beim Verpressen in den hohlen Türfalz
der Profilleiste 15 bzw. 16 ein. Diese anderen Schenkel der Eckwinkel 18, 19 können
über querverlaufende Schrauben mit den Profilleisten 15, 16 verschraubt werden, jedoch
kann anstelle einer Verschraubung auch ein Pressitz zwischen diesen anderen Schenkeln
und den hohlen Türfalzen der Profilteile 15, 16 vorgesehen werden.
[0020] Die Sandwichplatte 13 ist nunmehr an drei Seiten 6, 7, 8 durch Profilteile 15, 16,
17 umgeben.
[0021] Das Profilteil 15 wird anschließend mit einem Langloch versehen, in die das Türschloß
20 eingeschoben wird, das mit dem Profilteil 15 über die Platte 21 des Schlosses verschraubt
wird.
[0022] Das Profilteil 16 wird mit zwei durch den Falz verlaufende Bohrungen versehen, in
welche die Befestigungszapfen 22 der Türscharniere 23 eingesetzt werden.
[0023] Die Querschnittsform der Profilteile 15, 16, 17 zeigt die Fig. 4. Die Profilteile
weisen jeweils einen hohlen Türfalz 24 auf. An den beiden Enden des Profilteils 17
und an den auf Gehrung geschnittenen Enden der Profilteile 15, 16 greifen die Schenkel
der Eckwinkel 18, 19 ein. Die beiden Seitenschenkel der Profilteile sind jeweils als
Doppelschenkel 25, 25' bzw. 26, 26' ausgebildet wobei ihr gegenseitiger Abstand jeweils
so gewählt ist, daß die Platten 3, 4 fest zwischen ihnen gehalten werden. Die beiden
Schenkel 26, 26' gehen hierbei vom Mittelschenkel 27 ab, während an der gegenüberliegenden
Seite der lange Schenkel 25 vom Mittelschenkel abgeht, der kurze Schenkel 25' sich
jedoch an die Außenseite des Türfalzes 24 anschließt. In Fig. 4 ist das Langloch zum
Einsetzen des Schlosses 20 mit 28 bezeichnet.
[0024] Wird der Schenkel 25 am falzseitigen Seitenschenkel länger ausgeführt als der Schenkel
26 des anderen Seitenschenkels und zwar um ein Maß , welches größer ist als der Abstand
zwischen den Rändern der Platten 3, 4, dann kann das Fräsmesser 12 entfallen, da derjenige
Teil des Plattenfüllwerks 2, der durch den Schnitt des Kreissägeblatts 9 eingeschnitten
wurde , nunmehr beim Einpressen des Profilteils durch den langen Schenkel 25" von
der Platte 3 abgetrennt wird.
1. Verfahren zum Herstellen von Türblättern, welche aus zwei über ein Plattenfüllwerk
(1) miteinander verbundenen Platten (3, 4) bestehen, welche miteinander verklebt und
sodann mit einem Rahmen aus einem Profilteil U-förmigen Querschnitts umgeben wird,
dadurch gekennzeichnet , daß
a) Platten (3, 4) und Plattenfüllwerk (1) verwendet werden, die gegenüber den fertigen
Türblättern Übermaß aufweisen
b) An einer ersten Seite (5) zwischen den Platten (3, 4) ein Einleimer (2) verklebt
wird, wenn die beiden Platten (3, 4) mit dem Plattenfüllwerk (1) verklebt werden,
c) Jede so hergestellte Sandwichplatte (13) mindestens an einer zweiten und dritten
rechtwinklig zueinander verlaufenden Seite (6, 7) auf das Maß des fertigen Türblatts
beschnitten wird,
d) Auf diese zweite und dritte sowie auf eine vierte Seite (6, 7, 8) der Sandwichplatte
(13) die zuvor auf die Länge dieser Seiten und an den Stoßstellen auf Gehrung geschnittenen
Profilteile (15, 16, 17) aufgepresst werden und
e) Sodann an einer der Seiten (6) , welche rechtwinklig zur ersten Seite (5) verläuft
eine Ausfräsung (28) für das Türschloß (20) und an der dazu gegenüberliegenden Seite
(8) Bohrungen für die Befestigungszapfen (22) der Türscharniere (23) in den Profilteilen
(15, 16) angebracht werden, in die das Türschloß (20) und die Befestigungszapfen (22)
eingesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß auf die zweite und vierte
Seite (6, 8) gleichzeitig je ein Profilteil (15, 16) und sodann auf die dritte Seite
(7) ein Profilteil (17) aufgepresst wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß in den Enden des mit der
dritten Seite (7) zu verpressenden Profilteils (17) Eckwinkel (18, 19) eingesetzt
werden, die beim Verpressen in die anstoßenden Enden der mit der zweiten und vierten
Seite (6, 8) verpressten Profilteile (15, 16) eingreifen.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß zum Verkleben der Platten
(3, 4) mit den Plattenfüllwerken (1) mehrere Sandwichplatten (13) bis zum Abbinden
der Klebeverbindungen übereinander gestapelt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß der Stapel der Sandwichplatten
(13) gewichtsbelastet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß die Profilteile
(15, 16, 17.) einen hohlen Türfalz (24) aufweisen, die Seitenschenkel der U-förmigen
Profilteile (15, 16, 17) als Doppelschenkel (25, 25' bzw. 26, 26') mit jeweils einem
langen inneren und einem kurzen äußeren Schenkel ausgebildet sind und am türfalzseitigen
Seitenschenkel der kurze Schenkel (25') sich an die Außenseite des Türfalzes (24)
anschließt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite , dritte und
vierte Seite (6, 7, 8) auf das Maß des fertigen Türblatts beschnitten werden und die
Beschneidung als Stufenschnitt durchgeführt wird, bei welchem der Rand einer Platte
(3) über den Rand der anderen Platte (4) und des Plattenfüllwerks (1) übersteht.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß die Eckwinkel (18, 19)
an den Enden der Profilteile (15, 16, 17) in den hohlen Türfalz (24) eingesetzt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß die Bohrungen für die Befestigungszapfen
(22) der Türscharniere (23) durch den Falz (24) geführt sind.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet , daß die Schloßplatte
(21) des Türschlosses (20) auf dem Mittelschenkel (27) des Profilteils (15) aufliegt
und mit diesem Mittelschenkel (27) verschraubt ist.