[0001] Die Erfindung betrifft eine Notansetzvorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Bei Geschützen der vorgenannten Art sind, beispielsweise elektrohydraulische, Ansetzvorrichtungen
anzutreffen. Insbesondere zum Erzielen einer raschen Schußfolge sind die bei entsprechenden
Systemen unerläßlich. Zwar trifft dies auch zu auf feldlafettierte Geschütze - als
Ansetzvorrichtung sei diejenige nach der DE-PS 23 20 398 genannt - aber die Enge des
in einem Panzerturm verfügbaren Innenraums läßt ihr Erfordernis besonders auch bei
Geschützen der eingangs genannten Art augenfällig werden.
[0003] Ein Ausfall der systemintegrierten Ansetzvorrichtung macht ein Ansetzen von Hand
notwendig. Es geschieht überlicherweise mit einem Stab ausreichender Länge und Biegesteifigkeit.
Dabei erweist sich selbst in der unteren Winkelgruppe das Ansetzen von Hand als sehr
mühsam. Hierdurch ergibt sich nachteiligerweise eine gegenüber derjenigen unter normalen
Betriebsbedingungen erheblich geringere Schußfolge.
[0004] Der Erfindung liegt als Aufgabe das Bereitstellen einer Notansetzvorrichtung der
eingangs genannten Gattung zugrunde, welche das Ansetzen von Hand erleichtert und
weitgehend vereinfacht.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 angegebene
Erfindung, welche nachstehend anhand eines in der Zeichnung im wesentlichen schematisch
und unter Verzicht auf erfindungswesentliche Einzelheiten dargestellten bevorzugten
Ausführungsbeispiels des näheren erläutert wird.
[0006] Die einzige Figur der Zeichnung zeigt jeweils ausschnittweise einen Panzerturm und
den verschlußseitigen Teil eines Geschützes mit der Vorrichtung nach der Erfindung.
[0007] Ein Panzerturm 14 umschließt einen Innenraum 10 für Mannschaft und einen heckseitig
angrenzenden Innenraum 12 für ein nicht dargestelltes Munitionsmagazin. Der Panzerturm
14 weist eine Abdeck ung 16 mit einer Unterseite 17, einen Boden 18, eine heckseitige
Wandung 20 und einen Drehkranz 80 zur Lagerung auf einem nicht dargestellten gepanzerten
Fahrzeug. Ein Rohr 28 eines nicht näher dargestellten Geschützes 29 erstreckt sich
längs einer Rohrseelenachse 30. Einem (rückseitigen) Rohrboden 31 des Rohres 28 ist
im dargestellten Zustand oberseitig ein geöffneter Verschluß 32 und unterseitig eine
nur im Bereich ihrer Auflagefläche 38 (Ladeschalenflächen) andeutungsweise dargestellte
Ladeschale 37 unmittelbar benachbart. Das Geschütz 29 ist auf nicht dargestellte Weise
um einen Schildzapfen 34 mit einer Schildzapfenachse 36 höhenrichtbar gelagert. Die
Ladechalenfläche 38 fluchtet mit dem unterseitigem Bereich einer Rohrinnenfläche 40,
welche umfangsseitig einen
[0008] Ladungsraum 43 begrenzt. An der Unterseite 17 der Abdekkung 16 ist an einer gegenüber
der Schildzapfenachse 36 festen Stelle 45 ein Anlenkbock 47 angeordnet. Hierdurch
ist ein erster Anlenkbereich 46 mit einer ihm zugeordneten Anlenkachse 48 gegeben.
Ein einteiliges, vorzugsweise rinnenförmiges ausgebildetes, Gestänge 50 ist mit seinem
vorderen Ende 52 um die Anlenkachse 48 angelenkt. Einem rückseitigen Ende 54 des Gestänges
50 ist ein zweiter Anlenkbereich 56 mit einer Anlenkachse 58 zugeordnet. Ein Element
60 ist mit seinem rückseitigen Ende 62 um die Anlenkachse 48 angelenkt, während sein
freies vorderes Ende 64 mit einer Rolle 66 versehen ist. In einem nicht näher bezeichneten
Bereich ist an dem Element 60 ein Handgriff 68 vorgesehen. Das vollstrichig dargestellte
Gestänge 50 ist mittels einer durch gestrichelte Kontur angedeuteten Einrichtung 70
lösbar in seiner Ruhestellung an der Unterseite 17 der Abdeckung 16 fixiert. In der
Ruhestellung nimmt das Element 60 eine Position ein, wie sie durch eine strichpunktierte
Kontur 60 R dargestellt ist. Sie ist einer Vorderkante 78 im Magazin angeordneter
und nur andeutungsweise dargestellter Geschosse 24 und 26 benachbart.
[0009] Zum Betätigen der Notansetzvorrichtung wir folgendermaßen verfahren:
Das Element 60 wird zunächst durch Führen mit der einen Hand am Handgriff 68 mit dem
freien vorderseitigen Ende 64 auf einem Kreisbogen 81 um die Anlenkachse 58 des zweiten
Anlenkbereichs 56 in Richtung eines Pfeils 84 gegen den gestrichelt dargestellten
Boden 44 des dieser Art nur angedeuteten, auf der Ladeschale 37 liegenden Geschosses
22 gebracht.
[0010] Alsdann wird mit der anderen Hand über einen im Bereich 53 des Gestänges 50 angeordneten
Handgriff 55 das Gestänge 50 anfänglich aus seiner Ruhelage und der Fixierung in letzterer
mittels der Einrichtung 70 derart ausgelenkt, daß sich die zweite Anlenkachse 58 um
die erste Anlenkachse 48 auf einem Kreisbogen 72 in Richtung eines Pfeils 74 der Schildzapfenachse
36 nähert. Dabei wird das Geschoß 22 von der Ladeschale 37 gedrückt. Beim weiteren
Auslenken des Gestänges 60 gelangt die Rolle 66 in einem Bereich 86 zunächst in abstützend
rollenden Kontakt mit der Ladeschalenfläche 38 und dann der Rohrinnenfläche 40, während
sich das Geschoß 22 in Richtung eines Pfeils 82 durch den Ladungsraum 42 bewegt, bis
es die Ansetzstellung erreicht. Die Ansetzstellung ist durch den vollstrichig dargestellten
Boden 44 des Geschosses 22 angedeutet. Hierauf wird das Element 60 entgegen dem Richtungspfeil
82 aus dem Ladungsraum 42 wieder entfernt, um in letzteren auf nicht näher zu beschreibende
Weise eine nicht dargestellte Treibladung einbringen zu können. Das mit der zweiten
Anlenkachse 58 auf dem Kreisbogen 72 in Richtung eines Pfeils 76 bewegte Gestänge
50 wird dann wieder mittels der Einrichtung 17 in seiner Ruhestellung unter der Abdeckung
16 lösbar fixiert.
[0011] Die Notansetzvorrichtung nach der Erfindung zeichnet sich vorteilhafterweise durch
Einfachheit aus und kann im Rohrerhöhungsbereich zwischen jeweils etwa 25 und 45
o zum wesentlichen Erleichtern des Ansetzens von Hand eingesetzt werden.
1. Von Hand zu betätigende Notansetzvorrichtung für ein mit einer Ladeschale versehenes
Geschütz mit einem im wesentlichen geschlossenen Bedienraum, insbesondere Panzerturm,
mit einem Element vorzugsweise einachsiger Erstreckung zum Übertragen einer jeweiligen
Ansetzkraft mit einem vorderen Ende des Elements auf den Bodenbereich eines auf der
Ladeschale liegenden Geschosses zu und während dessen Bewegung von der Ladeschale
durch den Ladungsraum des Geschützes in die Ansetzstellung des Geschosses, gekennzeichnet
durch folgende Merkmale:
a) die Vorrichtung umschließt einen ersten ( 46 ) und einen zweiten Anlenkbereich
( 56 ), deren beider Anlenkachsen einer Schildzapfenachse ( 36 ) parallel angeordnet
sind;
b) der erste Anlenkbereich ( 46) ist an einer gegenüber der Schildzapfenachse ( 36)
festgelegten Stelle ( 45) angeordnet und dient der Anlenkung eines Gestänges ( 50 ), welches zwischen einer Ruhestellung und einer Arbeitsendstellung innerhalb einer
gedachten, die Rohrseelenachse ( 30) einschließenden senkrechten Ebene beweglich ist;
c) dem freien Ende (54) des Gestänges (50) ist der zweite Anlenkbereich ( 56) zum
Anlenken des Elements ( 60 ) mit dessen rückseitigem Ende ( 62) zugeordnet;
d) durch Auslenken um den zweiten Anlenkbereich (56) ist das Element (60) mit seinem
freien Ende (64) gegen den Boden (44) des auf der Ladeschale (37) liegenden Geschosses
(22) bringbar und durch anfängliches Auslenken des Gestänges (50) aus der Ruhestellung
der zweite (56) um den ersten Anlenkbereich (46) gegen die Schildzapfenachse (36)
bewegbar und
e) durch weiteres Auslenken des Gestänges ( 50) in die Arbeitsendstellung ist das
währenddessen in ständiger Berührung mit dem Boden ( 44) des Geschosses verbleibende
vorderseitige Ende ( 64) des Elements (60) mit dem Geschoß ( 22 ) in den Rohrinnenraum
( 42 ) und das Geschoß (22) dabei von der Ladeschale (3%) durch den Ladungsraum (
43 ) in die Ansetzstellung bewegbar, wobei letzterer die Arbeitsendstellung der Vorrichtung
zugeordnet ist.
2. Notansetzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Anlenkbereich
( 46, 56) jewei.ls eine Anlenkachse ( 48, 56) zugeordnet und das Gestänge ( 50) im
wesentlichen einteilig ausgebildet ist.
3. Notansetzvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine dem vorderen
Ende ( 64) des Elements ( 60) zugeordnete Rolle ( 66 ) zum Vermindern der Reibung
gegenüber einer als Führung dienenden Fläche ( 38 ) der Ladeschale ( 37) und der Rohrinnenfläche
( 40).
4. Notansetzvorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, gekennzeichnet durch eine Einrichtung
( 70 ) zum lösbaren Fixieren in der Ruhestellung (Fig.l, vollstrichige Darstellung
des Gestänges 50).
5. Notansetzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch die
Anordnung des ersten Anlenkbereichs ( 46) an einer Turmabdeckung ( 1b).