(19)
(11) EP 0 075 150 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.03.1983  Patentblatt  1983/13

(21) Anmeldenummer: 82108047.0

(22) Anmeldetag:  01.09.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3H01R 4/24
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 19.09.1981 DE 3137429

(71) Anmelder: KRONE Aktiengesellschaft
D-14167 Berlin (DE)

(72) Erfinder:
  • Forberg, Horst
    D-1000 Berlin 42 (DE)
  • Achtnig, Klaus-Peter
    D-1000 Berlin 45 (DE)
  • Hegner, Gunter
    D-1000 Berlin 27 (DE)
  • Boes, Gerhard
    D-1000 Berlin 37 (DE)

(74) Vertreter: Beetz & Partner Patentanwälte 
Steinsdorfstrasse 10
80538 München
80538 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zur Herstellung eines löt-, schraub- und abisolierfreien Einfach- oder Mehrfachkontaktes an einem Anschlusselement


    (57) Vorrichtung mit mehreren Anschlußelementen (1) zum löt-, schraub- und abisolierfreien Anschließen eines oder mehrerer Drähte an jedes Anschlußelement (1), wobei die Anschlußelemente (1) als Doppelkontakt (1a) oder als Mehrfachkontakt (1b) ausgebildet sind, dessen jeweils einen Anschlußschlitz (2) aufweisende und zur Drahtachse im Winkel von ca. 45° stehende Querstege (3,4,5,6) zueinander parallel angeordnet sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine neuartige Vorrichtung mit mehreren Anschlußelementen zum löt-, schraub- und abisolierfreien Anschließen eines oder mehrerer Drähte an jedes Anschlußelement aus blattförmigem, federndem Kontaktmaterial mit mindestens zwei Schlitzen, dessen an eine erweiterte Einführöffnung anschließender, von scharfen Kanten begrenzter Hauptteil eine Breite aufweist, die aufgrund der Schrägstellung zwischen Draht und Anschlußelement kleiner als die Stärke der metallischen Seele des Drahtes ist, so daß beim Eindrücken des Drahtes in den Schlitz die Drahtisolation durchschnitten und eine Kontaktverbindung zwischen dem Draht und dem Anschlußelement hergestellt wird.

    [0002] Ein löt-, schraub- und abisolierfreier (kurzgenannt: LSA-) Klemmverbinder mit Doppelkontakten für den Anschluß von zwei nebeneinander angeordneten Kabel- oder Schaltadern der Fernmeldetechnik ist in verschiedenen Ausführungen bekannt.

    [0003] So zeigt die DE-OS 21 42 850 eine elektrische Klemmvorrichtung zum Anschluß eines oder mehrerer isolierter Drähte an ein Anschlußelement mit wenigstens zwei Schlitzen und die DE-PS 17 65 584 einen Klemmanschluß zur Verbindung eines oder zweier isolierter Drähte mit einem Anschlußelement mit zwei aus je zwei relativ zueinander federnden, zur Entfernung der Drahtisolation geeigneten Kontaktschenkeln bestehenden Schlitzen.

    [0004] Diese bekannten Klemmverbinder sind verbesserungsfähig, da sie teuer in der Herstellung sind und durch den konstruktiv bedingten großen Kontaktabstand bei nebeneinander liegender Anordnung einen erheblichen Platzbedarf aufweisen.

    [0005] Die DE-OS 23 38 056 zeigt eine V-förmige Anschlußklemme, die zwei Schlitze aufweist, wobei der eine Schlitz zum Halten und der andere Schlitz zum Kontaktieren eines Leiters dient.

    [0006] Beide Schlitze sind unterschiedlich ausgebildet.

    [0007] Der Nachteil dieser Erfindung ist ebenfalls der hohe Platzbedarf beim Einbau in Anschlußleisten. Ferner sind die Kontaktschenkel starr angeordnet.

    [0008] Die DE-OS 30 21 798 zeigt ein V-förmiges Anschlußelement als Doppelkontakt, wobei jeder Schenkel des Anschlußelementes einen einzelnen löt-, schraub- und abisolierfreien Kontakt bildet.

    [0009] Der Nachteil dieses Doppelkontaktes ist es, daß die Adern an das Anschlußelement nicht nacheinander, sondern nur gleichzeitig anzuschließen sind. Der Abstand der parallel angeschlossenen Leiter beträgt hierbei das Zweifache der Wandstärke des verwendeten Federmaterials. Aufgrund seiner V-Form und des damit verbundenen gegenseitigen Abstützens der inneren Kontaktschenkel ist dieses Anschlußelement nur für den gleichzeitigen Anschluß zweier zu verbindender Adern geeignet.

    [0010] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die vorstehend erwähnten Nachteile zu vermeiden.

    [0011] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß jedes Anschlußelement als Doppelkontakt oder Mehrfachkontakt ausgebildet ist, dessen jeweils einen Anschlußschlitz aufweisende und zur Drahtachse im Winkel von ca. 45° stehende Querstege zueinander parallel angeordnet sind, wodurch der Achsabstand mindestens zweier miteinander verbundener, nebeneinander liegender Drähte durch die Wanddicke des federnden Kontaktmaterials bestimmt wird, und dessen Mittelstege nach oben hin verlängert und am Ende mit Halterungen versehen sind.

    [0012] Vorteilhafte weitere Ausgestaltungen der einzelnen Maßnahmen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

    [0013] So ist es vorgesehen, unterhalb der Anschlußelemente Verlängerungen anzuformen, deren einer Schenkel die eine Hälfte eines Kontaktes bildet, um so im eingebauten Zustand der Anschlußelemente in der Anschlußleiste Überspannungsableitervorrichtungen oder Trenn- bzw. Prüfstecker einsetzen zu können.

    [0014] Durch die neue erfindungsgemäße Anschlußelementvorrichtung werden folgende wesentliche Vorteile erreicht:

    . Der Platzbedarf der Anschlußelemente wird je Draht gegenüber bekannten Anordnungen erheblich verringert, so daß zwei miteinander verbundene, nebeneinander liegende Drähte nur noch durch die Wanddicke des Federkontaktmaterials voneinander auf Abstand gehalten werden.



    [0015] . Durch die neuen Anschlußelemente ist auch ein nacheinander zu vollziehendes An- und Abschalten von Drähten ohne Funktionsstörung benachbarter Drähte möglich.

    [0016] Die Erfindung wird anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 einen Ausschnitt einer Anschlußleiste mit eingesetzten Anschlußelementen, die als Doppelkontakt ausgebildet sind,

    Fig. 2 einen Querschnitt nach Fig. 1,

    Fig. 3 ein als Doppelkontakt ausgebildetes Anschlußelement,

    Fig. 4 eine Draufsicht nach Fig. 3,

    Fig. 5 ein als Mehrfachkontakt ausgebildetes Anschlußelement,

    Fig. 6 eine Draufsicht nach Fig. 5,

    Fig. 7 ein als Doppelkontakt ausgebildetes Anschlußelement mit angeformter Verlängerung,

    Fig. 8 ein als Doppelkontakt ausgebildetes Anschlußelement mit einsteckbarer Verlängerung.



    [0017] Wie die Fig. 1 und 2 zeigen, sind die Anschlußelemente 1 in die Anschlußleiste 12 einsetzbar.

    [0018] Hierbei sind die um ca. 45° zur Drahtachse liegenden und einen Anschlußschlitz aufweisenden Querstege 3, 4 zueinander parallel angeordnet und ermöglichen dadurch den Anschluß einer Vielzahl von Drähten 16, 16a, da nur die Wanddicke des Federkontaktmaterials für den Abstand zweier nebeneinander liegender Drähte 16, 16a bestimmt ist.

    [0019] Zusätzlich können in bekannter Weise überspannungsableitermagazine oder Stecker zum Prüfen oder Trennen eingesetzt werden; hierbei sind öffnungen 12a vorgesehen.

    [0020] In den Fig. 3 und 4 ist das Anschlußelement 1 als Doppelkontakt 1a dargestellt. Zwei miteinander verbundene und nebeneinander liegende Drähte können nacheinander an- und abgeschaltet werden. Die Mittelstege 7 sind nach oben hin verlängert und am Ende mit Halterungen 7a versehen, um so als Führung des anzuschließenden Drahtes zu dienen, was auch für Fig. 5 und 6 gilt.

    [0021] Die beiden Anschlußkontakte 8, 8a des Anschlußelementes 1 sind im unteren Bereich mit einem im Querschnitt U-förmigen Verbindungsteil 9 verbunden.

    [0022] In den Fig. 5 und 6 ist ein Mehrfachkontakt 1b dargestellt.

    [0023] Mit Hilfe eines Mehrfachkontaktes können beliebig viele Drähte an- und abgeschaltet verbunden werden.

    [0024] Das An- und Abschalten kann nacheinander oder gleichzeitig ohne Beeinflussung benachbarter Drähte erfolgen. Auch hier sind die einzelnen Anschlußkontakte 8, 8a, 8b und 8c durch im Querschnitt U-förmige Verbindungsstege 9 miteinander verbunden.

    [0025] Die Fig. 6 zeigt, daß auch hier die Querstege 3, 4, 5 und 6 vorteilhaft parallel zueinander liegen.

    [0026] Die Fig. 7 zeigt, daß unterhalb des erfindungsgemäßen Anschlußelementes 1 eine U-förmige Verlängerung 10 angeformt ist, deren einer Schenkel 10a federnd als eine Hälfte eines Kontaktes 11 ausgebildet ist.

    [0027] Die in die Anschlußleiste 12 einsetzbaren - nicht dargestellten - Uberspannungsableitermagazine oder Trenn-Prüfstecker werden an diesem Kontakt 11 abgegriffen.

    [0028] Eine weitere Ausführungsart zeigt die Fig. 8.

    [0029] Hierbei ist die Verlängerung 14 als selbständiges Bauteil ausgebildet. Sie kann nach Bedarf in eine Steckaufnahme 13, die unterhalb des Anschlußelementes 1 angeordnet ist, gesteckt werden.

    [0030] Auch hier besitzt die Verlängerung 14 einen federnden Schenkel 14a, der als die eine Hälfte eines Kontaktes 15 dient.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung mit mehreren Anschlußelementen zum löt-, schraub- und abisolierfreien Anschließen eines oder mehrerer Drähte an jedes Anschlußelement aus blattförmigem, federndem Kontaktmaterial mit mindestens zwei Schlitzen, dessen an eine erweiterte Einführöffnung anschließender, von scharfen Kanten begrenzter Hauptteil eine Breite aufweist, die aufgrund der Schrägstellung zwischen Draht und Anschlußelement kleiner als die Stärke der metallischen Seele des Drahtes ist, so daß beim Eindrücken des Drahtes in den Schlitz die Drahtisolation durchschnitten und eine Kontaktverbindung zwischen dem Draht und dem Anschlußelement hergestellt wird, dadurch gekennzeichnet,
    daß jedes Anschlußelement (1) als Doppelkontakt (1a) oder Mehrfachkontakt (1b) ausgebildet ist, dessen jeweils einen Anschlußschlitz (2) aufweisende und zur Drahtachse im Winkel von ca. 45° stehende Querstege (3, 4, 5, 6) zueinander parallel angeordnet sind, wodurch der Achsabstand mindestens zweier miteinander verbundener, nebeneinander liegender Drähte (16, 16a) durch die Wanddicke des federnden Kontaktmaterials bestimmt wird, und dessen Mittelstege (7) nach oben hin verlängert und am Ende mit Halterungen (7a) versehen sind.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehrere Anschlußkontakte (8, 8a, 8b, 8c) jedes Anschlußelementes (1) im unteren Bereich mit einem oder mehreren im Querschnitt U-förmigen Verbindungsteilen (9) versehen sind.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß unterhalb jedes Anschlußelementes (1) U-förmige Verlängerungen (10) angeformt sind, deren einer Schenkel (10a) federnd als eine Hälfte eines Kontaktes (11) ausgebildet ist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß unterhalb jedes Anschlußelementes (1) Steckaufnahmen (13) angeformt sind.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß in die Steckaufnahmen (13) selbständige, U-förmige Verlängerungen (14) einsteckbar sind, wobei der Schenkel (14a) der Verlängerung (14) federnd die eine Hälfte eines Kontaktes (15) bildet.
     




    Zeichnung