[0001] Die Erfindung betrifft einen Hochbehälter aus Holz entsprechend dem Oberbegriff des
Anspruchs 1. Hierbei kann es sich insbesondere um ein Silo für Futtermittel und dergleichen
handeln; der Behälter kann aber auch zur Aufnahme von Flüssigmist (Gülle), Mehl, Sand,
Schotter oder dergleichen dienen.
[0002] Solche Hochbehälter sind als festinstallierte Bauwerke bekannt. Die Wände sind dabei
aus Holzbohlen aufgebaut, die in Umfangsrichtung miteinander mittels Nut und Feder
verbunden und ggf. zusätzlich verleimt sein können. Die Holzbohlen erstrecken sich
der Länge nach über die Höhe des Behälters. Am Außenumfang sind, je nach Durchmesser
des Behälters, einige oder mehrere Abschnitte von Metallbändern, z. B. Abschnitte
von T-Profilen aufgelegt, die miteinander zu einem Kreisring verbunden sind und den
Behälter zusammenhalten. Zusätzlich können um den Behälter offene Ringe aus Rundmetall
herumgelegt sein, deren Enden mittels einer aus Gewinde und Mutter gebildeten Spannvorrichtung
verbunden sind, so daß der Behälter am Umfang von Zeit zu Zeit durch Verdrehung der
Muttern von Hand nachgespannt werden kann.
[0003] Bisher konnten solche Behälter nur an Ort und Stelle aus den Einzelteilen aufgebaut
werden, wodurch sich ein erheblicher Arbeits- und Zeitaufwand mit den entsprechenden
Kosten ergab. Plötzlich aufkommende Windstöße stellten ein erhebliches Risiko bei
der Montage dar. Eine Demontage der Behälter und ein Aufbau an einem anderen Ort war
praktisch nicht möglich. Durch das Nachspannen der Ringe konnte der Behälter ferner
im Laufe der Zeit unrund werden. Trotzdem konnte ein Herausklaffen einzelner Holzbohlen
nicht auf Dauer sicher verhindert werden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Behälter zu schaffen, der aus einzelnen
Bauteilen fabrikmässig vorgefertigt und einfach montiert werden kann, wobei am Aufstellungsort
ein schneller Aufbau und ggfs. auch ein Abbau und Wiederaufbau an einem anderen Ort
möglich sein soll, wobei aber trotzdem ein sicherer Zusammenhalt der einzelnen Bauteile
und eine Stabilisierung des ganzen Behälters gewährleistet sein soll.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gemäß Anspruch 1 gelöst. Die Behälterwand besteht
also aus mehreren einzelnen vorgefertigten Bauteilen, die jeweils zur Bildung eines
Teils des Wandumfangs bestimmt sind. Die einzelnen Holzbohlen dieser Fertigbauteile
sind an der Außenseite mit Metallbandabschnitten, z. B. T-Profilen, versehen, deren
Länge etwa der Umfangslänge, in grober Annäherung also der Breite des einzelnen Bauteils
entspricht.
[0006] Diese einzelnen Bauteile können im Werk vorgefertigt und einfach montiert werden,
und sie lassen sich am Aufstellungsort schnell zu einem Hochbehälter zusammenbauen,
wobei nur die einzelnen Fertigbauteile aufgerichtet, Stoß an Stoß nebeneinander gestellt
und an den Enden ihrer Metallbandabschnitte miteinander verbunden werden müssen. Auf
diese Weise lassen sich auch große Behälter schnell und sicher erstellen, und deren
einzelne Bauteile bzw. die darin enthaltenen Holzbohlen zeigen einen sicheren und
formbeständigen Zusammenhalt, weil die Metallbandabschnitte flach am Außenumfang aufliegen
und z. B. bei der Verwendung von T-Profilen durch deren waagerecht nach außen ragende
Stege versteift werden.
[0007] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel gemäß Anspruch 2 werden die Enden der Bandabschnitte
benachbarter Bauteile durch selbsttätig wirkende Spannschlösser miteinander verbunden.
[0008] Der Behälter wird dadurch in sich dauernd mechanisch vorgespannt. Beim Schwinden
der Holzbohlen. z. B. durch Austrocknen, ist somit kein Einsturz mehr möglich, weil
die Bohlen gegeneinander in Umfangsrichtung ständig nachgespannt werden, im Gegensatz
zu den bekannten Behältern, bei denen kein selbsttätiges Nachspannen gegeben war,
so daß hier die Einsturzgefahr beträchtlich war. Der erfindungsgemässe Behälter wird
auch durch die Spannschlösser in Verbindung mit den außen aufliegenden Metallbandabschnitten
und deren waagerecht angeordneten Stegen in seiner kreisrunden Form stabilisiert,
was für die Funktionsfähigkeit, z.B. für den Einsatz einer Entnahmefräse, besonders
wichtig ist.
[0009] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung, wobei als Beispiel für einen Hochbehälter
ein Silo gewählt wurde.
[0010]
Fig. 1 zeigt ein einzelnes fertiges Bauteil für eine Silowand, wobei das Bauteil schematisiert
und vereinfacht dargestellt ist,
Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht auf die Stoßstelle zwischen zwei Fertigbauteilen und
veranschaulicht deren gegenseitige Verbindung mit Hilfe eines Spannschlosses.
[0011] Das Silo besteht aus mehreren einzelnen Fertigbauteilen 1, die in Umfangsrichtung
Stoß an Stoß nebeneinander in einer solchen Anzahl aufgestellt werden, daß sich eine
kreisrunde Wand ergibt. Die einzelnen Fertigbauteile 1 bestehen jeweils aus mehreren
Holzbohlen 3, die in Umfangsrichtung nebeneinander angeordnet und beispielsweise durch
Nut und Feder miteinander verbunden sind und die zusätzlich miteinander verleimt sein
können. Die Bohlen erstrecken sich in ihrer Längsrichtung im fertigen Silo lotrecht.
An der Außenseite der Fertigbauteile 1 sind mit gegenseitigem lotrechtem Abstand mindestens
zwei, beispielsweise drei Metallbandabschnitte aufgelegt, die im dargestellten Ausführungsbeispiel
die Form von T-Profilen 5 mit waagerecht nach außen weisenden Stegen haben. An einer
Stelle des Umfangs, beispielsweise in der Mitte oder an einem Ende, können die einzelnen
T-Profile 5 fest mit einer der Bohlen 3 verbunden sein. Sie können auch mit Hilfe
von Langlöchern mit mehreren Bohlen verbunden sein. Auf diese Weise können sich die
T-Profile 5 in Umfangsrichtung innerhalb bestimmter Grenzen gegenüber den Bohlen 3
bzw. dem Fertigbauteil 1 verschieben.
[0012] Die T-Profile 5 haben in Umfangsrichtung des Fertigbauteils 1 eine Länge, die geringfügig
kürzer ist als die Umfangslänge des Bauteils 1. An dem Stoß zwischen zwei benachbarten
Fertigbauteilen 1 ist gemäß Fig. 2 ein selbsttätig bzw. dauernd wirkendes Spannschloß
7 angeordnet, das die Enden benachbarter T-Profile 5 miteinander verbindet, und zwar
derart, daß zwischen diesen Enden ein freier Abstand verbleibt. An den einander zugekehrten
Enden der T-Profile sind gemäß Fig. 2 Augen 9 angebracht, gegen die sich über Beilagscheiben
15 Druckfedern 11 abstützen, die auf Zugankern 13 angeordnet sind, die sich durch
die Augen 9 und die Federn 11 hindurch erstrecken. An den äußeren Enden der Federn
11 sind auf die Zuganker 13 wiederum Abstützscheiben 15 für die Federn 11 aufgesetzt,
die durch auf die Zuganker 13 aufgeschraubte Muttern 17 gehalten sind.
[0013] Beim Aufbau des Silos werden die Muttern 17 soweit angezogen, daß die benachbarten
Bauelemente 1 dicht aneinander anliegen, wobei zwischen den einander zugekehrten Enden
der T-Profile 5 noch ein Abstand verbleibt. Im fertig montierten Zustand wirken die
Spannfedern 11 in Umfangsrichtung des Silos im Sinne des Zusammenziehens der T-Profile
5, so daß beim Schwinden der Bohlen 3, beispielsweise infolge des Austrocknens, ein
selbsttätiges Nachspannen in Umfangsrichtung erfolgt und die Gefahr verhindert ist,
daß sich die Bohlen 3 voneinander lösen und nach innen klaffen oder gar einstürzen.
Diese Anordnung dient auch dazu, die kreisrunde Form des Silos beizubehalten und den
Silobehälter insgesamt zu stabilisieren. Statt der T-Profile könnten auch andere Metallprofile
verwendet werden, die sich flach auf den Außenumfang auflegen und einen waagerechten
Steg zur Versteifung aufweisen, beispielsweise I- oder U-Profile.
[0014] Wie bei bekannten Silos können auch (zusätzlich zu den durch die Metallbandabschnitte
5 und die selbsttätigen Spannschlösser 7 gebildeten Ringen)weitere Drahtringe mit
verschraubten Enden um das Silo herumgelegt werden (nicht dargestellt), die zur Verbesserung
der Stabilität dienen, die aber nur von Hand durch Nachziehen ihrer Muttern von Zeit
zu Zeit nachgespannt werden können.
[0015] An den Außenseiten der Bauteile 1 sind ferner an einzelnen Holzbohlen 3 Halteprofile
19 befestigt, die beim dargestellten Ausführungsbeispiel V-Form haben und die die
T-Profile 5 lose übergreifen, so daß sich die T-Profile 5 gegenüber den Halteprofilen
19 in Umfangsrichtung verschieben können. Die Halteprofile 19 dienen dazu, beim Schwinden
oder Quellen der Holzbohlen 3 ein Nachinnenklaffen oder Ausbrechen der Holzbohlen
3 gegenüber den T-Profilen 5 zu verhindern. Hierzu genügt es, nur an einigen wenigen
Holzbohlen 3 derartige Halteprofile 19 anzubringen, da die Holzbohlen 3 untereinander
mittels Nut und Feder verbunden sind. Statt der dargestellten V-Form können die Halteprofile
19 andere Form aufweisen; z.B. können sie durch zwei getrennte etwa Z-förmige Profile
gebildet sein, die unterhalb und oberhalb des T-Stegs lose über das T-Profil 5 greifen,
oder es können statt der V-förmigen U-förmige Halteprofile 19 verwendet werden. Alle
diese Profilformen sind aber nicht so günstig, weil sie nicht die der V-Form eigene
Steifigkeit in radialer Richtung haben, so daß bei Verwendung solcher anderer Profile
die Stabilität des Silos und der Zusammenhalt der Holzbohlen 3 nicht ganz so gut ist
wie mit V-Profilen.
[0016] Die Länge der einzelnen Fertigbauteile 1 kann der Höhe des Silos entsprechen. Hierbei
können in bekannter Weise in Richtung der Höhe des Silos mehrere einzelne Holzbohlen
3 hintereinander angeordnet und in bekannter Weise miteinander verbunden und verleimt
werden. Es lassen sich auf diese Weise Fertigbauteile 1 mit der Gesamthöhe des Silos,
also z. B. mit einer Länge von etwa 5 bis 16 m herstellen.
[0017] Die Breite der Bauteile 1 in Umfangsrichtung entspricht der für den Straßen- oder
Schienentransport allgemein zugelassenen Transportbreite, vorzugsweise der Transportbreite
von Lastkraftwagen. Diese Breite in Umfangsrichtung beträgt also maximal etwa 2,5
m, wobei je nach Krümmung der Fertigbauteile 1 deren Umfangslänge größer ist als die
Breite. Auf diese Weise lassen sich die Fertigbauteile leicht überall hin transportieren.
Für ein Silo mit einem Durchmesser von 3 m, also einem Umfang von knapp lo m, benötigt
man hiernach 4 Fertigbauteile 1 mit einer Breite von etwa 2,4 m. Für ein Silo mit
einem Durchmesser von 10 m, also einem Umfang von knapp 32 m, benötigt man demgemäß
12 Bauteile 1 mit einer Breite von ebenfalls etwa 2,4 m.
1. Hochbehälter aus Holz, insbesondere Silo für Futtermittel und dergleichen, dessen
kreisringförmige Wand aus Holzbohlen (3) aufgebaut ist, die durch außen aufgelegte
Metallbänder (5) zusammengehalten sind, die zu Kreisringen verbunden sind, dadurch
gekennzeichnet, daß die Behälterwand aus jeweils einen Teil des Wandumfangs bildenden
Fertigbauteilen (1) besteht, die eine entsprechende Zahl von Holzbohlen (3) enthalten
und die an der Außenseite mit Metallbandabschnitten (5) versehen sind, deren Länge
etwa der Umfangslänge des Bauteils (1) entspricht.
2. Hochbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß benachbarte Bauteile
(1) durch an den Enden ihrer Metallbandabschnitte (5) angeordnete selbsttätig wirkende
Spannschlösser (7) miteinander verbunden sind.
3. Hochbehälter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannschlösser (7)
aus an den Enden der Metallbandabschnitte (5) angebrachten Augen (9) und auf diese
wirkende Spannfedern (11), insbesondere Druckfedern, bestehen, die auf durchgehenden
stangenförmigen Zugankern (13) angeordnet sind.
4. Hochbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
an der Außenseite der Bauteile (1) an einzelnen Holzbohlen (3) Halteprofile (19),
insbesondere V-förmige Profile, befestigt sind, die die Metallbandabschnitte (5) lose
übergreifen.
5. Hochbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Länge der Bauteile (1) der Höhe des Behälters entspricht.
6. Hochbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Breite der Bauteile (1) in Umfangsrichtung der allgemein zulässigen Transportbreite,
insbesondere der Breite eines LKW's entspricht, also etwa maximal 2,5 m beträgt.