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EP 0 075 315 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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30.03.1983 Patentblatt 1983/13 |
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Anmeldetag: 21.09.1982 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT CH DE FR GB IT LI NL SE |
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Priorität: |
23.09.1981 DE 3138449
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Anmelder: Licentia Patent-Verwaltungs-GmbH |
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D-60596 Frankfurt (DE) |
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Erfinder: |
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- Einicke, Hans-Werner, Dipl.-Ing.
D-1000 Berlin 33 (DE)
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Vertreter: Vogl, Leo, Dipl.-Ing. |
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Licentia
Patent-Verwaltungs-G.m.b.H.
Theodor-Stern-Kai 1 D-60596 Frankfurt D-60596 Frankfurt (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Dienstleistungsautomat |
(57) Die Erfindung betrifft einen Dienstleistungsautomaten mit modularen Funktionsbaugruppen.
Sie besteht darin, dass eine Rechen- und Steuereinheit die autonomen modularen Funktionsbaugruppen
steuert, wobei die Rechen- und Steuereinheit über einen Daten-Bus informationsseitig
und über eine gemeinsame Stromversorgungsleitung auf einheitlichem Potential versorgungsseitig
mit den von ihr gesteuerten koordinierten autonomen modularen Funktionsbaugruppen,
die auch über eigene Rechen- und Steuereinheiten verfügen können, verbunden ist. Der
Datenverkehr zwischen den Funktionsbaugruppen und der Rechen- und Steuereinheit erfolgt
über einen asynchronen seriellen Bus durch Telegrammaustausch. Die Übertragung zwischen
den Funktionseinheiten erfolgt über Lichtwellenleiter. Bei Ausfall der arbeitenden
Rechen- und Steuereinheit werden deren Aufgaben ganz oder teilweise von einer oder
mehreren der autonomen Funktionsbaugruppen mit Rechen- und Steuereinheiten übernommen.
Bei Ausfall der geräteexternen Stromversorgung wird die gemeinsame Versorgungsleitung
über eine Batterie gespeist. Die Batterie wird über einen Solargenerator und eine
Ladeschaltung aufgeladen.
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[0001] Die Erfindung betrifft einen Dienstleistungsautomaten mit modularen Funktionsbaugruppen.
Bekannte Dienstleistungsautomaten, wie zum Beispiel Fahrausweisautomaten, bestehen
aus einer Rechen- und Steuereinheit sowie Funktionsbaugruppen, wie Druckwerk, Tastatur
und andere. Durch den hohen Verkoppelungsgrad zwischen der Rechner- und Steuereinheit
und den Baugruppen ist ein hoher Verdrahtungsaufwand zwischen den Baugruppen bedingt.
Hinzu kommt, daß die Baugruppen mit unterschiedlichen Versorgungsspannungen arbeiten.
Die Aufgabe besteht daher darin, Dienstleistungsautomaten mit modularen Funktionsbaugruppen
zu schaffen, die auch autonom funktionsfähig sein können und die einheitliche Daten-Schnittstellen
und einheitliche Stromversorgung besitzen. Die Aufgabe wird nach der Erfindung durch
die in den Patentansprüchen angegebenen Maßnahmen gelöst.
[0002] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert.
[0003] Fig. 1 zeigt das Konzept des Dienstleistungsautomaten nach der Erfindung. Eine Rechen-
und Steuereinheit 1 ist mit Funktionsbaugruppen 2, 3 usw. lose gekoppelt. Die Funktionsbaugruppen
2, 3 usw. können eigene Rechen- und Steuereinheitten besitzen. Die Rechen- und Steuereinheit
1 sowie die Funktionsbaugruppen 2, 3 usw. liegen an einer gemeinsamen Stromversorgungsleitung
4. Die Spannung wird über ein Netzgerät 5 eingespeist und stabilisiert. Bei Ausfall
des Versorgungsnetzes kann über einen Schalter 6 auf eine Batterie 7 umgeschaltet
werden. Diese wird über eine Ladeschaltung 8 vom Netz oder von einem nicht dargestellten
Solargenerator aufgeladen. Zur Übermittlung der Daten zwischen der Rechen- und Steuereinheit
und den Funktionsbaugruppen dient ein Automatenbus 9.
[0004] Zur Stromversorgung bietet sich eine Versorgungsspannung von 24 V an, durch die eine
große Flexibilität beim Einsatz von Funktionsbaugruppen erzielt werden kann. Die Spannungshöhe
gewährleistet kleine Ströme und damit geringe Verluste. Die Pufferung bei Netzausfall
geschieht mit handelsüblichen Batterien. Über geeignete Ladeschaltungen lassen sich
verschiedene Netze anschließen. Sollen die Dienstleistungsautomaten netzunabhängig
arbeiten, so kann die Ladeschaltung auch durch Solargeneratoren betrieben werden.
[0005] Die Informationsübertragung über den Automatenbus 9 erfolgt seriell, da dadurch wesentlich
weniger Leitungen als bei einer parallelen Übertragung benötigt werden. Trotzdem kann
die Übertragungsgeschwindigkeit genügend hoch gewählt werden. Die Menge der zu übertragenden
Informationen wird beschränkt durch den Einsatz autonomer Baugruppen mit eigener Intelligenz.
[0006] Aus Gründen der Störsicherheit kann die Übertragung über Lichtleiter vorgesehen werden.
[0007] Der Informationsaustausch zwischen der Rechen- und Steuereinheit und den angeschlossenen
Baugruppen erfolgt durch Telegramme. Die Funktionsbaugruppen der Automaten, wie Bedienfeld,
Münzverarbeitung usw., arbeiten autonom mit eigener Verarbeitungskapazität am Bus.
Die benötigten internen Spannungen werden durch Wandler innerhalb der Funktionsbaugruppe
erzeugt.
[0008] Der Informationsaustausch erfolgt über eine wohldefinierte Schnittstelle, die für
alle Baugruppen gleich ist.
[0009] Fig. 2 zeigt den Interfacebaustein zwischen Bus und Funktionsbaugruppen. Dieser kann
ein hoch integrierter Baustein mit Programmspeicher sein, der zum Bus hin eine serielle
Schnittstelle bildet. Zur Baugruppe hin sind mehrere Einzelanschlüsse vorgesehen.
Der Baustein kann in CMOS-Technologie ausgeführt sein.
[0010] Für die Baugruppe "Bedienfeld", bestehend aus Tastatur und Anzeige, könnte eine LCD-Punktmatrix
in Verbindung mit einer Tastatur Verwendung finden. Für beide Elemente zusammen könnte
die Ansteuerung über einen programmierbaren Baustein erfolgen, dem über den Automatenbus
u.a. die anzuzeigenden Daten und ihre Positionierung innerhalb der Punktmatrix mitgeteilt
werden.
[0011] Der Vorteil eines solchen Dienstleistungsautomaten besteht in der vollständigen Unabhängigkeit
der Funktionsbaugruppen und in der Folge davon in der Flexibilität von Gerätekonfigurationen,
die auch auf freizügige Zusammenstellung mehrerer Geräte, z.B. im Bahnhofsbereich,
ausdehnbar ist. Die Unabhängigkeit der Baugruppen erlaubt eine angepaßte Reaktion
auf Technologiefortschritte.
[0012] Die dezentrale Intelligenz ermöglicht eine einfache Softwarestruktur. Die eigentliche
Gerätesoftware, also bei Automaten die Ablaufsteuerung, die Statistik, die Fehlererkennung
usw. sowie kundenspezifische Daten werden der Rechen- und Steuereinheit zugeordnet,
funktionsspezifische Software ist Bestandteil der Funktionsbaugruppen. Da alle Baugruppen
quasi parallel arbeiten können, wird auch die Verarbeitungsgeschwindigkeit des Dienstleistungsautomaten
größer.
1. Dienstleistungsautomat mit modularen Funktionsbaugruppen, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Rechen- und Steuereinheit die autonomen modularen Funktionsbaugruppen steuert,
wobei die Rechen- und Steuereinheit über einen Daten-Bus informationsseitig und über
eine gemeinsame Stromversorgungsleitung auf einheitlichem Potential versorgungsseitig
mit den von ihr gesteuerten und koordinierten autonomen modularen Funktionsbaugruppen,
die auch über eigene Rechen-und Steuereinheiten verfügen können, verbunden ist.
2. Dienstleistungsautomat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Datenverkehr
zwischen den Funktionsbaugruppen und der Rechen- und Steuereinheit über einen asynchronen
seriellen Bus durch Telegrammaustausch erfolgt.
3. Dienstleistungsautomat nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragung
zwischen den Funktionseinheiten über Lichtwellenleiter erfolgt.
4. Dienstleistungsautomat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Ausfall
der arbeitenden Rechen- und Steuereinheit deren Aufgaben ganz oder teilweise von einer
oder mehreren der autonomen Funktionsbaugruppen mit Rechen- und Steuereinheiten übernommen
werden.
5. Dienstleistungsautomat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Ausfall
der geräteexternen Stromversorgung die gemeinsame Versorgungsleitung über eine Batterie
gespeist wird.
6. Dienstleistungsautomat nach Anspruch 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Batterie
über einen Solargenerator und eine Ladeschaltung aufgeladen wird.
