[0001] Die Erfindung betrifft ein Beschaltwerkzeug zur Verdrahtung von elektrischen mehrpoligen
Steckverbindern, Steckleisten od. dgl. in Klemmschneidtechnik, wobei die anzuschließenden
elektrischen Leiter von einem Stößel quer zu ihrer Längsachse in eine im Verbinder
vorgesehene Schneidklemme gedrückt werden, die die Isolierung zerschneidet und den
Leiter kontaktiert, worauf der Verbinder oder die Steckleiste nach jeder Einzelverdrahtung
jeweils um eine Polteilung weitergeschaltet wird. Solche Steckverbindungen in Klemmschneidtechnik
sind bereits durch DIN 41 611 genormt und dienen zur Herstellung lötfreier elektrischer
Verbindungen. Die für die Herstellung solcher Verbindungen üblichen Beschaltwerkzeuge
haben den Mangel, daß für jede Art von Steckverbindern oder Steckleisten jeweils ein
besonderes Beschaltwerkzeug erforderlich ist bzw. müssen die zur Verwendung kommenden
Verbinder mit speziellen Verzahnungen od. dgl. versehen sein, um in dem nur dafür
passenden Beschaltwerkzeug benutzt werden zu können.
[0002] Aufgabe der Erfindung ist es, die Herstellung lötfreier elektrischer Verbindungen
in Klemmschneidtechnik zu vereinfachen und zu verbilligen und ein Beschaltwerkzeug
zu schaffen, welches für die Verwendung aller Arten von Steckverbindern, Steckleisten
od. dgl. verwendbar ist, ohne an das Vorhandensein besonderer Verzahnungen oder Mitnehmer
gebunden zu sein und welches in einfachster Weise die Umstellung auf alle vorkommenden
Verbinder-und Leitergrößen und -formen gestattet. Dies wird erfindungsgemäß dadurch
erreicht, daß im Beschaltwerkzeug ein etwa in Höhe der Einführöffnung für den Leiter
angeordneter und in die Führung für den Verbinder hineinreichender Vorschubhebel vorgesehen
ist, der vom Betätigungstrieb des Stößels bewegt wird und nach jedem Arbeitshub des
Stößels den Verbinder um eine Teilung weiterrückt. Wichtig ist dabei, daß der Vorschubhebel
von der offenen Seite der Schneidklemmen her am Verbinder angreift, indem er um eine
senkrecht zur Verschieberichtung des Verbinders neben dem Stößel vorgesehene Achse
schwenkbar lagert und bei seiner dem Vorwärtshub des Stößels entsprechenden Bewegung
mit seinem vorderen Ende federnd über die zwischen den einzelnen Schneidklemmen im
Verbinder vorgesehene Wand hinwegrastet und bei der gegensätzlichen Bewegung die jeweilige
Wand hinterfaßt und den Verbinder damit um eine Teilung weiterrückt.
[0003] Mit besonderem Vorteil ist der Vorschubhebel mit einer über die offene Seite des
Verbinders bzw. der Schneidklemmen hinweggleitende federnden Rast versehen.
[0004] Ein weiterer Vorteil ist dadurch gegeben, daß das Beschaltwerkzeug einen den Handgriff
mit den Betätigungstrieb aufnehmenden Teil aufweist, an welchen eine Vielzahl auswechselbarer
Wechselköpfe entsprechend der verschiedenen Größe der zu verarbeitenden Verbinder
ansetzbar ist. Dabei weist jeder für die Einzelverdrahtung bestimmte Wechselkopf einen
Stößel für den Leiter und den damit zusammenarbeitenden Vorschubhebel für den Verbinder
auf, während der Antrieb des Stößels durch einen im Handgriff geführten Kolben gebildet
ist.
[0005] Um das Werkzeug auch für Bandverbinder anwendbar zu machen, ist im Handgriff ein
die jeweils erforderliche Preßkraft aufbringender Kniehebeltrieb für die Kolbenbetätigung
vorgesehen.
[0006] Weitere Einzelheiten des erfindungsgemäßen Beschaltwerkzeuges sind aus den beigefügten
Zeichnungen zu ersehen und in der nun folgenden Beschreibung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische perspektivische Darstellung eines mehrpoligen Steckverbinders
zur Erläuterung der Klemmschneidtechnik,
Fig. 2 eine Seitenansicht des Handgriffes mit und 3 der Betätigungsvorrichtung in
den verschiedenen Arbeitsstellungen,
Fig. 4 eine Vorderansicht des Handgriffes,
Fig. 5 einen der an den Handgriff ansetzbaren bis 7 Wechselköpfe für die Durchführung
von Einzelverdrahtungen mit automatischer Schrittschaltung,
Fig. 8 Drauf- und Seitenansicht eines Wechsel-und 9 kopfes für die Verarbeitung von
Bandleitungen und
Fig. 10 eine Einzeldarstellung einer anderen Ausführungsform der Werkstückanlage im
Wechselkopf.
[0007] Gemäß Fig. 1 besteht der Steckverbinder aus den Teilen A und B, wobei im Verbinderkörper
1 nebeneinanderliegende Zellen 2 vorgesehen sind, in denen jeweils eine Schneidklemme
3 untergebracht ist, in welche die einzeln isolierten elektrischen Leiter 4 quer zu
ihrer Längsrichtung nacheinander eingedrückt werden. An der Unterseite hat der Verbinderkörper
1 in Höhe der Zellen 2 öffnungen für das Einführen der Steckerstifte 5, für deren
Kontaktierung in jeder Zelle 2 mit den Schneidklemmen 3 leitend verbundene Klemmfedern
6 vorgesehen sind. Die Herstellung der Leiteranschlüsse für den Steckerteil A kann
in der gleichen Weise durch Schneidklemmen erfolgen.
[0008] Für die Verdrahtung des Steckverbinders wird das Beschaltwerkzeug verwendet, wie
es in den Fig. 2 bis 10 wiedergegeben ist. Dieses besteht im wesentlichen aus einem
hohlen Handgriff 7, der auf seiner Vorderseite in eine schräg aufwärts gerichtete
Fassung 8 übergeht, in die die verschiedensten Wechselköpfe gemäß Fig. 5 bis 9 einsetzbar
sind. Die Fassung 8 wird der Länge nach durchsetzt von einem Kolben 9, der im Innern
des Handgriffes 7 über einen Gelenkzapfen 10 mit einem Griffhebel 11 gelenkig verbunden
ist. Der Griff ist über einen Zapfen 12 mit einem auf der Achse 13 gelagerten Kniehebel
14 verbunden. Durch eine an dem Kolben 19 angreifende Zugfeder 15 wird der Kniehebel
11, 14 in seine Lösestellung gemäß Fig. 2 zurückgezogen. Der Kniehebel 14 hat ein
Zahnsegment 16, welches mit einer an sich bekannten Zwangssperre 17, 18 zusammenarbeitet,
die bewirkt, daß der Betätigungskolben 9 erst nach einem vollständigen Arbeitshub
wieder in seine Ausgangslage zurückkehrt.
[0009] Wie gesagt, sind auf die Fassung 8 des Handgriffes 7 die verschiedensten Wechselköpfe
gemäß Fig. 5 bis 9 aufsetzbar. Im vorliegenden Beispiel haben die Wechselköpfe 20
eine von oben her auf die Fassung 8 des Handgriffes 7 aufschiebbare Führung 21 und
eine der Länge nach durchgehende Bohrung 23 für die Aufnahme des Kolbens 9. Im vorderen
Teil des Wechselkopfes ist eine nach oben offene, quer durchgehende Führung 22 vorgesehen,
in die der in Fig. 7 nur gestrichelt eingezeichnete Verbinder 1 in Pfeilrichtung eingeschoben
werden kann. Die im Wechselkopf vorgesehene Bohrung 23 setzt sich in einer weiteren
Führung 24 fort, die in einen senkrechten Schlitz 25 übergeht. In der Führung 24 führt
sich ein kurzer Kolben 26, der eine nach vorn reichende, mit einem Schlitz 27 versehene
senkrechte Druckplatte 28 aufweist, die dazu bestimmt ist, den Leiter 4 in die jeweilige
Schneidklemme des Verbinders hineinzudrücken. An dem Kolben 26 sitzt seitlich ein
Fortsatz 29, auf dem sich eine Druckfeder 30 abstützt, welche bewirkt, daß der Kolben
26 immer in seine rückwärtige Endstellung gelangt.
[0010] Neben dem Führungsschlitz 27 für die Druckplatte 28 lagert auf einer senkrechten
Achse 31 der erfindungsgemäße Vorschubhebel 32, der am vorderen Ende eine in sich
federnde Nase 33 aufweist und mit dieser bis in die Führung 22 für den Verbinder 1
hineinreicht. Mit einem seitlichen Vorsprung 34 reicht der Vorschubhebel 32 durch
den Schlitz 37 der Druckplatte 28 hindurch.
[0011] In der Ruhestellung befindet sich der Vorschubhebel 32 in der Stellung gemäß Fig.
7. Die Nase 33 reicht nur ein wenig in die Führung 22 federnd hinein. Der Kolben 26
befindet sich in seiner rückwärtigen Stellung unter Einwirkung der Feder 30. Der Vorsprung
des Vorschubhebels 32 sitzt dabei im vorderen Ende des Schlitzes 27. Wird jetzt mittels
des Betätigungsgriffes 11 der Kolben 9 nach vorn gedrückt, so wird der Kolben 26 mit
der Platte 28 nach vorn geschoben. Dies ist der Arbeitshub, mit welchem der Leiter
4 in die Schneidklemme hineingedrückt wird. Der Vorschubhebel 32 wird erst im letzten
Teil des Arbeitshubes in die Stellung gemäß Fig. 6 übergeführt, wobei die Nase 33
federnd über die zwischen den einzelnen Schneidklemmen vorgesehene Trennwand 2 des
Verbinders 1 hinwegrastet.
[0012] Erst wenn der Leiter 4 ordnungsgemäß in die Schneidklemme 3 eingedrückt ist, läßt
die Zwangssperre 17, 18 den Griffhebel 11 zurückschwenken. Damit wird der Kolben 26
freigegeben, so daß er von der Druckfeder 30 aus der Stellung gemäß Fig. 6 in die
Stellung gemäß Fig. 7 gedrückt werden kann. Sobald der Anschlag 34 am Vorschubhebel
32 am vorderen Ende des Schlitzes 27 antrifft, wird der Vorschubhebel 32 im Uhrzeigersinn
verdreht, wobei seh die vorspringende federnde Nase 33 gegen die Trennwand des Verbinders
trifft und den Verbinder um eine Polteilung weiterschiebt. Auf diese Weise lassen
sich nacheinander die einzelnen Leiter 4 in jeweils eine dafür vorgesehene Schneidklemme
hineindrücken.
[0013] Bei dem eben beschriebenen Arbeitsgang stützt sich der in den Wechselkopf 20 eingeschobene
Verbinder 1 gegen das im Wechselkopf gebildete Widerlager 35 ab. Um eine federnde
Abstützung zu erreichen, kann gemäß Fig. 10 in dem Widerlager 35 auch eine abgefederte
Anlageplatte 36 vorgesehen sein. In diesem Falle braucht der Vorschubhebel 32 in sich
nicht zu federn.
[0014] Soll anstelle der Einzelverdrahtung ein Flachbandkabel an einen Steckverbinder angeschlossen
werden, so ist ein Wechselkopf gemäß Fig. 8 und 9 an den Handgriff 7 anzustecken.
Ein solcher Wechselkopf 37 hat eine Führung 38 für den Verbinder. Ein Vorschubhebel,
wie vorher beschrieben, mit seinen Antriebsorganen, kommt dabei völlig in Wegfall.
Die für die Verpressung von Flachbandkabelanschlüssen erforderliche höhere Preßkraft
wird ohne Schwierigkeit durch den Kniehebeltrieb 10 bis 14 aufgebracht.
[0015] Selbstverständlich lassen sich an den Handgriff 7 in der geschilderten einfachen
Weise alle Arten und Größen von Wechselköpfen für Einzelverdrahtung und Wechselköpfe
für Flachbandanschlüsse ansetzen.
1. Beschaltwerkzeug zur Verdrahtung von elektrischen mehrpoligen Steckverbindern,
Steckleisten od. dgl. in Klemmschneidtechnik, wobei die anzuschließenden elektrischen
Leiter von einem Stößel quer zu ihrer Längsachse in eine im Verbinder vorgesehene
Schneidklemme gedrückt werden, die die Isolierung zerschneidet und den Leiter kontaktiert,
worauf der Verbinder nach jeder Einzelverdrahtung jeweils um eine Polteilung weitergeschaltet
wird, gekennzeichnet durch einen, etwa in Höhe der Einführöffnung für den Leiter (4)
angeordneten und in die Führung 22) für den Verbinder (1) hineinreichenden Vorschubhebel
(32), der, vom Betätigungsantrieb (9, 11) des Stößels (28) bewegt, nach jedem Arbeitshub
des Stößels (28) den Verbinder (1) um eine Teilung weiterrückt.
2. Beschaltwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorschubhebel
(32) um eine senkrecht zur Verschieberichtung des Verbinders (1) neben dem Stößel
(28) vorgesehene Achse schwenkbar lagert und bei seiner dem Vorwärtshub des Stößels
(28) entsprechenden Bewegung mit seinem vorderen Ende (33) federnd über die zwischen
den einzelnen Schneidklemmen (3) im Verbinder (1) vorgesehene Wände (2) hinwegrastet
und bei der gegensätzlichen Bewegung die jeweilige Wand (2) hinterfaßt undcen Verbinder
(1) damit um eine Teilung weiterrückt.
3. Beschaltwerkzeug nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug
aus einem, zugleich den Betätigungstrieb (9 bis 18) aufnehmenden Handgriff (7) und
einer Vielzahl von, den verschiedenen Größen und Typen von Steckverbindern bzw. Steckleisten
entsprechenden Wechselköpfen (20, 37) für Einzelverdrahtung und Flachbandkabelanschlüsse
gebildet ist, die auswechselbar an den Handgriff (11) ansetzbar sind.
4. Beschaltwerkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Handgriff einen
schräg nach aufwärts gerichteten Kupplungsaufsatz (8) für den Aufsatz der jeweiligen
Wechselköpfe (20, 37) aufweist.
5. Beschaltwerkzeug nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Handgriff (7)
ein verschwenkbarer Griffhebel (11) für den Betätigungstrieb gelagert ist, der mit
dem Betätigungskolben (9) für die Wechselköpfe und einen im Handgriff (7) gelagerten
Übertragungshebel (14) einen Kniehebeltrieb (12 bis 15) zur Erzielung hoher Preßkräfte-bildet.
6. Beschaltwerkzeug nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorschubhebel
(32) eine federnde Nase (33) besitzt, die über die Wände (2) zwischen den Schneidklemmen
(3) im Verbinder hinwegrastet.
7. Beschaltwerkzeug nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Wechselkopf
(20) ein Widerlager (35) gebildet ist, mit einer abgefederten Anlageplatte (36) für
den eingesetzten Steckverbinder.
8. Beschaltwerkzeug nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Stößel (25)
für das Hineindrücken des Leiters (4) in die jeweilige Schneidklemme aus einer aufrechtstehend,
im Wechselkopf längsverschiebbar geführten Platte (28) gebildet ist, die mit einem
Längsschlitz (27) versehen ist und daß der Vorschubhebel (32) neben der Platte (28)
auf einer Achse (31) verschwenkbar gelagert und mit einem Ansatz (34) versehen ist,
mit welchem er in den Längsschlitz (27) der Stößelplatte (28) einfaßt.
9. Beschaltwerkzeug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Wechselkopf (20
bzw. 37) eine längsverlaufende Bohrung (23) aufweist für den Eintritt des mit dem
Griffhebel (11) zu betätigenden Kolbens (9) am Handgriff (7) und daß der Druckstößel
(32) für den Leiter (4) an seinem hinteren Ende in einem Kolbenkopf (26) befestigt
ist, der lose an dem Betätigungskolben (9) anliegt.
10. Beschaltwerkzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolbenkopf (26)
mit einer Vorrichtung zur Verstellung des Kolbenhubes ausgestattet ist.