(19)
(11) EP 0 075 685 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.04.1983  Patentblatt  1983/14

(21) Anmeldenummer: 82107180.0

(22) Anmeldetag:  09.08.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B65H 5/22
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 28.09.1981 DE 3138481

(71) Anmelder: M.A.N.-ROLAND Druckmaschinen Aktiengesellschaft
63012 Offenbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Emrich, Helmut
    D-6050 Offenbach/Main (DE)

(74) Vertreter: Marek, Joachim (DE) 
c/o M.A.N.-ROLAND Senefelderhaus Borsigstrasse 19
D-63165 Mühlheim
D-63165 Mühlheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Fördern eines geschuppten Stroms von Papierbogen


    (57) Zum kontinuierlichen Fördern eines geschuppten Stroms (13) von Papierbogen soll eine einfache, betriebssichere Vorrichtung dienen. Ein Fördertisch (1), um den gelochte Transportbänder (3) umlaufen, besitzt Öffnungen (4), durch die ein Axiallüfter (9) Luft ansaugt. Die Papierbogen werden so auf die gelochten Transportbänder (3) gesaugt und von diesen transportiert. Die Öffnungen (4) werden in einem Kasten am Fördertisch zusammengefaßt. Der Axiallüfter sitzt am Kasten (6,7) dem Fördertisch (1) gegenüber und hat eiene Kennlinie, die bei großem Förderstrom ein insgesamt niedriges Druckniveau erreicht und bei Änderungen des Förderstroms eine geringe Druckdifferenz bewirkt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Fördern eines geschuppten Stroms von Papierbogen auf einem mit Öffnungen versehenen Fördertisch, der mit einer Absaugeinrichtung verbunden und mit um ihn endlos umlaufenden,gelochten Transportbändern versehen ist.

    [0002] Es sind bereits Vorrichtungen bekannt, die einen Absaugeinrichtung für die Förderung eines geschuppten Bogenstroms'mit Hilfe von Bändertischen benutzen.

    [0003] So ist in der DE-PS 723 575 eine Bogenfördereinrichtung beschrieben, in der eine Kolbenpumpe mit Saugbehältern auf mit Saugöffnungen versehene Bänder wirkt. Ähnlich ist in der DE-AS 1 033 225 ein Bogenanleger beschrieben, der über Vakuumkammern laufende, endlose und mit Vakuumöffnungen versehene Bänder besitzt, die aus verschleißfestem Stahl bestehen.

    [0004] Die DE-PS 1 123 679 beschreibt eine Bogenzuführvorrichtung, deren Transportbänder paarweise je einer Reihe von Saugöffnungen in einem Bogenanlegetisch zugeordnet sind. Die Saugöffnungen sind dabei über ein Leitungssystem mit einer Vakuumquelle verbunden.

    [0005] Weiterhin ist in der DE-AS 1 181 240 ein Anlegetisch beschreiben, der über Vakuumquellen umlaufende, gelochte Förderbänder bestitzt. Die Förderbänder sind auf ihrer Unterseite mit Nuten und Stegen versehen, um Fehlluft wirksam abzuschirmen.

    [0006] Alle diese Einrichtungen sind kompliziert in ihrem Aufbau. Der Aufwand für die Erzeugung eines Vakuums in den den Förderbändern zugeordneten Saugkammern ist hoch. Eine diskontinuierliche Vakuumquelle, wie die genannte Kolbenpumpe, ist ungünstig bei Anwendung für einen kontinuierlichen Bogenstrom. Durch große Druckdifferenzen und damit auftretende große Belastungen sind außerdem spezielle Bänderführungen, verschleißarme Bändermaterialien oder speziell ausgeführte Bänderquerschnitte notwendig, zudem sind die genannten Systeme generell gegen Fehlluft empfindlich, etwa bei Beginn oder am Ende der Bogenförderung, wenn die Fördereinrichtung nur teilweise von Bogen bedeckt ist.

    [0007] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb,die Absaugeinrichtung wesentlich zu vereinfachen und zu verbilligen. Außerdem soll die Empfindlichkeit gegen Fremdluft beseitigt werden und die Beanspruchung und Lebensdauer der Transportbänder verbessert werden.

    [0008] Die so gestellte Aufgabe wird durch eine Einrichtung nach dem Kennzeichen des Erfindungsanspruches gelöst.

    [0009] Die Absaugeinrichtung arbeitet auf einem niedrigen Druckniveau mit geringen Änderungen der Druckdifferenzen zwischen Saugseite und Förderseite über einen weiten Bereich des veränderbaren Förderstroms. Das wird etwa durch einen Axiallüfter erreicht. Die Absaugeinrichtung kann als Kasten ausgebildet sein, dessen Oberseite durch einen mit Öffnungen versehenen Fördertisch mit endlosen, umlaufenden und gelochten Transportbändern abgeschlossen wird. Der genannte Axiallüfter ist auf'der entgegengesetzten Seite des Kastens angeordnet, so daß damit ein einziger.großer Strömungskanal entsteht.

    [0010] Vorteilhaft an dieser Einrichtung ist der Aufbau als einfacher Kasten. Die Saugluft braucht nicht durch spezielle Kanäle geführt zu werden, auch wenn die Zahl der Transportbänder und damit die Zahl der Ansauglöcher variiert wird. Durch das niedrige Druckniveau sind die Transportb änder, auch bei Vergrößerung der Löcher für das Ansaugen der Papierbogen, nur geringen Beanspruchungen ausgesetzt. Dadurch reiben die Transportbänder auch weniger stark auf ihrer Führung, verschleißen nicht so stark und benötigen außerdem geringere Antriebskräfte und damit geringe Spannung für die Übertragung der Antriebskraft. Schließlich ist von Vorteil, daß der Saugluftstrom des Axiallüfters bei großen Förderströmen auf niedrigem Druckniveau ist und die Druckdifferenz zwischen Saug-und Förderseite gegen Fremdluft, d.h. gegen Förderstromerhöhung bzw. Druckabfall, wie sie am Beginn oder Ende des geschuppten Stroms oder bei Unterbrechungen immer wieder auftritt, wenig empfindlich ist. Zudem=ist ein Axiallüfter sehr robust, einfach und billig.

    [0011] Ein Ausführungsbeispiel ist im Folgenden näher beschrieben. Die beigefügte Zeichnung gibt eine Übersicht über die Gesamtanordnung. Sie beinhaltet den Teilschnitt eines Tisches mit umlaufenden Transportbän- ) dern und einer Absaugeinrichtung.

    [0012] Der Fördertisch 1 besitzt Öffnungen 2, über denen Transportbänder 3 umlaufen. Die Transportbänder 3 sind mit Löchern 4 versehen und laufen von hellen 5 angetrieben und über eine dritte Welle 8 gespannt. Der Fördertisch 1 wird nach unten von einem Kasten 6, 7 abgeschlossen. Der Kasten 6, 7 besteht aus einem an dem Fördertisch 1 angepaßten Abdeckblech 6 und einem daran anschließenden Rohr 7. Das Rohr 7 dient zur Querschnittsverengung und zum Anschluß des Axiallüfters 9 an den durch den Kasten 6, 7 und den Tisch 1 abgegrenzten Saugraum 12. Der Axiallüfter 9 erzeugt einen Saugluftstrom 11 vom Fördertisch 1 durch den Kasten 6, 7 zur Förderseite 10 des Axiallüfters 9. An die Förderseite 10 kann eine Konstruktion zur Führung des austretenden Luftstroms angeschlossen werden.

    [0013] Durch die Zusammenfassung aller Öffnungen 2 in einem einzigen Saugraum 12 ist ein sehr einfacher Aufbau der Absaugeinrichtung entstanden. Die Papierbogen des geschuppten Stroms 13 werden überall mit dem gleichen Unterdruck an die Transportbänder 3 angesaugt. Der Förderstrom ist maximal, wenn der Fördertisch 1 leer ist, und annähernd gleich Null, wenn der geschuppte Strom 13 den Fördertisch 1 bedeckt. Eine Kennlinie, die eine geringe Druckdifferenz zwischen den Betriebszuständen mit maximalem und minimalem Förderstrom d.h. mit leerem Fördertisch 1 und mit voller Belegung durch einen geschuppten Strom 13 von Papierbögen, wird günstig realisiert durch den Axiallüfter 9. Die Kennlinie fällt mit steigendem Förderstrom nur flach ab. Das niedrige Druckniveau wird durch größere Löcher 4 in den Transportbändern ausgeglichen. Haltekräfte von etwa 5K pro Bogen können je nach Format realisiert werden. Im Vergleich zu einem Radialgebläse ist beim Axiallüfter 9 eine geringere Leistung zum aufrechterhalten des Unterdruckes im Saugraum 12 notwendig, wenn die Löcher 4 im Transportband 3 nicht abgedeckt sind. Der Axiallüfter 9 muß bei geschlossenem Ansaugweg die höhere Leistung aufwenden, für das Radialgebläse ist das aber bei offenem Ansaugweg notwendig. Gerade bei offenem bzw. teilwiese offenem Ansaugweg, d.h. bei leerem oder teilweise leerem Fördertisch 1, darf aber der Druck nicht zu sehr abfallen, um die Funktion der Vorrichtung auch weiter zu gewährleisten. Die Kennlinie fällt bei der Bauart Radialgebläse im Bereich großer Förderströme aber stark ab. Um das zu vermeiden, müßte ein größeres Gebläse mit höherer Leistung, höheren Verlusten, größerer Wärme- und. Geräuschentwicklung verwendet werden. Alle diese Nachteile vermeidet der Axiallüfter 9. Rückwirkungen vom Axiallüfter 9 auf die Ansaugverhältnisse am-Fördertisch 1 werden durch einen genügend großen Abstand vermieden. Im Rohr 7 des Gehäuses sind ausgleichsvorgänge für Druckunterschiede und Verwirbelungen möglich, so daß am Fördertisch 1 und damit an den Löchern 4 der Transportbänder 3 wieder eine gleichmäßige Druckverteilung vorhanden ist.

    [0014] . In Bereichen seitlich vom Rohr 7 des Gehäuses der Absaugeinrichtung können im übrigen die Transportbänder 3 zusammen mit den Öffnungen 2 im Fördertisch 1 beweglich gemacht werden, da die Transportbänder um das Abdeckblech 6 am Fördertisch 1 herumgeführt sind. Damit sind Einstellmöglichkeiten für verschiedene Bogenbreiten gegeben. Schließlich kann über Vorwiderstände oder andere elektrische Einrichtungen der Axiallüfter 9 in seiner Betriebsdrehzahl und damit seiner Förderleistung variiert und damit an unterschiedliche Papiere angepaßt werden.


    Ansprüche

    1.) Vorrichtung zum Fördern eines geschuppten Stroms von Papierbogen auf einem mit Öffnungen versehenen Fördertisch, der mit einer Absaugeinrichtung verbunden und mit endlos um ihn umlaufenden, gelochten Förderbändern versehen ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Absaugeinrichtung (1 3, 6, 7, 9) aus einem einzigen Kasten (6, 7) besteht, dessen obere Seite durch. den Fördertisch (1) gebildet wird und auf dessen gegenüberliegenden Seite ein Gebläse (9) zur Erzeugung eines Saugluftstroms (11) durch die Löcher (4) in den Transportbändern (3), die Öffnungen (3) im Fördertisch (1) und den Saugraum (12) des Kastens (6, 7) angeordnet ist, und daß das Gebläse (9) eine Kennlinie aufweist, bei der sich die Druckdifferenz zwischen die Ansaugseite im Saugraum (12) des Kastens (6, 7) und der Förderseite (10) absolut gesehen auf niedrigem Niveau befindet und sich über einen möglichst großen Bereich bis zu großen Förderströmen hin nur wenig verändert.
     
    2.) Vorrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Gebläse (9) ein Axiallüfter ist.
     




    Zeichnung