[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Entaschen eines
mit gebrannten Formlingen bestückten Tunnelofenwagens.
[0002] Bei Tunnelöfen, die mit Kohlefeuerungen ausgerüstet sind, ist die Beseitigung der
unvermeidbar anfallenden Asche mit großen Problemen verbunden. Bisher sind dazu sogenannte
Entaschungskammern vorgesehen, in die der Tunnelofenwagen nach Verlassen des Tunnelofens
gefahren wird. In diesen Kammern wird die auf dem Tunnelofen und dem Besatz lagernde
Asche durch eine große Luftmenge losgerissen und abgesaugt. Abgesehen von dem für
die Entaschungskammern erforderlichen zusätzlichen großen Bauaufwand ist es bei dieser
Art der Entaschung unumgänglich, daß die Asche im gesamten Ziegelwerk verteilt wird.
Oftmals stehen nämlich die Türen des Ofengebäudes sowie der Entaschungskammern und
des Tunnelofens über längere Zeit offen, zumindest aber müssen diese zum Ein- und
Ausfahren der Tunnelofenwagen geöffnet werden, so daß große Luftbewegungen auch in
der Ofenhalle und ein dadurch bedingtes Austreten der Asche nicht zu verhindern sind.
[0003] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zum Entaschen
eines mit gebrannten Formlingen bestückten Tunnelofenwagens zu schaffen, durch die
vermieden wird, daß sich Asche im Ziegelwerk verteilen kann. Außerdem soll der Bauaufwand,
um dies zu bewerkstelligen, sehr gering gehalten werden, so daß ein auch mit einer
Kohlefeuerung ausgerüstetes Ziegelwerk sauber zu halten ist und durch Asche bedingte
Betriebsstörungen vermieden sind.
[0004] Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß unmittelbar im Tunnelofen,vorzugsweise
vor dem Ofenausgang,in der Tunnelofendecke und/oder in den Seitenwänden eine Mehrzahl
von Düsen und aus dem Tunnelofen herausführende Absaugkanäle angeordnet sind, mittels
denen die auf dem Tunnelofenwagen und dem Besatz lagernde Asche abblasbar und absaugbar
ist.
[0005] Zweckmäßig ist es hierbei, einer Düse jeweils einen etwa gegenüberliegend angeordneten
Absaugkanal zuzuordnen und die Düsen und Absaugkanäle jeweils wechselweise in Reihen
anzuordnen, so daß ein ständiger Wechsel zwischen Anblasen und Absaugen gegeben ist.
[0006] Sehr vorteilhaft ist es des weiteren, die mittels der Düsen in den Tunnelofen geleiteten
Luftströme impulsweise in diesen einzublasen. Dadurch wird eine besonders intensive
Reinigung erreicht.
[0007] Ferner ist es angebracht, die Düsen als Düsenrohre mit in unterschiedlichen Höhenlagen
angeordneten Düsenöffnungen auszubilden und die Absaugkanäle mit in unterschiedlichen
Höhenlagen angeordneten, vorzugsweise schlitzartigen Absaugöffnungen zu versehen.
[0008] Bei einem mit Längsschlitzen zwischen den einzelnen Paketen des Besatzes betriebenen
Tunnelofen ist es des weiteren zweckmäßig, die Düsen und die Absaugkanäle derart anzuordnen,
daß diese ganz oder teilweise in die Längschlitze eingreifen. Bei einem periodisch
betriebenen Tunnelofen ist es ferner angebracht, die Düsen und Absaugkanäle aus- und
einfahrbar anzuordnen.
[0009] Außerdem sollten, um restliche Asche zu entfernen, am Ausgang des Tunnelofens vorzugsweise
bis nahe an die Ofenwagensohle ragende Absaugschächte angeordnet werden, und zwar
sollten diese, um nicht durch einzelne Formlinge beschädigt zu werden, beweglich sein.
[0010] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Entaschen eines mit gebrannten Formlingen bestückten
Tunnelofenwagens ist dadurch gekennzeichnet, daß mit Hilfe von im Tunnelofen vorzugsweise
vor dem Ausgang angeordneter Düsen der Tunnelofenwagen und der Besatz von einem Luftstrom
angeblasen wird, der mittels der Düsen etwa gegenüberliegend angebrachter Absaugkanäle
abgesaugt wird.
[0011] Hierbei sollten die Luftströme zwischen zwei benachbarten einander zugeordneten Düsen
und Absaugkanälen jeweils entgegengesetzt gerichtet sein, auch können die Luftströme
impulsweise durch die Düsen eingeblasen werden.
[0012] Durch die gemäß der Erfindung ausgebildete Vorrichtung zum Entaschen eines mit gebrannten
Formlingen bestückten Tunnelofenwagens sowie das erfindungsgemäße Verfahren wird es
mit einfachen Mitteln ermöglicht, die bei einer Kohlefeuerung unvermeidbar anfallende
Asche abzuführen, ohne daß durch diese das Ziegelwerk und die Umgebung verunreinigt
werden. Werden nämlich unmittelbar im Tunnelofen Düsen und Absaugkanäle vorgesehen,
so ist es möglich, die Asche, bevor der Tunnelofenwagen den Tunnelofen verläßt, abzublasen
und abzusaugen, so daß keine Asche nach außen gelangt. Die Tunnelofenwagen und der
Besatz sind auf diese Weise hinreichend von der anhaftenden Asche zu befreien, die
Verschmutzungsgefahr ist somit, da mit Asche bestückte Tunnelofenwagen nicht außerhalb
des Tunnelofens bewegt werden, außerst gering. Durch Asche bedingte Betriebsstörungen
werden im Ziegelwerk auf diese Weise zuverlässig verhindert, außerdem wird dieses
saubergehalten.
[0013] In der Zeichnung ist die gemäß der Erfindung ausgebildete Vorrichtung zum Entaschen
eines mit gebrannten Formlingen bestückten Tunnelofenwagens schematisch dargestellt
und nachfolgend im einzelnen erläutert. Hierbei zeigen:
Fig. 1 einen Tunnelofenabschnitt mit in diesem angeordneten Düsen und Absaugkanälen
zur Beseitigung der angefallenen Asche in Seitenansicht und
Fig. 2 den Tunnelofenabschnitt nach Fig. 1 in Draufsicht.
[0014] Die in einem Tunnelbereich eines Tunnelofens 1 vorgesehene mit 1o bezeichnete Vorrichtung
zur Beseitigung der durch den Betrieb des Tunnelofens mittels einer Kohlefeuerung
anfallenden Asche, die sich auf den Tunnelofenwagen 3 sowie dem auf diesen ruhenden
Besatz 4 abgelagert hat, besteht aus Düsen 11 und Absaugkanälen 13, mittels denen
Luftströme in den Tunnelofen 1 geblasen und abgesaugt werden. Die Düsen 11 sind hierbei
aus in der Decke 2 des Tunnelofens 1 angeordneten Düsenrohren gebildet, in die in
unterschiedlichen Höhenlagen Düsenöffnungen 12 eingearbeitet sind. Die Absaugkanäle
13 sind mit einer Vielzahl von Absaugschlitzen 14 ausgestattet, durch die die Asche
in die Kanäle 13, die aus dem Tunnelofen 1 herausgeführt sind, in diese eintritt.
[0015] Der Besatz 4 der Tunnelofenwagen 2 ist in einzelnen Paketen 5, 5' und 5" unterteilt,
so daß Längsschlitze 6 und 6' gebildet sind. Die Düsen 11 sowie die Absaugkanäle 13,
die wechselweise in Reihe angeordnet sind, können somit auch in die Schlitze 6 und
6' des Besatzes 4 eingreifen. Auf diese Weise läßt sich eine besonders intensive Reinigung,
da die von dem Luftstrom zurückzulegenden Wege kurz sind und dieser mit hoher kinetischer
Energie auf das zu reinigende Teil auftrifft, erzielen.
[0016] Durch die zwischen einer Düse 11 und einem Absaugkanal 13 jeweils entgegengesetzt
zueinander gerichteten Luftströme, die zweckmäßigerweise auch impulsweise in den Tunnelofen
1 geleitet werden können, wird die an den Tunnelofenwagen 2 sowie dem Besatz 4
'haftende Asche losgerissen und von den Absaugkanälen 13 aufgenommen. Die Formlinge
verlassen somit, zumal am Ofenausgang weitere Absaugschächte 15 allseitig beweglich
angeordnet sind, um eventuell noch vorhandene Aschereste aufzunehmen und von hinuntergefallenen
Formlingen nicht beschädigt zu werden, gesäubert den Tunnelofen 1, Verunreinigungen
des Ziegelwerkes sind demnach zuverlässig vermieden.
1. Vorrichtung zum Entaschen eines mit gebrannten Formlingen bestückten Tunnelofenwagens,
dadurch gekennzeichnet ,
daß unmittelbar im Tunnelofen (1) vorzugsweise vor dem Ofenausgang in der Tunnelofendecke
(2)und/oder in den Seitenwänden eine Mehrzahl von Düsen (11) und aus dem Tunnelofen
(1) herausführende Absaugkanäle (13) angeordnet sind, mittels denen die auf dem Tunnelofenwagen
(3) und dem Besatz (4) lagernde Asche abblasbar und absaugbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet ,
daß einer Düse (11) jeweils ein etwa gegenüberliegend angeordneter Absaugkanal (13)
zugeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet
daß die Düsen (11) und Absaugkanäle (13) jeweils wechselweise in Reihen angeordnet
sind.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die mittels der Düsen (11) in den Tunnelofen (1) geleiteten Luftströme impulsweise
in diesen einblasbar sind.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Düsen (11) als Düsenrohre mit in unterschiedlichen Höhenlagen angeordneten
Düsenöffnungen (12) ausgebildet sind.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Absaugkanäle (13) mit in unterschiedlichen Höhenlagen angeordneten, vorzugsweise
schlitzartigen Absaugöffnungen (14) versehen sind.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet ,
daß bei einem mit Längsschlitzen (6, 6') zwischen den einzelnen Paketen (5, 5', 5
") des Besatzes (4) betriebenen Tunnelofen (1) die Düsen (11) und die Absaugkanäle
(13) derart angeordnet sind, daß diese ganz oder teilweise in die Längsschlitze (6,
6') eingreifen.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet ,
daß bei einem periodisch betriebenen Tunnelofen (1) die Düsen (11) und Absaugkanäle
(13) aus- und einfahrbar angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet ,
daß am Ausgang des Tunnelofens (1) vorzugsweise bis nahe an die Ofenwagensohle ragende
Absaugschächte (15) angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Absaugschächte (15) beweglich gehalten sind.
11. Verfahren zum Entaschen eines mit gebrannten Formlingen bestückten Tunnelofenwagens,
dadurch gekennzeichnet ,
daß mit Hilfe von im Tunnelofen (1) vorzugsweise vor dessen Ausgang angeordneter Düsen
(11) der Tunnelofenwagen (3) und der Besatz (4) von einem Luftstrom angeblasen wird,
der mittels den Düsen (11) etwa gegenüberliegend angebrachter Absaugkanäle (13) abgesaugt
wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Luftströme zwischen zwei benachbarten einander zugeordneten Düsen (11) und
Absaugkanälen (13) jeweils entgegengesetzt gerichtet sind.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Luftströme impulsweise durch die Düsen (11) eingeblasen werden.