(19)
(11) EP 0 075 812 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.04.1983  Patentblatt  1983/14

(21) Anmeldenummer: 82108632.9

(22) Anmeldetag:  18.09.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3G10K 11/02, H04R 1/28, G10K 9/22
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 25.09.1981 DE 3138257

(71) Anmelder: Brunnquell GmbH Fabrik elektrotechnischer Apparate
D-85057 Ingolstadt (DE)

(72) Erfinder:
  • Becker, Klaus, Dipl.-Ing.
    D-8602 Strullendorf (DE)

(74) Vertreter: Tergau, Enno, Dipl.-Ing. et al
Tergau & Pohl Patentanwälte Mögeldorfer Hauptstrasse 51
90482 Nürnberg
90482 Nürnberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Elektronischer Gong


    (57) Um die Klangqualität eines elektronischen Gongs (1), insbesondere eines Türgongs, mit einem elektronischen Klangerzeugungsbaustein und einem diesem zur Klangwiedergabe elektrisch nachgeschalteten Lautsprechersystem (3), das akustisch mit einem eine Röhre (19) enhaltenden Lautsprechergehäuse verbunden ist, mit einfachen Mitteln zu verbessern, enthält das Lautsprechergehäuse mindestens zwei, vorzugsweise zylindrische offene Röhren (19). Dadurch erzeugt die Lautsprechermembran sowohl auf ihrer Vorderals auch auf ihrer Rückseite zwei schwingende Luftsäulen, wodurch der Wirkungsgrad des Lautsprechers erhöht und die Klangverbesserung erzielt ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen elektronischen Gong, insbesondere einen Türgong mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1. Ein derartiger Gong ist bereits bekannt und besteht im wesentlichen aus einem elektronischen Klangerzeugungsbaustein und einem Lautsprecher zur Klangwiedergabe, der mit dem Ausgang des Klangerzeugungsbausteins verbunden ist. Unter dem Begriff "Klangerzeugungsbaustein" sind hier alle elektronischen Bauteile subsumiert, die zur Erzeugung eines Gongtones oder einer ablaufenden Gongton-Klangfolge oder eines Orgelklanges geeignet und notwendig sind. Im Handel sind IC-Bausteine erhältlich, die - auf Knopfdruck abrufbar - eine ganze Reihe von bekannten Melodien gespeichert haben.

    [0002] Bei dem vorbekannten elektronischen Gong ist der Lautsprecher in einem röhrenartigen Lautsprechergehäuse angeordnet, welches nur einseitig offen ausgebildet ist. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachen Mitteln die Klangqualität eines elektronischen Gongs zu verbessern. Diese Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.

    [0003] Durch die beiden endseitig offenen Gehäuserohre, die mit dem Lautsprechergehäuse verbunden sind, erzeugt die Lautsprechermembran sowohl auf ihrer Vorder- als auch auf ihrer Rückseite zwei schwingende Luftsäulen, wodurch zunächst der Wirkungsgrad des Lautsprechers erhöht und somit eine erste Klangverbesserung erzielt wird. Das Lautsprechersystem kann dabei mit der Vorderseite seiner Membran direkt in die eine Röhre hineinstrahlen. Die akustische Ankopplung der zweiten Röhre an die Rückseite der Lautsprechermembran kann mittelbar über ein kastenartiges Gehäuse geschehen, in welchem das Lautsprechersystem montiert ist (siehe Fig. 1) .

    [0004] Eine besonders gute Klangverbesserung wird dann erreicht, wenn die Baulänge der Röhren so gewählt ist, daß die Luftsäulen in den Röhren mit einem Ton des erzeugten Klanges akustisches Resonanzverhalten zeigen. Eine weitere Klangverbesserung wird dann erreicht, wenn die beiden Röhren auf einer gemeinsamen Achse angeordnet sind. Weiterhin von Vorteil ist dann, daß der Gong gezielt in zwei Richtungen abstrahlt. Wird er nämlich mit horizontalliegendem Gehäuserohr in der Mitte eines langgestreckten Flures montiert, so ist sichergestellt, daß er auch noch an den weit entfernten Flurenden deutlich zu hören ist (Anspruch 2).

    [0005] Durch die Möglichkeit, den Lautsprecher entlang der Längsachse des Gehäuserohres zu verschieben (Anspruch 3), kann der Gong an die räumlichen Gegebenheiten angepaßt und/oder auf die Frequenz der erzeugten Gongtöne abgestimmt werden. Handelt es sich um einen Zweiton-Gong (sogenannter Ding-Dong-Klang), so kann die Bedienungsperson durch probeweises Hin- und Herschieben des Lautsprechers im Gehäuserohr die beiden Luftsäulen derart abgleichen, daß eine angenäherte Resonanzverstärkung beider Töne eintritt.

    [0006] Durch die Merkmale des Anspruches 4 ist der Gong nach Endmontage besonders leicht abstimmbar. Die Bedienungsperson braucht dabei nicht in die Röhre eingreifen, sondern lediglich das Gehäuserohr relativ zur Wandmontageplatte verschieben, um den Abstimmeffekt herbeizuführen. Eine besonders stabile und gleichzeitig einfache Art der Lautsprecherbefestigung bzw. Gehäuserohrführung wird durch Anspruch 5 gelehrt.

    [0007] Anspruch 6 geht von dem Gedanken aus, daß in dem Gehäuserohr durch die Lautsprechermembran zwei schwingende Luftsäulen unterschiedlicher Länge erzeugt werden sollen. Um nun den Führungsschlitz nicht allzu lang zu machen, was gegebenenfalls eine Schwächung des Gehäuserohres mit sich bringen würde, ist er erfindungsgemäß bezogen auf die Rohrlängsachse außermittig angeordnet. Eine noch weitere Vereinfachung der Handhabung und des mechanischen Aufbaus bringen die Merkmale der Ansprüche 7 und 8 mit sich.

    [0008] Anspruch 9 geht von dem Gedanken aus, eine klangliche Verbesserung auch bei elektronischen Gongs zu erzielen, die eine Vielzahl von Tönen oder aber eine ganze Melodienfolge spielen können. Werden beispielsweise vier Gehäuseröhren nebeneinander montiert und entspre- chend abgeglichen, so bringt dies eine Klangverstärkung einer ganzen Oktave mit sich, wobei gegebenenfalls sogar noch der Obertonbereich von der Klangverstärkung umfaßt wird. Die Ansprüche 10-12 beinhalten eine Reihe von Merkmalen, die einen derartigen elektronischen Gong mit mehreren Röhren leicht handhabbar und mechanisch stabil gestalten. Durch Anspruch 13 bekommt der erfindungsgemäße elektronische Gong eine besonders dekorative Note.

    [0009] Anspruch 14 gestattet die Verwendung des erfindungsgemäßen Gongs auch als Türsprechanlage. Vorzugsweise sind die elektronischen Verstärkerteile ebenso wie der Klangerzeugungsbaustein im Auslegerarm und/oder der Wandmontagevorrichtung untergebracht.

    [0010] Die Erfindung ist anhand mehrerer in den Figuren der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 eine schematische Schnittdarstellung eines Gongs mit zwei parallel an einem Kasten befestigten Röhren,

    Fig. 2 eine schematische Schnittdarstellung eines Gongs mit zwei auf einer gemeinsamen Achse an einem Kasten angeordneten Röhren,

    Fig. 3 eine schematische Schnittdarstellung eines Gongs mit einem beidendseitig offenen Gehäuserohr,

    Fig. 4 eine perspektivische, teilweise aufgeschnittene Ansicht eines Drei-Röhren-Gongs und

    Fig. 5 einen Schnitt gemäß A-A in Fig. 4.



    [0011] Der insgesamt mit 1 bezeichnete elektronische Gong besteht im wesentlichen aus einem lediglich in Fig. 5 dargestellten elektronischen Klangerzeugungsbaustein 2 mit elektrisch nachgeschaltetem Lautsprechersystem 3, das in einem Lautsprechergehäuse angeordnet ist. Bei dem in Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Lautsprechergehäuse kastenartig ausgebildet und mit zwei Röhren 19 versehen, die entweder parallel (Fig. 1) von einer Seite des Kastens abstehen oder koaxial von zwei Kastenseiten abstehen. Dabei weisen die beiden Gehäuserohre unterschiedliche Längen auf.

    [0012] Das Lautsprechersystem 3 ist derart im Kasten angeordnet, daß es mit seiner Membranvorderseite direkt in eine der Röhren 19 einstrahlt. Die zweite Röhre ist akustisch über den Kasten an die Rückseite der Lautsprechermembran angekoppelt.

    [0013] Bei dem in Fig. 3 gezeigten Ausführungsbeispiel bilden die beiden einzelnen Röhren 19 gemäß Fig. 1 und Fig. 2 ein Gehäuserohr 4, das an seinen beiden Rührenden 6,7 offen ausgebildet ist. In dem Gehäuserohr 4 ist das Lautsprechersystem 3 entlang der Längsachse 5 verschiebbar. Bei dem in Fig. 4 und 5 gezeigten Ausfüh- rungsbeispiel sind neben dem Gehäuserohr 4 noch zwei weitere Gehäuserohre 8,9 angeordnet, wobei das Gehäuserohr 8 kürzer und das Gehäuserohr 9 länger als das mittlere Gehäuserohr 4 sind.

    [0014] Wie insbesondere in Fig. 5 zu erkennen ist, ist der Lautsprecher 3 des mittleren Gehäuserohres 4 starr mit einer Wandmontagevorrichtung 10 verbunden, wobei die Verbindung mittels eines Auslegerarmes 11 erfolgt, der rechtwinklig von der Wandmontagevorrichtung 10 absteht und durch einen in Rohrlängsrichtung 5 in der der Wandmontagevorrichtung 10 zugewandten Rohrwandung 12 verlaufenden Führungsschlitz 13 hindurchgreift. Der Führungsschlitz 13 ist bezogen auf die Rohrlänge außermittig in der Rohrwandung 12 angeordnet, d.h., er weist unterschiedlichen Abstand zu den Rohrenden 6,7 auf. Am gehäuserohrseitigen Ende 14 des Auslegerarmes 11 ist eine Führungsfläche 15 angeordnet, welche die Zylindermantelfläche des Gehäuserohres 4 flächig und mit Reibschluß beaufschlagt. Dadurch ist sichergestellt, daß sich das Gehäuserohr gegenüber der Wandmontagevorrichtung 10 nicht verdrehen kann. Durch Querverbinder 16, die an den der Wandmontageplatte zugewandten Seiten der Gehäuserohre 4,8 und 9 angebracht sind, sind die Gehäuserohre starr miteinander verbunden. Die Lautsprecher 3 der Gehäuserohre 8 und 9 können unabhängig in ihrem Gehäuserohr verschoben werden.

    [0015] Mittels Haltearmen 17 sind beidseitig der Lautsprecher 3 zwei Glühbirnen 18 angeordnet, die die Innenräume der Gehäuserohre 4,8,9 beleuchten.


    Ansprüche

    1. Elektronischer Gong (1), insbesondere Türgong mit

    - einem elektronischen Klangerzeugungsbaustein (2) und

    - einem diesem zur Klangwiedergabe elektrisch nachgeschalteten Lautsprechersystem (3), das akustisch mit einem eine Röhre (19) enthaltenden Lautsprechergehäuse verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß


    das Lautsprechergehäuse mindestens zwei zylindrische, offene Röhren (19) vorzugsweise unterschiedlicher Länge enthält,

    - die Lautsprechermembran als Trennwand zwischen den beiden Klangvolumina angeordnet ist und

    - daß die Luftsäule in mindestens einer Röhre (19) mit mindestens einem Ton des Klangerzeugungsbau- steins (2) und/oder des Lautsprechersystems (3) akustisches Resonanzverhalten zeigt (Fig. 1).


     
    2. Elektronischer Gong nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Röhren (19) auf einer gemeinsamen Achse angeordnet und mit jeweils einem Ende formschlüssig miteinander verbunden sind, so daß ein beidseitig offenes Gehäuserohr (4) entsteht (Fig. 3).
     
    3. Elekronischer Gong nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Lautsprechersystem (3) innerhalb des Gehäuserohres (4) in Längsrichtung (5) verschiebbar angeordnet ist.
     
    4. Elektronischer Gong nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Lautsprechersystem (3) starr mit einer Wandmontagevorrichtung (10) verbunden ist und das Gehäuserohr (4) über dem Lautsprecher (3) relativ zur Wandmontagevorrichtung (10) verschiebbar ist.
     
    5. Elektronischer Gong nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Lautsprechersystem (3) mittels eines Auslegerarmes (11) mit der Wandmontagevorrichtung (10) verbunden ist und der Auslegerarm (11) durch einen in Gehäuselängsrichtung (5) verlaufenden Führungsschlitz (13) in der Rohrwandung (12) (durch)greift.
     
    6. Elektronischer Gong nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Führungsschlitz (13) bezogen auf die Rohrlänge außermittig in der Rohrwandung (12) angeordnet ist.
     
    7. Elektronischer Gong nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß am gehäuserohrseitigen Ende (14) des Auslegerarmes (11) eine Führungsfläche (15) angeordnet ist, welche die Zylindermantelfläche des Gehäuserohres (4) flächig und mit Reibschluß beaufschlagt.
     
    8. Elektronischer Gong nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Klangerzeugungsbaustein (2) in der Wandmontagevorrichtung (10) und/oder im Auslegerarm (11) angeordnet ist.
     
    9. Elektronischer Gong nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß eine Mehrzahl von vorzugsweise parallelen Gehäuserohren (4,8,9) unterschiedlicher Rohrlänge mit je einem verschiebbaren Lautsprechersystem (3) vorgesehen ist.
     
    10. Elektronischer Gong nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Gehäuserohre (4,8,9) starr miteinander verbunden sind.
     
    11. Elektronischer Gong nach wenigstens einem der vor- hergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Auslegerarm (11) mit dem Lautsprechersystem (3) eines in der Mitte liegenden Gehäuserohres (4) starr verbunden ist und die Mehrzahl von Gehäuserohren (4,8,9) zusammen relativ zur Wandmontagevorrichtung (10) verschiebbar sind.
     
    12. Elektronischer Gong nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Lautsprechersysteme (3) von nicht mit dem Auslegerarm (11) verbundenen Gehäuserohren (8,9) voneinander unabhängig verschoben werden können.
     
    13. Elektronischer Gong nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß in den Gehäuserohren (4,8,9) Leuchtquellen (Glühbirnen 18) vorgesehen sind.
     
    14. Elektronischer Gong nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß mindestens eines der verwendeten Lautsprechersysteme (3) und/oder ein diesem vorgeschalteter elektronischer Verstärker Teil einer Sprechanlage, vorzugsweise Türsprechanlage ist.
    Positionszahlenliste
     
    1 Gong
     
    2 Klangerzeugungsbaustein
     
    3 Lautsprechersystem
     
    4 Gehäuserohr
     
    5 Längsrichtung
     
    6 Rohrende
     
    7 Rohrende
     
    8 Gehäuserohr
     
    9 Gehäuserohr
     
    10 Wandmontagevorrichtung
     
    11 Auslegerarm
     
    12 Rohrwandung
     
    13 Führungsschlitz
     
    14 Ende
     
    15 Führungsfläche
     
    16 Querverbinder
     
    17 Haltearm
     
    18 Glühbirnen
     
    19 Röhre
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht