[0001] Die Erfindung betrifft körnige Bleichaktivatoren mit bestimmter Korngröße zur Verwendung
in Wasch- oder Bleichmitteln, die mit Wasser quellbare Substanzen als Hilfsstoffe
enthalten, sowie ein Verfahren zur Herstellung dieser Aktivatoren.
[0002] Es ist bekannt, daß Waschmittel, die Perverbindungen als Bleichmittel enthalten,
hinsichtlich ihrer bleichenden Wirkung nur bei Temperaturen nahe 100°C einen Erfolg
bringen, weil die Perverbindungen, meistens Natriumperborat, bei tieferen Temperaturen
noch nicht mit der genügenden Geschwindigkeit zerfallen, um aktiv in den Bleichprozeß
eingreifen zu können. Daher hat man schon lange Zeit sogenannte Aktivatoren eingesetzt,
die mit der Peroxogruppe der Perverbindungen unter Bildung von Persäuren reagierten,
welche letztere aber schon bei 30 bis 60
bC aktiv sind, d.h. bei Temperaturen, die für das Waschen empfindlicher Textilien erforderlich
sind.
[0003] Diese Aktivatoren, zu denen N- und 0-Acylverbindungen, wie Anhydride oder Säureamide,
sowie Nitrile - eine genauere Aufzählung erfolgt weiter unten - gehören, sind stark
hydrolyseempfindlich, vor allem in Gegenwart von in Waschmitteln allgemein üblichen
Alkalien. Dieses Problem wird noch dadurch verstärkt, daß die Aktivatoren in Wasser
häufig schlecht löslich sind, weshalb man sie in feinstpulverisierter Form, zwecks
schnellerer Dispergierbarkeit, einsetzen mußte. Gerade diese feinteilige Form ermöglicht
aber wegen der vergrößerten Oberfläche eine verstärkte Hydrolyse der Aktivatoren bei
ihrer Lagerung.
[0004] Der üblichste Weg zur Abschirmung von Bleichaktivatoren ' von der Feuchtigkeit besteht
darin, sie in Form kleiner, vorzugsweise mit einem Hilfsstoff überzogener Teilchen,
zu konfektionieren. Zahlreiche Methoden zur Herstellung solcher Teilchen und ihre
Verwendung in Waschmitteln sind in der Literatur beschrieben worden.
[0005] In der Mehrzahl der Fälle wird eine organische Substanz oder ein Gemisch organischer
Substanzen als Binde- oder Überzugsmittel verwendet, z.B. nichtionische Tenside, Fettsäuren,
polymere Materialien oder Wachse.
[0006] Aus der DE-OS 26 57 042 ist eine Reinigungsmittelmischung bekannt, die Tetraacetylethylendiamin
in Form granulierter Teilchen enthält. Diese Teilchen bestehen z.B. aus dem genannten
Aktivator und einer kleineren Menge eines nichtionischen Tensids, das einen Schmelzpunkt
von wenigstens 35°C aufweist.
[0007] Die Verwendung organischer Substanzen hat aber den Nachteil, daß sie im allgemeinen
zu Handhabungsproblemen führt, insbesondere in der warmen Jahreszeit, und zwar aufgrund
der Klebrigkeit, und ferner den Nachteil, daß die Lösungsgeschwindigkeit bzw. Dispergiergeschwindigkeit
aufgrund der erhöhten Zerfallzeit der Körnchen häufig gering ist.
[0008] Auch anorganische Substanzen sind für den in Rede stehenden Zweck schon herangezogen
worden.
[0009] So lehren beispielsweise die GB-PS 1 360 427 Aktivatorteilchen, die mit Natriumtriphosphat
unter Granulierung hergestellt werden, und die DE-OS 28 55 777 granulierte Aktivatorteilchen,
die sich aus einem größeren Anteil des Aktivators selbst und einem geringen Anteil
einer hydratisierbaren Salzmischung aus Natriumtriphosphat und einem anderen Salz
zusammensetzen. Auch solche Körnchen haben aber noch ungenügende Eigenschaften. Sofern
sie nicht noch überzogen werden, ist ihre Lagerstabilität (Hydrolyse) nicht befriedigend.
Der Überzug hingegen schränkt die erforderliche schnelle Dispergierbarkeit in der
Waschlauge ein. Insbesondere die Mitverwendung von Wasser als einem der Hilfsstoffe
und das zumindest teilweise Verbleiben von Wasser in dem Aktivatorgranulat machte
diese sehr temperatur- und hydrolyseempfindlich.
[0010] Das im Kristall gebundene Wasser wird z.B. spontan beim Überschreiten des übergangspunktes
freigesetzt und führt zur Zersetzung der Aktivatorkörnchen, wie in der DE-OS 28 55
777 auf Seite 7 beschrieben ist. Der Einsatz gut wasserlöslicher Hilfsstoffe, die
die Eigenschaften der Hydratwasserbindung haben, wird mit der Aussage begründet, daß
nur so eine zufriedenstellende schnelle Dispergierung der Agglomerate unter Waschbedingungen
erreicht wird.
[0011] Wasserlösliche Celluloseether, Stärke und Stärkeether sind als Granulierhilfsmittel
für Bleichaktivatoren in der EP-OS 0 037 026 beschrieben. Wie in der DE-OS 28 55 777
wird u.a. als Hilfsstoff zum Granulieren Wasser eingesetzt. Ebenso wie im ersten Fall
bleibt auch hier eine kleine Menge durch die Konfektionierung eingeschlepptes Wasser
im Granulat und macht einen Teil der durch den Granulierungsprozeß beabsichtigten
Stabilisierung sofort wieder zunichte.
[0012] Jede geeignete Methode zur Konfektionierung eines Bleichaktivators verfolgt zwei
Ziele. Einmal geht es um eine Verbesserung der Hydrolysestabilität der Aktivatoren,
die unabhängig vom chemischen Invidium alle eine leicht verseifbare aktive Gruppe
besitzen, die während der Lagerung im alkalischen Waschpulver geschützt werden muß.
Zum anderen muß jede geeignete Methode zum Schützen des Bleichaktiva- tors gegenüber
der Umgebung die rasche Dispergierung des Aktivators in der Waschlauge zulassen, d.h.
die Freisetzung des Aktivators in feinster Verteilung muß innerhalb einer Zeit deutlich
vor dem Ende des Waschzyklus erfolgen, damit optimale Bleichwirkung eintreten kann.
[0013] Das Ziel der Erfindung besteht darin ohne Einsatz von Wasser und ohne Verwendung
von sehr gut wasserlöslichen, hoch hydratisierbaren Verbindungen zu aus < 300 µm-Teilchen
aufgebauten Agglomeraten zu kommen, die eine möglichst kleine innere Oberfläche haben,
aus denen kein Restwasser abgedampft werden muß, und die trotz dieser, bisher als
prohibitiv für gute Dispergierung bekannten Parametern, sich spontan in der Waschlauge
fein dispergieren und bei der Lagerung im Vergleich zum Stand der Technik eine deutlich
bessere Lagerstabilität erreichen.
[0014] Ein weiteres Ziel war ein möglichst einfaches und wirtschaftliches Verfahren zur
Herstellung solcher körniger Aktivatoren mit einer Grobteilchengröße, die der der
anderen in Trockenwaschmitteln üblichen Inhaltsstoffe entspricht, und die im allgemeinen
bei 0,5 bis 3 mm liegt.
[0015] Diese Ziele wurden mit körnigen Bleichaktivatoren bestimmter Zusammensetzung und
einem Verfahren zu ihrer Herstellung erreicht, wie in den Patentansprüchen 1 bis 5
bzw. 6 definiert ist.
[0016] Die Teilchen weisen im allgemeinen eine Teilchengröße von 0,5 bis 3 mm, vorzugsweise
0,5 bis 2 mm auf und setzen sich aus 70 bis 99,5, vorzugsweise 75 bis 95 Gew.% einer
Bleichaktivatorsubstanz für Perverbindungen und 0,5 bis 30, vorzugsweise 2,5 bis 15
Gew.% wenigstens eines mit Wasser quellbaren Hilfsstoffe zusammen. Bevorzugt enthal-
ten sie noch zusätzlich 1 bis 10, vorzugsweise 2,5 bis 10 Gew.% eines anorganischen
oder organischen Gerüststoffs und/oder Dispergiermittels; die Summe der Prozentzahlen
muß selbstverständlich jeweils 100 betragen.
[0017] Bleichaktivatoren für Perverbindungen sind z.B. 0- und N-acylierte Verbindungen,
wie Pentaacetylglucose (PAG), Pentapropionylglucose (PPG), Tetraacetylethylendiamin
(TAED), Tetraacetylglycoluril (TAGU), Carbonsäureanhydride, wie Bernsteinsäure-, Benzoesäure-
oder Phthalsäureanyhdrid, oder auch Salze gemischter Anhydride, wie Natrium- oder
Magnesiumdiacetylphosphat (NADAP bzw. MGDAP), sowie Phenolester wie p-Carboxylphenylacetat,
p-Sulfonylphenylacetat, p-Cresylacetat oder Phenylacetat.
[0018] Der mit Wasser quellbare Hilfsstoff ist im Gegensatz zu den früher benutzten Hilfsstoffen
eine Substanz, die sich in Wasser bei den Waschtemperaturen von höchstens 70°C nicht
oder nur langsam löst, sondern nur quellbar, d.h. unter starker Volumenvergrößerung
Wasser aufzunehmen in der Lage ist. Damit ist die Funktion des Hilfsstoffs klar ersichtlich:
Die Körnchen, die aus einer Mischung staubfeiner Mikropartikel der Aktivatorsubstanz
und des Hilfsstoffes bestehen, werden unter Einwirkung des Wasser auseinander gerissen
- es ist somit hier kein nichtionisches Tensid als Emulgator oder ein leicht löslicher
Hilfsstoff mit hoher Hydratwasserbindung für die Dispergierung der Teilchen notwendig.
[0019] Der quellbare Hilfsstoff bewirkt somit, da er als "Sprengmittel" wirkt, eine sofortige
Dispergierung.
[0020] Hilfsstoffe im Sinne der Erfindung sind einmal hochmolekulare Kohlenhydrate, wie
Stärke, pulverisierte Cellulose, Holzschliff, wie er in der Papierindustrie eingesetzt
wird, oder vernetztes Polyvinylpyrrolidon (PVP), das bekanntlich in der pharmazeutischen
Industrie als Tablettensprengmittel Verwendung findet. Bevorzugt setzt man Stärke
oder das vernetzte PVP, aber auch Stärkeether wie z.B. Carboxymethylcellulose ein.
[0021] Die vorzugsweise zusätzlich anwesenden Gerüststoffe und/oder Dispergiermittel im
Sinne der Erfindung sind anorganische, wie Natriumsulfat, Natriumcarbonat, sodann
bevorzugt Alkali- oder Erdalkalisalze von Phosphorsäure, oligomerer- oder polymerer
Phosphorsäuren und organische, wie die Alkali- bzw. Erdalkalisalze der Nitrilotriessigsäure,
Ethylendiamintetraessigsäure, Polyacrylsäure, von Copolymeren der Maleinsäure mit
Acrylsäure oder Vinylether sowie Carboxymethylcellulose. Die genannten organischen
Säuren können auch in freier Form eingesetzt werden. Besonders als Dispergiermittel
sind Nitrilotriacetat, Ethylendiamintriacetat, Tripolyphosphat, Maleinsäure-Acrylsäure--Copolymere
als Na-Salz und Carboxymethylcellulose (CMC) zu empfehlen. Auch Mischungen der genannten
Stoffe können eingesetzt werden.
[0022] CMC ist erfindungsgemäß sowohl als Hilfsstoff b als auch als Komponente c einsetzbar,
d.h. der Bleichaktivator kann neben der Aktivatorsubstanzausschließlich CMC enthalten.
Die Menge an CMC ist dann so zu bemessen, daß die definitionsgemäßen Prozentangaben
für die Komponente a und b Berücksichtigung finden, d.h. CMC ist in diesem Falle zu
1,5 bis 30 Gew.%, vorzugsweise 5 bis 25 Gew.% in dem Bleichaktivator enthalten.
[0023] Die Wirkung der Kombination aus Aktivator, quellbarer Hilfsstoffe und gegebenenfalls
Gerüststoff und/oder Dispergiermittel ist zusätzlich insoweit überraschend, als man
durch Zusatz der sowohl sauer als auch alkalisch reagie- renden Komponente c zu einer
deutlichen Erhöhung der Lagerstabilität des Kompaktates kommt. Aus anderen Untersuchungen
ist jedoch klar ersichtlich, daß die Hydrolyse der Aktivatoren unter sauren und insbesondere
alkalischen Bedingungen sehr stark beschleunigt wird.
[0024] Die Kombination führt außerdem zu einem Kompaktat, das sich problemlos binnen weniger
Minuten in der Waschlauge dispergiert. Die Teilchengröße der dispergierten Teilchen
liegt in der gleichen Größenordnung; überraschenderweise geht der Grobanteil im Vergleich
zu dem des bei der Kompaktierung eingesetzten Feinpulvers sogar deutlich zurück.
[0025] Die Herstellung des gekörnten Aktivators erfolgt erfindungsgemäß durch Kompaktieren
der Mischung der Einzelkomponenten.
[0026] Die Methode des Pelletisierens oder aufbauenden Granulierens versagt in diesem Falle,
da kein Bindemittel und auch kein Wasser anwesend ist, das z.B. beim Einsatz der oben
genannten Phosphate - sie werden in wäßriger Lösung auf das zu granulierende Gut aufgesprüht
- oder auch bei Verwendung von Stärke- oder Celluloseethern erforderlich ist.
[0027] Die Herstellung des körnigen Aktivators geht im einzelnen z.B. in der Weise vor sich,
daß man zunächst eine definitionsgemäße homogene Mischung des pulverförmigen Hilfsstoffs,
der pulverförmigen Aktivatorsubstanz und des pulverförmigen Gerüststoffs und/oder
Dispergiermittels, bei der die Aktivatorteilchen i.a. eine Teilchengröße von ca. 10
bis 300
/um aufweisen, herstellt und diese kompaktiert. Das Kompaktieren kann in der Weise
erfolgen, daß man die vorgenannte Pulvermischung mittels einer Stopfschnecke in den
Spalt zweier sich gegeneinander drehender Walzen för-
8dert und zwischen den Walzen verpreßt. das entstehende ' Band ("Schülpe") wird auf
einem Zerkleinerer gebrochen und auf einem Siebzerkleinerer auf die gewünschte Korngröße
(zweckmäßigerweise 0,5 bis 3 mm) begrenzt.
[0028] Das Gut, dessen Teilchengröße außerhalb der gewünschten Grenzen liegt, wird abgetrennt
und dem Kompaktor zusammen mit weiterer zu kompaktierender Mischung wieder zugeführt.
[0029] Der entstehende körnige Aktivator ist überraschenderweise, wie wir feststellen konnten,
sehr gut lagerstabil, was man nicht erwarten konnte, da die unlöslichen und lediglich
mit Wasser quellbaren Hilfsstoffe ja keinerlei Schutzfunktionen (Überzug) gegenüber
den Aktivatorsubstanzen in dem Sinne ausüben, wie dies gemäß den bisherigen Publikationen
der Fall sein müßte. Die Lagerstabilität ist, wie wir ebenfalls festgestellt haben,
in vielen Fällen sogar besser, was sich in der verbesserten Bleichwirkung der lange
gelagerten erfindungsgemäßen Aktivatoren gegenüber ebenso lange gelagerten Aktivatoren
gemäß dem Stand der Technik zeigte. Durch den Zusatz der Komponente c ist. sogar noch
eine gesteigerte Aktivität zu erreichen.
[0030] Die nun folgenden Beispiele und Testergebnisse erläutern die Erfindung, soweit der
Bleichaktivator aus den Komponenten a und b ausschließlich zusammengesetzt ist.
Beispiele
[0031] Prüfung der Lagerstabilität der körnigen Aktivatoren
1) Herstellung des Testwaschpulvers
Jeweils 80 Teile eines aus einem Sprühturm kommenden Waschpulvers, dem noch Perborat
zugemischt werden muß, werden mit ca. 10 Teilen TAED-Kompaktat = 8 Teile 100 %iges
TAED gut gemischt. Die genaue Menge an Kompaktat bestimmt sich aus dem TAED-Gehalt
des Kompaktats. Enthält es weniger als 20 Gew.% an Hilfsstoff, wird noch zusätzlich
die auf 100 % fehlende Menge Na2SO4 zugemischt.
Das Testwaschpulver weist folgende Zusammensetzung auf:

2) Durchführung der Lagerversuche
Jeweils 20 bis 30 g der so hergestellten Waschpulvermischung werden in offenen Petrischalen
im Klimaschrank bei 38°C und 76 % relativer Luftfeuchtigkeit gelagert. Die Bleichwirkung
wird nach-der Abmischung sofort sowie nach 21 und 42 Tagen Lagerung bestimmt.
Verglichen wird mit der Bleichwirkung einer Pulvermischung WO die 10 g Na2SO4 anstelle des Kompaktats enthält (keine Aktivierung) und mit der gleichen Waschpulvermischung,
dem vor jedem Bleichversuch 8 % des kompaktierten Aktivators, bzw. eines Aktivatorgranulats
gemäß dem Stand der Technik zugemischt wird.
Da das Pulver W0 ebenfalls der Lagerung unterworfen wird, hat die geringe Zersetzung des Perborats
keinen Einfluß auf die relativierten Meßergebnisse, die so weitgehend nur die Hydrolyse
des Aktivators angeben.
3) Prüfung der Bleichwirkung des Testwaschpulver
a) Versuchsbedingungen:
Prüfgerät: Launder-Ometer
Wasserhärte: 16°C
Flottenmenge: 250 ml
Flottenverhältnis: 1 : 12,5
Waschmittelkonzentration: 7 g/l
b) Testgewebe:
10 g Baumwollnessel roh (Weißgrad ca. 59 %)
5 g gebleichter Baumwollnessel mit Rotweinanschmutzung (Weißgrad ca. 70 %)
5 g gebleichter Baumwollnessel mit Teeanschmutzung (Weißgrad ca. 54 %)
Die drei verschiedenen Testgewebe jeweils 30 min gewaschen bei Raumtemperatur, 25
bis 45°C und 35 bis 60°C ergeben nach Weißgradmessung 9 Werte, die aufsummiert werden.
Durch diese Summenbildung und durch Doppelbestimmung erreichen die Werte einen ausreichenden
Grad an Zuverlässigkeit.
Die Weißgrade wurden mit dem ELREPHO-Gerät der Fa. Zeiss mit Filter 8, Xenonlampe
mit FL 46 gemessen.
Die Differenz der Summen der Weißgrade von W100 (s. unten) und W0, multipliziert mit 100, ergibt die Aktivierung des unzersetzen Aktivators (100 %).
Die Differenz der Weißgradsummen von M und Mo, multipliziert mit 100 ergibt die nach der Lagerung verbliebene Aktivität des Pulvers
M in Prozent. x
[0032] Jeweils 80 Teile des aus dem Sprühturm kommenden Waschpulvers und 10 Teile Natriumperborat
wurden mit dem unten genannten jeweiligen Aktivator so vermischt, daß sich ein Gehalt
von 8 Teilen Tetraacetylethylendiamin (TAED) im Pulver einstellt. Eventuell fehlende
Zusatzmengen wurden mit Na
2S0
4 auf 100 Teile ergänzt.
[0033] Es bedeuten
W0 = Waschpulver ohne Aktivator (nur Na2SO4)
W100 Waschpulver + kristalline TAED (8 %) zugesetzt vor jedem Bleichversuch
W3 = Waschpulver + 8 % TAED kompaktiert mit 5 % Maisstärke - bezogen auf TAED -, Korngröße
2 mm
W4 = Waschpulver M3, TAED-Kompaktat zusätzlich überzogen mit 4 % 25-fach ethoxyliertem Fettalkohol
W5 = Waschpulver M3, TAED-Kompaktat zusätzlich überzogen mit 8 % 25-fach ethoxyliertem Fettalkohol
W6 = Waschpulver + 8 % TAED kompaktiert mit 5 % vernetztem Polyvinylpyrrolidon - bezogen
auf TAED
''W7 = Waschpulver + 8% TAED kompaktiert mit 3 % Maisstärke - bezogen auf TAED - Korngröße
0,8-1,5 mm
W8 = Waschpulver + 8 % TAED kompaktiert mit 10 % Maisstärke - bezogen auf TAED
W9 = Waschpulver + 8 % TAED kompaktiert mit 5 % Hydroxymethylcellulose
W10 = Waschpulver + 8 % TAED granuliert gemäß DE-OS 28 55 777, Beispiel 1
W11 = Waschpulver + 8 % kristallines nicht kompaktiertes TAED
[0034] Die Bleichergebnisse sind aus der nun folgenden Tabelle I ersichtlich.

[0035] Die nun folgenden Beispiele erläutern die bevorzugte Dreierkombination aus a), b)
und c).
[0036] Prüfung der Lagerstabilität der körnigen Aktivatoren
1. Herstellung des Testwaschpulvers
Ein Testwaschpulver wird durch Abmischen eines Turmpulvers mit 10 % Perborat und soviel
konfektioniertem Kaltbleichaktivator, daß 8 % Aktivator 100 % im Waschmittel enthalten
sind. Mit 33 % Natriumsulfat wird auf 100 % Waschmittelformulierung aufgefüllt. Bei
Verwendung von konfektioniertem Kaltbleichaktivatoren wird . das Dispergiermittel
gegen die 33 % Natriumsulfat aufgerechnet.
Das Testwaschpulver weist nach dem Abmischen folgende Zusammensetzung auf:

2. Durchführung der Lagerversuche
Jeweils 30 g der so hergestellten Waschpulvermischun- gen Wx werden in offenen Petrischalen im Klimaschrank bei 40°C und 76 % relativer Luftfeuchtigkeit
gelagert.
Die Bleichwirkung wird nach der Abmischung sofort sowie nach 21, 42 und 84 Tagen Lagerung
bestimmt.
Verglichen wird mit der Bleichwirkung einer Pulvermischung W0, die Na2SO4 anstelle des Kaltbleichaktivators enthält (keine Aktivierung) und mit der gleichen
Waschpulvermischung, der vor jedem Bleichversuch 8 % kristalliner Aktivator frisch
zugesetzt wird (W100) (Versuch 17 und 18).
Da das Pulver W0 ebenfalls der Lagerung unterworfen wird, hat die geringe Zersetzung des Perborats
keinen Einfluß auf die relativierten Meßergebnisse, die so weitgehend nur die Hydrolyse
des Aktivators angeben.
3. Prüfung der Bleichwirkung des Testwaschpulvers
a) Versuchsbedingungen:

b) Testgewebe:
10 g Baumwollnessel roh (Weißgrad ca. 59 %)
5 g gebleichter Baumwollnessel mit Rotweinanschmutzung (Weißgrad ca. 70 %)
5 g gebleichter Baumwollnessel mit Teeanschmutzung (Weißgrad ca. 54 %)
[0037] Die drei verschiedenen Testgewebe jeweils 30 min gewaschen bei Raumtemperatur, 25
bis 45°C und 35 bis 60°C ergeben nach Weißgradmessung 9 Werte, die aufsummiert werden.
Durch diese Summenbildung und durch Doppelbestimmung erreichen die Werte einen ausreichenden
Grad an Zuverlässigkeit.
[0038] Die Weißgrade wurden mit dem ELREPHO-Gerät der Fa. Zeiss mit Filter 8, Xenonlampe
mit FL 46 gemessen.
[0039] Die Differenz der Summen der Weißgrade von W
100 und W
o, entspricht 100 %iger Aktivierung. Die Aktivierung in % einer Mischung berechnet
sich nach der folgenden Formel

Σ W
x soll dabei die Summe der Weißgrade der Waschmittel- mischung W
x sein, Σ W
o und ΣW
100 sind die Summen der Weißgrade der beiden vorher beschriebenen Mischungen mit der
Aktivierung Null und 100 %.
Beispiel 12
[0040] In einem kontinuierlich laufenden Lödige-Mischer wird eine Mischung aus 90 Teilen
Tetraacetylethylendiamin (TAED) mit spezieller Teilchengrößenverteilung , 5 Teilen
Maisstärke und 5 Teilen Natriumtripolyphosphat homogenisiert, mittels einer Zuführschnecke
einer Walzenpresse zugeführt und zu Schülpen verdichtet. Die Schülpe wird in einer
Hammermühle zerkleinert. Anschließende Fraktionierung führt zu einer Nutzfraktion
mit einer Teilchengröße zwischen 0,5 und 2 mm Durchmesser. über- und Untergrößen an
Granulat gehen in die Mahlung bzw. Kompaktierung zurück.
[0041] Erhalten wird ein Splittgranulat der Zusammensetzung:
90 Teile TAED
5 Teile Maisstärke
5 Teile Natriumtripolyphosphat,

das zusammen mit Natriumperborat und gegebenenfalls Natriumsulfat einem sogenannten
Turmpulver dergestalt zugesetzt wird, daß ein Waschpulver entsteht, das die auf Seite
10 beschriebene Zusammensetzung hat.
[0042] Analog zu Beispiel 12 wurden analoge Kompaktierungen mit unterschiedlichen Mengen
an Hilfs- und Zuschlagstoffen durchgeführt. Die Produktzusammensetzung ist den nun
folgenden Beispielen 13 bis 25 zu entnehmen (Tabelle II).

[0043] 'Die in den Beispielen 12 bis 25 beschriebenen Splittgranulate wurden nun entsprechend
der geschilderten Prüfmethode in ein Testwaschpulver eingearbeitet und auf seine aktivierende
Wirkung geprüft. Als Ergebnis wurden die Waschergebnisse im Weißgrad der verschieden
angeschmutzten bei unterschiedlichen Temperaturen gewaschenen Gewebe gewertet. Als
100 % Weißgrad wurde der Weißgrad gewertet, der mit einem Waschmittel (Turmpulver
+ Perborat) + TAED, Beispiel 28 und PAG, Beispiel 29, erhalten wurde. Die %-Aktivierung
nach der Lagerung wurden entsprechend der vorher angegebenen Formel berechnet.
[0044] Aktivierungswerte in % bezogen auf den Anfangswert (keine Lagerung) nach 21 Tagen,
42 Tagen und 84 Tagen Lagerung des Waschpulvers + Aktivator.

[0045] "Wichtig für erfolgreiches Bleichen Ist das schnelle Dispergieren des Bleichaktivators
in der Bleichlauge.
[0046] Grobe Kaltbleichaktivatoren haben eine zu geringe Oberfläche, außerdem können sie
auch in ungünstigen Fällen, wenn sie sich in der Wäsche ablagern, zusammen mit Perborat
zu Faserschädigungen führen. Aus all diesen Gründen ist die spontane Dispergierung
der Agglomerate, seien es Mischergranulate oder Kompaktate, in der Waschlauge erforderlich.
[0047] Da die Kompaktate unter hohem Walzendruck hergestellt werden, Mischergranulate hingegen
nur agglomeriert werden, war zu befürchten, daß Kompaktate bezüglich der Dispergierung
in der Waschlauge den Mischergranulaten deutlich unterlegen sind.
[0048] überraschenderweise verhalten sich die hier beschriebenen Kompaktate bei der Dispergierung
ebenso günstig wie die Mischergranulate. Sie haben sogar einen Vorteil. Der Grobanteil
des Ausgangsaktivators der>200 µm Durchmesser hat wird durch die Kompaktierung noch
zerdrückt, d.h. er wird geringer.
[0049] In der Tabelle IV sind die Dispergierzeiten und die Teilchengrößenverteilung von
einigen Beispielen angegeben.

1. Körniger Bleichaktivator zur Verwendung in einem Wasch- oder Bleichmittel, dessen
Körnchen Teilchengrößen von 0,5 bis 3 mm aufweisen und sich jeweils zusammensetzen
aus
a) 70 bis 99,5 Gew.% wenigstens einer Bleichaktivatorsubstanz für Perverbindungen
und
b) 0,5 bis 30 Gew.% wenigstens eines mit Wasser quellbaren Hilfsstoffs,
und die ohne Einsatz von Wasser durch Kompaktieren der Komponenten a) und b) hergestellt
worden sind.
2., Körniger Bleichaktivator nach Anspruch 1, enthaltend zusätzlich
c) 1 bis 10 Gew.% wenigstens eines anorganischen oder organischen Gerüststoffs und/oder
Dispergiermittels mit der Maßgabe einkompaktiert, daß sich die prozentualen Anteile
von a, b und c auf 100 % ergänzen.
3. Bleichaktivator nach Anspruch 1 oder 2, dessen Körnchen sich zusammensetzen aus
75 bis 95 Gew.% der Bleichaktivatorsubstanz, 2,5 bis 15 Gew.% des Hilfsstoffs und
2,5 bis 10 Gew.% des Gerüststoffs und/oder Dispergiermittels.
4. Bleichaktivator nach Anspruch 1 bis 3, bei dem der Hilfsstoff b vernetztes Polyvinylpyrrolidon
oder ein hochmolekulares Kohlenhydrat ist.
5. Bleichaktivator nach Ansprüchen 1 bis 4, bei dem die Komponente c durch Alkali-
oder Erdalkalimetallsalze der Phosphorsäure, oligomerer oder polymerer Phosphorsäuren,
Alkali- oder Erdalkalimetallsalze der Nitrilotriessigsäure, Ethylendiamintetraessigsäure,
Polyacrylsäure, der Maleinsäureacrylsäure oder -vinylether Copolymerisate oder durch
die freien genannten organischen Säuren selbst sowie durch Carboxymethylcellulose
dargestellt wird.
6. Verfahren zur Herstellung körniger Bleichaktivatoren gemäß Anspruch 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß man 70 bis 99,5 Gewichtsteile einer Bleichaktivatorsubstanz für
Perverbindungen mit 0,5 bis 30 Gewichtsteilen eines mit Wasser quellbaren Hilfsstoffs
und gegebenenfalls 1 bis 10 Gewichtsteile eines anorganischen oder organischen Gerüststoffs
und/oder Dispergiermittels in pulverisierter Form homogen ohne Mitverwendung von Wasser
als Hilfsstoff mit der Maßgabe vermischt, daß die Summe der Gewichtsteile jeweils
100 beträgt, die Mischung kompaktiert und die kompaktierte Masse anschließend zerkleinert
und die Anteile mit einer Teilchengröße von 0,5 bis 3 mm in an sich bekannter Weise
abtrennt.