[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Biegemaschine gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Es sind Biegemaschinen dieser Art bekannt (DT-PS 19 30 450 und 20 11 295), bei denen
die Werkzeuge über ein Verbindungsteil mit einem angetriebenen Schlitten verbunden
sind, dessen Führung und Gehäuse mit dem Arbeitstisch verspannt ist und an dessen
Gehäuse die Arbeitszylinder angeschlossen sind. Die Führung der Verbindungsteile mit
Hilfe von angetriebenen Schlitten, wie sie ursprünglich für Nockenantriebe oder andere
Direktantriebe konzipiert wurden, sind technisch verhältnismäßig aufwendig und insbesondere
platzaufwendig.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Biegemaschine gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs
1 so weiterzubilden, daß eine wesentlich platzsparendere und technisch einfachere
Führung für die Verbindungsteile erreicht wird. Diese Aufgabe wird durch die gekennzeichneten
Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Durch diese Maßnahmen läßt sich der bisher
übliche Schlitten mit zugehörigem Gehäuse einsparen, so daß bei geringerem Raumbedarf
ein erheblich einfacherer Werkzeugantrieb erreicht wird.
[0004] Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0005] Die Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine teilweise geschnittene Draufsicht auf Werkzeug und zugehörigen Antrieb
einer Biegemaschine nach der Erfindung;
Figur 2 einen Schnitt längs der Linie II-II in Figur 1;
Figuren 3 und 4 jeweils in einer der Figur 2 entsprechenden Teilschnittansicht entlang
der Linie III-III in Figur 1 eine abgewandelte Ausführungsform für die Vorhubbegrenzung;
Figur 5 in einer der Figur 2 entsprechenden Teilschnittdarstellung eine abgewandelte
Ausführungsform für die Fixierung und Justierung des Arbeitszylinders.
[0006] Gemäß Figuren 1 und 2 ist ein Werkzeug 1 in einer mit einem nicht dargestellten Arbeitstisch
befestigten Werkzeugaufnahmeplatte 2 geführt. Die Werkzeugaufnahmeplatte 2 besitzt
um eine zentrale Arbeitsstelle 3 herum mehrere, im Querschnitt U-förmige Werkzeugführungen
4, die mittels einer Deckplatte 5 verschließbar sind. Im Bereich der zentralen Arbeitsstelle
3 erfolgt die Bearbeitung eines zu biegenden Gegenstands.
[0007] Das Werkzeug 1 ist an seinem der Arbeitsstelle 3 abgewandten Ende mit Hilfe einer
Kralle 6 formschlüssig und aushebbar in ein Verbindungsteil 7 eingehängt, über das
es mit einem insgesamt mit 10 bezeichneten Antrieb verbunden ist. Der Antrieb 10 besteht
aus einem Arbeitszylinder mit einer Zylinderbuchse 11 und einem beidseitig beaufschlagbaren
Kolben 12, dessen dem Werkzeug zugewandte vordere Kolbenstange 13 über eine Gewindeverbindung
14 mit dem Verbindungsteil 7 verbunden ist und dessen Vorhub durch eine Anschlagmutter
15 begrenzt ist, die verstellbar auf einer entgegengesetzten hinteren Kolbenstange
16 sitzt. Die Kolbenstangen 13 und 16 sind jeweils in einem Zylinderkopf 17 bzw. 18
geführt, über den die Arbeitsmittelzufuhr und -abfuhr erfolgt und die jeweils die
Buchse 11 an ihren Enden einfassen. Mit dem hinteren Zylinderkopf 18 ist eine Führungsplatte
19 verbunden, in der das eine Ende einer Drehsicherung 20 axial geführt ist, deren
anderes Ende mit der hinteren Kolbenstange 16 verbunden ist, so daß der Kolben 12
gegen verdrehen gesichert ist. Der Rückhub ist mit Hilfe von Muttern 21 und 22 oder
auch von austauschbaren Hülsen 23 festlegbar, die auf die vordere Kolbenstange 12
aufsetzbar und durch das Verbindungsteil 7 als Gegenhalter fixierbar sind.
[0008] Der Antrieb 10 ist mit Hilfe einer seine Zylinderbuchse 11 übergreifenden halbschalenförmigen
Brücke 30 mit Fixierlaschen 31 an einem Halter 32 fixiert, der seinerseits mittels
Klemmschrauben 33 und Langlöchern 34 in Längsrichtung der Buchse justierbar mit dem
Arbeitstisch verspannt wird. Der Halter 32 bildet eine Gegenhalbschale 35 zur Brücke
30. Die axiale Lage der Buchse 11 gegenüber dem Halter 32 ist mit Hilfe von Stellmuttern
36 und 37 einstellbar, die jeweils in Gewindeeingriff mit einem der beiden Zylinderköpfe
17 und 18 stehen und sich am Halter 32 abstützen.
[0009] Vorhub und Rückhub des Kolbens 2 können auch durch den Zylinderboden 40 bzw. 41 begrenzt
werden, wobei durch die Gewindeverbindung zwischen Buchse 11 und Zylinderköpfen 17
und 18 eine Justierung möglich ist.
[0010] Auch läßt sich die Vorhubbewegung durch-eine Stellschraube 42 begrenzen, die einstellbar
an der Werkzeugaufnahmeplatte 2 sitzt und mit dem Verbindungsteil 7 als Anschlag zusammenwirkt,
wie es aus Figur 3 ersichtlich ist. Anstelle der Stellschraube 42 kann gemäß Figur
4 auch ein anpaßbares Anschlagstück 43 vorgesehen sein.
[0011] Figur 5 verdeutlicht weitere Möglichkeiten der Begrenzung des Kolbenhubs und der
Einstellung des Arbeitszylinders gegenüber der Halterung. In diesem Fall ist in der
durch die Zylinderköpfe 17 und 18 an den Enden eingefaßten Buchse 11 ein T-Kolben
50 geführt, dessen einseitige Kolbenstange 51 in Richtung zur Werkzeugaufnahmeplatte
2 weist und außerhalb des vorderen Zylinderkopfs 17 mit einem Anschlußgewinde 52 für
das Verbindungsteil 7 versehen ist. Zur Vorschubbegrenzung kann der vordere Zylinderboden
40 dienen. Der Rückhub läßt sich entweder durch in den hinteren Zylinderkopf 18 einsetzbare
Anschlagringe 53 oder durch eine Stellspindel 54 festlegen, die mit Gewindeeingriff
55 den hinteren Zylinderkopf 18 durchstößt und mittels Kontermutter 56 lagefixiert
ist. Zur Darstellung dieser beiden Möglichkeiten ist in Figur 5 jeweils lediglich
eine Halbdarstel- lung'vorgenommen worden. Zur Einstellung der Zylinderbuchsenlage
und Fixierung des Antriebs auf dem Arbeitstisch ist ein Halter 60 vorgesehen, der.zusammen
mit einer Brücke 61 eine Stellmutter 62 mit Differentialgewinde 63, 64 hält, in die
die Buchse 11 eingeschraubt ist. Die Stellmutter hat vorteilhaft Gewinde mit unterschiedlicher
Steigungsrichtung.
[0012] Zur Drehsicherung des Kolbens 50 kann in diesem Fall die Kolbenstange 51 in einer
drehsicheren Führung durch den vorderen Zylinderkopf 17 geführt sein. Die Drehsicherung
12; 50 läßt sich auch durch das Zusammenwirken des drehgesicherten Werkzeugs 1 und
die formschlüssige Verbindung der Kralle 6 mit dem Verbindungsteil 7 erzielen, wobei
das Verbindungsteil 7 mit der Kolbenstange 13 bzw. 51 kraft- und/oder formschlüssig
verbunden ist.
1. Biegemaschine mit um eine Arbeitsstelle eines Tisches herum gruppierten Werkzeugen
zum Herstellen von Formteilen aus Draht oder Band, bei der die einzelnen Werkzeuge
wie Formstempel, Biegestempel, Abschermesser oder Schnittstempel durch druckmittelbeaufschlagte
Arbeitszylinder gegenüber der Arbeitsstelle bewegbar und dabei in einer Werkzeugaufnahmeplatte
geführt sind und bei der zur Formschlußherstellung zwischen Werkzeugen und Zylindern
die Werkzeuge mit krallenartig geformten Enden in entsprechend ausgebildete Verbindungsteile
aushebbar eingehängt sind, die ihrerseits in einer am Arbeitstisch verankerten Führung
gehalten sind, dadurch gekennzeichnet, daß als Führung der jeweilige Arbeitszylinder
(10) vorgesehen und das zugehörige Verbindungsteil (7) unmittelbar mit der Kolbenstange
(13; 51) des Arbeitszylinders verbunden ist.
2. Biegemaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitszylinder
mit einer zylindrischen Fassung axial einstellbar verspannt ist, die ihrerseits mittels
eines Halters (32) einstellbar am Arbeitstisch verspannbar ist.
3. Biegemaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitszylinder
(10) mit Hilfe von gegenläufigen, den Arbeitszylinder mit Gewindeeingriff umschließenden
Stellmuttern (36, 37) gegenüber dem Halter (32) als Anschlag axial justierbar ist.
4. Biegemaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitszylinder
von einer Stellmutter (62) umgeben ist, die einerseits mit dem Zylinder (11) und andererseits
mit dem Halter (60) in Gewindeeingriff steht und den Arbeitszylinder am Halter (60)
fixiert.
5. Biegemaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellmutter (62)
ein Differentialgewinde mit unterschiedlicher Steigerungsrichtung besitzt.
6. Biegemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Arbeitszylinder (10) von einer an seinen Stirnenden offenen Zylinderbuchse
(11) und je einem auf die Enden der Buchse aufgeschraubten Zylinderkopf (17, 18) gebildet
ist.
7. Biegemaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Halter (32) mit
einer Brücke (30) die Zylinderbuchse (11) unmittelbar umgreift und die Zylinderköpfe
die Zylinderbuchse im Abstand vom Halter umfassen und Außengewinde für die mit dem
Halter zusammenwirkenden Stellschrauben (36; 37) besitzen.
8. Biegemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche 6 oder 7,däddrch gekennzeichnet,
daß der Kolben (12) auf seinen beiden Seiten jeweils mit Hilfe einer Kolbenstange
(13; 16) in den zugehörigen Zylinderköpfen (17; 18) geführt ist.
9. Biegemaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenstangen an
ihren aus den Zylinderköpfen nach außen vorstehenden Enden jeweils mit Anschlageinrichtungen
zur Hubbegrenzung versehen sind.
10. Biegemaschine nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine
Kolbenstange (16) mit einer Drehsicherung (19, 20) versehen ist.
11. Biegemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zylinderköpfe (17, 18) jeweils einen Zylinderboden (40; 41) als Hubbegrenzung
für den Kolben (12) liefern.
12. Biegemaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (50) ein
T-Kolben ist, dessen Vorhub durch den Zylinderboden (40) eines Zylinderkopfs (1.7)
und dessen Rückhub durch einen verstellbaren Anschlag (53; 54; 21, 22) oder einer
austauschbaren Hülse (23) wbegrenzt ist.
13. Biegemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß an der Werkzeugaufnahmeplatte (2) ein austauschbarer oder einstellbarer Anschlag
(42; 43) für das Verbindungsteil (7) als Vorhubbegrenzung vorgesehen ist.
14. Biegemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kolbenstange (13; 51) durch den Formschluß der Kralle (6) mit dem Verbindungsteil
(7) gegen Drehung gesichert ist.