[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Kontrolle des registergenauen Aufspannens
von Druckplatten auf dem Plattenzylinder einer Offset-Druckmaschine mittels im Zylinderkanal
angeordneter Spannschienen, auf denen jeweils ein Plattenende durch Klemmschienen
festklemmbar ist und die durch in den Spannschienen verschraubbare, auf jeweils einer
Kanalwand sich abstützende Spannschrauben in Zylinderumfangsrichtung bewegbar sind,
wobei die Verstellung der die vordere Plattenkante einspannenden Spannschiene gegenüber
dem Plattenzylinder durch elektrische Anzeigeeinrichtungen mit in Verstellrichtung
verlaufendem Taststift kontrollierbar ist.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist in der deutschen Offenlegungsschrift 30 00 576 dargestellt
und beschrieben. Bei dieser Vorrichtung erfolgt die Justierung der Druckplatte gegenüber
dem Plattenzylinder in der Weise, daß einerseits die Druckplatte mittels an sich bekannter
Registerstanzungen zunächst auf Registerbolzen in der Spannschiene justiert und auf
der Spannschiene mittels der Klemmschiene festgeklemmt wird und anschließend die Spannschiene
gegenüber der vorderen Kanalwand des Plattenzylinders mit Hilfe der Spannschrauben
unter Zuhilfenahme der Justiervorrichtung justiert wird. Es handelt sich bei der bekannten
Vorrichtung also um ein spannschienenbezogenes System, das heißt, die Justiervorrichtunq
kontrolliert die Lage der Spannschiene, nicht jedoch unmittelbar die Lage der Druckplatte,
und dies kann zur Folge haben, daß nicht festgestellt wird, wenn die Druckplatte nicht
exakt gegenüber den Registerbolzen ausgerichtet ist. So kann es geschehen, daß die
Vorrichtung zwar die "Nullage" der Spannschiene, die die vordere Plattenkante hält,
anzeigt, daß damit aber nicht die tatsächliche Nullage der Druckplatte auf dem Plattenzylinder
wiedergegeben ist und damit beim Druck Passerdifferenzen auftreten.
[0003] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, mit Hilfe einer elektrisch anzeigenden
Einrichtung eine exakte, plattenzylinderbezogene Anzeige der Position der Druckplatte
zu gewinnen. Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs
gelöst.
[0004] Durch das unmittelbare Abtasten der Druckplattenvorderkante mit Hilfe der Taststifte
der Anzeigeeinrichtungen, die ihrerseits im Kanal des Plattenzylinders befestigt sind,
kann eine fehlerhafte Ausrichtung der Registerstanzungen der Druckplatte gegenüber
den Registerbolzen in der Spannschiene sich nicht lageverfälschend auswirken, da die
Spannschiene aus der Meßkette herausgenommen ist. Der Drucker wird beim Aufspannen
der Druckplatte die Spannschrauben der Spannschiene solange verdrehen, bis die Anzeigeeinrichtung
die exakte Nullage der Druckplatte auf dem Plattenzylinder angibt. Da die Tastspitze
des Taststiftes an einem bestimmten Kantenbereich der Druckplattenvorderkante ansteht
und eine feste Beziehung zwischen diesem bestimmten Kantenbereich und den Positionen
der Druckbilder auf der Druckplatte herrscht, da die Montagefolien mit derselben Registerstanze
gestanzt sind wie die Druckplatten, ist für die erforderliche Passergenauigkeit beim
Mehrfarbendruck vorgesorgt.
[0005] Die Ausrichtung der Druckplatte in den Spannschienen und die Ausrichtung der Montagefolien
gegenüber den Druckplatten bei der Plattenherstellung muß nicht unbedingt mit Hilfe
der an sich beispielsweise aus der US-PS 3 835 778 bekannten Registerstanzungen vorgenommen
werden, sondern es kann auch jedes andere übliche Ausrichtsystem Anwendung finden,
sofern eine feste Beziehung zwischen den bestimmten Kantenbereichen der Druckplattenvorderkante,
an denen die Tastspitze des '1'aststiftes ansteht, und den Positionen der Druckbilder
auf der Druckplatte besteht.
[0006] Wird jedoch mit den obengenannten Registerstanzungen an der Druckplatte gearbeitet,
so ist es von Vorteil, in einem gemeinsamen Stanzvorgang an der Druckplattenvorderkante
die Registerstanzungen und zugleich weitere Stanzkanten als bestimmte Kantenbereiche
für die Anlage der Tastspitzen herzustellen.
[0007] Läßt es der Platz seitlich der Spannschienen im Zylinderkanal nicht zu, daß die Taststifte
an beiderseits seitlich neben der Spannschiene vorstehenden Kantenbereichen der Druckplattenvorderkante
angreifen, so können die Spannschiene und die Klemmleiste im Niveau der eingespannten
Druckplattenvorderkante und am Ort des bestimmten Kantenbereichs Aussparungen aufweisen,
in die die Taststifte eingreifen und darin die bestimmten Kantenbereiche berühren.
Üblicherweise ist je ein Taststift mit zugehöriger Lagekontrolleinrichtung nahe den
beiden Enden des Zylinderkanals angeordnet.
[0008] Bei der Einrichtung einer Druckmaschine mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden
die Kontrollvorrichtungen mit Taststift auf Führungsleisten im Zylinderkanal befestigt,
auf denen sich auch die Spannschienen abstützen. Mit Hilfe mechanischer Vorjustiermittel,
mit denen die Position des Taststiftes grob justierbar ist, wird dieser dann auf die
Nullposition vorjustiert, und eine genaue Feinjustierung kann durch elektronische
Abstimmung erfolgen, wenn, wie bevorzugt, die Längsverschiebung des Taststiftes mittels
einer kapazitiv arbeitenden Längenmeßeinrichtung erfaßt wird, wie sie im deutschen
Patent Nr. 28 30 432 beschrieben ist. Diese exakte Nullstellung wird nach den ersten
Drucken mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung einjustiert.
[0009] Vorteilhaft ist es, wenn die Anzeigeeinrichtung als Abweichungen beiderseits der
Nullstellung anzeigende Meßeinrichtung ausgebildet ist, das heißt, wenn die Verstellbewegung
des Taststiftes gegenüber der Nullposition nicht nur festgestellt wird sondern in
ihrer Größe ablesbar ist. Dies ist mit Hilfe der obengenannten kapazitiven Längenmeßvorrichtung
nach DE-PS 28 30 432 leicht zu verwirklichen, wobei eine genaue Digitalanzeige der
Abweichung gewonnen wird. Außerdem ist die Meßeinrichtung batteriegespeist, so daß
keine Stromzuführungen zu der schnell mit dem Plattenzylinder umlaufenden Vorrichtung
nötig sind. Die Anzeige des Verstellweges des Taststiftes gegenüber seiner Nullposition
erlaubt dem Drucker eine willkürliche Verstellung der Druckplatte auf dem Plattenzylinder,
wenn er im Andruck eine Passerdifferenz einer Druckfarbe feststellt. Für den nächsten
Druckvorgang ist dann sehr leicht die exakte Nullposition des Taststiftes wieder herstellbar.
[0010] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung im einzelnen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die vordere Plattenkante einer Offset-Druckplatte;
Fig. 2 die in die vordere Spannschiene eingespannte Vorderkante der Druckplatte, wobei
die Klemmschrauben der Spannschiene und die Spannschrauben weggelassen sind;
Fig. 3 eine vergrößerte Ausschnittsdarstellung der einen Seite des Zylinderkanals
mit vorderer Spannschiene und erfindungsgemäßer Kontrollvorrichtung;
Fig. 4 eine Draufsicht auf den Druckzylinder an der Stelle des Zylinderkanals, wobei
nur die Vorderkante einer Druckplatte eingespannt dargestellt ist.
[0011] In der Figur 1 ist die Vorderkante einer Druckplatte 1 gezeigt, in der in an sich
bekannter Weise mit einer Registerstanze Registerstanzungen 2 und zugleich im selben
Stanzvorgang Stanzkanten 3 angebracht sind, an denen, wie später noch erläutert wird,
Taststifte der erfindungsgemäßen Kontrollvorrichtung anstehen. Wie ebenfalls bekannt,
sind im Vorbereitungsvorgang der Druckplatte 1 für den Druck darauf Druckbilder 4
angebracht, die zu den Registerstanzungen 2 und damit auch zu den Stanzkanten 3 in
einer durch die Montage festen räumlichen Beziehung stehen.
[0012] In der Figur 2 ist die Druckplatte 1 in ihrer Einspannlage in einer Spannschiene
5 gezeigt, in der Registerbolzen 6, 7 vorhanden sind, gegen die vor dem Festklemmen
der Platte 1 in der Spannschiene 5 die Platte mit ihren Registerstanzungen 2 angeschoben
wird. In der Spannschiene befinden sich seitlich Aussparungen 16, die so tief sind,
daß die Stanzkanten 3 an der Plattenvorderkante freiliegen, so daß die Spitzen von
Taststiften 18 dort anstehen können und damit die Position der Druckplatte 3 gegenüber
einer Führung der Taststifte feststellbar ist.
[0013] In der Figur 3 ist ein Ausschnitt eines Plattenzylinders 10 gezeigt, in dem in üblicher
Weise am Boden des Zylinderkanals 11 Führungsleisten 14 für die Spannschiene 12 mit
ihrer Klemmleiste 13 für das Registersystem genau justiert festgelegt sind. In der
Spannschiene ist in derselben Weise, wie in Figur 2 in Draufsicht dargelegt, die Vorderkante
einer Druckplatte 1 eingespannt, und die perspektivische Darstellung dieser Figur
3 zeigt, wie der Taststift 18 in die Aussparung 16 von Spannschiene 12 und Klemmschiene
13 eintaucht und sich auf der Stanzkante 3 abstützt.
[0014] Die Spannschiene kann mit Spannschrauben 15, die sich an der Vorderwand des Zylinderkanals
11 abstützen, verschoben werden, womit die Druckplatte 1 in ihrer Position gegenüber
den Führungsleisten 14 verstellbar ist. Um eine exakte Kontrolle der Position der
Druckplatte 1 auf dem Plattenzylinder 10 und damit auch gegenüber den Führungsleisten
14 feststellen zu können, ist der Taststift 18 in einer Meßvorrichtung 17 geführt,
wobei er innerhalb der Meßvorrichtung 17 mit beispielsweise dem Verstellglied einer
aus der DE-PS 28 30 432 bekannten kapazitiven Längenmeßeinrichtung verbunden sein
kann, während die übrigen Elemente dieser Längenmeßeinrichtung im Gehäuse der Meßvorrichtung
17 fest angeordnet sind. Die gesamte Meßvorrichtung 17 ist überdies beim Einrichten
des Plattenzylinders mit dem erfindungsgemäßen Registersystem auf den Führungsleisten
14 mit Schrauben 21 festgeschraubt.
[0015] Der Taststift 18 ist in der Lage, Stellungsveränderungen der Stanzkante 3 mit der
für den Druck erforderlichen Genauigkeit festzustellen und an einer digitalen Anzeige
19 gegenüber einer beim Einrichten der Maschine festgelegten Nullposition anzuzeigen.
Die Meßvorrichtung erlaubt für das Einrichten durch eine mit 20 bezeichnete Stellschraube
eine mechanische Grobjustierung, während nach dem Herausfinden der exakten Nullstellung
des Taststiftes 18 das Meßzählwerk 19 beispielsweise durch Rücksetzen auf Null elektronisch
feinjustiert werden kann.
[0016] Die Draufsicht der Figur 4 zeigt den gesamten Druckzylinder mit dem Zylinderkanal
11, in dem sich die vordere Spannschiene mit Klemmschiene 13 und eine hintere Spannschiene
22 befinden, welche auf den Führungsleisten 14 geführt und durch Spannschrauben 15,
23 verstellt werden können. Die Vorderkante der Druckplatte 1 ist in die vordere Spannschiene
13 eingeschraubt und dabei mit ihren Registerstanzungen an die Registerbolzen 6, 7
angeschoben. Im Falle des hier dargestellten Ausführungsbeispiels ragen die Seitenkanten
der Druckplatte 1 seitlich über die Spannschienen 13, 22 vor, so daß die Ausstanzungen
mit den Stanzkanten 3 neben den Spannschienen freiliegen und die Taststifte der beiden,
an beiden Enden des Zylinderkanals 11 angeordneten und auf je einer Führungsleiste
14 festgeschraubten Meßvorrichtungen 24 unbehindert an den Stanzkanten 3 angreifen
können.
[0017] Der Vorteil dieser Konstruktion besteht hauptsächlich darin, daß besonders viel Platz
in Längsrichtung der mit dem Taststift 18 verbundenen kapazitiven Längenmeßeinrichtung
vorhanden ist. Zur weiteren Stabilisierung kann sich die Meßvorrichtung 24 an den
Schmitz-Ringen 25 des Plattenzylinders abstützen.
[0018] Die Darstellungen der Figuren 3 und 4 zeigen deutlich, daß mit den einmal bei der
Einrichtung der Druckmaschine mit dem erfindungsgemäßen Registersystem festgeschraubten
und grob und fein auf die Nullposition justierten Taststiften 18 der Meßvorrichtungen
17 bzw. 24 unmittelbar die Position einer auf den Plattenzylinder aufgezogenen Druckplatte
1 gegenüber dem Plattenzylinder 10 selbst festgestellt wird, unabhängig von eventuellen
Einspannfehlern des vorderen Plattenendes mit seinen Registerstanzungen 2 in die vordere
Spannschiene 5 bzw. 12, 13.
1. Vorrichtung zur Kontrolle des registergenauen Aufspannens von Druckplatten auf
dem Plattenzylinder einer Offset-Druckmaschine mittels im Zylinderkanal angeordneter
Spannschienen, auf denen jeweils ein Plattenende durch Klemmschienen festklemmbar
ist und die durch in den Spannschienen verschraubbare, auf jeweils einer Kanalwand
sich abstützende Spannschrauben in Zylinderumfangsrichtung bewegbar sind, wobei die
Verstellung der die vordere Plattenkante einspannenden Spannschiene gegenüber dem
Plattenzylinder durch elektrische Anzeigeeinrichtungen mit in Verstellrichtung verlaufendem
Taststift kontrollierbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrischen Anzeigeeinrichtungen
(17,24) mit dem Taststift (18) im Zylinderkanal (11) am Plattenzylinder (10) befestigt
sind, daß die Tastspitze des Taststiftes (18) an einem bestimmten Kantenbereich der
Vorderkante der Druckplatte (1) ansteht und daß die Positionen der Druckbilder (4)
auf der Druckplatte (1) zu dem bestimmten Kantenbereich (3) der Druckplattenvorderkante
in einer festen Beziehung stehen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 mit an sich bekannten Registerstanzungen an der Druckplatte,
dadurch gekennzeichnet, daß der bestimmte Kantenbereich (3) mit den Registerstanzungen
(2) in fester räumlicher Beziehung steht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der bestimmte Kantenbereich
(3) eine Stanzkante ist und mit den Registerstanzungen (2) in einem gemeinsamen Stanzvorgang
hergestellt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannschiene
(12) und die Klemmleiste (13) im Niveau der eingespannten Vorderkante der Druckplatte
(1) und am Ort des bestimmten Kantenbereichs (3) Aussparungen (16) aufweisen, in die
die Taststifte (18) eingreifen und die bestimmten Kantenbereiche (3) berühren.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Taststift
(18) mechanische Vorjustiermittel (20) und eine elektronische Feinjustierung für die
exakte Nullstellung aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeigeeinrichtung
als Abweichungen beiderseits der Nullstellung anzeigende Meßeinrichtung ausgebildet
ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßeinrichtung batteriegespeist
ist und eine Digitalanzeige (19) hat.