(19)
(11) EP 0 076 396 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.04.1983  Patentblatt  1983/15

(21) Anmeldenummer: 82108442.3

(22) Anmeldetag:  13.09.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3H01H 33/66
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH GB LI

(30) Priorität: 24.09.1981 DE 3138086

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Gebel, Rudolf, Dipl.-Ing.
    D-8520 Erlangen (DE)
  • Schmidt, Lothar
    D-8520 Erlangen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kontaktanordnung für Vakuumschalter


    (57) Der Schalter enthält koaxial zueinander angeordnete Topfkontakte, deren geschlitzter Kontaktträger (2) mit einem geschlossenen Kontaktring (4) versehen ist, der radial nach innen und nach außen jeweils mit einer Abschrägung versehen ist. Erfindungsgemäß ist der Kontaktring (4) sowohl nach innen als auch nach außen jeweils mit einem lippenförmigen Fortsatz (5, 6) versehen. Damit wird ein Ansetzen des Lichtbogens am Kontaktträger (2) verhindert.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Kontaktanordnung für Vakuumschalter mit koaxial zueinander angeordneten Topfkontakten, deren geschlitzter Kontaktträger mit einem geschlossenen Kontaktring versehen ist, der radial nach innen und nach außen mit einer Abschrägung versehen ist. Der flache Teil der Oberfläche des Kontaktringes bildet die Kontaktauflagefläche.

    [0002] Die koaxial zueinander angeordneten Topfkontakte bilden jeweils einen Rotationskörper, dessen Boden mit einer Stromzuführung verbunden ist und von dessen Rand ein Teil die ringförmige Kontaktauflagefläche bildet. Die Kontaktträger der beiden Kontakte können mit gegenläufig verlaufenden schrägen Schlitzen versehen sein, die den Kontaktträger in einzelne Segmente aufteilen. Diese Segmente bilden mit dem nach dem Öffnen der Kontakte entstehenden Lichtbogen eine Stromschleife, deren Lorentzkraft den Lichtbogen zwischen den Kontakten rotieren läßt.

    [0003] In einer bekannten Ausführungsform eines Topfkontaktes für Vakuumschalter ist der Rand des Kontaktes radial nach außen mit einem lippenförmigen Fortsatz versehen, dessen dem zweiten Kontakt zugewandte Oberfläche radial nach außen mit einer Abschrägung versehen ist. Der flache Teil der Stirnfläche des Topfkontaktes bildet die Kontaktauflagefläche und der abgeschrägte Rand bildet einen Abbrandbereich für die Lichtbogenfußpunkte, sobald der Lichtbogen durch eine radiale magnetische Kraftkomponente nach außen getrieben wird. Der Rand des Topfkontaktes kann ferner mit einem radial nach innen gerichteten und abgeschrägten lippenförmigen Fortsatz versehen sein, dessen abgeschrägte Fläche ebenfalls als Abbrandbereich dient, wenn der Lichtbogenfußpunkt von der Kontaktauflagefläche radial nach innen wandern sollte (GB-PS 1 098 862).

    [0004] Es ist ferner bekannt, die Stirnfläche der Topfkontakte mit einem geschlossenen Kontaktring aus sogenanntem Kontaktmaterial zu versehen, der sowohl radial nach innen als auch radial nach außen jeweils mit einer Abschrägung versehen ist. Der flache mittlere Teil des Kontaktringes bildet die Kontaktauflagefläche. Nach dem Öffnen der Kontakte wird ein Lichtbogen gezogen, der durch die magnetischen Kräfte zwischen den Kontaktauflageflächen der koaxial einander gegenüberliegenden Kontakte stabilisiert wird (DE-OS 29 12 823).

    [0005] Es wurde nun erkannt, daß insbesondere bei höherer " Spannung von beispielsweise 36 kV und mehr und großen Strömen von beispielsweise 50 kA und mehr sowie verhältnismäßig langen Lichtbogenbrennzeiten die Lichtbogenfußpunkte zum Außenmantel des Kontaktträgers gelangen können. Dort kann besonders an der Anode ein verhältnismäßig starker Abbrand des Trägermaterials verursacht werden, das im allgemeinen im wesentlichen aus Kupfer besteht. Der Kupferdampf kann sich zwar verhältnismäßig schnell und ungehindert ausdehnen; dennoch können Neuzündungen nicht ausgeschlossen werden. Ferner kann der Lichtbogen auch radial nach innen getrieben werden und mit seinen Fußpunkten an der inneren Oberfläche des Kontaktträgers ansetzen und dort zu erhöhtem Abbrand des Trägermaterials führen.

    [0006] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die Lichtbogenfußpunkte zwischen den einander gegenüberliegenden Stirnflächen der Kontaktringe zu stabilisieren und ein Übertreten der Fußpunkte zum Kontaktträger zu verhindern.

    [0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1. Die Fortsätze überragen die Stirnfläche des Kontaktträgers, so daß der Lichtbogenfußpunkt um die Außenseite oder Innenseite des Kontaktringes herumlaufen muß, bevor er am Kontaktträger ansetzen kann. Sobald sich der Fußpunkt aber einem Rand des Kontaktringes nähert, wirken magnetische Kraftkomponenten in radialer Richtung, die ein Übergreifen des Fußpunktes über den Rand des Kontaktringes hinaus verhindern. Der Lichtbogen wird somit im Bereich der Kontaktauflageflächen des Kontaktringes stabilisiert.

    [0008] Ein Ausführungsbeispiel einer Kontaktanordnung nach der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch veranschaulicht.

    [0009] In der dargestellten Ausführungsform besteht ein vorzugsweise flacher Topfkontakt aus einem Kontaktträger 2, dessen Stirnfläche mit einem geschlossenen Kontaktring 4 versehen ist und der über einen Boden 6 mit einer Stromzuführung 8 verbunden ist. Der Kontaktträger 2 kann vorzugsweise mit in der Figur nicht dargestellten Schlitzen versehen sein, die gegenüber der Rotationsachse des Kontaktes geneigt sind und auch noch wenigstens zum Teil den Boden 6 durchsetzen können. Der Kontaktträger 2 und der Boden 6 sowie die Stromzuführung 8 bestehen im allgemeinen aus Kupfer.

    [0010] Der Kontaktring 4 besteht aus sogenanntem Kontaktmaterial mit hoher Abbrandfestigkeit und hoher Temperaturfestigkeit sowie hoher mechanischer Festigkeit. Diese Eigenschaften hat beispielsweise ein Chrom und Kupfer enthaltender Sintertränkwerkstoff. Der Kontaktring 4 ist radial nach innen und nach außen jeweils mit einem lippenförmigen Fortsatz 5 bzw. 6 versehen und ist somit in der Ebene senkrecht zur Rotationsachse des Kontaktes wesentlich breiter als der Kontaktträger 2, so daß er den Kontaktträger radial nach innen und nach außen überragt. Ein zwischen solchen koaxial einander gegenüberstehenden geöffneten Kontakten gebildeter Lichtbogen wird somit daran gehindert, auf die Außenwand des Kontaktträgers 2 oder dessen Innenwand sowie die freie Bodenfläche des Kontaktes überzutreten.


    Ansprüche

    Kontaktanordnung für Vakuumschalter mit koaxial zueinander angeordneten Topfkontakten, deren geschlitzter Kontaktträger mit einem geschlossenen Kontaktring versehen ist, dessen Stirnfläche die Kontaktauflagefläche bildet und der radial nach innen und nach außen jeweils mit einer Abschrägung versehen ist, dadurch gekennzeichnet , daß der Kontaktring (4) sowohl nach innen als auch nach außen jeweils mit einem lippenförmigen Fortsatz (5, 6) versehen ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht