[0001] Die Erfindung bezieht sich auf Teleskopausleger, insbesondere als verlängerbare Schiene
für auf Rollen fahrbare Lastkübel oder dergleichen, bei dem zwischen Teleskopschüssen
wenigstens eine die Relativbewegung im Einfahrsinne verhindernde, vorzugsweise in
wählbaren beliebigen Ausfahrpositionen einlegbare Verriegelung vorgesehen ist.
[0002] Es ist bei Teleskopauslegern gelegentlich notwendig, zwischen zwei Teleskopschüssen
Riegelelemente vorzusehen, um Ausfahrbegrenzungen zu bilden. In einem noch nicht zum
Stande der Technik gehörenden Vorschlag (Deutsche Patentanmeldung P 30 01 410.9) wurde
bereits vorgeschlagen, Verriegelungen zwischen dem ersten bis zum vorletzten Teleskopschuß
vorzusehen. Diese sind so ausgebildet, daß die Ausfahrlänge praktisch beliebig gewählt
werden kann. Eine irgendwie geartete Verriegelung der Teleskopschüsse untereinander
ist unabdingbare Voraussetzung für die im folgenden beschriebene Erfindung.
[0003] Teleskopausleger werden häufig als Schrägaufzüge verwendetjund beispielsweise von
Dachdeckern, Baugeschäften und dergleichen eingesetzt. Es sollen beispielsweise Lasten
wie Ziegel, Zement oder dergleichen auf ein höheres Niveau gebracht werden, wobei
der Teleskopausleger so weit ausgefahren wird, daß sein Ende auf irgendeinem Festpunkt
aufgelegt werden kann. Bis zum Erreichen dieses oberen Auflagepunktes ist der Teleskopausleger
praktisch ein einseitig eingespannter Träger, der sich auch entsprechend biegt. Die
konkave Seite des Trägers zeigt daher zum Boden. Sobald jedoch das freie Ende auf
einem Festpunkt aufliegt, kehren sich die Verhältnisse um, und es entsteht ein auf
zwei Festpunkten aufliegender Träger, so daß nunmehr die konvexe Seite zum Boden zeigt.
Dies ist der Zustand, in dem der Lastkübel mit ggf. erheblichen Lasten auf den durch
den Teleskopausleger gebildeten Schienen hochgefahren werden soll. Je kleiner der
Winkel zwischen dem Boden und dem Teleskopausleger ist, desto stärker ist die Biegebelastung.
Da dieser aber jeweils für die höchste denkbare Belastung ausgelegt sein muß, war
es bisher erforderlich, insbesondere bei Schrägaufzügen, ungewöhnlich kräftige und
damit teure Konstruktionen zu verwenden. Bei Schrägaufzügen kann die Ausfahrlänge
durchaus 40 Meter betragen. Die Durchbiegung ist also erheblich und verstärkt sich
noch unter der Last, insbesondere dann, wenn diese sich etwa in der Mitte zwischen
den Auflagepunkten befindet. Soll dann die Ausfahrlänge gegebenenfalls korrigiert
werden, so ist die durch die Belastung erzeugte Verklemmung zwischen den Teleskopschüssen
bereits so stark, daß eine Bewegung nicht mehr möglich ist.
[0004] Die vorbeschriebenen Nachteile will die Erfindung vermeiden. Die Erfindung, wie sie
in den Ansprüchen gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, einen Teleskopausleger so
zu versteifen, daß er sich auch bei leichter Bauweise unter Last nicht zu stark durchbiegen
kann.
[0005] Die Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, daß bei unveränderter Auslegung
größere Längen und höhere Lastgewichte beherrscht werden können.
[0006] Die Seilspannung kann zunächst auf beliebigem Wege herbeigeführt werden; Voraussetzung
ist nur, daß die Teleskopschüsse in Einfahrrichtung untereinander verriegelt sind.
[0007] Die Abstandshalter, über die die Seile geführt werden, sind jeweils an den Enden
der Teleskopschüsse angeordnet. Sie können beispielsweise gelenkig befestigt und abklappbar
sein, und bügelartig ausgebildet werden.
[0008] Die Verwendung zusätzlicher, die Seilspannung erzeugender Mittel kann vermieden werden,
da das Biegemoment die Seilspannung erzeugt, ohne daß die Einzelschüsse in ihren Oberlappungsbereichen
zu stark beansprucht werden, sowie Verklemmungen oder Materialverformungen auftreten.
[0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einem Ausführungsweg der darstellenden
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
Figur 1, eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Teleskopauslegers in ausgefahrener
und endseitig abgestützter Position,
Figur 2, einen Querschnitt durch den Teleskopausleger nach Figur 1 in vergrößerter
Darstellung,
Figur 3, den Teleskopausleger als einseitig eingespannten Träger.
[0010] Ein Teleskopausleger 1, der zu einem Schrägaufzug gehören mag, bildet Schienen 2
für die Verfahrbarkeit eines Lastkübels 3. Die Teleskopschüsse 4 sind durch Riegelelemente
5 in ihrer gewählten Ausfahrposition festgelegt. Ein oder mehrere Seile 6 sind über
Abstandshalter 7 geführt und bilden einen Versteifungsgurt 8. Die Abstandshalter 7
sind jeweils an den Enden 9 der Teleskopschüsse 4 angebracht und bilden im eingefahrenen
Zustand ein dicht aneinander liegendes Paket. Das Seil oder die Seile 6 sind am äußeren
Ende des vorletzten Teleskopschusses an Anschlägen 10 festgelegt. Sie laufen über
entsprechende Führungen der Abstandshalter 7, über eine Seilhaltevorrichtung 14, Führungen
13 zur vorgespannten Wickelrolle 11, die einen Seilspeicher 12 bildet. Die Vorspannung
kann auf beliebigem Wege hydraulisch, pneumatisch, elektrisch oder durch Federwerk
in Aufwickelrichtung erzeugt sein, um eine stetige Seilspannung sicherzustellen. Beim
Ausfahren der Teleskopschüsse entfernen sich die Abstandshalter 7 zunehmend voneinander
und gleiten über das Seil, das sich stetig durch Abwickeln von der Wickelrolle 11
verlängert. Ist die erforderliche Ausfahrposition erreicht, wird eine Seilhaltevorrichtung
14 eingeschaltet, die als Rücklaufbremse, als Klampe oder dergleichen in bekannter
Weise ausgebildet sein kann. Die Seile 6 laufen nunmehr vom Anschlag 10 unterhalb
des Teleskopauslegers 1 bis zur Seilhaltevorrichtung 14 am ersten Teleskopschuß 16,
so daß dieser mit allen Teleskopschüssen bis zum vorletzten Teleskopschuß einen durch
Untergurt 17 versteiften Träger 18 bildet. Da der Träger einseitig eingespannt ist,
biegt er sich wie eine freigehaltene Rute, je nach der Schräglage, so daß das oder
die Seile 6 eine Art Flitzbogensehne bilden. Wird nun die Seilhaltevorrichtung 14
eingeschaltet, so kann sich diese gebogene Stellung nicht mehr wesentlich verändern.
Legt sich nun das äußere Ende des Teleskopauslegers mit seinen oberen Stützteilen
19 auf Festpunkten auf, so bildet sich ein beidseitig aufgelegter Träger, der sich
nunmehr nach unten durchbiegen will. Dies will er insbesondere dann, wenn ein schwerer
Lastkübel 3 auf ihm transportiert wird. Diese Durchbiegekräfte spannen nun das Seil
oder die Seile 6, ohne daß gesonderte Spannvorrichtungen erforderlich sind.
[0011] Natürlich kann die Seilspannung auch dadurch erhöht werden, daß die Seilhaltevorrichtungen
14 kurz vor Erreichen der Riegelstellung bereits eingeschaltet werden, so daß eine
Seilspannung durch den letzten Hub der Relativverschiebung der Teile zueinander, also
durch die letzte Verlängerung des Teleskopauslegers 4 entsteht.
[0012] Die Erfindung läßt sich zusätzlich noch durch weitere Maßnahmen dazu ausnutzen, die
Teleskopschüsse zwangsweise einzufahren, in dem die Wickelrolle 11 einen in Aufwickelrichtung
wirkenden zusätzlichen Antrieb erhält, mit dem beispielsweise die Schüsse des Teleskopauslegers
auch dann relativ zueinander in Einfahrrichtung bewegt werden können, wenn die Gewichtskomponente
dazu nicht mehr herangezogen werden kann. Die ohnehin in Aufwickelrichtung vorgesehene
Vorspannung kann im übrigen auch so gewählt werden, daß das oder die Seile 6 ein Einfahren
unterstützen.
Bezugszeichenliste
[0013]
1 Teleskopausleger
2 Schienen
3 Lastkübel
4 Teleskopschüsse
5 Verriegelung
6 Seile
7 Abstandshalter
8 Versteifungsgurte
9 Enden der Teleskopschüsse 4
10 Anschlag
11 Wickelrolle
12 Seilspeicher
13 Einlauf
14 Seilhaltevorrichtung
15 vorletzter Teleskopschuß
16 erster Teleskopschuß
17 Untergurt
18 Träger
19, 20 Stützflächen
P 196 Europa
1. Teleskopausleger (1), insbesondere als verlängerbare Schiene (2) für auf Rollen
fahrbare Lastkübel (3) oder dergleichen, bei dem zwischen Teleskopschüssen (4) wenigstens
eine die Relativbewegung im Einfahrsinne verhindernde, vorzugsweise in wählbaren beliebigen
Ausfahrpositionen einlegbare Verriegelung (5) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß über Abstandshalter (7) geführte Seile (6) mehrere Teleskopschüsse (4) überbrücken
und gespannt einen oder mehrere Versteifungsgurte (8) bilden.
2. Teleskopausleger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstandshalter (7) jeweils an den Enden (9) der Teleskopschüsse (4) angebracht
sind.
3. Teleskopausleger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstandshalter (7) gelenkig befestigt und abklappbar sind.
4. Teleskopausleger nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Seile (6) auf eine vorgespannte Wickelrolle (11) oder dergleichen auflaufen,
die einen Seilspeicher (12) bildet, sowie einseitig an einem Anschlag (10) befestigt
sind.
5. Teleskopausleger nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das oder die Seile (6) vor ihrem Einlauf (13) auf die Wickelrolle (11) über ein-
und ausschaltbare Seilhaltevorrichtungen (14), wie Klampen, Rücklaufbremsen oder dergleichen
laufen.
6. Teleskopausleger nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet.
daß der aus Seilen (6) bestehende Versteifungsgurt (8) zwischen dem ersten (16) und
dem vorletzten Teleskopschuß (15) spannbar ist.
7. Teleskopausleger nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet.
daß das oder die Seile (6) den Untergurt (17) eines beidendig auf Stützflächen (19,
20) abgestützten Trägers (18) bilden.
8. Teleskopausleger nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Seilhaltevorrichtung (14) am ersten Teleskopschuß (16) angeordnet und über
ein Betätigungsglied vom Steuerstand aus betätigbar ist.
9. Teleskopausleger nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wickelrolle (11) bzw. der Seilspeicher (12) von einer ständig einseitig wirkenden
Spannmutter angetrieben ist, und dieser Antrieb auch als Einfahrhilfe für die Teleskopschüsse
(4) dient.