[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Mosaikpao kett-Tafel und ein Verfahren zu ihrer
Herstellung.
[0002] Mosaikparkett ist bereits seit langem bekannt.
So kann ein Holzfußboden ohne Nut und Feder, Nägel, Schrauben oder Klammern dadurch
gebildet werden, daß kleine Holzteile lose, aber dicht nebeneinanderliegend zu. Tafeln
zusammengelegt werden, die dann mit Wasserglas auf ein lockeres Gewebe aufgezogen
und mit diesem Gewebe ebenfalls mit Wasserglaskitt auf dem Unterboden befestigt werden
(vgl. deutsche Patentschrift 91981). Ferner ist bekannt, daß Beläge für Fußboden oder
Wände aus HolzstUcken zusammengesetzt werden, die eine für eine kleinstückige Verlegung
geeignete Form und Größe besitzen und fugenlos aneinandergereiht auf ihrer Unterseite
mit einem erhärtenden, säurefreien Bindemittel auf einer Unterlage festgeklebt werden
(vgl. schweizerische Patentschrift 182 641).
[0003] Mosaikparkett wird üblicherweise in Form von vorgefertigten Platten verlegt. Diese
Platten werden dadurch gebildet, daß die einzelnen Holzstäbe (Holzlamellen) mit Hilfe
einer Trägerschicht miteinander verbunden werben. Als Trägerschicht (Unterschicht),
auf die die Parkettstäbe der Gehschicht aufgeleimt werden, dient entweder eine Blindplatte
aus weniger wertvollem Holz oder ein textiles Gewebe, Gitter oder Netzwerk oder gelochtes
Papier. Die Verwendung einer Blindplatte aus Holz hat den Nachteil, daß die Fertigung
der verlegbaren Platten sehr aufwendig ist; die Verwendung von Papier oder Textilien
als Trägerschicht ist dadurch nachteilig, daß der Zusammenhalt der einzelnen Holzstäbe
häufig unzureichend ist und die Formstabilität der Platte nur sehr gering ist.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung einer aus Gehschicht und Trägerschicht
bestehenden Mosaikparkett-Tafel, die die vorgenannten Nachteile nicht aufweist.
[0005] Die Erfindung betrifft eine Mosaikparkett-Tafel, die dadurch gekennzeichnet ist,
daß die das Parkett bildenden Holzstäbe durch eine auf ihre Unterseite geklebte Folie
aus Polyvinylalkohol miteinander verbunden sind.
[0006] Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Mosaikparkett-Tafel
durch Verbinden der das Parkett bildenden Holzstäbe mit Hilfe einer Trägerschicht,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß als Trägerschicht eine Folie aus Polyvinylalkchol
verwendet wird.
[0007] Die erfindungsgemäße Mosaikparkett-Tafel ist eine Verlegeeinheit, die aus einer Vielzahl
von Parkettstäben oder ―lamellen zuzusammengestzt ist. Die Parkettstäbe haben in der
Länge und Breite parallele Kanten und sind rechtwinklig. Ihre Dicke beträgt bis zu
8 mm, ihre Länge bis zu 165 mm und ihre Breite bis zu 25 mm (vgl. DIN 280). Das bevorzugte
Verlegemuster ist das Würfelmuster.
[0008] Erfindungsgemäß sind die einzelnen Holzstäbe, die das Parkett bilden, durch eine
auf die Unterseite der Stäbe geklebte Folie aus Polyvinylalkohol miteinander verbunden.
Die Folie hat insbesondere eine Stärke von 0,01 bis 0,5 mm, vorzugsweise 0,02 bis
0,3 mm.
[0009] Als Ausgangsmaterial zur Herstellung der Folie dient insbesondere ein Polyvinylalkohol
(PVAL), der eine Esterzahl von 0 bis 200 mg KOH/g, vorzugsweise 10 bis 150 mg KOH/g,
und dessen 4gewichtsprozentige wäßrige Lösung. bei einer Temperatur von 20°C eine
Viskosität von 4 bis 100 mPa·s, vorzugsweise 10 bis 60 mPa·s, aufweist. Besonders
empfehlenswert ist der Einsatz eines weichmacherhaltigen PVAL-Granulats; dieses besteht
zu mindestens 70 Gewichtsprozent, vorzugsweise mindestens 90 Gewichtsprozent, aus
Partikeln mit einem Durchmesser von 0,8 bis 4 mm, in denen ein Weichmacher und gegebenenfalls
eine feinteilige, in Wasser lösliche oder dispergierbare, hochmolekulare organische
Verbindung homogen verteilt vorliegen. Dieses Granulat wird in bekannter Weise dadurch
hergestellt, daß 100 Gewichtsteile eines trockenen PVAL-Granulats, das zu mindestens
70 Gewichtsprozent aus Partikeln mit einem Durchmesser von 0,4 bis 4 mm besteht, mit
5 bis 50 Gewichtsteilen eines Weichmachers - gegebenenfalls in Gegenwart von 1 bis
15 Gewichtsteilen einer feinteiligen, in Wasser löslichen oder dispergierbaren, hochmolekularen
organischen Verbindung, die aus Partikeln mit Durchmessern von höchstens 300 µm besteht
- in Gegenwart einer solchen Menge Wasser, die unter Normalbedingungen zur Lösung
des PVAL nicht ausreicht, intensiv und homogen miteinander vermischt werden; während
des Mischvorganges wird die Temperatur des Gemisches derart erhöht und wieder gesenkt,
daß die PVAL-Partikel quellen und vorübergehend agglomerieren (vgl. europäische Anmeldungsveröffentlichung
Nr. 4587).
[0010] Die erfindungsgemäß verwendete Folie wird durch übliche Verfahren hergestellt, insbesondere
nach dem Gießverfahren, Breitschlitzextrusionsverfahren oder vorzugsweise Blasextrusionsverfahren.
Im Bedarfsfall kann die Wasserlöslichkeit der Folie mechanisch oder chemisch modifiziert
werden, insbesondere durch biaxiale Verstreckung oder durch partielle Vernetzung.
Als Vernetzungsmittel dienen dabei Verbindungen, die mit den Hydroxylgruppen des PVAL
reagieren.
[0011] Insbesondere eignen sich bifunktionelle Verbindungen wie Bisepoxide und Diisocyanate
sowie vorzugsweise Formaldehyd oder Formaldehyd abspaltende Verbindungen und auch
Dialdehyde, z.B. Glyoxal oder Terephthalaldehyd.
[0012] Die Folie bildet die Trägerschicht für den Verbund der Parkettstäbe; sie wird durch
Verkleben auf der Unterseite der Parkettstäbe fixiert. Das Verkleben erfolgt durch
Verleimung mit einem üblichen Klebstoff, durch Aktivierung der Folie mit Wasser oder
vorzugsweise durch Heißsiegelung der Folie. Die Heißsiegelung wird bei einer Temperatur
von 100 bis 200°C, vorzugsweise 140 bis 160°C, durchgeführt.
[0013] Bei der Wasseraktivierung wird entweder die Folie oder die Unterseite der Parkettstäbe
mit Wasser befeuchtet, und anschließend wird die Folie auf die Parkettstäbe gepreßt.
Bei der Verleimung mit einem Klebstoff, z.B. einem Dispersionsleim auf Basis von Polyvinylacetat,
Harnstoff/ Formaldehyd-Vorkondensat oder Kasein, wird der Klebstoff entweder auf der
Folie oder auf der Unterseite der Parkettstäbe aufgebracht, und anschließend wird
die Folie auf die Parkettstäbe gepreßt. Beim Preßvorgang sind die Parkettstäbe in
einem Rahmen angeordnet. Der Preßdruck beträgt 2 bis 25 bar, vorzugsweise 5 bis 20
bar. Die Preßtemperatur liegt im Bereich von 20 bis 150 v, vorzugsweise 50 bis 100°C,
und die Preßzeit beträgt 3 bis 60 Sekunden, vorzugsweise 5 bis 30 Sekunden. Dabei
kann die Preßzeit umso kürzer sein, je mehr die Preßtemperatur erhöht wird.
[0014] Die erfindungsgemäße Mosaikparkett-Tafel ist in einfacher und wirtschaftlicher Weise
herstellbar. Der Zusammenhalt der einzelnen Parkettstäbe ist so gut, daß die Formstabilität
der Tafel gewährleistet ist. Die Tafel läßt sich ohne Schwierigkeiten als Ganzes bearbeiten,
z.B. schleifen und versiegeln. Auch beim Verlegen der Tafelnergeben sich keine Probleme.
[0015] Die folgenden Beispiele dienen zur näheren Erläuterung der Erfindung. Prozentangaben
beziehen sich auf das Gewicht.
Beispiel 1
[0016] Parkettstäbe aus Eichenholz (138 x 23 x 8 mm) werden auf einer Hartgummiplatte in
vier Quadraten zu einer quadratischen Platte angeordnet (Würfelmuster) und in einem
Rahmen fixiert. Die Stäbe werden dann mit handelsüblichem Polyvinylacetatleim in einer
Menge von 100 g/m
2 beschichtet. Auf die noch feuchte Kleberschicht wird eine 0,045 mm dicke Folie aus
Polyvinylalkohol, der eine Esterzahl von 10 mg KOH/g und dessen 4prozentige wäßrige
Lösung eine Viskosität von 20 mPa
's aufweist, gelegt und sofort in einer hydraulischen Presse bei einem Druck von 10
bar und einer Temperatur von 80°C 10 Sekunden lang auf die Parkettstäbe gepreßt. (Das
Ankleben der PVAL-Folie an der Preßplatte wird durch Dazwischenlegen einer Polyesterfolie
verhindert.) Man erhält eine Mosaikparkett-Tafel, deren Einzelstäbe durch die Folie
auf einer Seite fest miteinander verbunden sind.
Beispiel 2
[0017] Beispiel 1 wird wiederholt mit der Maßgabe, daß die PVAL-Folie eine Dicke von 0,1
mm aufweist und der Preßdruck 20 bar, die Preßtemperatur 100°C und die Preßzeit 5
Sekunden beträgt. Man erhält eine Mosaikparkett-Tafel, deren Einzelstäbe durch die
Folie auf einer Seite fest miteinander verbunden sind.
1. Mosaikparkett-Tafel, dadurch gekennzeichnet, daß die das Parkett bildenden Holzstäbe
durch eine auf ihre Unterseite geklebte Folie aus Polyvinylalkohol miteinander verbunden
sind.
2. Mosaikparkett-Tafel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie eine
Dicke von 0,01 bis 0,5 mm aufweist.
3. Mosaikparkett-Tafel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie aus
einem Polyvinylalkohol besteht, der eine Esterzahl von 0 bis 200 mg KOH/g und dessen
4gewichtsprozentige wäßrige Lösung bei einer Temperatur von 20°C eine Viskosität von
4 bis 100 mPa·s aufweist.
4. Verfahren zur Herstellung einer Mosaikparkett-Tafel durch Verbinden der das Parkett
bildenden Holzstäbe mit Hilfe einer Trägerschicht, dadurch gekennzeichnet, daß als
Trägerschicht eine Folie aus Polyvinylalkohol verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie durch Heißsiegeln
bei einer Temperatur von 100 bis 200°C mit den Holzstäben verbunden wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie durch Verleimung
mit einem Polyvinylacetatleim mit den Holzstäben verbunden wird.
7. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie durch Wasseraktivierung
mit den Holzstäben verbunden wird.