(19)
(11) EP 0 076 501 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.04.1983  Patentblatt  1983/15

(21) Anmeldenummer: 82109145.1

(22) Anmeldetag:  04.10.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B66C 1/62, B66C 1/28
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 03.10.1981 DE 3139418

(71) Anmelder: W. Rockelsberg GmbH & Co KG
D-4100 Duisburg 14 (DE)

(72) Erfinder:
  • Rockelsberg, Friedrich Wilhelm
    D-4100 Duisburg 14 (DE)

(74) Vertreter: König, Reimar, Dr.-Ing. et al
Patentanwälte Dr.-Ing. Reimar König Dipl.-Ing. Klaus Bergen Wilhelm-Tell-Strasse 14 Postfach 260254
40095 Düsseldorf
40095 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Verladen von Rohren


    (57) Bei einer Vorrichtung zum gruppenweisen Verladen von Rohren (21, 22, 23), bestehend aus einem Rahmen (1) mit senkrecht zueinander beweglichen, einander gegenüberliegenden Tragfingem (19), die in das Rohrinnere eingreifen, sind die Tragfinger an mit dem Rahmen lösbar verbundenen Gelenkstäben (10, 11, 12, 13) angeordnet, die ihrerseits mit einem Bewegungsantrieb (8) verbunden sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum gruppenweisen Verladen von Rohren gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1, insbesondere Großrohren, die beim Verladen infolge der Transportvorschriften einerseits und einer optimalen Transportraumausnutzung andererseits häufig eine Veränderung ihrer gegenseitigen Lage erfahren müssen.

    [0002] So werden Großrohre wegen der begrenzten Ladehöhe auf Lastkraftwagen und Bundesbahnwaggons üblicherweise im Dreierpack transportiert, d.h. in der Lücke zweier benachbarter Rohre befindet sich ein drittes Rohr, so daß die Verbindungslinien der Rohrachsen ein gleichseitiges Dreieck bilden. Beim Umladen in den Stauraum eines Schiffes müssen die Rohre des Dreierpacks im Hinblick auf eine optimale Raumausnutzung jedoch in eine Planlage nebeneinander gebracht werden, so daß die Verbindungslinie der Rohrachsen in einer Ebene liegt. Um das zu ermöglichen, werden die Rohre üblicherweise mit Hilfe zweier sie im Abstand ihrer Enden umschlingender Ketten verladen, so daß sich die Rohre nach dem Ablegen auf dem Boden des Transportraumes bzw. einer dort bereits vorhandenen Rohrlage und dem Lösen der Ketten in eine Lage nebeneinander bewegen können. Der Nachteil dieser Verladeweise besteht darin, daß die Ketten unter den Rohren weggezogen werden müssen, was leicht zu Oberflächenfehlern führt.

    [0003] Des weiteren ist es bekannt, Rohre mit Hilfe von Saugnäpfen zu verladen und nach dem Absetzen beispielsweise eines Dreierpacks im Stauraum eines Schiffes das oberste Rohr zu erfassen und neben den beiden anderen Rohren abzulegen. Diese Verladeweise ist jedoch insofern mit Gefahren verbunden, als die Haltekraft der Saugnäpfe im Falle eines Stromausfalls zeitlich begrenzt ist und es demzufolge zu einem Herabfallen der Rohre kommen kann. Ähnliche Gefahren ergeben sich beim Verladen mit Hilfe eines oder mehrerer Haftmagnete, die ohnehin nur bei nichtisolierten Rohren zur Anwendung kommen können.

    [0004] Schließlich ist aus der DE-OS 23 36 903 eine Vorrichtung der eingangs genannten Art bekannt, mit der lediglich ein Verladen von in einer Planlage liegenden Rohren möglich ist.

    [0005] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die vorerwähnten Nachteile zu vermeiden und insbesondere eine Verladevorrichtung zu schaffen, die an beliebiges Packetieren nebeneinander liegender Rohre, beispielsweise zum Dreier-, Vierer-, Fünfer- oder auch Sechserpack Und gleichzeitig ein Auflösen des betreffenden Rohrpaktes bzw.-stapels in eine Planlage aus einzelnen nebeneinander liegenden Rohren gestattet.

    [0006] Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß bei einer Vorrichtung der eingangs erwähnten Art, die also einen Rahmen mit senkrecht zueinander beweglichen, einen der gegenüberliegenden Tragfingern zum Eingreifen in das innere der zu verladenden Rohre aufweist, erfindungsgemäß die Tragfinger an mit dem Rahmen verbundenen Gelenkstäben angeordnet sind. Ein derartiger Rahmen läßt sich leicht am Haken eines üblichen Verladekrans befestigen und daher ohne Umrüstung überall einsetzen. Um die Tragfinger senkrecht aufeinander zu- oder voneinander wegzubewegen, kann der Rahmen teleskopierbar, d.h. mehrteilig ausgebildet und mit einem Verschiebeantrieb versehen sein. Da der Verschiebeweg eines derartigen Rahmens naturgemäß begrenzt ist, und beispielsweise von dem Hub eines Verschiebezylinders abhängt, kann der Rahmen auch mit mindestens einem Zwischenstück versehen sein, das die Länge des Rahmens auf die Abmessungen der zu verladenden Rohre einstellt.

    [0007] Die Tragfinger sind an mit dem Rahmen verbundenen, vorzugsweise austauschbaren, Gelenkstäben angeordnet, deren Zahl immer um eins größer ist als die Zahl der zu verladenden Rohre. Die mit einem Bewegungsantrieb versehenen Gelenkstäbe gestatten es, die Rohre aus einer Planlage in eine möglichst kompakte gegenseitige Lage - wie beispielsweise im Falle eines Dreierpacks - zu bringen oder umgekehrt. Dazu können in mindestens je einem gemeinsamen Gelenkpunkt zweier Gelenkstäbe in der Rahmenlängsachse an einander gegenüberliegenden Rahmenseiten angeordnete Hubantriebe angreifen. Beim Einfahren beispielsweise der Kolbenstange eines Hubzylinders, werden die Gelenkstäbe nach oben verschwenkt und bewegen sich die Rohre aus ihrer Planlage in ihre Stapellage, die sie beim Ausfahren der Kolbenstange wieder verlassen, um schließlich in ihre Planlage zurückzukehren. Auf diese Weise lassen sich mehrere Rohre von einem Lagerplatz aufnehmen und packetieren bzw. stapeln, sowie späterhin wieder in eine Planlage bringen.

    [0008] Je nach der Anzahl der zu verladenden Rohre kann der Hubantrieb auch in der Mitte des jweils mittleren Gelenkstabes angreifen, beispielsweise beim Packetieren und Verladen von vier Rohren.

    [0009] Um ein Abwälzen der Rohre zu ermöglichen, sollten die Tragfinger drehbar gelagert sein. Darüberhinaus kann der Rahmen auch über Seile oder Stäbe an einem Drehantrieb aufgehängt sein, um den Verladebetrieb zu vereinfachen, und die Rohre in jede gewünschte Lage zu bringen. Die einzelnen Bewegungsantriebe für den Rahmen und die Tragfinger können in üblicher Weise über Funk oder Kabel ein- und ausgeschaltet bzw. gesteuert werden.

    [0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen des näheren erläutert. In der Zeichnung zeigen:

    Fig.1 die Seitenansicht einer Verladevorrichtung,

    Fig.2 eine Stirnansicht der Vorrichtung gemäß Fig. 1,

    Fig.3 verschiedene Rohrpakete in ihrer Stapellage. bis 4



    [0011] Die Transportvorrichtung besteht aus einem Rahmen 1 mit zwei verschiebbar ineinandergeführten Rahmenteilen 2, 3. Auf dem Rahmenteil 2 befindet sich ein Verschiebezylinder 4, dessen Kolbenstange an einer Konsole 5 des anderen Rahmenteils 3 angreift. Der Rahmen 1 ist über vier Seile 6 an einer Drehvorrichtung 7 mit einer Öse für einen Kranhaken aufgehängt und weist stirnseitig auf seiner Längsachse angeordnete Hubzylinder 8 auf, deren Kolbenstangen 9 an Gelenkstäben 10, 11, 12, 13 angreifen. Die Gelenkstäbe 10 bis 13 sind in Gelenkpunkten 14, 15 an den Rahmen 1 befestigt und in weiteren Gelenkpunkten 16, 17, 18 gelenkig miteinander verbunden. In diesen Gelenkpunkten sind auch die der Anzahl zu verladenden Rohre ensprechenden auswechselbaren Tragfinger 19 gelagert. Ändern sich die Zahl und die Durchmesser der zu verladenden Rohre, dann brauchen durch einen leichten Umbau lediglich die Zahl und/oder die Längen der Gelenkstäbe mit den zugehörigen Tragfingern geändert werden. Im Einzelfall hängt die Notwendigkeit einer Änderung jedoch von dem jeweiligen Rohrdurchmesser ab. Die Tragfingerachsen fallen je nach dem Tragfingerdurchmesser - anders als zeichnerisch dargestellt - nicht unbedingt mit den Rohrachsen zusammen.

    [0012] Beim Aufnehmen von beispielsweise drei Rohren 21, 22, 23 aus der in Fig. 2 dargestellten Planlage wird der Rahmen im gespreizten Zustand, d.h. mit ausgefahrenem Verschiebezylinder 4 und senkrecht herabhängenden Gelenkstäben 10, 13 sowie rechtwinkelig dazu verlaufenden Gelenkstäben 11, 12 so über die Rohre gefahren, daß die Haltefingerachsen in etwa mit den Rohrachsen zusammenfallen. Alsdann wird der Verschiebezylinder 4 wieder eingefahren, bis die Haltefinger 19 in das Innere der Rohre eingreifen. Alsdann werden die Kolbenstangen 9 der beiden Hubzylinder 8 eingefahren, wobei sich das mittlere Rohre 22 nach oben bewegt, während sich die beiden äußeren Rohre 21, 23 bis zur gegenseitigen Anlage aufeinander zubewegen. Schließlich bilden die Rohre das aus Fig. 2 ersichtliche Dreierpack und können in dieser Lage umschnürt sowie auf einen Bundesbahnwaggon verladen werden.

    [0013] Beim Umladen auf/ein Schiff wird die am Haken eines Krans hängende Verladevorrichtung mit ausgefahrenem Rahmen 1, jedoch eingefahrenen Hubzylindern 8 über den Rohrstapel gebracht. Alsdann wird der Rahmen eingefahren und der Rohrstapel in den vorgesehenen Stauraum gebracht, wo dann die Kolbenstangen der Hubzylinder 8 wieder ausgefahren werden, um die Rohre in einer Planlage abzulegen. Alsdann wird der Rahmen 1 wieder ausgefahren, bis sich die Transportfinger 19 außerhalb der Rohre befinden und sich der Rahmen wieder frei bewegen kann.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum gruppenweisen Verladen von Rohren, bestehend aus einem Rahmen (1) mit senkrecht zueinander beweglichen einander gegenüberliegenden Tragfingern (19), dadurch gekennzeichnet, daß die Tragfinger (19) an mit dem Rahmen (1) verbundenen Gelenkstäben (10,11,12,13) angeordnet sind.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen teleskopierbaren Rahmen (2, 3) mit einem Verschiebeantrieb (4).
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen aus zwei Teilen (2, 3) und mindestens einem Zwischenstück bestehenden Rahmen (1).
     
    4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Gelenkstäbe (10, 11, 12, 13) mit dem Rahmen (1) lösbar verbunden sind.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Gelenkstäbe (10, 11, 12, 13) mit einem Bewegungsantrieb (8) verbunden sind.
     
    6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß die Tragfinger (19) drehbar gelagert sind.
     
    7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß der Rahmen (1) über Seile (6) an einem Drehantrieb (7) aufgehängt ist.
     
    8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet , daß jeweils in einem gemeinsamen Gelenkpunkt zweier Gelenkstäbe (10, 11, 12, 13) in der Rahmenlängsachse an einander gegenüberliegenden Rahmenseiten angeordnete Hubantriebe (8) angreifen.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht