[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abstandsbefestigung von Fassadenplatten
bzw Fassadenträgern an Bauwerksteilen mittels im Bauwerksteil verankerbarem Dübel
und in einer Durchtrittsöffnung der Fassadenplatten bzw Fassadenträger festlegbarem
Stützkörper. Ferner betrifft die Erfindung einen Stützkörper und einen Dübel zur Durchführung
des Verfahrens. Zur Abstandsbefestigung von Fassadenplatten bzw Fassadenträgern ist
aus der DE-OS 27 12 670 eine Befestigungsanordnung mit Dübel bekannt. In letzteren
wird zum Verankerungszwecke eine Spreizschraube vorgetrieben. Der auf diese Weise
im Bauwerksteil festgelegte Dübel wird vom hinteren Abschnitt der Spreizschraube überragt,
wobei an diesem Abschnitt die Fassadenplatte festgelegt ist. Hierzu durchragt der
besagte Abschnitt die Fassadenplatte, die ihrerseits über einen Stützkörper, der in
einer Durchtrittsöffnung der Fassadenplatte sitzt, am Schraubenkopf fixiert ist.
[0002] Ein erheblicher Nachteil dieser Befestigungsanordnung besteht darin, dass der richtige
Abstand der Fassadenplatten bzw Fassadenträger zum Bauwerksteil nicht einstellbar
ist. Dieses Problem ergibt sich aus unterschiedlichen Verankerungsbedingungen des
Dübels, wie Durchmesserverhältnis Dübel/Aufnahmebohrung und Festigkeit des Bauwerksteiles.
Dadurch muss die Spreizschraube zur Erzielung einer ausreichenden Verankerung unterschiedlich
tief in den Dübel eingedreht werden. Der Schraubenkopf, über den die Fassadenplatten
bzw Fassadenträger in Abstand gehalten werden, kommt demzufolge ebenso in unterschiedliche
Distanz zum Bauwerksteil zu liegen.
[0003] Ferner ist eine Befestigungsanordnung, die sich allerdings nur für die Abstandsbefestigung
relativ dickwandiger Fassadenträger eignet, bekannt. Hier kommt ein Dübel zum Einsatz,
der aus einem vorderen Verankerungsabschnitt und einem hinteren Halteabschnitt für
die Fassadenträger besteht. Der Dübel ragt in eine Durchtrittsöffnung der Fassadenträger
ein und weist zu deren Abstützung Ringschultern auf. Nach dem Einstellen des montagerichtigen
Abstandes der Fassadenträger am Bauwerksteil, was durch mehr oder weniger tiefes Einführen
des Verankerungsabschnittes in eine Aufnahmebohrung des Bauwerksteiles erfolgt, wird
in den im wesentlichen rohrförmigen Dübel zu dessen Verankerung eine Spreizschraube
eingedreht.
[0004] Der Nachteil dieser Anordnung besteht darin, dass hohe spezifische Belastungen entstehen.
Damit werden die Kontaktzonen sowohl des Dübels als auch der Fassadenträger überbeansprucht
- es kommt zum Ausfall des Befestigungspunktes. Ungeeignet ist aus denselben Gründen
diese Befestigungsanordnung auch für aus dünnwandigem Hohlprofil bestehende Fassadenplatten
bzw Fassadenträger.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur variablen Abstandsbefestigung
dünnwandiger Fassadenplatten bzw Fassadenträger zu schaffen.
[0006] Erfindungsgemäss wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass zuerst der Stützkörper in
der Durchtrittsöffnung der Fassadenplatten bzw Fassadenträger festgelegt, danach der
Dübel mit dem Stützkörper verbunden und anschliessend der Dübel im Bauwerksteil verankert
wird.
[0007] Das Einsetzen eines Stützkörpers in die Durchtrittsöffnungen der Fassadenplatten
bzw Fassadenträger, in den der Halteabschnitt eines Dübels eingeführt wird, erlaubt
ein Anpassen der Befestigungsanordnung an dünnwandige Fassadenplatten bzw Fassadenträger,
indem lediglich für verschiedene Wanddicken bzw Profilnormen der Fassadenplatten bzw
Fassadenträger entsprechend ausgelegte Stützelemente verwendet werden.
[0008] Nachdem der Dübel mit dem Stützkörper verbunden worden ist, wird er auf herkömmliche
Weise im Bauwerksteil verankert. Einfachheitshalber handelt es sich beispielsweise
um einen im wesentlichen rohrförmigen Dübel mit Verankerungsabschnitt, der in einer
Aufnahmebohrung des Bauwerksteiles durch Eindrehen einer Spreizschraube verankerbar
ist. Vor dem Verankerungsvorgang wird der gewünschte Abstand der Fassadenplatten bzw
Fassadenträger zum Bauwerksteil eingestellt.
[0009] Zur Durchführung des Verfahrens wird ferner ein Stützkörper vorgeschlagen, der Stützseiten
mit Anschlagschultern für die Fassadenplatten bzw Fassadenträger aufweist. Die Anschlagschultern
stützen sich an der Oberfläche der Fassadenplatten bzw Fassadenträger im Bereich der
beiden Austritte der Durchtrittsöffnung ab. Für runde Durchtrittsöffnungen ist der
Stützkörper hohlzylindrisch ausgebildet und die Anschlagschultern weisen zweckmässig
Ringform auf. Wird die Durchtrittsöffnung hingegen von einem Längsschlitz gebildet,
wie dies vor allem bei Fassadenträgern aus Hohlprofil der Fall ist, so eignen sich
im wesentlichen quaderförmige Stützkörper mit leistenförmigen Anschlagschultern.
[0010] Vorzugsweise sind die Anschlagschultern von den beiden Stirnflächen gebildet. Insbesondere
bei Fassadenträgern aus Hohlprofil lässt sich so ein sicherer formschlüssiger Halt
des Stützkörpers im Hohlraum erzielen, indem sich die Anschlagschultern an die einander
gegenüberliegenden Stegflächen des Hohlprofils anlegen.
[0011] Gilt es hingegen,-dünnwandige Fassadenplatten oder blechförmige Fassadenträger zu
fassen, so sind die Anschlagschultern mit Vorteil von den zueinander weisenden Flanken
einer Ringnut gebildet.
[0012] Um das Einsetzen der zweckmässig aus Kunststoff bestehenden Stützkörper in die Durchtrittsöffnung
zu erleichtern, sind diese radial elastisch ausgebildet, was beispielsweise durch
eine Längsschlitzung bei einem im wesentlichen hohlzylindrischen Stützkörper erreicht
wird.
[0013] Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung ist die Anschlagschulter der einen Stützseite
an radial federnden Segmenten des Stützkörpers angeordnet. So wird das Einführen des
Stützkörpers in die Durchtrittsöffnung der Fassadenplatten bzw Fassadenträger erleichtert.
Beim Einführvorgang federn die Segmente zueinander, so dass die Anschlagschultern
problemlos durch die Durchtrittsöffnung geschoben werden können.
[0014] Hat die in Schieberichtung zweite Anschlagschulter die Durchtrittsöffnung passiert,
federn die Segmente wieder auseinander und es kommt zum Hintergreifen dieser an den
federnden Segmenten angeordneten Anschlagschulter an der Innenseite der vorzugsweise
aus Hohlprofil bestehenden Fassadenträger.
[0015] Ein weiterer Vorteil für die Montage der Stützkörper wird erreicht, wenn zur Führung
und zur Erzielung eines sicheren Haltes der Fassadenplatten bzw Fassadenträger Anschläge
vorgesehen sind. Bei Fassadenträgern aus Hohlprofil schaffen solche Anschläge, die
nach dem Einführen des Stützkörpers in die Durchtrittsöffnung einragen, eine Verschiebesicherung.
Der Stützkörper hält so, unabhängig von der Einsatzlage des jeweiligen Befestigungspunktes,
seine funktionsrichtige Position zur Durchtrittsöffnung bei.
[0016] Zur Erzielung einer guten Verbindung zwischen dem Stützkörper und dem Dübel ist eine
Rasteinrichtung vorgesehen. Einfachheitshalber kann die Rasteinrichtung dübelseitig
als umlaufender scharfkantiger Flansch gestaltet sein. Zu dessen Verrastung mit dem
Stützkörper weist dieser eine formlich korrespondierende Rastnut auf. Eine kraftaufnahmefähigere
Verrastung wird jedoch durch zwei am Halsabschnitt zueinander im Abstand angeordnete
Ringschultern erreicht, deren zumindest eine sich gegen den Stützkörper anlegt.
[0017] Um einen Schutz des Kopfes der Spreizschraube, insbesondere vor Korrosion, zu erreichen,
wird auf den Stützkörper nach Abschluss des Befestigungsvorganges zweckmässig eine
beispielsweise deckelförmige Abdeckkappe aufgesetzt. Diese kann mit Vorteil aus Kunststoff
bestehen.
[0018] Die Erfindung wird nachstehend anhand einer Zeichnung, die Ausführungsbeispiele wiedergibt,
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 Eine Abstandsbefestigung eines Fassadenträgers aus dünnwandigem Hohlprofil
mittels einer erfindungsgemäss montierten Befestigungsanordnung,
Fig. la eine vergrösserte perspektivische Darstellung eines bei der in Fig. 1 gezeigten
Befestigungsanordnung verwendeten Stützkörpers,
Fig. lb eine vergrösserte perspektivische Darstellung eines für dünnwandige Hohlprofile
mit Längsschlitzung geeigneten Stützkörpers,
Fig. 2 eine Abstandsbefestigung einer dünnwandigen Fassadenplatte,
Fig. 2a eine vergrösserte perspektivische Darstellung eines bei der in Fig. 2 gezeigten
Befestigungsanordnung verwendeten Stützkörpers.
[0019] Die Figur 1 zeigt einen Fassadenträger 1, der im Abstand zu einem Bauwerksteil.2
befestigt ist. Der Fassadenträger 1 dient der Abstützung bzw Halterung einer Fassadenplatte
3, die beispielsweise durch Kleben, Schrauben oder Nieten (nicht gezeigt) mit dem
Fassadenträger 1 verbunden wird.
[0020] Dem Befestigen des Fassadenträgers 1 dient eine Befestigungsanordnung, bestehend
aus einem insgesamt mit 4 bezeichneten Stützkörper und einem insgesamt mit 5 bezeichneten
Dübel, der mittels einer Spreizschraube 6 im Bauwerksteil 2 verankerbar ist.
[0021] Der Montagevorgang ist folgender: Vorerst wird in eine Durchtrittsöffnung 7 des Fassadenträgers
1 der Stützkörper 4 eingesetzt. Selbstverständlich sind im Fassadenträger 1 mehrere
solcher Durchtrittsöffnungen 7 vorgesehen, in die ebenso ein Stützkörper 4 eingeführt
wird. Der Stützkörper 4 weist eine Bohrung 8 auf, durch die hindurch alsdann der Dübel
5 eingeschoben wird. Dieser verrastet dabei über Ringschultern 9, 11 gegenüber dem
Stützkörper 4 und wird so auch gegenüber dem Fassadenträger 1 festgelegt. Um das Durchtreten
der Ringschulter 11 durch die Bohrung 8 und die Durchtrittsöffnung 7 zu erleichtern,
weist der hintere Endabschnitt des Dübels 5 über den Umfang verteilt Schlitze 12 auf,
wodurch der besagte Endabschnitt mit den Ringschultern 9, 11 segmentweise radial einfederbar
ist. Der mit Stützkörpern 4 und Dübeln 5 bestückte Fassadenträger 1 wird alsdann in
die richtige Abstandslage zum Bauwerksteil 2 gebracht, wobei der vordere Abschnitt
der Dübel 5 mehr oder weniger tief in vorgefertigte Aufnahmebohrungen 13 des Bauwerksteiles
2 zu liegen kommt. Durch anschliessendes Eindrehen der Spreizschraube 6 in den Dübel
5 wird dieser in an sich bekannter Weise im Bauwerksteil 2 verankert.
[0022] Bei dem in Fig. 1 gezeigten Einsatzfall ist der Stützkörper 4, wie im besonderen
der Fig. la entnommen werden kann, im wesentlichen hohlkegelig ausgebildet. Die Kegelfläche
14 ist auf den lichten Querschnitt der Durchtrittsöffnung 7 abgestimmt. Durch über
den Umfang verteilte Schlitze 15 wird der Stützkörper 4 in Segmente 16 unterteilt,
die über Stege 17 zusammengefügt bleiben. Dank der Schlitze 15 ist der Stützkörper
4 für dessen Einführvorgang radial federbar. Durch Stirnflächen gebildete Anschlagschultern
18, 19 legt sich der Stützkörper 4 an den Innenflächen des Fassadenträgers 1 in und
entgegen der Einschieberichtüng fest. Ein von der Anschlagschulter 18 entgegen der
Einführrichtung abragender ringförmiger Anschlag 21 greift in die Durchtrittsöffnung
7 ein und schafft seitlichen Halt.
[0023] Vielfach ist eine seitliche Verschiebbarkeit des Befestigungspunktes gefordert. Um
dieser Anforderung zu entsprechen, werden auch Fassadenträger 1 aus Hohlprofil verwendet,
die anstelle von runden schlitzförmige Durchtrittsöffnungen 7 aufweisen. Für diesen
Fall ist, wie in Fig. lb gezeigt, der im wesentlichen quaderförmige Stützkörper 22
vorgesehen. Dieser besteht wiederum aus Segmenten 23, die über einen Steg 24 miteinander
verbunden sind. Eine von beiden Segmenten 23 gebildete Bohrung 25 ermöglicht das Einfahren
des Dübels 5. Anschlagschultern 26, 27 stützen sich an der Innenfläche des Fassadenträgers
1 ab. Seitlicher Halt wird durch einen ringförmigen Anschlag 28 erzielt, der in die
längsgerichtete Durchtrittsöffnung 7 einragt.
[0024] Die in Fig. 2 gezeigte Abstandsbefestigung einer dünnwandigen Fassadenplatte 31 erfolgt
wiederum mittels eines insgesamt mit 32 bezeichneten Stützkörpers und eines Dübels
5 analog der Fig. 1.
[0025] Der in Fig. 2a verdeutlichte Stützkörper 32 setzt sich wiederum aus einzelnen Segmenten
33, die miteinander federnd verbunden sind, zusammen. Durch die Flanken einer umlaufenden
Ringnut 34 sind Anschlagschultern 35, 36 gebildet, an denen sich die Ober- und Unterseite
des Fassadenträgers 31 im Bereich einer runden Durchtrittsöffnung 37 abstützen. Eine
Bohrung 38 im Stützkörper 32 nimmt den Dübel 5 auf. Letzterer rastet im Stützkörper
32 verschiebesicher ein, wozu die federnd gelagerten Ringschultern 9, 11 dienen. Zum
Festlegen des Dübels 5 im Bauwerksteil 2 ist wiederum eine Spreizschraube 6 vorgesehen.
1. Verfahren zur Abstandsbefestigung von Fassadenplatten bzw Fassadenträgern an Bauwerksteilen
mittels im Bauwerksteil verankerbarem Dübel und in einer Durchtrittsöffnung der Fassadenplatten
bzw Fassadenträger festlegbarem Stützkörper, dadurch gekenzeichnet, dass zuerst der
Stützkörper (4, 22, 32) in der Durchtrittsöffnung (7, 37) der Fassadenplatten (31)
bzw Fassadenträger (1) festgelegt, danach der Dübel (5) mit dem Stützkörper (4, 22,
32) verbunden und anschliessend der Dübel (5) im Bauwerksteil (2) verankert wird.
2. Stützkörper zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
Stützseiten mit Anschlagschultern (18, 19; 26, 27; 35, 36) für die Fassadenplatten
(31) bzw Fassadenträger (1).
3. Stützkörper nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagschultern
(18, 19; 26, 27) von den beiden Stirnflächen gebildet sind.
4. Stützkörper nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagschultern
(35, 36) von den zueinander weisenden Flanken einer Ringnut (34) gebildet sind.
5. Stützkörper nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
Anschlagschultern (18, 26, 35) der einen Stützseite an radial federnden Segmenten
(16, 23, 33) des Stützkörpers (4, 22, 32) angeordnet sind.
6. Stützkörper nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zur
Führung der Fassadenplatten (31) bzw Fassadenträger (1) Anschläge (21, 28) vorgesehen
sind.
7. Dübel zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass zur Verbindung mit dem Stützkörper (4, 22, 32) eine Rasteinrichtung vorgesehen
ist.
8. Dübel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Rasteinrichtung aus an
radial federnden Segmenten angeordneten Schultern (9, 11) besteht.