(57) Die Anmeldung betrifft ein Verfahren zur kontinuieriichen Herstellung von Kohlenwasserstoffölen
aus Kohle durch spaltende Druckhydrierung in zwei Stufen. In der ersten Stufe wird
gemahlene Kohle zusammen mit fein verteilten Katalysatoren mit Öl-Gemisch angetrieben,
der Brei und der Wasserstoff unter Druck von 200 bis 700 bar auf 380 bis 440°C aufgeheizt,
durch einen oder mehrere Reaktionsräume geleitet, hydriert (Sumpfphase), die gasförmigen
und flüssigen Reaktionsprodukte in Heißabscheidern von den festen getrennt, durch
einen oder mehrere, mit fest angeordneten Hydrier-Katalysatoren versehene Reaktionsräume
geleitet und abermals hydriert (Gasphase). Die Verbesserung besteht darin, daß man
das behandlungsbedürftige Abwasser aus der Gesamtanlage als Vergasungsmittel für die
Herstellung des Hydrierwasserstoffes, durch partielle Oxidation von Kohle und/oder
kohle- und bitumenhaltigen Hydrierrückstand, verwendet.
[0001] Es ist bekannt, Kohle durch Druckhydrierung in der Sumpfphase, in Gegenwart feinverteilter
Katalysatoren, in flüssige und gasförmige Produkte überzuführen und diese in der Gasphase
oder Gemischtphase über fest angeordneten Katalysatoren weiter zu hydrieren. Bei diesem
Verfahren wird das Hydriergemisch der ersten Stufe (Sumpfphase) in einem, dem Reaktionsraum
nachgeschalteten Heißabscheider in gas- bzw. dampfförmige Produkte, die weiter hydriert
werden, und ein flüssiges Schweröl, das Asphalte, Feststoffe, nicht umgewandelte Kohle,
die Kohlenasche und den zugegebenen Katalysator enthält, getrennt. Das Schweröl kehrt
als Anreibe- öl für die Kohle in den Hydrierprozeß zurück.
[0002] Die gasförmigen und ein Teil der flüssigen Produkte werden in einem oder mehreren
Reaktoren über fest angeordnete Hydrierkatalysatoren weiterhydriert, um den Anteil
der leichtflüchtigen Produkte zu erhöhen.
[0003] Ein besonderes Problem bei der großtechnischen Durchführung der Kohlehydrierung ist
die Beseitigung der Abwässer. Bei der Hydrierung fallen pro to Kohle und Stunde 100
kg eines stark verunreinigten Abwassers an, das nachbehandlungsbedürftig ist. Das
Abwasser enthält pro to ca 7,8 kg Phenole sowie C
5- und C
6-Kohlenwasserstoffe und Schwefelwasserstoff.
[0004] Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Kohlenwasserstoffölen
aus Kohle durch spaltende Druckhydrierung in zwei Stufen, bei dem man in der ersten
Stufe gemahlene Kohle zusammen mit fein verteilten Katalysatoren mit öl-Gemisch anreibt,
den Brei und den Wasserstoff unter Druck von 200 bis 700 bar auf 380 bis 440°C aufheizt
und durch einen oder mehrere Re-Gr/P
[0005] 'aktionsräume leitet und hydriert (Sumpfphase) und die gasförmigen und flüssigen
Reaktionsprodukte in Heißabscheidern von den festen trennt und durch einen oder mehrere,
mit fest angeordneten Hydrierkatalysatoren versehene Reaktionsräume leitet und abermals
hydriert (Gasphase).
[0006] Die Erfindung betrifft ein Verfahren bei dem man das behandlungsbedürftige Abwasser
aus der Gesamtanlage als Vergasungsmittel für die Herstellung des Hydrierwasserstoffes,
durch partielle Oxidation von Kohle und/oder kohle- und bitumenhaltigen Hydrierrückstand,
verwendet.
[0007] Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren, den Hydrierwasserstoff
zumindest teilweise aus dem Prozeßabwasser der Sumpfphase und der Gasphase zu gewinnen,
indem man diese bei der Wasserstofferzeugung durch partielle Oxidation, einsetzt.
Aus Kohle und/oder flüssigem Schweröl, das Asphalte, Feststoffe, nicht umgewandelte
Kohle, die Kohlenasche und den zugegebenen Katalysator enthält (Rückstand) kann man
z.B. durch autotherme Spaltung Wasserstoff erzeugen, wobei.die schädlichen Komponenten
z.B. Phenol vergast werden. Auf diese Weise werden die bei der Hydrierung von 200
t/h Kohle anfallenden 20,15 t/h Prozeßabwässer für die Wasserstoffgewinnung im Prozeß
selbst verwertet und ihre kostspielige Reinigung eingespart.
[0008] Eine zweckmäßige Ausführungsform besteht darin, daß ein Teil des behandlungsbedürftigen
Abwassers als Quenchmedium bei der partiellen Oxidation in Temperaturbereichen von
1000 bis 1500
0C eingesetzt und in prozeßunschädliche Komponenten umgewandelt wird.
[0009] Man kann z.B. in einer Verdampfungseinrichtung bei Drücken zwischen 15 und 90 bar
das behandlungsbedürftige Abwasser in einen flüssigen Anteil, der die behandlungsbedürftige
Bestandteile enthält und einen dampfförmigen Anteil zerlegen und den flüssigen Anteil
als Vergasungsmittel und den dampfförmigen Anteil als Quenchmedium einsetzen. Man
kann aber auch das Abwasser destillativ zerlegen, den Flüssiganteil als Vergasungsmittel
für die Kohlevergasung und den dampfförmigen Teil als Vergasungsmittel für die Rückstandsvergasung
einsetzen. Man kann als Verdampfungseinrichtung auch den Quenchteil des P.O.-Gen.
verwenden oder als Verdampfungseinrichtung eine semipermeable Wand einsetzen. Bei
der Herstellung des Hydrierwasserstoffes durch partielle Oxidation von Kohle mit Sauerstoff
unter gleichzeitigem Einsatz von Prozeß-Wasser und/oder Wasserdampf aus Prozeßwasser
wird das Prozeßwasser aus Sumpf- und Gasphase so behandelt, daß es schadlos an die
Umwelt abgegeben werden kann. Bei anderen Verfahren wird z.B. das phenolhaltige Abwasser
im Gegenstrom zu einer Schwerbenzinfraktion des Kohleöls geleitet, dabei gehen die
niedrigen und damit in Wasser besser löslichen Phenole in das Wasser und die Phenole
mit mehr als 8 C-Atomen treten über in die Benzinfraktion. Gleichzeitig erhöht sich
der Phenolgehalt im Wasser von 7 bis 8 auf 17 g/l. In einer folgenden Extraktionsstufe
kann man mit Butylacetat als Extraktionsmittel das Wasser von Phenol befreien.
[0010] In nachgeschalteten Rektifikationskolonnen wird das Extraktionsmittel zurückgewonnen
und die verschiedenen Phenole destillativ getrennt. Das Abwasser enthält jetzt noch
NH
3 und C0
2, die chemisch gebunden sind. Bei höheren Temperaturen (>120 C) können die chemische
Bindung gespalten und C0
2 sowie NH
3 über Kopf in einer Kolonne abgetrieben werden. NH
3 ist ein Wertprodukt. Das Abwasser aus der NH
3-Kolonne enthält kleine Mengen an Phenolen (>200 mg/1). Der Phenolabbau kann in einer
biologischen Kläranlage erfolgen und das Wasser von dort in den Vorfluter fließen.
[0011] Dieses Verfahren zur Aufarbeitung des Kaltabscheider-Abwassers wird dann angewendet,
wenn Phenole und/oder NH
3 als Wertprodukte gelten können. Nachteilig ist, daß ein weiterer Phenolabbau nur
durch eine biologische Kläranlage möglich ist.
[0012] Der vorliegenden Erfindung liegt ein Verfahren zugrunde, bei dem der Einsatz einer
biologischen Kläranlage für das Prozeßwasser nicht erforderlich ist.
[0013] Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, das
Prozeßwasser aus der Sumpfphase und der Gasphase zusammenzuführen und in einer Verdampfungseinrichtung
bei Temperaturen zwischen 200 bis 300°C bei einem Druck zwischen 40 und 80 bar so
in einen flüssigen und einen dampfförmigen Anteil zu zerlegen, daß der Flüssiganteil
zur Suspendierung der durch partielle Oxidation zu vergasenden Kohle eingesetzt werden
kann und der dampfförmige Anteil an Stellen des p.0.-Generators zugegeben wird, die
im Temperaturbereich zwischen 1000 und 1400°C liegen, wobei der dampfförmige Anteil
auch an den benannten Stellen des Rückstandsvergasers zugegeben werden kann.
[0014] Eine weitere Ausführungsform besteht darin, das Prozeß- wasser aus der Sumpfphase
und der Gasphase in den Quenchteil der Generatoren zu leiten und daraus die erforderliche
Menge an Suspensionswasser abzuziehen.
[0015] In einer anderen Ausführungsform wird das Prozeßwasser aus der Sumpf- und Gasphase
ganz oder teilweise in einem Trennapparat mit semipermeablen Wänden eingedickt, wobei
die eingedickte Wassermenge genau dem Anteil entspricht, der als Suspensionswasser
benötigt wird.
[0016] Bei allen Ausführungsformen ergibt sich, daß sich die Phenole ganz oder mit einem
Anteil größer 90 % in dem für die Kohlevergasung erforderlichen Anmaischwasser anreichern
und bei den Temperaturen, wie sie bei der partiellen Oxidation vorliegen in Komponenten
zerlegt werden, die keiner besonderen Nachbehandlung bedürfen.
1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Kohlenwasserstoffölen aus Kohle
durch spaltende Druckhydrierung in zwei Stufen, wobei man in der ersten Stufe gemahlene
Kohle zusammen mit fein verteilten Katalysatoren mit Öl-Gemisch anreibt, den Brei
und den Wasserstoff unter Druck von 200 bis 700 bar auf 380 bis 440 C aufheizt und
durch einen oder mehrere Reaktionsräume leitet und hydriert (Sumpfphase) und die gasförmigen
und flüssigen Reaktionsprodukte in Heißabscheidern von den festen trennt und durch
einen oder mehrere, mit fest angeordneten Hydrier-Katalysatoren versehene Reaktionsräume
leitet und abermals hydriert (Gasphase), dadurch gekennzeichnet, daß man das behandlungsbedürftige
Abwasser aus der Gesamtanlage als Vergasungsmittel für die Herstellung des Hydrierwasserstoffes,
durch partielle Oxidation von Kohle und/oder Kohle- und bitumenhaltigen Hydrierrückstand,
verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil des behandlungsbedürftigen
Abwassers als Quenchmedium bei der partiellen Oxidation in Temperaturbereichen von
1000 bis 1500°C eingesetzt und in prozeßunschädliche Komponenten umgewandelt wird.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekenn zeichnet, daß man in einer Verdampfungseinrichtung
bei Drücken zwischen 15 und 90 bar das behandlungsbedürftige Abwasser in einen flüssigen
Anteil, der die behandlungsbedürftigen Bestandteile enthält und einen dampfförmigen
Anteil zerlegt und den flüssigen Anteil als Vergasungsmittel und den dampfförmigen
Anteil als Quenchmedium einsetzt.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekenn zeichnet, daß man das Abwasser
zerlegt, den Flüssiganteil als Vergasungsmittel für die Kohlevergasung und den dampfförmigen
Teil als Vergasungsmittel für die Rückstandsvergasung einsetzt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeich net, daß man als Verdampfungseinrichtung
den Quenchteil des Generators verwendet.
6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß anstelle einer Verdampfungseinrichtung
eine semipermeable Wand eingesetzt wird.