[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Drucktastenschalter, insbesondere
Tastschalter, mit einem stabförmigen, in axialer Richtung entgegen der Kraft einer
Druck- oder Schnappfeder verschiebbaren Schaltstößel, dessen Ende eine Kontaktfeder
mit beidseitig abstehenden Kontaktarmen trägt, wobei die Kontaktarme zumindest im
Endbereich durch einen Längsschlitz als Doppelkontakteausgebildet sind und diese mit
senkrecht zur Schlitzrichtung angeordneten, zumindest im Kontaktbereich aus Flachmaterial
bestehenden Festkontakten mit walzenförmig gerundeter Kontaktbahn zusammenwirken können.
[0002] Ein derartiger Tastschalter ist beispielsweise bekannt aus der DE-OS 2 942 720. Bei
diesem bekannten Tastschalter ist die Kontaktfeder als in einer Ebene verlaufende
Blattfeder ausgebildet und die Kontaktflächen sind ebenfalls plan ausgebildet. Hi.erdurch
erhält man bei satter Auflage eine großflächige Berührung an der Kontaktstelle. Dies
bewirkt jedoch einen relativ geringen Kontaktdruck, der insbesondere bei Tastschaltern,
bei denen ein nur geringer Tastendruck vorhanden sein soll, nachteilig ist. Wird jedoch
die Kontaktfeder oder der Festkontakt oder beide aus irgendwelchen Gründen nicht genau
in gleicher Ebene eingebaut, so kommt die Kante der Kontaktfedern mit der Kontaktbahn
in kraftschlüssige Berührung, so daß zwar ein sehr hoher Kontaktdruck erreicht wird,
dieser jedoch einem sehr hohen Verschleiß ausgesetzt ist, da die Kanten sehr scharf
ausgebildet sind.
[0003] Aus der DE-AS 1 003 318 ist es weiterhin bereits bei einem als Endschalter dienenden
Schubschalter für sehr hohe Betätigungskräfte bekannt, an den Enden der Kontaktfeder
Kontaktnieten aufzunieten. Die feststehenden Gegenkontakte sind hierbei nach innen
kreisförmig gewölbt, so daß beim Drücken und Verbiegen der Kontaktfeder die Kontaktnieten
auf der runden Kontaktbahn reibend gleiten können. Hierdurch soll eine Selbstreinigung_der
Kontakte während des Betriebes erreicht werden.
[0004] Weiterhin ist es bereits aus dem DE-GM 7 220 520 bekannt, die Kontaktflächen eines
Trennschalters für Fernmeldeanlagen durch sich kreuzende Sicken so zu gestalten, daß
ein punktförmiger Kontakt entsteht. Hierdurch soll ein hoher Kontaktdruck erzielt
werden.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, bei einem Tastschalter für geringen Tastendruck sowohl
eine Selbstreinigung zu erzielen als auch einen hohen Kontaktdruck zu ermöglichen:
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Schaltstößel nach erfolgter
Kontaktgabe noch im Oberhub so weit betätigbar ist, daß die Enden der Kontaktarme
in an sich bekannter Weise um 10 - 35 % ihrer freien Armlänge auslenkbar sind, und
daß die Enden mit einer derartigen, sich in Schlitzrichtung erstreckenden Prägung
versehen sind, daß deren dem Festkontakt zugekehrte Fläche über den gesamten, durch
den Oberhub erzwungenen Berührungswinkel konvex gewölbt ist, so daß sich je Kontaktarm
über den gesamten Berührungswinkel jeweils zwei Mit 1 ist ein beispielsweise aus elastisch
verformbarem Isolierstoff gespritztes, becherförmiges, in der Draufsicht vorzugsweise
quadratisches Gehäuse bezeichnet. In seinen diagonal gegenüberliegenden Ecken 2 und
3 sind senkrecht zur Diagonalen angeordnete Steckschlitze 4 vorgesehen, in die je
ein Festkontakt 5 mittels seiner schmalen Zungen 6 einsteckbar und in ihnen fixierbar
ist. Der obere flache verbreiterte Teil 7 trägt eine obere walzenförmige, gerundete
Kontaktbahn 8.
[0006] Am Boden 9 des Gehäuses 1 sind vier senkrecht nach oben ragende Stege 10 angebracht,
die zur Zentrierung, axial verschiebbaren und drehbaren Lagerung eines Schaltstößels
11 aus geeignetem Kunststoff dienen. Letzterer besitzt ein scheibenförmiges unteres
Ende 12 mit einem nach unten ragenden laschenförmigen Ansatz 13 (Figuren 11 und 12).
Auf diesen wird eine lanzettartige, blattförmige Kontaktfeder 14 mittels einer zentralen,
dem Querschnitt des Ansatzes 13 angepaßten Aussparung 15 aufgeschoben und durch mechanische,
plastische und/oder thermoplastische Verformung des Ansatzes 13 in ihrer Lage fixiert.
[0007] Die Außenkante 16 des Schaltstößelendes 12 bildet mit den Innenflächen 17 der Stege
10 ein unteres Achslager. Die Einsetztiefe des Schaltstößels 11 ist begrenzt durch
seine Auflagefläche 18 und durch seitliche Auflagepodeste 19 am Boden 9 des Gehäuses
1. Letztere sind derart ausgebildet und angeordnet, daß der Ansatz 13 des Schaltstößels
11 den 3oden 9 nicht berührt und die Kontaktfeder 14 zwischen ihnen bewegbar ist.
[0008] Kontaktpunkte ausbilden. Hierdurch werden also die Vorteile, die bei dem Schubschalter
mit hoher Betätigungskraft erzielbar sind, als auch diejenigen mit dem Trennschalter
für Fernmeldeanlagen, bei denen keine Reibung auftritt, in einem Schalter mit geringem
Tastendruck vereint.
[0009] Weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung sind nachfolgend anhand eines in
der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles beschrieben.
[0010]
Figur 1 zeigt eine Explosionszeichnung des erfindungsgemäßen Schalters,
Figur 2 den verwendeten Schaltstößel von unten,
Figur 3 den Schaltstößel von der Seite,
Figur 4 einen vergrößerten Ausschnitt der Kontakte des Schalters,
Figur 5 und 6 den Doppelkontakt in Richtung der Blattfeder,
Figur 7 und 8 den Kontakt gemäß Figur 5 und 6 um 90 Grad versetzt,
Figur 9 die Blattfeder von oben und
Figur 10 eine Ansicht der Kontaktfeder gemäß dem Schnitt A-B der Figur 9.
[0011] Im unteren Drittel ist der Schaltstößel 11 mit einer in Richtung der Kontaktfeder
14 verlaufenden Bohrung 20 versehen. Durch diese kann eine Spiralfeder 21 hindurchgesteckt
werden, deren abstehende Enden 22 beim Einstecken des Schaltstößels 11 in das Gehäuse
1 nach unten gebogen und in Nuten 23 des Gehäuses 1 eingesetzt werden. Die Nuten 23
sind in den den Ecken 2 und 3 benachbarten Ecken 24 vorgesehen. Ihr Boden ist von
außen nach innen schräg nach oben geneigt.
[0012] Nach dem Einsetzen des S.chaltstößels 11 wird auf das Gehäuse 1 ein vorzugsweise
aus elastisch verformbarem Isolierstoff bestehender Deckel 25 aufgesteckt und beide
mittels geeigneter, einander zugeordneter Rastelemente 26, 27 und 28, 29 miteinander
verrastet. Dabei drücken Ansätze 30 mit ihrer von außen nach innen schräg nach oben
verlaufenden Decke 31 auf die Enden 22 der Spiralfeder 21 und spannen diese in der
gewölbten Lage ein. Dadurch wird die erwünschte Schnappwirkung des Tastschalters bzw.
des Schaltstößels 11 erzielt. In Ruhelage wird der Schaltstößel 11 nach oben gedrückt,
wobei er mit einem Wulst 32 gegen die Deckelinnenseite stoßen kann.
[0013] In zusammengesetztem Zustand bildet der mittlere achsenförmige Teil 33 des Schaltstößels
11 mit einer ringförmigen Ausnehmung 34 des Deckels 25 ein oberes Lager.
[0014] Gemäß der Erfindung sind die von der Befestigungsstelle (Ansatz 13) beidseitig abstehenden
Kontaktarme 35 der Kontaktfeder 14 mit einem Längsschlitz 36 versehen, so daß je Kontaktarm
ein Doppelkontakt ermöglicht ist.
[0015] Der Kontaktbereich 37 der Kontaktfeder 14 kann mit einer speziellen Kontaktschicht
versehen sein. Er ist erfindungsgemäß durch eine Prägung 38 mit einer sich in Schlitzrichtung
erstreckenden linienförmigen Wölbung versehen, deren konvexe Fläche in eingebautem
Zustand dem zugeordneten Festkontakt 5 gegenüberliegt. Hierdurch wird erreicht, daß
der Festkontakt 5 auch schräg zu der Ebene der Kontaktfeder 14 sein kann und trotzdem
keine scharfe Seitenkante derselben auf die Kontaktbahn 8 drückt (Figur 5 und 6).
[0016] Die Anordnung ist so gewählt, daß der Schaltstößel 11 im Oberhub betätigbar ist,
d.h., daß er vom Augenblick der Kontaktberührung an noch weiter axial nach unten bewegbar
ist. Der Oberhub ist so groß, daß die Enden 39 der Kontaktarme 35 infolge Durchbiegung
der Kontaktfeder 14 um etwa 10 - 35 % der Länge der freien Armlänge 40 der Kontaktfeder
14 auslenkbar sind. Infolge der Durchbiegung der Kontaktfeder 14 wird der Berührungspunkt
P des Kontaktbereiches 37 weiter nach außen verlagert und außerdem wandert der Auflagepunkt
des Kontaktbereiches 37 auf der Kontaktbahn 8 um den Berührungswinkel α . Durch die
Wölbung der Kontaktbereiche 37 wird erreicht, daß über den gesamten Kontaktbahnabschnitt,
der vom BerührungswinkelOC überstrichen wird, eine punktförmige Auflage erzielt wird.
Hierdurch erhält man also einen hohen Kontaktdruck und damit einen geringen Obergangswiderstand
über den gesamten Berührungsbereich und zusätzlich eine Selbstreinigung der Kontakte.
[0017] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Auflagefläche 18 des
Schaltstößelendes 12 in Richtung der Durchbiegung der Kontaktfeder 14 gewölbt. Vorzugsweise
hat die Wölbung wenigstens annähernd eine derartige Form, wie sie die Kontaktfeder
14 bei ihrer maximal auftretenden Durchbiegung annehmen kann. Der Wölbungsradius hat
dabei zweckmäßig etwa die 1,2- bis 2-fache Größe einer freien Kontaktarmlänge 40.
Vorzugsweise beträgt die Länge der Auflagefläche in Richtung der Kontaktfederachse
etwa.20 - 40 % der Länge der Kontaktfeder 14.
[0018] Eine zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß die Lagerungen des
Schaltstößels 11 im Gehäuse 1 und im Deckel 25 im Querschnitt kreisförmig ausgebildet
sind und die genaue Winkelstellung der Kontaktfeder 14 wird durch oberhalb der Kontaktfeder
14 angeordnete, relativ lange und in gleicher, vorzugsweise radialer Richtung wie
die Kontaktarme 35 abstehende Gleitfinger 41 erreicht. Deren Enden 42 gleiten in je
einer senkrechten Führungsnut 43 des Gehäuses 1 oder eines Gehäuseteiles, insbesondere
des Deckels 25. Zur Erzielung einer größtmöglichen Fingerlänge der Gleitfinger 41
sind die Führungsnuten 43 in den den Ecken 2, 3 des Gehäuses 1 entsprechenden diagonal
gegenüberliegenden Ecken 44, 45 des Deckels 25 vorgesehen. Durch diese Maßnahme wird
eine hohe Winkelgenauigkeit bei üblicher Herstelltoleranz der Kunststoffspritzteile
erreicht. Würde nämlich 'z.B. der Schaltstößel selbst beispielsweise quadratisch ausgebildet
werden, so müßten bestimmte Mindestabstände bzw. Mindesttoleranzen eingehalten werden,
um eine leichte Gängigkeit zu gewährleisten und ein Verkanten zu vermeiden. Dies kann
bereits bei der Kleinheit der Schalter für Tastaturen für Rechner, Büromaschinen etc
zu einer unzulässig großen Winkelverdrehung der Taste und vor allem der Kontakfeder
14 führen. Wird dagegen gemäß der Erfindung die Winkelfixierung an einem radial weiter
außen liegenden Punkt vorgenommen, so kann bei gleicher Toleranz eine um den Faktor
2- bis 4-fach höhere Winkelgenauigkeit erreicht werden. Durch die Anordnung der Führungsnuten
43 im Deckel 25 kann der Schalteraufbau in Hubrichtung besonders klein gehalten werden.
Die Gleitfinger 40 können außerdem dazu dienen, den Hub des Schaltstößels 11 bzw.
der Taste nach oben und/oder unten zu begrenzen.
1. Drucktastenschalter, insbesondere Tastschalter, mit geringem Tastendruck für Eingabetastaturen
mit einem stabförmigen, in axialer Richtung entgegen der Kraft einer Druck- oder Schnappfeder
verschiebbaren Schaftstößel, dessen Ende eine Kontaktfeder mit beidseitig abstehenden
Kontaktarmen trägt, wobei die Kontaktarme zumindest im Endbereich durch einen Längsschlitz
als Doppelkontakte ausgebildet sind und diese mit senkrecht zur Schlitzrichtung angeordneten,
zumindest im Kontaktbereich aus Flachmaterial bestehenden Festkontakten mit walzenförmig
gerundeter Kontaktbahn zusammenwirken können, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaltstößel
(11) nach erfolgter Kontaktgabe noch im Oberhub so weit betätigbar ist, daß die Enden
(39) der Kontaktarme (35) in an sich bekannter Weise um 10 - 35 % ihrer freien Armlänge
(40) auslenkbar sind, und daß die Kontaktarme-(35) mit einer derartigen sich in Schlitzrichtung
erstreckenden Prägung (38) versehen sind, daß deren dem Festkontakt (5) zugekehrte
Fläche über den gesamten, durch den Oberhub erzwungenen Berührungswinkel (α) konvex
gewölbt ist, so daß sich je Kontaktarm (35) über den gesamten Berührungswinkel (o()
jeweils zwei Kontaktpunkte ausbilden.
2. Drucktastenschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ende (12)
des Schaltstößels (11) eine Auflagefläche (18) für die Kontaktfeder (14) mit einem
laschenförmigen Ansatz (13) aufweist, auf den die Kontaktfeder (14) mittels einer
angepaßten Aussparung (15) aufgeschoben ist, und die Kontaktfeder (14) durch Verformung
des überstehenden Teiles des Ansatzes (13) in ihrer Lage fixiert ist.
3. Drucktastenschalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflagefläche
(18) sich über 20 - 40 % der Länge der Kontaktfeder (14) erstreckt und entsprechend
der maximal möglichen Durchbiegung und der dabei auftretenden elastischen Verformung
der Kontaktfedern (14) gewölbt ist.
4. Drucktastenschalter nach einem der Ansprüche 1- 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Radius der Wölbung etwa der 1,2- bis 2-fachen Länge oder freien Länge (40) eines
Kontaktarmes (14) entspricht.
5. Drucktastenschalter nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gehäuse (1) in der Draufsicht quadratisch ausgebildet und die Kontaktfeder (14)
diagonal in diesem angeordnet ist und eine mit dem Schaltstößel (11) oberhalb der
Kontaktfeder (14) zusammenwirkende, eine Schnappbewegung desselben bewirkende Blatt-
oder Spiralfeder (21) senkrecht dazu in der anderen diagonalen Richtung angeordnet
ist.
6. Drucktastenschalter nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Außenkante (16) der Auflagefläche (18) zusammen mit einer Führungswand oder Abschnitten
(10) einer solchen als unteres Lager und der Mittelteil (33) des Schaltstößels (11)
zusammen mit einer öffnung (34) im Gehäusedeckel (25) als oberes Lager zur axialen
Verschiebbarkeit des Schaltstößels (11) ausgebildet ist.
7. Drucktastenschalter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das obere und
das untere Lager in Achsrichtung gesehen kreisförmig ausgebildet ist und daß zur Fixierung
der winkelstellung der diagonal angeordneten Kontaktfeder (14) am Schaltstößel (11)
oberhalb der Kontaktfeder (14) in Richtung der Kontaktarme (35) abstehende Gleitfinger
(41) angeformt sind, deren Enden (42) in je einer senkrechten Führungsnut (43) gleiten,
und daß die Führungsnuten (43) in denjenigen einander diagonal gegenüberliegenden
Ecken (44, 45) des Gehäuses (1) oder eines Gehäuseteiles (Deckel 25) vorgesehen sind,
in denen die Festkontakte (5) angeordnet sind.