[0001] Die Erfindung betrifft eine handbetätigte Sackleervorrichtung, bestehend aus einem
mit Einschubklappe und Austrag ausgerüsteten Gehäuse und einem in der Regel diesem
zugeordneten Leersackbehälter, bei der der zu entleerende Sack beschickungsseitig
über drei Seitenflächen im Bereich einer Stirnfläche manuell geöffnet ist, so daß
der Sackboden nach unten hängt und im Bereich der Kopfseite ebenfalls zumindest eine
in der Schmalfläche des Sackes vorgesehene Öffnung eingebracht ist.
[0002] Durch die Betonaufbereitung bzw. den Baustellenbetrieb ganz allgemein ist es bekannt,
Papiersäcke so zu öffnen, daß eine Stirnseite durch einen über drei Flächen eines
rechteckigen Sackes geführten Schnitt so geöffnet werden, daß ein abklappbarer Deckel
gebildet wird, der über eine Seitenfläche mit dem Sack verbunden bleibt.
[0003] Durch diesen bekannten handwerksüblichen Schnitt kann der Sack über seinen ganzen
Querschnitt entleert werden, wobei im Interesse der einfacheren Handhabung im Kopfbereich,
d.h. der offenen Seite gegenüberliegend, über eine Schmalseite eine durch den Sack
führende Öffnung durch einen Dorn oder dgl. gestoßen wird, so daß dieser leichter
zur Entleerung angehoben werden kann.
[0004] Der den Sack über seinen Querschnitt öffnende manuell durchgeführte Schnitt wird
teilweise auch durch maschinelle Einrichtungen, z.B. nach der DE-AS 1 040 458, vgl.Figur
1, ausgeführt. Hier wird ebenfalls der Boden durch das Messer 10/17 geöffnet, während
in den Kopfbereich des Sackes der Dorn 9 greift.
[0005] Die hier ausgewiesene Vorrichtung ist jedoch lediglich für die schnelle, automatische
Entleerung von Säcken geeignet, die, wie die Zeichnung weiter zeigt,über eine Depalettieranla
ge der Entleerungsvorrichtung aufgegeben wird.
[0006] Eine einfache Sackleervorrichtung für den mittleren, Schüttgut verarbeitenden Betrieb
- gleichgültig ob es sich um Baustellenbetriebe oder z.B. Betriebe aus der Lebensmittelindustrie
handelt - werden durch den bekannten Stand der TEchnik nicht ausgewiesen.
[0007] Dies berücksichtigend ist es Aufgabe dieser Erfindung, eine Vorrichtung nach der
eingangs beschriebenen Art zu nennen, die eine besonders schnelle und vollständige
Entleerung der geöffneten Schüttgutsäcke ermöglicht und im einzelnen Fall, d.h. bei
schlechter Entleerungswilligkeit des Gutes, eine individuelle Behandlung des Sackes
auf einfache Weise zuläßt.
[0008] Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe sieht vor, daß im Gehäuse, zur Einschubklappe
weisend, ein in diese Richtung gabelförmig ausgenommener Tisch - und zwar entgegen
der Einschubklappe gerichtet - schwenkbar an mindestens einem Tragarm, wobei an dessen
Verlängerung ein Gegengewicht angebracht ist, angeordnet ist,
daß der Tisch in seiner zur Einschubklappe gerichteten Beschickungslage aus- und einklinkbar
ist, wobei die Lage des Tisches zu seiner Schwenkwelle durch einen Hebel, zumindest
in einem Bereich von 90°,einstellbar ist, daß, senkrecht zur Beschickungsseite gerichtet,
ein geringes Maß über der Ebene des Tisches liegend, eine über ihren Umfang und zumindest
eine die Sackbreite entsprechende Teillänge mit Luftdüsen bestückte Luftlanze in die
im Kopfbereich des Sackes angeordnete öffnung einschiebbar und durch den Sack durchstoßbar
ausgebildet ist.
[0009] Die gabelförmige Ausbildung des Tisches sichert bereits einen Teilauslauf des Sackes
nach vollzogener öffnung einer Stirnseite, sowie den freien Durchgang des der Auflagefläche
des Sackes noch verbundenen Sackbodens zwischen den beiden Gabelauflagen für den Sack.
[0010] Nach Einführung der Luftlanze in den entgegen der öffnungsseite liegenden Kopfbereich
des Sackes wird der Tisch bei sich beschleunigender Entleerung des Sackinhaltes um
90° nach unten, bei intensiver Zugabe von Blasluft in den Sack, verschwenkt. Der leere
Sack wird in dieser Tischlage ausschließlich durch die Luftlanze getragen. Eventuell
nicht entleerte Schüttgutrückstände werden durch ein- oder mehrmalige Betätigung des
die Tischlage bestimmenden Hebels, d.h. durch Nachwippen des Tisches gegen die Sackfläche,
gelockert und
- ebenfalls durch Blasluft unterstützt - ausgetragen.
[0011] Damit ist eine individuelle Behandlungsmöglichkeit für jeden Sack gegeben. Nach vollzogener
Entleerung wirddie Lanze aus dem Sack zurückgezogen, der leere Sack entfernt und in
den Leersackbehälter eingelegt. Die Anordnung von insbesondere verschiebbar einstellbaren
Gegengewichten auf dem entgegen der Schwenkwelle bzw. dem Tisch gerichteten Enden
der Tragarme des Tisches ermöglicht dessen einfache Manipulation und dessen leichte
Zurückführung in die einklinkbare, d.h. verriegelbare Beschickungslage.
[0012] Eine Weiterbildung der Vorrichtung sieht vor, daß über die Beschickungslage des Tisches
hinausgehend ein weiterer in den Leersackraum führender Schwenkbereich von 90° vorgesehen
ist, und der Tisch für den Leersack ein in den Leersackraum werfendes Fördermittel
ist.
[0013] Das mit dieser Weiterbildung ermöglichte Durchschwenken des Tisches sieht eins besonders
einfache Förderung des Leersackes in den Leersackraum vor.
[0014] Die vorgeschlagene Vorrichtung wird in vollem Umfang der Aufgabenstellung gerecht.
[0015] Die Erfindung wird durch die beigefügte zeichnerische Darstellung einer beispielsweisen
Ausführung der Sackleervorrichtung näher erläutert.
Figur 1 zeigt die Sackleervorrichtung von der Seite betrachtet im Aufriß einschließlich
des ihr verbundenen Leersackbehälters im Schnitt II-II durch Figur 2.
Figur 2 zeigt den Schnitt I-I durch Figur 1, d. h. eine geschnittene Grundrißdarstellung.
Figur 3 zeigt die bedienungsseitige Frontalansicht.
[0016] Die Sackleervorrichtung 1 besteht aus dem Gehäuse 1' und dem ihm verbundenen Leersackbehälter
5, der Absaugung 6, wobei das Gehäuse l' mit der Beschickungsklappe 2 und der dieser
zugerichteten Aufgaberollenbahn 3 ausgerüstet ist und nach unten eine Austrag- öffnung
4 aufweist.
[0017] Im Gehäuse 1' ist der gabelförmig ausgebildete, durch zwei Tragarme 8 getragene Tisch
7 an einer Schwenkwelle 9 schwenkbar um 180°gelagert. Die entgegen dem Tisch 7 gerichteten
Wellen 9 übergreifenden Enden der Tragarme 8 sind mit je einem verschiebbaren Gegengewicht
10 bestückt. Diese Gegengewichte erleichtern die Rückführung des Tisches 7 in seine
Beschickungsstellung.
[0018] Der Tisch 7 ist in seiner Beschickungslage durch nicht gezeichnete Mittel aus- und
einklinkbar und durch den Hebel 11 in seiner Lage zur Achse der Schwenkwelle 9 einstellbar.
Zwischen dem Hebel 11 und der Schwenkwelle 9 bzw. deren umfassende Lager sind beliebige,
ebenfalls nicht gezeichnete, Übersetzungs- bzw. Übertragungsglieder vorgesehen.
[0019] Senkrecht zur Beschickungsseite ist knapp über der Höhe des Tisches liegend und im
Kopfbereich des eingebrachten zu entleerenden Sackes 15 eine im Gehäuse 1 in einem
Schiebelager führbare Luftlanze 12 angeordnet, mit der der Sack über die in diesem
angeordnete Öffnung durchstoßen werden kann. Die Luftlanze 12 ist über ihren Umfang
zumindest über eine der Breite des Sackes 15 entsprechende Teillänge mit Luftdüsen
bestückt.
[0020] Die Luftlanze 12 wird durch ein mit ihr über Schlauchleitung verbundenes Gebläse
13 gespeist.
1. Handbetätigte Sackleervorrichtung, bestehend aus einem mit Einschubklappe und Austrag
ausgerüsteten Gehäuse und einem in der Regel diesem zugeordneten Leersackbehälter,
bei der der zu entleerende Sack beschickungsseitig über drei Seitenflächen im Bereich
einer Stirnfläche manuell geöffnet ist, so daß der Sackboden nach unten hängt und
im Bereich der Kopfseite ebenfalls zumindest eine in der Schmalfläche des Sackes vorgesehene
öffnung eingebracht ist, dadurch gekennzeichnet,
d a ß im Gehäuse (1'), zur Einschubklappe (2) weisend, ein in diese Richtung gabelförmig
ausgenommener Tisch (7) - und zwar entgegen der Einschubklappe (2) gerichtet - schwenkbar
an mindestens einem Tragarm (8), wobei an dessen Verlängerung ein Gegengewicht (10)
angebracht ist, angeordnet ist,
daß der Tisch (7) in seiner zur Einschubklappe (2) gerichteten Beschickungslage aus-und
einklinkbar ist, wobei die Lage des Tisches (7) zu seiner Schwenkwelle (9) durch einen
Hebel (11)zumindest in einem Bereich von 90° einstellbar ist,
daß, senkrecht zur Beschickungsseite gerichtet, ein geringes Maß über der Ebene des
Tisches (7) liegend, eine über ihren Umfang und zumindest eine die Sackbreite entsprechende
Teillänge mit Luftdüsen bestückte Luftlanze (12) in die im Kopfbereich des Sackes
(15) angeordnete Öffnung einschiebbar und durch den Sack (15) durchstoßbar ausgebildet
ist.
2. Handbetätigte Sackleervorrichtung nach Ansprch 1, dadurch gekennzeichnet,
d a ß über die Beschickungslage des Tisches (7) hinausgehend, ein-weiterer in den
Leersackraum (5) führender Schwenkbreich von 90° vorgesehen ist, und der Tisch (7)
für den Leersack ein in den Leersackraum (5) werfendes Fördermittel ist.
3. Handbetätigte Sackleervorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
d a ß die auf dem bzw. den Tragarm(en)(8) vorgesehenen Gegengewichte (10) verschiebbar,
einstellbar befestigt sind.