[0001] Die Erfindung betrifft eine Verpackung für Explosivstoffe, insbesondere Treibladungspulver,
mit einem verschliessbaren Innenbehälter und einem Aussenbehälter.
[0002] Verpackungen dieser Art bestanden bisher aus herkömmlichen Holz- oder Hartkartonkisten
als Aussenbehälter und einem Innenbehälter aus Polyäthylenfolie. Solche Verpackungen
eignen sich nicht für einen teilweise oder ganz mechanisierten Abfüllvorgang und gewähren
ferner keine optimale Sicherheit, da unter anderem die Möglichkeit besteht, dass sich
im Raum zwischen Innen- und Aussenbehälter allenfalls Explosivstoffe ansammeln. Die
bisher unumgängliche Verwendung von Metallteilen im Bereich der Oeffnung führte zu
einem weiteren Sicherheitsrisiko.
[0003] Es stellt sich die Aufgabe, eine Verpackung der eingangs genannten Art zu schaffen,
mittels welcher sich diese Nachteile weitgehend vermeiden lassen und die neben optimaler
Brand- und Explosionssicherheit ein gefahrloses und mindestens teilweise mechanisiertes
Abfüllen erlaubt.
[0004] Diese Aufgabe wird durch eine Verpackung der genannten Art gelöst, bei welcher der
Innenbehälter mit dem Boden des Aussenbehälters verbunden ist, der einen über den
Innenbehälter stülpbaren, mit Seitenwänden auf dem Boden aufruhenden Deckel aufweist.
[0005] Vorzugsweise ist der Innenbehälter aus einem elektro-statisch nicht aufladbaren,
wasserundurchlässigen Kunststoff aufgebaut, während der Aussenbehälter mit Vorteil
aus mechanisch widerstandsfähigem Material, wie gewickeltem Kraftpapier und Holz,
besteht und mindestens im Bereich der Behälteröffnung keine Metallteile verwendet
werden, um jeder Funkenbildung vorzubeugen.
[0006] Mit der erfindungsgemässen Ausgestaltung wird verhindert, dass sich insbesondere
bei mechanischer Abfüllung zwischen Innen- und Aussenbehälter unbemerkt Explosivstoffe
ansammeln, indem dieser Raum bis zum Auf- . setzen des Deckels des Aussenbehälters
zugänglich bleibt.
[0007] Nachfolgend wird anhand eines in der beiliegenden Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht der Einzelteile der Verpackung in geöffnetem Zustand,
und
Fig. 2 eine Schnittansicht eines Teiles der geschlossenen Verpackung.
[0008] Die Verpackung weist zunächst einen Innenbehälter 2 auf, der einen im wesentlichen
rechteckigen Grundriss und eine runde Oeffnung 3 besitzt. Auf die Oeffnung 3 ist ein
Verschlussdeckel 4 aufsetzbar, der _mit einer O-Ring-Dichtung 5 (Fig. 2) versehen
ist, die zur Auflage auf dem Rand der Oeffnung 3 bestimmt ist. Ueber den Verschlussdeckel
lässt sich ein Schraubring 6 auf ein Aussengewinde 7 am Innenbehälter 2 schrauben.
Die Verwendung eines solchen an sich bekannten Verschlusses bei der vorliegenden Verpackung
gestattet, wie nachfolgend noch genauer erläutert wird, einen gefahrlosen Füll- und
Verschliessvorgang und verhindert dank des Aussengewindes 7 am Innenbehälter 2, dass
beim Auskippen des pulverförmigen Inhaltes ein Teil davon im Behälterinnern hängen
bleibt. Aus demselben Grund ist die Innenseite des Innenbehälters 2 generell unter
Vermeidung sogenannter toter Ecken ausgestaltet. Die Wandung des Innenbehälters 2
ist aus hochmolekularem Niederdruckpolyäthylen geblasen. Die dadurch entstehenden,
abgerundeten Eck- und Kantenpartien weisen den Vorteil auf, dass sich kein Treibladungspulver
am Behälter festsetzen kann. Dem genannten Material ist Russ beigefügt, so dass der
Oberflächenwiderstand kleiner als 10
9 Ohm (nach DIN 53 482) ist, was die Ausbildung statischer Flächenladungen verhindert.
Dieses Wandmaterial ist schwer entzündbar und wasserdicht. An seiner Unterseite weist
der Innenbehälter mehrere in die Wandung eingeformte Zapfen 8 auf, die mit Polyäthylen
ausgegossen sind und zur Aufnahme von Messingschrauben 9 dienen, mittels welchen der
Boden 21 eines Aussenbehälters lösbar am Innenbehälter 2 befestigt ist und die keine
Gefahr hinsichtlich Funkenbildung darstellen. Zwischen dem Boden 21 des Aussenbehälters
und einem Vorsprung 11 am Innenbehälter 2 kann ein Mantel 10 aus gewickeltem Kraftpapier-Bitumen-Verbund
als Verstärkung vorgesehen sein, welcher überdies verhindert, dass sich Treibladungspulver
in den Hinterschneidungen zwischen dem Boden 21 und dem Innenbehälter 2 anlagert (Fig.
2).
[0009] Der Boden 21 des Aussenbehälters ist als rechteckige, seitlich über den Innenbehälter
vorstehende Sperrholzplatte ausgebildet. Der vorstehende Teil dient als Auflage für
den Mantel des Deckels 22 des Aussenbehälters. Dieser ist als Stülpdeckel ausgebildet.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, bleibt der Innenbehälter 2 mit dem genannten Boden
21 bei entferntem Deckel 22 vollständig zugänglich, so dass vor dem Aufsetzen des
Deckels allfällige Rückstände von Explosivstoffen bemerkt und entfernt werden können.
Der Mantel 23 des Deckesl 22 besteht aus gewickeltem Kraftpapier von ca. 4 cm Dicke
(Kraftpapier-Bitumen-Verbund) und weist einen rechteckigen Grundriss mit abgerundeten
Kanten auf, dessen Innenmasse auf die Aussenmasse des Innenbehälters 2 abgestimmt
sind, so dass der Deckel seitlich nur unwesentlich auf dem Boden 21 verschiebbar ist.
An seiner Oberseite besitzt der Deckel 23 ebenfalls eine rechteckige Sperrholzplatte
24, die mit dem Mantel 23 fest verbunden ist.
[0010] Zum Sichern des Aussenbehälters wird Stahlband verwendet, das eine Ummantelung aufweist,
welche bei Stoss oder Reibung keine Funken erzeugt. Der Aussenbehälter ist widerstandsfähig
gegenüber Stössen und ist wasserdicht.
[0011] Der teilweise mechanische Abfüll- und Schliessvorgang läuft bei der beschriebenen
Verpackung wie folgt ab. Zunächst wird in einem Sicherheitsraum, in welchem sich keine
Personen aufhalten, das Treibladungspulver maschinell in den offenen Innenbehälter
eingefüllt, wonach mechanisch der Verschlussdeckel 4 aufgelegt wird. Damit ist eine
erste Sicherung gegen allfälligen Funkenflug gewährleistet. In diesem Zustand verlässt
der Innenbehälter 2 mit Boden 21 den Sicherheitsraum. Hernach wird der Schraubring
6 von Hand aufgeschraubt, womit der Verschlusseckel 4 gesichert wird. Schliesslich
wird der Deckel 22 des Aussenbehälters aufgesetzt und mit Stahlband befestigt, wobei
zuvor allfällige Treibladungspulver-Rückstände an.der Aussenseite des Innenbehälters
entfernt werden können.
[0012] Die erläuterte Verpackung verbessert die.Sicherheit beim Abfüllen und Transportieren
von pulverförmigen Explosivstoffen. Durch seine Ausbildung werden elektrostatische
Entladungen sowie andere Arten der Funkenbildung ausgeschlossen. Die Doppelwandigkeit
unter Verwendung von wasserdichtem Polyäthylen für den Innenbehälter und einem stossfesten
Aufbau für den Aussenbehälter erhöht die Transportsicherheit. Die gewählte Materialkombination
stellt im Brandfall einerseits eine Verdämmung gegen das Entflammen dar, ist jedoch
andererseits nicht explosionsgefährlich. Die Eignung für teilweise machanisiertes
Abfüllen erleichtert die Handhabung und verkleinert die Anzahl möglicher Gefahrenquellen
sowie das Risiko für das Personal.
1. Verpackung für Explosivstoffe, insbesondere Treibladungspulver, mit einem verschliessbaren
Innenbehälter (2) und einem Aussenbehälter (21,22), dadurch gekennzeichnet, dass der
Innenbehälter (2) mit dem Boden (21) des Aussenbehälters verbunden ist, der einen
über den Innenbehälter stülpbaren, mit Seitenwänden (23) auf dem Boden (21) aufruhenden
Deckel (22) aufweist.
2. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenbehälter Wandungen
aus elektro-statisch nicht aufladbarem, wasserundurchlässigem Kunststoff besitzt.
3. Verpackung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Innenbehälter einen auf den Rand der Innenbehälteröffnung (3) auflegbaren und
mittels eines äusseren Schraubringes (6) daran fixierbaren Verschlussdeckel (4) aufweist,
wobei diese Teile aus elektro-statisch nicht aufladbarem, wasserundurchlässigem Kunststoff
ausgebildet sind.
4. Verpackung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Seitenwände (23) des Aussenbehälterdeckels aus gewickeltem Kraftpapier bestehen
und mit einer Deckelplatte (24) verbunden sind.
5. Verpackung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass.der
Boden (21) sowie die Deckelplatte (24) des Aussenbehälters je aus einer Sperrholzplatte
bestehen.
6. Verpackung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Innenbehälter (2) aus Polyäthylen geblasen ist.
7. Verpackung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Innenbehälter an seiner Unterseite eingeformte Zapfen (8) aufweist, in denen von
unten Befestigungsschrauben (9) für den Boden (21) des Aussenbehälters verankert sind.
8. Verpackung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Innen- sowie der Aussenbehälter einen im wesentlichen rechteckigen Grundriss aufweisen
und dass der Deckel (22) des Aussenbehälters Innenmasse aufweist, die gegen seitliche
Verschiebung an die Aussenmasse des Innenbehälters (2) angepasst sind.
9. Verpackung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet; dass
der Innenbehälter (2) in seinem unteren Bereich eine aus gewickeltem Kraftpapier bestehende
Manschette (10) aufweist, die auf dem Boden des Aussenbehälters aufsteht.
10. Verpackung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Innenbehälter (2) mindestens auf seiner Innenseite abgerundete Eck-und Kantenpartien
aufweist.