[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verhinderung des Abbrands an Umfangsflächen
einer stromleitenden Elektrode für metallurgische Oefen, die sich aus einem dauerhaften
Oberteil und einer verzehrbaren Spitze zusammensetzt und im Oberteil gekühlt wird,
sowie eine stromleitende Elektrode zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Zum Betrieb metallurgischer Oefen, z.B. Elektroöfen zum Schmelzen von Stahlschrott,
werden gewöhnlich Graphit-oder Kohleelektroden verwenden. Da diese während des Schmelzbetriebs
einem dauernden Abbrand unterliegen, müssen sie periodisch mindestens teilweise erneuert
werden. Die Rohstoffe zur Herstellung solcher Elektroden verknappen jedoch immer mehr
und unterliegen zudem dauernden Preissteigerungen, wodurch die anteiligen Kosten für
die Elektroden bei den metallurgischen Prozessen entsprechend zunehmen.
[0003] Beim Lichtbogenofen setzt sich beispielsweise der Verbrauch an Graphitelektroden
wie folgt zusammen: Vom Gesamtverbrauch sind etwa 50% Abbrand der Elektrodenspitze,
etwa 45% seitlicher Elektrodenabbrand und etwa 5% Verluste durch Elektrodenbruch.
[0004] Es sind verschiedene Anstrenungen unternommen worden, um den Verbrauch an Graphitelektroden
zu senken. Da der Spitzenabbrand durch den Betrieb des Ofens gegeben ist, hat man
die Bemühungen vor allem auf die Verringerung des seitlichen Abbrandes gerichtet.
Bekannt sind Elektroden, bei denen der obere Teil nicht aus Graphit, sondern aus einem
Metall besteht, beispielsweise aus einem Kupferrohr, das durch ein Kühlmedium gekühlt
wird. An diesem Oberteil ist mittels eines Gewindenippels aus Graphit oder Metall
eine verzehrbare Spitze aus Graphit befestigt. Die aus Metall bestehenden Elektrodenteile
des Oberteils weisen den Nachteil auf, dass sie höheren Wärmeverlusten unterliegen
und die Gefahr des Durchbrennens bei Kontakt mit leitenden Teilen, z.B. Stahlschrott,
besteht. Um den letzteren Nachteil zu vermeiden, wurde vorgeschlagen, die Elektrodenteile
aus Metall umfangseitig elektrisch zu isolieren. Die hierzu verwendeten bekannten
Isoliermittel weisen jedoch keine genügende Haltbarkeit auf. Ein weiterer Nachteil
besteht darin, dass solche Elektrodenteile aus Metall nur schwer in herkömmliche Elektrodenhalterungen
eingespannt werden können und bei der Stromzuführung Schwierigkeiten auftreten.
[0005] Weiter ist es bekannt, zum Vermeiden des seitlichen Abbrandes die aus Graphit bestehenden
Elektrodenteile zu beschichten oder zu imprägnieren. Beide Verfahren sind jedoch sehr
aufwendig. Zudem können auch hier Schwierigkeiten bei der Stromzuführung in der Elektrodenhalterung
auftreten.
[0006] Hier setzt die Erfindung ein, der die Aufgabe zugrundeliegt, das Verfahren der eingangs
beschriebenen Art so auszugestalten, dass eine wesentliche Verminderung des seitlichen
Abbrandes mit vertretbarem Aufwand erreicht wird, ohne dabei die Elektrode in ihrer
äusseren Form zu ändern oder zusätzliche Massnahmen vorzusehen.
[0007] Diese Aufgabe wird gemäss der Erfindung dadurch gelöst, dass der dauerhafte Oberteil
aus Graphit oder Kohle hergestellt und durch ein im Innern desselben geführtes Kühlmedium
unter Abbrandtemperatur gekühlt wird.
[0008] Für die Durchführung des Verfahrens dient eine Elektrode, bei der der dauerhafte
Oberteil mit zwei oder mehr sich in Längsrichtung über die Gesamtlänge des Oberteils
erstreckenden Metallrohren, z.B. aus Kupfer, versehen ist, in denen das Kühlmedium
zirkuliert.
[0009] Die Erfindung ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt und nachfolgend
beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht einer stromleitenden Elektrode,
Fig. 2 eine vergrösserte Darstellung der Elektrode nach Fig. 1, teilweise im Schnitt,
und
Fig. 3 eine Draufsicht der Elektrode nach Fig. 2.
[0010] Die in Fig. 1 dargestellte stromleitende Elektrode setzt sich aus drei Elektrodenteilen
I, II, III zusammen, von denen die Teile I, II den dauerhaften Oberteil und der Teil
III die verzehrbare Spitze der Elektrode bilden. Am oberen Ende ist die Elektrode
durch eine Deckplatte 1 abgedeckt, die über den Querschnitt der Elektrode vorsteht,
um ein Durchrutschen durch die Elektrodenhalterung zu vermeiden. Unter der Deckplatte
1 ist ein Teil der Elektrodenhalterung 2 erkennbar, die zur Aufnahme der Elektrode
in nicht näher dargestellter Weise ausgebildet ist. An der Deckplatte 1 ist zudem
ein Tragbügel 3 befestigt.
[0011] Die Elektrodenteile I, II, III sind durch im Zentrum des Elektrodenquerschnitts angeordnete
Gewindenippel 4, 5 fest verschraubt. Der Gewindenippel 4 kann ebenfalls aus Graphit
oder aber aus Kupfer hergestellt sein, während der Gewindenippel 5, wie noch gezeigt
wird, zweckmässig aus Kupfer hergestellt ist. Anstelle des Nippels 4 kann eine Feder-Nut-Verbindung
verwendet werden. Die Elektrode muss nicht aus den in Fig. 1 dargestellten drei Teilen
I, II, III zusammengesetzt sein. Der Oberteil kann entweder nur aus einem einzigen
Elektrodenteil oder aber aus mehr als zwei Elektrodenteilen bestehen.
[0012] Die erfindungsgemässe Ausbildung der Elektrode wird anhand von Fig. 2 und 3 näher
erläutert. Der Nippel 4 ist hier nicht mehr vollständig gezeichnet, da er gegenüber
bekannten Ausführungen unverändert bleibt. Durch die Elektrodenteile I, II des dauerhaften
Oberteils erstrecken sich mehrere, in das Elektrodenmaterial eingebettete Kupferrohre
6, von denen eines in Fig. 2 dargestellt ist. Die Kupferrohre 6 sind an ihren Enden
mit einem Aussengewinde versehen, auf das am oberen Ende Muttern 7 mit einem Flansch
und am unteren Ende Muttern 9 aufgeschraubt sind.
[0013] Am unteren Ende des Oberteils ist eine Zwischenplatte 10 angeordnet, durch die sich
die Kupferrohre 6 erstrecken und die von den Muttern 9 gehalten wird. In der Zwischenplatte
10 ist bei jeder Rohrmündung eine Ausnehmung 11 vorgesehen, in die zwei konische Ringe
12, 13 aus Weichkupfer eingelegt sind und die durch die Mutter 9 zusammengepresst
werden, so dass ein gutleitender Kontakt
11. Elektrode nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Metallrohre (6) in
Serie geschaltet und durch an der Deckplatte (1) und in dem Nippel (5) vorgesehene
Verbindungskanäle (22, 23) verbunden sind.
12. Elektrode nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungskanäle
auf der Oberseite der Deckplatte (1) Rohrbögen (23) sind.