[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kraftschlüssigen Verbinden von Bewehrungsstäben
im Stahlbetonbau mittels einer Schraubmuffe und Stäben mit Stabendgewinden mit teilweise
konischem Kern im Auslaufbereich, sowie auslaufendem aufgerolltem Gewinde, wobei die
Muffe mit Gewalt so auf den Stab geschraubt wird, daß eine plastische Verformung im
auslaufenden Gewindebereich eintritt.
[0002] Bei Schraubmuffenverbindungen von Bewersungsstäben im Stahlbetonbau ist es bekannt,
die bei der Gewindeherstellung verwendeten Rollen mit einem Anlauf zu versehen und
die Muffe mit konstant ausgebildetem Gewinde mit Gewalt auf das auslaufende Gewinde
der Stäbe zu drehen, um damit eine Steigerung der Tragfähigkeit der Muffenverbindung
zu erzielen. Bei den sonst üblichen Schraubverbindungen von Stäben mit nicht auslaufendem
Gewinde darf die Tragfähigkeit nur mit dem Kernquerschnitt des Stabgewindes errechnet
werden. Da der
* Kernquerschnitt naturgemäß wesentlich kleiner als der Querschnitt des vollen Stabes
ist, bedeutet dies, daß im Normalfall der gemuffte Stabquerschnitt nicht wirtschaftlich
ausgenutzt werden kann. Beim eingangs beschriebenen Verfahren weist dagegen die Stabverbindung
annähernd die gleiche Tragkraft auf wie der ungestoßene Stab. Während bei Belastung
bis zum Bruch der Stahl außerhalb des gemufften Bereichs fließt, sich dabei längt
und im gleichen Maße zusammenzieht, so daß der Stabquerschnitt immer kleiner wird,
besteht im Gewindebereich ein Verbund zwischen Stab und Muffe, der das Fließen des
Stabes unter der Muffe verhindert. Im Gewindebereich gibt es daher so lange keine
Querschnittsverkleinerung des Stabes, wie der Verbund zwischen Muffe und Stab intakt
bleibt. Versagt der Verbund im ersten Gewindegang der Muffe, setzt sich der Fließvorgang
in den Gewindebereich hinein fort, weitere Gewindegänge geraten infolge der Querkontraktion
des Stabes außer Eingriff und die Verbindung geht reißverschlußartig zu Bruch.
[0003] Die verschiedenen für Bewehrungsstäbe verwendeten Stahlsorten haben unterschiedliche.Fließeigenschaften.
Will man Stahlsorten mit ungünstigem Fließverhalten für eine Muffung verwenden, muß
dafür gesorgt werden, daß der erste Gewindegang der Muffe möglichst lange im Eingriff
bleibt und der Fließvorgang am auslaufenden Gewinde des Stabes möglichst spät beginnt.
[0004] Bei dem bekannten Verfahren werden die Stäbe vor dem Aufrollen des Gewindes an ihren
Enden mit konstantem Durchmesser geschält. Im Bereinh des auslaufenden Gewindes werden
deshalb die Gewindespitzen beim Rollvorgang nicht voll ausgebildet. Damit sind jedoch
die ersten Gewindegänge, denen eine überragende Bedeutung zukommt, nur unvollständig
im Eingriff (Fig. 2).
[0005] Die Erfindung macht es sich zur Aufgabe, den Gewindeauslauf der Stabendgewinde so
auszubilden, daß auch die kritischen ersten Gewindegänge unmittelbar am Beginn des
aufgerollten Gewindes voll mit der Muffe zum Eingriff gelangen, um so auch Stahl mit
ungünstigem Fließverhalten ohne Minderung der Tragfähigkeit verbinden zu können.
[0006] Die Aufgabe wird durch das im Anspruch 1 beschriebene Verfahren gelöst. Durch die
konische Schälung im Gewindeauslauf bleibt in diesem Bereich mehr Material stehen,
so daß beim nachfolgenden Rollvorgang auch die Gewindespitzen voll ausgebildet werden.
Der konisch aufgeweitete Durchmesser des aufgerollten Gewindes im Stabendbereich bringt
eine zusätzliche Verbesserung der Tragfähigkeit, wenn im nachfolgenden Arbeitsgang
die Muffe unter Verformung in den Gewindegängen des Auslaufbereichs aufgedreht wird.
[0007] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird ein Rollenwerkzeug zur Herstellung des
erfindungsgemäßen Stabendgewindes vorgeschlagen. Das Maß der Konizität des Außendurchmessers
des Stabendgewindes wird durch die Dehnfähigkeit der Muffe begrenzt. Im Regelfall
wird die Muffe ein konstantes Gewinde haben.
[0008] Die Tragfähigkeit der Muffenverbindung kann noch weiter verbessert werden, wenn die
Konizität der Gewindeendes weiter vergrößert und das Muffengewinde an den Enden ebenfalls
konisch ausgebildet wird. Der Gewinn an Tragfähigkeit muß bei dieser Lösung jedoch
mit einer aufwendigeren Herstellung der Muffengewinde erkauft werden.
[0009] Zweckmäßig darf bei allen Muffenausführungen das Muffengewinde nur eine um so viel
geringere Konizität besitzen, als es die Dehnfähigkeit der Muffe zuläßt, ohne aufzureißen.
[0010] Die Erfindung eröffnet vielfache Variationamöglichkeiten, die Schraubmuffenverbindung
nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten den Eigenschaften der zur Verfügung stehenden
Stahlsorten anzupassen.
[0011] Die Erfindung wird durch 5 Figuren erläutert.
[0012] Es zeigen:
Fig. 1 ein Gewinderollwerkzeug 1 für ein Gewinde mit konstantem Durchmesser 2 und
auslaufendem Gewindebereich 3,
Fig. 2 ein mit konstantem Durchmesser 4 geschältes Stabende 5, auf das mit einem Werkzeug
1 nach Fig. 1 ein Gewinde 6, 7 aufgerollt ist. Die Spitzen 8 der aufgerollten Gewindegänge
im Auslaufbereich 7 sind nicht voll ausgebildet.
Fig. 3 ein mit konischer Aufweitung im Bereich 9 des auslaufenden Gewindes geschältes
Stabende 10, auf das mit einem Werkzeug 1 nach Fig. 1 ein Gewinde 11, 12 aufgerollt
ist. Die konische Aufweitung 9 ist so bestimmt, daß die Gewindespitzen im Bereich
12 voll ausgebildet sind.
Fig. 4 ein Gewinderollwerkzeug 13 mit nach Anspruch 2 auch konisch verjüngtem Rillenaujßendurchmesser
14 im Auslaufbereich 15.
Fig. 5 ein mit konischer Aufweitung im Bereich 16 des auslaufenden Gewindes geschältes
Stabende 17, auf das mit einem Werkzeug 13 nach Fig. 4 ein Gewinde 18, 19 aufgerollt
ist. Dem verjüngten Rillenaußendurchmesser 14 des Werkzeugs 13 entspricht ein Stabgewinde
mit konisch wachsendem Außendurchmesser im Auslaufbereich 16.
1. Verfahren zum kraftschlüssigen Verbinden von Bewehrungsstäben im Stahlbetonbau
mittels einer Schraubmuffe und Stäben mit Stabendgewinden mit teilweise konischem
Kern im Auslaufbereich, sowie auslaufendem gerolltem Gewinde, wobei die Muffe mit
Gewalt so auf den Stab geschraubt wird, daß eine plastische Verformung im auslaufenden
Gewindebereich eintritt, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des Gewindeauslaufs
bei dem vor dem Aufrollen des Gewindes notwendigen Schälvorgang der Schäldurchmesser
konisch zunimmt und ein Gewinde mit gegen das Gewindeende konisch wachsendem Außendurchmesser
aufgerollt wird, wobei die Konizität des Stabendgewindes auf ein solches Maß begrenzt
ist, daß die mit konstantem Gewindeinnendurchmesser oder einem Gewinde geringerer
Konizität im Auslaufbereich als der des Stabes ausgebildete Muffe beim Aufdrehen nicht
aufreißt.
2. Gewinderollwerkzeug zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Rillenaußendurchmesser sich im Bereich des Gewindeauslaufs konisch verjüngt,
so daß damit auf dem Stab ein Gewinde mit wachsendem Außendurchmesser aufrollbar ist.