[0001] Die Erfindung betrifft eine Spaltrohrmotor-Kreiselpumpe mit Axialschubausgleich,
mit einem das Spaltrohr aufnehmenden, mindestens ein Pumpenlaufrad umschließenden
Gehäuse, einer darin in Gleitlagern drehbar und begrenzt axial verschiebbar gelagerten,
den Rotor und ein oder mehrere Pumpenlaufräder tragenden Rotorwelle, mindestens einem
im Gehäuse von der Hochdruckseite der Pumpe zum Spaltrohr-Innenraum führenden Teilstromkanal
zum Hindurchleiten eines zur Wärmeabführung und Schmierung dienenden Fördergut-Teilstromes
durch den Rotorspalt und zu den Gleitlagern, einer zwischen dem Pumpenlaufrad und
einer Gehäusezwischenwand gebildeten, mit dem Lagerspalt des pumpennahen Gleitlagers
und einem Ringspalt zwischen Pumpenlaufrad und Gehäusezwischenwand kommunizierenden
Ausgleichskammer, in der dieser zugewandten Rückwand des Pumpenlaufrades angeordneten,
dessen Niederdruckseite mit der Ausgleichskammer verbindenden Durchlaßöffnungen sowie
ggf. den Durchflußquerschnitt für den Fördergut-Teilstrom bei Axialverschiebungen
der Rotorwelle selbsttätig gegensteuernd verändernden Drosselvorrichtungen.
[0002] Bei den aus der DE-AS 12 57 581 bekannten Spaltrohrmotor-Kreiselpumpen dieser Art
efolgt der Axialschubausgleich dadurch, daß beide Seiten des Spaltrohr-Innenraumes
jeweils über die mit Nuten versehenen Spalte der Gleitlager und an diese angrenzende
radiale Ringspalte mit Räumen niedrigeren Druckes verbunden sind, wobei je nach der
axialen Stellung der Rotorwelle der Durchflußquerschnitt des einen oder des anderen
radialen Ringspalts verändert und durch die dabei erzeugte Druckdifferenz eine Rückstellung
der Rotorwelle bewirkt wird. Da der durch den Rotorspalt geleitete Teilstrom jedoch
auch der Abführung der vom Motor und von den Gleitlagern erzeugten Wärme dienen soll,
ist jede durch eine zum Axialschubausgleich erfolgende Drosselung des Teilstroms für
die Wärmeabführung von Nachteil. Darüber hinaus wird auch der Axialschubausgleich
durch die Größe des Teilstroms sowie die im Betrieb auftretenden Veränderungen des
den Teilstrom bildenden Förderguts stark beeinflußt. So treten beispielsweise mit
Veränderungen in der Zusammensetzung und/oder der Temperatur des den Teilstrom bildenden
Förderguts vielfach starke Viskositätsveränderungen ein, die bei den herkömmlichen
Konstruktionen zu unerwünschten Axialverschiebungen der Rotorwelle führen.
[0003] Bei Kreiselpumpen der hier betrachteten Art erfolgt die Einstellung der mittleren
axialen Stellung der Rotorwelle auf dem Prüfstand durch entsprechende Einstellung
der Querschnittsabmessungen der Durchlaßöffnungen im Pumpenlaufrad. Die Größe dieser
Durchlaßöffnungen kann aber während des Betriebs nicht verändert werden. Eine weitere
Schwierigkeit besteht darin, daß die Prüfstände für derartige Kreiselpumpen normalerweise
aus Kostengründen stets mit ein und demselben Fördermedium und nicht mit dem Fördergut
betrieben werden, für das die jeweilige Kreiselpumpe später im Betrieb eingesetzt
werden soll. Die dadurch bedingten Viskositätsunterschiede zwischen dem Prüfmedium
und dem im Praxisbetrieb zu fördernden Medium ergeben ebenfalls Abweichungen in der
axialen Stellung der Rotorwelle.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es nun, eine Kreiselpumpe der eingangs genannten Art zu
schaffen, die mit einfachen Mitteln eine von der Größe des durch den Spaltrohr-Innenraum
geführten Teilstrom unabhängige, auch bei laufendem Betrieb durchführbare Regelung
des Axialschubausgleichs gestattet.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Kreiselpumpe der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gekennzeichnet, daß der Hochdruckraum . mit der Ausgleichskammer durch einen
Einlaßkanal mit relativ zum Lagerspalt des pumpennahen Gleitlagers und zum Ringspalt
zwischen dem Pumpenlaufrad und der Gehäusezwischenwand größerem Strömungsquerschnitt
verbunden ist und der Einlaßkanal eine auch im Betrieb verstellbare Durchfluß-Regelvorrichtung
zur Regelung des Druckes in der Ausgleichskammer aufweist.
[0006] Auf diese Weise wird mit geringem Aufwand eine auch bei laufender Kreiselpumpe einfache
Verstellbarkeit der axialen Stellung der Rotorwelle ermöglicht. Dadurch kann die Kreiselpumpe
rasch und einfach sowohl Veränderungen in der Zusammensetzung und/oder den physikalischen
Daten (Temperatur, Viskosität, etc.) des Förderguts angepaßt und jede unerwünschte
Axialbelastung der Lager vermieden werden, was die Betriebssicherheit und die Lebensdauer
erhöht.
[0007] Vorteilhafte weitere Ausgestaltungen der Kreiselpumpe sind in den Unteransprüchen
beschrieben. Besonders vorteilhaft ist, die axiale Stellung der Rotorwelle durch eine
entsprechende Stellungs-Anzeigevorrichtung zu erfassen und eine durch deren Signale
automatisch betätigte Verstellvorrichtung für die Durchfluß-Regelvorrichtung vorzusehen.
Auf diese Weise kann die axiale Stellung der Rotorwelle ohne Bedienungsaufwand optimal
gehalten werden.
[0008] Im folgenden wird eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kreiselpumpe
unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen weiter erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Kreiselpumpe und
Fig.·2 einen vergrößerten Längsschnitt durch einen Teil der Kreiselpumpe gemäß Fig.
1.
[0009] Die in den Figuren dargestellte Spaltrohrmotor-Kreiselpumpe
1 besitzt ein den Spaltrohrmotor und das Pumpenlaufrad 19 umschließendes Gehäuse 2,
welches das darin dicht eingebaute Spaltrohr 6 und den dieses umgebenden Stator 7
des Spaltrohrmotors enthält. Im Inneren des Gehäuses 2 ist eine den Rotor 14 des Spaltrohrmotors
tragende Rotorwelle 13 in einem pumpennahen Gleitlager 9 und einem pumpenfernen Gleitlager
11 drehbar und begrenzt axial verschiebbar gelagert. Das pumpennahe Gleitlager 9 ist
in einer Gehäusezwischenwand 5 angeordnet. Die mit einem durchgehenden Rückführkanal
17 versehene hohle Rotorwelle 13 ist mit dem Pumpenlaufrad 19 drehfest verbunden.
Wenn das Pumpenlaufrad 19 über den auf der Rotorwelle 13 sitzenden Rotor 14 von dem
in der Vicklung des Stators 7 fließenden Strom in schnelle Umdrehung versetzt wird,
saugt das Pumpenlaufrad 19 aus dem Niederdruckraum 3 das Fördergut an, das durch Einwirkung
der Zentrifugalkraft in den das Pumpenlaufrad 19 umgebenden Hochdruckraum 4 gefördert
wird und aus diesem abströmt. Der Hochdruckraum 4 ist vom Niederdruckraum 3 durch
einen Ringspalt 29 getrennt.
[0010] Vom Hochdruckraum 4 führt ein Teilstromkanal 16 durch die Gehäusezwischenwand 5 zum
Spaltrohr-Innenraum 8. Der durch den Teilstromkanal 16 zuströmende Fördergut-Teilstrom
fließt durch den Rotorspalt 15 zwischen der Außenfläche des Rotors 14 und dem Spaltrohr
6 hindurch und wird außerdem dem Lagerspalt 10 des pumpennahen Gleitlagers 9 und dem
Lagerspalt 12 des pumpenfernen Gleitlagers 11 zugeführt. Die Abführung der Hauptmenge
des Teilstroms erfolgt über einen zwischen dem pumpenfernen Ende der Rotorwelle 13
und einem diese in geringem Abstand umschließenden Kragen des Gehäuses gebildeten
Drosselspalt 28, dessen Querschnitt je nach der axialen Stellung der Rotorwelle 13
größer oder kleiner ist. Nach dem Passieren des Drosselspalts 28 strömt der Teilstrom
durch den Rückführkanal 17 in der Rotorwelle 13 zum Niederdruckraum 3 zurück.
[0011] Zwischen der Gehäusezwischenwand 5 und der dieser zugewandten Rückseite des Pumpenlaufrades
19 ist eine Ausgleichskammer 18 vorgesehen, die einerseits mit dem Lagerspalt 10 des
pumpennahen Gleitlagers 9 kommuniziert und andererseits vom Hochdruckraum 4 durch
einen axialen Ringspalt 21 und einen daran anschließenden radialen Ringspalt getrennt
ist. Die Ausgleichskammer 18 ist ferner durch in der Rückwand des Pumpenlaufrades
19 angeordnete Durchlaßöffnungen 20 mit der Niederdruckseite verbunden.
[0012] Erfindungsgemäß ist ferner in der Gehäusezwischenwand 5 ein Einlaßkanal 22 vorgesehen,
der bei der dargestellten Ausführungsform vom Spaltrohr-Innenraum 8 ausgeht und zur
Ausgleichskammer 18 führt. Im Einlaßkanal 22 ist eine Durchfluß-Regelvorrichtung 23
vorgesehen, die bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform durch eine von außen
zu betätigende Stellvorrichtung 25 verstellt werden kann, um die Durchflußmenge durch
den Einlaßkanal 22 zu regulieren.
[0013] Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform wird die Stellvorrichtung 25 durch
die Signale einer die axiale Stellung der Rotorwelle 13 erfassenden Stellungs-Anzeigevorrichtung
24 betätigt, die auf einem aus dem Gehäuse 2 druckdicht herausragenden Rohr angeordnet
ist, in welchem sich ein Fortsatz der Rotorwelle 13 axial verschieben kann.
[0014] Im Betrieb wird ein aus dem Hochdruckraum über den Teilstromkanal 16 abgezweigter
Teilstrom in den Spaltrohr-Innenraum eingeführt. Der Teilatrom wird einerseits durch
den Rotorspalt 15 und zu den Lagerspalten 10 und 12 der Gleitlager geleitet, um einerseits
die dort erzeugte Wärme abzuführen und andererseits schmierend zu wirken. Der am pumpenfernen
Ende der Rotorwelle 13 durch den Drosselspalt 28 und den Rückführkanal 17 abströmende
Teilstrom erzeugt einen die Rotorwelle 13 in Richtung zum Niederdruckraum 3 beaufschlagenden
Flüssigkeitsdruck. Die durch den Lagerspalt 10 des pumpennahen Gleitlagers 9 austretende
Teilmenge des Förderguts gelangt in die Ausgleichskammer 18 und von dieser über die
Durchlaßöffnungen 20 zurück ins Pumpenlaufrad 19. Daneben strömt aber ein über die
Durchfluß-Regelvorrichtung 23 regulierbarer Teilstrom vom Spaltrohr-Innenraum 8 über
den Einlaßkanal 22 zur Ausgleichskammer 18. Da der Strömungsquerschnitt des Einlaßkanals
22 größer ist, als der Strömungsquerschnitt des Lagerspalts 10 des pumpennahen Gleitlagers
9 und des Ringspalts 21, kann der Druck in der Ausgleichskammer 18 und damit die auf
die in der Ausgleichskammer 18 liegenden Flächen des Pumpenlaufrades 19 ausgeübte
Schubkraft durch Betätigung der Durchfluß-Regelvorrichtung 23 zweckentsprechend eingestellt
werden, ohne daß dadurch die Größe des durch den Rotorepalt 15 fließenden Teilstromes
wesentlich verändert wird. Wenn die Durchfluß-Regelvorrichtung 23 geschlossen ist,
fließt der Ausgleichskammer 18 nur die durch den Lagerspalt 10 des pumpennahen Gleitlagers
9 und den Ringspalt 21 hindurchtretende Fördergutmenge zu. Wenn die Durchfluß-Regelvorrichtung
23 vollständig geöffnet ist, strömt der Ausgleichskammer 18 Fördergut zu entsprechend
der Summe der Strömungsquerschnitte des Einlaßkanals 22, des Lagerspalts 10 des pumpennahen
Gleitlagers 9 und des Ringspaltes 21. Durch entsprechende Betätigung der Durchfluß-Regelvorrichtung
23 kann der Druck in der Ausgleichskammer 18 innerhalb weiter Grenzen variiert werden,
wodurch die axiale Stellung der Rotorwelle 13 jeweils in der gewünschten Weise verändert
und den Betriebsbedingungen optimal angepaßt werden kann.
[0015] Die vorstehend an Hand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels erläuterte Kreiselpumpe
kann vom Fachmann je nach den Anforderungen des Einzelfalles in verschiedener Weise
zweckentsprechend abgewandelt werden, solange dabei die auch im Betrieb von außen
regelbare Zuführung von Fördergut zu einer die axiale Stellung der Rotorwelle beeinflussenden
Ausgleichskammer ohne wesentliche Veränderung des durch den Rotorspalt fließenden
Teilstromes erzielt wird.
1) Spaltrohrmotor-Kreiselpumpe mit Axialschubausgleich, mit einem das Spaltrohr aufnehmenden,
mindestens ein Pumpenlaufrad umschließenden Gehäuse, einer darin in Gleitlagern drehbar
und begrenzt axial verschiebbar gelagerten, den Rotor und ein oder mehrere Pumpenlaufräder
tragenden Rotorwelle, mindestens einem im Gehäuse von der Hochdruckseite der Pumpe
zum Spaltrohr-Innenraum führenden Teilstromkanal zum Hindurchleiten eines zur Wärmeabführung
und Schmierung dienenden Fördergut-Teilstromes durch den Rotorspalt und zu den Gleitlagern,
einer zwischen dem Pumpenlaufrad und einer Gehäusezwischenwand gebildeten, mit dem
Lagerspalt des pumpennahen Gleitlagers und einem Ringspalt zwischen Pumpenlaufrad
und Gehäusezwischenwand kommunizierenden Ausgleichskammer, in der dieser zugewandten
Rückwand des Pumpenlaufrades angeordneten, dessen Niederdruckseite mit der Ausgleichskammer
verbindenden Durchlaßöffnungen sowie ggf.den Durchflußquerschnitt für den Fördergut-Teilstrom
bei Axialverschiebungen der Rotorwelle selbsttätig gegensteuernd verändernden Vorrichtungen,
dadurch gekennzeichnet, daß:
a) der Hoohdruckraum (4) mit der Ausgleichskammer (18) durch einen Einlaßkanal (22)
mit relativ zum Lagerspalt (10) des pumpennahen Gleitlagers (9) und zum Ringspalt
(21) zwischen dem Pumpenlaufrad (20) und der Gehäusezwischenwand (5) größerem Strömungsquerschnitt
verbunden ist und
b) der Einlaßkanal (22) eine auch im Betrieb verstellbare Durchfluß-Regelvorrichtung
(23) zur Regelung des Druckes in der Ausgleichskammer (18) aufweist.
2) Kreiselpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgleichskammer
(18) mit dem Hochdruckraum (4) über einen axialen Ringspalt (21) und mindestens einen
an diesen anschließenden radialen Ringspalt kommuniziert.
3) Kreiselpumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Einlaßkanal
(22) hochdruckseitig vom Teilstromkanal (16) oder dem Spaltrohr-Innenraum (8) abzweigt.
4) Kreiselpumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Einlaßkanal
(22) hochdruckseitig zwischen dem die Ausgleichskammer (18) vom Hochdruckraum (4)
trennenden Ringspalt (21) und dem den Hochdruckraum (4) vom Niederdruckraum (3) trennenden
Ringspalt (29) mündet.
5) Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine
durch Signale einer die axiale Stellung der Rotorwelle (13) erfassenden Stellungs-Anzeigevorrichtung
(24) betätigte Stellvorrichtung für die Durchfluß-Regelvorrichtung (23) vorgesehen
ist.