(19)
(11) EP 0 078 409 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.05.1983  Patentblatt  1983/19

(21) Anmeldenummer: 82109172.5

(22) Anmeldetag:  05.10.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E04F 13/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB LI LU NL SE

(30) Priorität: 29.10.1981 DE 3142867

(71) Anmelder: Correcta GmbH
D-34526 Bad Wildungen (DE)

(72) Erfinder:
  • Diehl, Hermann, Dipl.-Ing.
    D-6800 Mannheim 31 (DE)

(74) Vertreter: Müller, Heinz-Gerd (DE) et al
In der Schlade 18
D-51467 Bergisch-Gladbach
D-51467 Bergisch-Gladbach (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Gedämmte Aussenwandplatte


    (57) Eine Wärmedämmplatte für Außenwände ist mit einer dünnen Putzschicht aus zementgebundenen Zuschlagstoffen, die überwiegend aus Dämmstoff bestehen, versehen, wobei zur Erzielung der notwendigen Festigkeit dieser Schicht ein gegen Korrosion geschütztes Glasgelege eingebaut ist.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine gedämmte Außenwandplatte, bestehend aus einer Dämmplatte, die mit einer Putzschicht versehen ist, welche sich aus körnigen und/oder pulverigen Isolierstoffen, einem Glasfasergelege und einem Zementbinder, der mit Kunststoffdispersion versetztem Wasser angemacht wurde, zusammensetzt.

    [0002] Bekannt sind Außenwand-Dämmsysteme mit Kunststoffschäumen, die durchgehend mit Dispersionsputzen oder mineralischen Putzen versehen sind. Infolge temperaturbedingter Bewegungen kommt es vor allem im Bereich über den Fugen der Dämmelemente leicht zu Überbelastungen, was dann eine Rissebildung zur Folge hat. Deshalb können diese Systeme einwandfrei nur von Handwerksfirmen ausgeführt werden, welche in der Lage sind, die besonderen Verarbeitungsrichtlinien der Hersteller in die Tat umzusetzen. Von Nachteil ist also, daß derartige Systeme nicht von Do-it-yourselfern angewendet werden können.

    [0003] Bekannt sind auch vorgefertigte Innenwandverkleidungen, bei denen auf einer Polystyrolschaumplatte ein Feinputz aus Zement PZ 35 F Polystyrolschaummehl und mittig angeordnetem Glasgelege aufgebracht ist, der mit einem durch Kunststoffdispersion (Feststoffgehalt bis zu 4 %) versetztem Wasser angemacht ist. Derartige Innenwandverkleidungen haben sich bei wettergeschützten Wänden bewährt. Beim Einbau an der Außenwand wirkt dagegen zusätzlich Regen und Frost ein, der zu einer Instabilität der Glasfasern infolge der Reaktion mit dem anwesenden Zement führt. Die Gebrauchstüchtigkeit, insbesondere die Festigkeit und Verzugsfreiheit, ist auf Dauer nicht aufrechtzuerhalten. Dieser Nachteil wird auch durch eine bei der Verarbeitung von Glasfasern übliche Beschichtung mit einem Kunststoffilm nicht beseitigt.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine sichtbare, dämmende Verkleidung für eine dem Wind und Wetter ausgesetzte Außenwand zu finden, welche auch von einzelnen Nicht-Fachleuten einwandfrei und mit geringem Baustellenaufwand angebracht werden kann, sowie neben einer festlegbaren Wärmedämmung ausreichende machanische Festigkeit und Beständigkeit besitzt.

    [0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Glasfasergelege mit mindestens einer hydrolytisch stabilen, wasserunlöslichen Polymerschicht von 10 bis 35 Gew. %, insbesondere 15 bis 25 Gew. %, des Polymers,bezogen auf die Glasfaser,überzogen ist.

    [0006] Durch die hydrolytisch stabile, wasserunlösliche Polymerschicht über der Glasfaser wird die Außenwandplatte trotz evtl. poriger Putzschicht überraschenderweiseunempfindlich gegen von außen einwirkende Feuchtigkeit, denn das Glasgelege kann wegen der aufgebrachten dichten Schutzschicht nicht mehr durch den Zement angegriffen werden, so daß die ursprünglichen Materialeigenschaften erhalten bleiben. Weiter hat sich gezeigt,daß trotz der verhältnismäßig dicken Ummantelung mit Polymeren die Kraftübertragung zwischen Putz und Glaserfasern ohne zusätzliche Haftvermittler, wie z.B. funktionelle Alkoxysilane, sehr innig ist, so daß die Außenwandplatte eine hohe Festigkeit besitzt. Dadurch wird eine Rißgefahr bei Temperaturspannungen weitgehend vermieden. Auch wird durch den sicheren Verbund die Empfindlichkeit bei der Handhabung bzw. bei der Anbringung und bei der Nutzung herabgesetzt. Darüber hinaus bleibt auch die Planizität der Außenwandplatte erhalten, was eine saubere Arbeit erleichtert, so daß die Außenwandplatte auch für den Eigenbau eingesetzt werden kann.

    [0007] Die Kunststoffbeschichtung kann auf verschiedene Weise auf die Glasfasern aufgebracht werden. Beispielsweise können die Glasfasern als Glasfaserbündel der gewünschten Anzahl von Einzelfilamenten mit Faserdurchmesser im Bereich von ca. 5 bis 40 /um durch eine Lösung, Dispersion oder Schmelze des Kunststoffs hindurchgezogen oder mit der Kunststoff-Schmelze mit Hilfe eines Extruders in einem speziellen Düsenkopf ummantelt werden.

    [0008] Als Polymerüberzüge eignen sich Polymerisate aus Doppelbindungen enthaltenden Verbindungen, wie z.B. Ethylen, Propylen, Butadien, Styrol, Vinylester, Acryl- und Methacrylsäureester, wobei auch Copolymere aus zwei oder mehreren Monomerverbindungen eingeschlossen sind. Daneben kommen als Polymerüberzüge Polyurethane, Epoxidharze und Polysiloxane in Frage. Besonders bevorzugt wird Polyvinylacetat.

    [0009] Als Dämmplatten können u. a. PUR-Hartschaum, Polystyrol-Hartschaum, Glasschaum und Dämmplatten aus mineralischen oder organischen Bestandteilen verwendet werden, während als Zuschlagstoffe für die Putzschicht Isolierstoffe aus vorher genannten Werkstoffen mit einem Durchmesser von O bis 2 mm eingesetzt werden. Weiter ist auch ein geringer Zusatz an Putzsand, insbesondere Quarzsand, möglich. Auch Farbzusätze sind denkbar.

    [0010] Weiter kann eine Verringerung des Feuchtigkeitsangriffes durch Schutz- bzw. Farbanstriche erfolgen, was insbesondere bei dünnen Putzschichten (d> 5 mm) Vorteile bringt.


    Ansprüche

    Gedämmte Außenwandplatte, bestehend aus einer Dämmplatte, die mit einer Putzschicht versehen ist, welche sich aus körnigen und/oder pulverigen Isolierstoffen, einem Glasfasergelege und einem Zementbinder, der mit Kunststoffdispersion versetztem Wasser angemacht wurde, zusammensetzt, dadurch gekennzeichnet, daß das Glasfasergelege mit mindestens einer hydrolytisch stabilen, wasserunlöslichen Polymerschicht von 10 bis 35 Gew. %, insbesondere 15 bis 25 Gew. %, des Polymers, bezogen auf die Glasfaser, überzogen ist.
     





    Recherchenbericht