[0001] Die Erfindung betrifft eine Empfangseinrichtung der im Oberbegriff des Anspruches
1 angegebenen Art.
[0002] Mit einer derartigen Empfangseinrichtung können Rundfunk- und Fernsehprogramme empfangen
werden, die von einem ortsfesten Rundfunksatelliten abgestrahlt werden. Die Empfangsantenne
ist hierzu auf den Satelliten ausgerichtet. Einem Rundfunksatelliten ist ein bestimmtes
Versorgungsgebiet zugewiesen. Insbesondere in Randgebieten derartiger Versorgungsgebiete
überschneiden sich mehrere Versorgungsgebiete, so daß dort von einer eingangs angegebenen
Empfangseinrichtung auch Sendungen eines oder mehrerer anderer Satelliten empfangen
werden können. Diese Satelliten können außer anderen Übertragungskanälen auch andere
Orbitstellungen und eine andere Polarisation der abgestrahlten Wellen zur Übertragung
ihrer Programme aufweisen. Will ein Benutzer einer eingangs angegebenen Empfangseinrichtung
in einem Gebiet, das auch im Versorgungsbereich anderer Satelliten mit anderer Polarisation
und/ oder Orbitstellung liegt das Programm dieser Satelliten empfangen, ist es erforderlich,
daß die Polarisation und/oder die Einstellung der Empfangsantenne umschaltbar ist.
[0003] Eine eingangs angegebene Empfangseinrichtung ist beispielsweise aus der Druckschrift
"Die Brücke zum Kunden" Nr. 88, Ausgabe 2/1981 der Fa. Hirschmann, Seite 3 bis 9 bekannt.
Bei dieser bekannten Empfangseinrichtung ist an die Parabolantenne eine mit Außenbaugruppe
bezeichnete antennenseitige Schaltungseinrichtung angeschlossen, die in einer Ausbaustufe
auf den Empfang linksdrehender oder rechtsdrehender zirkularpolarisierter Wellen umschaltbar
ist. Die über eine koaxiale Antennenleitung an die antennenseitige Schaltungseinrichtung
der bekannten Empfangseinrichtung angeschlossene Empfängereinrichtung besteht aus
einer Innenbaugruppe für Einzelanlagen mit einem durchstimmbaren Frequenzumsetzer
und mit einem Frequenzdemodulator und aus einem Fernsehempfangsgerät. Am Tuner des
Frequenzumsetzers ist der gewünschte Empfangskanal des Satellitenrundfunks einstellbar.
[0004] Aus der Zeitschrift "Neues von Rohde & Schwarz" Nr. 74, Juli 1976, Seite 15 bis 17
sind Antennen zum Empfang rechts- oder linksdrehender zirkularpolarisierter Wellen
bekannt, die je nach Drehsinn der Wellen zwei Antennenhälften mittels einer Relaiseinheit
parallel oder antiparallel schalten. Ein vieladriges Steuerkabel verbindet die Relaiseinheit
der Antenne mit einem Bediengerät.
[0005] Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, bei einer Empfangseinrichtung
der eingangs angegebenen Art die Steuerbefehle für Umschaltungen in der antennenseitigen
Schaltungseinrichtung oder an der Antenne ohne zusätzliche Steuerleitungen von der
Empfängereinrichtung an die antennenseitige Schaltungseinrichtung zu übertragen.
[0006] Die Aufgabe wird nach der Erfindung durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches
1 in vorteilhafter Weise gelöst. Mit der Erfindung ist insbesondere der Vorteil verbunden,
daß neben der Antennenleitung keine weiteren Leitungen, insbesondere Steuerleitungen
zwischen der antennenseitigen Schaltungseinrichtung und der Empfängereinrichtung verlegt
werden müssen. Dadurch werden insbesondere bei einer Gebäudeinstallation zusätzliche
Installationsarbeiten eingespart und zusätzliche Störquellen für die Empfangseinrichtung
vermieden.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0008] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines vorteilhaften Ausführungsbeispiels, das
in der Zeichnung schematisch in einem Blockschaltbild dargestellt ist, näher erläutert.
[0009] Die in der einzigen Figur der Zeichnung dargestellte Satellitenfunk-Empfangseinrichtung
enthält eine Parabolantenne 1, die über zwei kurze Leitungen 2 und 3 an den Eingang
eines Polarisationswandlers 4 einer antennenseitigen Schaltungseinrichtung 5 angeschlossen
ist. Die antennenseitige Schaltungseinrichtung kann ein integraler Bestandteil der
Parabolantenne sein oder ist - wie im dargestellten Ausführungsbeispiel - in unmittelbarer
Nähe der Parabolantenne angeordnet und anthält im Anschluß an den Polarisationswandler
einen Frequenzumsetzer 6, der die von der Parabolantenne empfangene Frequenz nach
einer Signalverstärkung in eine auf einem Koaxialkabel übertragbare Frequenz im Frequenzbereich
von 1 GHz umsetzt. Den Ausgang 7 der antennenseitigen Schaltungseinrichtung 5 verbindet
eine koaxiale Antennenleitung 8 mit dem Eingang 9 einer Empfängereinrichtung 1
0, die im wesentlichen einen abstimmbaren Frequenzumsetzer 11, einen Frequenzdemodulator
12 und ein an den Ausgang des Frequenzdemodulators angeschlossenes Wiedergabegerät
13 für Bild- und/oder Tonwiedergabe enthält.
[0010] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Parabolantenne 1 für den Empfang
zirkular rechtsdrehender und zirkular linksdrehender Wellen ausgebildet, von denen
die Signale ersterer Wellen über die Leitung 2 und die Signale letzterer Wellen über
die Leitung 3 an den Eingang des Polarisationswandlers 4 gelangen. Der Polarisationswandler
enthält eine Polarisationsweiche, die von einem Polarisationsschalter-14 entsprechend
den Steuerbefehlen an seinen Steuereingängen 15 und 16 umgeschaltet wird und entweder
den einen Antennenausgang über die Leitung 2 oder den anderen Antennenausgang über
die Leitung 3 mit dem Eingang des Frequenzumsetzers 6 verbindet.
[0011] Außerdem ist die Parabolantenne 1 in dem dargestellten Ausführungsbeispiel mittels
eines Antennengetriebes 17 entsprechend den Steuerbefehlen an seinen Steuereingängen
18 und 19 auf zwei Empfangsstellungen einstellbar.
[0012] Die Empfangseinstellung der Parabolantenne 1 und der Schaltzustand der antennenseitigen
Schaltungseinrichtung 5 ist abhängig vom Empfangskanal, der an einer Kanalwahlvorrichtung
2o des abstimmbaren Frequenzumsetzers 11 der Empfängereinrichtung 1o eingestellt ist.
Dementsprechend erzeugt die Kanalwahlvorrichtung Steuerbefehle für die Einstellung
der Parabolantenne und der antennenseitigen Schaltungseinrichtung. Diese Steuerbefehle
werden von der Empfängereinrichtung 1o über die Antennenleitung 8 an die antennenseitige
Schaltungseinrichtung 5 übertragen. Dazu ist an den Eingang 9 der Empfängereinrichtung
eine Einkoppelanordnung 21 angeschlossen, die die über Steuerleitungen 22 von der
Kanalwahlvorrichtung 2o erzeugten Steuerbefehle in ein kurzes Impulstelegramm umsetzt
und dieses in die Antennenleitung 8 einkoppelt. Die antennenseitige Schaltungseinrichtung
5 enthält eine Auskoppelanordnung 23, die an deren Ausgang 7 angeschlossen ist und
die die Impulstelegramme empfängt, erkennt und in Steuerbefehle an ihren Ausgängen
24 bis 27 umwandelt. Diese Steuerbefehle gelangen an die Steuereingänge 15, 16 und
18, 19 des Polarisationsschalters 14 und des Antennengetriebes 17 und lösen die zu
dem an der Kanalwahlvorrichtung eingestellten Kanal zugehörigen antennenseitigen Einstellungen
aus.
[0013] Die Impulstelegramme sind so kurz bemessen, daß die Unterbrechung der normalen Bild-
und/oder Tonübertragung, die sie auf der Antennenleitung hervorrufen, vom Benutzer
der Empfangseinrichtung nicht oder kaum bemerkt wird.
1: Empfangseinrichtung zum Empfang von Satellitenrundfunk
- mit wenigstens einer in ihrer Polarität umschaltbaren Antenne,
- ferner mit einer antennseitig angeordneten Schaltungseinrichtung, die einen Antennenumschalter
und/oder einen Polarisationswandler und einen Frequenzumsetzer enthält,
- und mit einer Empfänger- und Bild- und/oder Tonwiedergabeeinrichtung, die durch
eine Antennenleitung mit dem Ausgang der antennenseitigen Schaltungseinrichtung verbunden
ist und die auf verschiedene von der Antenne empfangbare Kanäle abstimmbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
- daß die Antennenleitung (8) gleichzeitig die Steuerleitung für die mit der Abstimmung
in der Abstimmvorrichtung (2o) der Empfängereinrichtung (10) erzeugten Steuerbefehle zur Wahl der zugehörigen Betriebszustände der Antenne (1)
und/oder der antennenseitigen Schaltungseinrichtung (5) ist,
- daß der Eingang (9) der Empfängereinrichtung eine Einkoppelanordnung (21) aufweist,
die die Steuerbefehle in die Antennenleitung einkoppelt,
- und daß der Ausgang (7) der antennenseitigen Schaltungseinrichtung eine Auskoppelanordnung
(23) aufweist, die die auf der Antennenleitung befindlichen Steuerbefehle erkennt,
auskoppelt und in Schaltbefehle umsetzt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerbefehle auf
der Antennenleitung (8) kurze Impulszüge sind, deren Dauer die normale Bild-und/oder
Tonübertragung auf der Antennenleitung kaum merkbar unterbricht.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die antennenseitige
Schaltungseinrichtung (5) einen Steuerbefehlspeicher (28) enthält.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerbefehle einer
von der Übertragungsfrequenz des Ausgangs (7) der antennenseitigen Schaltungseinrichtung
(5) wesentlich abweichenden und von der Empfängereinrichtung (10) nicht empfangbaren Frequenz aufmoduliert sind.