[0001] Die Erfindung betrifft eine Pumpvorrichtung zum gleichzeitigen Zuführen von zumindest
zwei Zerstäubungsflüssigkeiten im wählbaren Mengenverhältnis zu einer Spritzvorrichtung,
bestehend aus einem pneumatisch oder hydraulisch betätigten Antriebszylinder und davon
über einen verstellbaren Waagebalken angetriebenen Pumpen, deren jede saugseitig mit
einer Zuführung für eine der Zerstäubungsflüssigkeitskomponenten und druckseitig mit
der Spritzvorrichtung verbunden ist.
[0002] Derartige Vorrichtungen sind im allgemeinen so ausgebildet, daß ein pneumatisch betriebener,
selbstoszillierender Antriebszylinder, der entweder eine mechanisch-pneumatische oder
eine vollpneumatische Umsteuereinrichtung aufweist, einen Waagebalken entsprechend
seiner Bewegung antreibt. Der Waagebalken ist in einem verstellbaren Nullpunkt gelagert,
wobei die Nullpunktverstellung durch eine Gewindespindel oder dergleichen erfolgt.
Die Förderpumpe für eine der beiden Zerstäubungsflüssigkeitskomponenten ist auf der
einen Seite des Nullpunkts angeordnet, meist in Achsverlängerung zum antreibenden
Antriebszylinder, während die zweite Pumpe entweder mit Abstand am selben Waagebalkenarm
oder am Ende des anderen Waagebalkenarmes befestigt ist. Das Mengenverhältnis der
beiden Komponenten zueinander wird dabei im ersteren Fall durch Ändern des Abstandes
der Befestigungsstellen der beiden Pumpen, im zweiten Fall durch Verstellen des Waagebalken-Nullpunkts
bestimmt.
[0003] Ein Nachteil dieser bekannten Pumpvorrichtungen besteht darin, daß bei Leerlauf einer
der beiden Pumpen, etwa dadurch, daß das Gebinde einer Komponenten leergesaugt worden
ist oder daß auf der Saugseite die Ansaugung der Pumpe beispielsweise durch Undichtheiten
im Saugsystem gestört bzw. unterbrochen ist, die andere, ungestörte Pumpe ungehindert
weiterarbeitet, mit der Folge, daß die Bedienungsperson meist nicht erkennt, daß nur
noch eine der beiden Komponenten der Spritzvorrichtung zugeführt wird.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, die Pumpvorrichtungen der eingangs
erwähnten Art in der Weise zu verbessern, daß eine Störung in einer der beiden Spritzflüssigkeitspumpen
den Gesamtbetrieb der Pumpvorrichtung derart beeinflußt, daß die Störung sofort erkennbar
ist oder zu einer selbsttätigen Abschaltung führt. Die Lösung dieser Aufgabe ist im
Hauptanspruch gekennzeichnet. Gemäß der Erfindung wird also die bei Störung der einen
Pumpe erfolgende Druckerniedrigung am Auslaß dieser Pumpe oder aber die sich dabei
ergebende Druckerhöhung am Auslaß der anderen Pumpe dazu benutzt, ein Bypass-Ventil
zu betätigen, das dann einen Bypass zur Saugseite der zugeordneten Pumpe öffnet, mit
der Folge, daß sich der Spritzdruck für die Bedienungsperson deutlich sichtbar verändert
oder aber die Vorrichtung unter Nutzung der Druckänderung als Schaltsignal automatisch
abgeschaltet wird.
[0005] Nach einer ersten, im Anspruch 2 gekennzeichneten Weiterbildung der Erfindung werden
die Bypass-Ventile als überdruckventile ausgebildet. Hier wird also die bei Leerlauf
der einen Pumpe erfolgende Druckerhöhung in der anderen Pumpe dazu benutzt, das der
ungestörten Pumpe zugeordnete überdruckventil zu betätigen, das dann einen Bypass
zur Saugseite dieser Pumpe öffnet, mit der Folge, daß keine der beiden Pumpen mehr
ungestört arbeitet, der Spritzdruck also deutlich sichtbar abfällt bzw. Schwankungen
unterworfen ist.
[0006] Nach einer im Anspruch 9 gekennzeichneten Weiterbildung der Erfindung werden die
Bypass-Ventile so ausgebildet, daß sie dann, wenn der Flüssigkeitsdruck einen vorgegebenen
Mindestdruck unterschreitet, den Bypass öffnen. Hier wird also bei Störung der einen
Pumpe, etwa einem teilweisen Leerlauf, der Bypass zur Saugseite der gestörten Pumpe
geöffnet, mit der Folge, daß diese völlig leerläuft, was im allgemeinen von der die
Spritzvorrichtung bedienenden Person bemerkt wird. Insbesondere aber ist diese Weiterbildung
der Erfindung für eine automatische Abschaltung der Vorrichtung bestimmt, in welchem
Fall durch das öffnen des Bypass-Ventils der gestörten Pumpe ein damit mechanisch
gekoppeltes, in einer Druckmittel-Steuerleitung sitzendes Stößelventil geschlossen
wird, wobei dann die Unterbrechung der Druckmittel-Steuerleitung zu einer Abschaltung
der Vorrichtung führt. Während also bei der zuerst genannten Weiterbildung der Erfindung
bei Störung der einen Pumpe das Bypass-Ventil der anderen Pumpe reagiert, erfolgt
bei der ebengenannten Weiterbildung eine Reaktion des Bypass-Ventils der gestörten
Pumpe selbst.
[0007] Um den Ansprechbereich der überdruckventile zu erweitern, kann nach einer weiteren
Weiterbildung der Erfindung jeder Pumpe ein eigener Antriebszylinder zugeordnet werden,
wobei die beiden Antriebszylinder miteinander im Gegentakt verbunden sind. Damit wird
erreicht, daß bei dem erwähnten Fall des Leerlaufs einer der beiden Pumpen der Druck
der anderen Pumpe wesentlich höher ansteigt als bei Verwendung nur eines einzigen
Antriebszylinders, was die Einstellung und Auslegung der überdruckventile wesentlich
erleichtert. Darüberhinaus aber verbessert diese Zuordnung eines Antriebszylinders
für jede Pumpe auch den Normalbetrieb der Pumpvorrichtung, weil damit das Druckübersetzungsverhältnis
zwischen Antriebszylinder und Pumpe auch bei Verstellung des Waagebalken-Nullpunkts,
also bei Änderung das Komponenten-Mischungsverhältnisses, zwischen Antriebszylinder
und Pumpe im wesentlichen gleich bleibt. Schließlich ist auch das vorgegebene Druckübersetzunssverhältnis
zwischen Antriebszylinder und Pumpe bei Verwendung von zwei Antriebszylindern günstiger.
[0008] Auf der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 schematisch eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Pumpvorrichtung,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch ein bei der Vorrichtung von Fig. 1 verwendetes überdruckventil,
Fig. 3 schematisch eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Pumpvorrichtung,
Fig. 4 im Längsschnitt ein bei der Vorrichtung nach Fig. 3 verwendetes Überdruckventil,
Fig. 5 schematisch eine dritte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Pumpvorrichtung,
Fig. 6 einen Längsschnitt durch die bei der Vorrichtung von Fig. 5 verwendete Überdruck-Ventilanordnung,
Fig. 7 eine Abwandlungsform der überdruck-Ventilanordnung von Fig. 6,
Fig. 8 im Längsschnitt ein bei der Pumpvorrichtung nach Fig. 1 oder 3 verwendbares
überdruckventil,
Fig. 9 schematisch eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Pumpvorrichtung,
und
Fig. 10 im Längsschnitt ein bei der Vorrichtung nach Fig. 9 verwendetes Bypass-Ventil
mit angekoppeltem Stößelventil.
[0009] Bei der Pumpvorrichtung nach Fig. 1 wird bei 10 Druckluft zugeführt, deren Druck
durch das Reduzierventil 11 reduziert wird. Mit 12 ist ein Manometer und mit 13 ein
Druckmittel- Hauptventil bezeichnet. Die Druckluftleitung mündet dann in einen selbstoszillierenden,
einen Druckluftmotor darstellenden Antriebszylinder 14, der eine mechanisch-pneumatische
oder eine vollpneumatische Umsteuereinrichtung 14c (nicht gezeichnet) aufweist. Der
Kolben des Antriebszylinders 14 ist mit 14a, dessen Kolbenstange mit 14b bezeichnet.
Von den beiden Zylinderräumen des Antriebszylinders 14 gehen Druckluftleitungen 15
und 16 ab, die zu den beiden Zylinderräumen eines zweiten Antriebszylinders 17 führen,
dessen Kolben mit 17a und dessen Kolbenstange mit 17b bezeichnet ist. Ein Waagebalken
18 ist am Punkt 19 mit der Kolbenstange 14b und am Punkt 20 mit der Kolbenstange 17b
verbunden, wobei der Mittelpunkt des Waagebalkens 18 mit 21 bezeichnet ist; der Balkenmittelpunkt
21 ist verschiebbar ausgebildet.
[0010] Die Kolbenstange 14b des Antriebszylinders 14 treibt eine Kolbenpumpe 22, die Kolbenstange
17b des Antriebszylinders 17 eine Kolbenpumpe 23 an. Die Kolbenpumpe 22 saugt Farbe
von einem ersten Farbbehälter 24, die Kolbenpumpe 23 von einem zweiten Farbbehälter
25 an. Der Farbauslaß der Kolbenpumpe 22 führt über ein Manometer 26, ein Überdruckventil
27 und ein Rückschlagventil 28 zu einem Mischrohr 29. Mit 30 ist ein Bypass bezeichnet,
der vom Druckbegrenzungsventil 27 zum ersten Farbbehälter 24 führt. In ähnlicher Weise
führt der Farbauslaß der Kolbenpumpe 23 über ein Manometer 31, ein Überdruckventil
32 und ein Rückschlagventil 34 zum Mischrohr 29; ein Bypass 34 verbindet das Druckbegrenzungsventil
32 mit dem zweiten Farbbehälter 25. Vom Ausgang des Mischrohrs 29 schließlich führt
eine Leitung 35 zu einer - nicht gezeichneten -Farbspritzpistole.
[0011] Der Aufbau des Überdruckventils 27 und des damit identischen Überdruckventils 32
ist in Fig. 2 dargestellt. Gemäß Fig. 2 weist das Überdruckventil ein Gehäuse 40 mit
Farböffnung 41 und überströmöffnung 42 auf, in welchem Gehäuse 40 ein Differentialkolben
43 gelagert ist, der durch eine Schraubenfeder 44 derart gegen die Farböffnung 41
belastet ist, daß er diese in Normalstellung abschließt.
[0012] Die Pumpvorrichtung arbeitet folgendermaßen. Die über die Leitung 10 zugeführte und
vom Ventil 11 druckreduzierte Druckluft treibt den Antriebszylinder 14 in der gewünschten
Weise an. Damit aber treibt der Kolben 14a des Zylinders 14 über die Kolbenstange
14 b den Kolben der Farbpumpe 22 an, so daß diese Farbe aus dem Farbbehälter 24 ansaugt,
im Pumpenraum unter Druck setzt und durch die Pumpenauslaßleitung über das Rückschlagventil
28 dem Mischrohr 29 zuführt. Dabei besteht zwischen der Fläche des Kolbens 14a und
der Fläche des Kolbens der Pumpe 22 ein bestimmtes Flächenverhältnis, mit der Folge
eines festen Druckübersetzungsverhältnisses zwischen Antriebszylinder 14 und Pumpenzylinder
22.
[0013] Die vom Antriebszylinder 14 abführenden Auslaßleitungen 15, 16 sind - über Kreuz
- mit den beiderseits des Kolbens 17a befindlichen Zylinderräumen des zweiten Antriebszylinders
17 verbunden, d.h., der Kolben 17 a wird über die Druckluftleitungen 15, 16 zur Oszillation
gebracht. Befindet sich der Nullpunkt 21 - wie auf der Zeichnung dargestellt - genau
in der Mitte zwischen seinen Anlenkpunkten 19 und 20 an den Kolbenstangen 14b und
17b, dann oszillieren die beiden Kolben 14a und 17a mit gleicher Hubgröße und Hubgeschwindigkeit
im Gegentakt. Damit aber wird die zweite Farbpumpe 23 in derselben Weise - wenn auch
im Gegentakt - wie die Farbpumpe 22 angetrieben, d.h. die Pumpe 23 saugt dieselbe
Menge an Farbe vom Behälter 25 an, setzt die Farbe unter denselben Druck und fördert
die Farbe durch die Pumpenauslaßleitung durch das Rückschlagventil 33 hindurch zum
Mischrohr 29. über die Leitung 35 wird somit der Spritzvorrichtung ein Farbgemisch
mit einem Mischungsverhältnis von 1 : 1 der beiden Farbkomponenten zugeführt. Dieses
Mischungsverhältnis ändert sich aber dann, wenn der Nullpunkt 21 des Waagebalkens
18 verschoben wird, wobei diese Nullpunktsverstellung vorzugsweise durch eine - nicht
gezeichnete - Gewindespindel erfolgt. Verschiebt man beispielsweise auf der Zeichnung
den Nullpunkt 21 nach rechts, dann wird der Hub des Kolbens 17a des Antriebszylinders
17 gegenüber dem Hub des Kolbens 14a des Antriebszylinders 14 verkleinert, mit der
Folge, daß die Fördermenge der Farbpumpe 23 gegenüber der Fördermenge der Farbpumpe
22 abnimmt. Das über die Leitung 35 der Spritzvorrichtung zugeführte Farbgemisch weist
dann ein anderes Mischungsverhältnis auf; bei der obenerwähnten Verschiebung des Nullpunkts
21 nach rechts sinkt der Anteil der Farbkomponente des Behälters 25 gegenüber der
Farbkomponente des Behälters 24. Wesentlich dabei ist, daß durch die Verwendung von
zwei Antriebszylindern 14, 17 bei einer solchen Nullpunktsverstellung des Waagebalkens
18 zwar die gewünschte Veränderung der Farb-Fördermengen auftritt, die Farbdrücke
jedoch im wesentlichen gleich bleiben, weil keine Änderung der Druckübersetzungsverhältnisse
zwischen den beiden Zylindern 14, 17 und den beiden Pumpen 22, 23 auftritt. Dies stellt
einen Gegensatz zu der Verwendung nur eines einzigen Antriebszylinders dar.
[0014] Wenn nun bei der beschriebenen Vorrichtung eine der beiden Pumpen 22, 23 leerläuft,
entweder dadurch, daß der Farbbehälter der einen Farbkomponente leergesaugt worden
ist oder daß auf der Saugseite die Ansaugung der Pumpe zum Beispiel durch Undichtheiten
im Saugsystem gestört bzw. unterbrochen ist, steigt auf der Hochdruckseite der noch
einwandfrei arbeitenden Pumpe der Druck beträchtlich an. Die Folge davon ist, daß
das dieser Pumpe, beispielsweise der Pumpe 23, zugeordnete überdruckventil, also beispielsweise
das überdruckventil 32, öffnet und die Farbe über die Leitung 34 zurück in den Farbbehälter
25 ableitet. Mit anderen Worten, der gestiegene Farbdruck an der Farböffnung 41 schiebt
den Kolben 43 gegen die Kraft der Feder 44 nach hinten, womit eine direkte Verbindung
zwischen Farböffnung 41 und überströmöffnung 42 des überdruckventils entsteht. Dabei
ist der erwähnte Druckanstieg in der noch arbeitenden Pumpe darauf zurückzuführen,
daß die gestörte Pumpe vom Antriebszylinder nahezu keine Leistung mehr abnimmt. Damit
ändert sich das Druckübersetzungsverhältnis vom Antriebszylinder zu der noch arbeitenden
Pumpe, mit der Folge, daß diese Pumpe eine höhere Betriebsgeschwindigkeit einnimmt
und ihre Fördermenge erhöht, was gleichzeitig aufgrund des veränderten Druckübersetzungsverhältnisses
zu einer Druckerhöhung führt, die erheblich über dem Druck liegt, wenn beide Pumpen
normal arbeiten.
[0015] Dadurch, daß im Störfall das überdruckventil der nicht-gestörten Farbpumpe öffnet,
also auch der Betrieb der nicht-gestörten Pumpe "gestört" ist, ändert sich das Erscheinungsbild
des Spritzvorgangs der angeschlossenen Spritzvorrichtung beträchtlich, derart, daß
sich bei geöffneter Spritzvorrichtung der Spritzdruck ständig auf-und abbaut, was
zu einem "Flattern" des Kolbens 43 des betreffenden überdruckventils führt. Dabei
zeigt dieses Flattern des Spritzdrucks der Bedienungsperson deutlich an, daß eine
Störung vorliegt, der Spritzvorgang also nicht fortgesetzt werden kann.
[0016] Nach einer zweiten Ausführungsform der Erfindung, die in den Fig. 3 und 4 dargestellt
ist, wird dieses eben erwähnte, die Störung anzeigende Flattern des Kolbens des Überdruckventils
und damit des Spritzdrucks gedämpft, mit dem Ziel, ein automatisches Abschalten der
gesamten Pumpanlage bei Leerlauf eines Pumpenzylinders herbeiführen zu können. Die
in Fig. 3 dargestellte Pumpanlage unterscheidet sich von derjenigen nach Fig. 1 lediglich
dadurch, daß von der Druckluft-Versorgungsleitung, und zwar nach dem Sicherheits-Abschaltventil
13, Abzweigungen 50, 51 zu den beiden, hier mit 52 und 53 bezeichneten Überdruckventilen
führen. Der Aufbau der beiden identischen Überdruckventile 52, 53 ist Fig. 4 ent-
.nehmbar. Dabei sind die dem überdruckventil der Fig. 2 entsprechenden Teile mit denselben
Bezugszeichen versehen. Zusätzlich jedoch weist das Ventil von Fig. 4 einen mit der
Leitung 50 bzw. 51 verbundenen Drucklufteinlaß 54, einen Hilfskolben 55, eine Drossel
56 und einen mit einer hydraulischen Flüssigkeit gefüllten Dämpfungsraum 57 auf. Der
Andruck des Kolbens 43 gegen die Farböffnung 41 wird also hier nicht durch eine Feder,
sondern durch den Versorgungsdruck der Druckluftzuführung, unter welcher auch die
beiden Antriebszylinder 14, 17 stehen, bewirkt. Die Druckluft verschiebt dabei den
Hilfskolben 55 nach rechts und drückt dabei hydraulische Flüssigkeit durch die Drossel
56 hindurch in den Raum 57, mit der Folge, daß die hydraulische Flüssigkeit den Kolben
43 nach links gegen die Farböffnung 41 preßt und dabei die Farböffnung abschließt.
Bei Leerlauf einer der beiden Pumpen 22, 23 steigt der Farbdruck - wie vorab erwähnt
- der jeweils anderen Farbpumpe beträchtlich an, so daß der Kolben 43 gegen den Druck
der Druckluft nach rechts verschoben wird und dabei eine Verbindung zwischen Farböffnung
41 und überströmöffnung 42 herstellt. Das beim Ventil nach Fig. 2 erwähnte Flattern
des Kolbens 43 wird nun dadurch gedämpft, daß die hydraulische Flüssigkeit beim Vorströmen
und beim Rückströmen jeweils die kleine Drosselöffnung 56 durchqueren muß. Bei geschlossener
Spritzpistole pendelt sich damit ein nahezu stabiler Betriebszustand ein, nämlich
derart, daß der Kolben 43 eine dem Effektivdruck entsprechende Durchlaßstellung einnimmt.
Bei diesem Betriebszustand, wobei also eine Farbpumpe leerläuft, die andere direkt
in den Farbbehälter zurückpumpt, ist jedoch die Arbeitsgeschwindigkeit der Antriebszylinder
14, 17 sowohl bei offener als auch bei geschlossener Spritzvorrichtung größer als
beim normalen, ungestörten Betrieb. Da die Antriebszylinder an der Leistungsgrenze
arbeiten, ist der Luftverbrauch der Anlage im beschriebenen Störfall größer als im
Normalfall, und es ist somit möglich, mit Hilfe des Sicherheits-Abschaltventils 13
die Anlage in diesen Störfällen automatisch abzuschalten. Während also bei der Ausführungsform
der Erfindung nach den Fig. 1 und 2 der Störfall zwar von der Bedienungsperson erkannt
wird, so daß diese manuell die Anlage abschalten kann, erfolgt eine solche Abschaltung
bei der Ausführungsform nach den Fig. 3 und 4 selbsttätig.
[0017] Die beschriebenen beiden Ausführungsbeispiele können zahlreiche Abwandlungen erfahren.
So ist es selbstverständlich möglich, nur einen einzigen Antriebszylinder vorzusehen,
also den Antriebszylinder 17 wegzulassen. Dabei wird jedoch der Druck im Fall des
Leerlaufs einer der beiden Farbpumpen nicht so stark ansteigen wie bei den beschriebenen
Ausführungsbeispielen mit zwei Antriebszylindern, so daß der Ansprechbereich der Überdruckventile
27, 32 bzw. 52, 53 in engeren Grenzen gehalten werden muß. Auch ist es möglich, die
Anordnung so vorzunehmen, daß beide Farbpumpen 22, 23 an einer Seite des Waagebalkens
18 angeordnet sind, wobei dann die Änderung des Mischungsverhältnisses durch Verändern
des Abstandes der Anlenkpumpe 19, 20 erfolgt. Ferner kann der Aufbau der Überdruckventile
abgewandelt werden, beispielsweise derart, daß auch die Ventile 27, 32 einen Druckluftanschluß
erhalten, derart, daß die Feder nur eine zusätzliche Hilfskraft liefert. Schließlich
können auch die Rückführleitungen 30, 34 direkt in die Ansaugleitungen der Pumpen
22, 23 zurückführen, womit der Rückführweg verkürzt ist.
[0018] Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist in den Fig. 5 - 7 dargestellt. Bei
der Pumpvorrichtung nach Fig. 5 wird bei 10 Druckluft zugeführt, deren Druck durch
das Reduzierventil 11 reduziert wird. Mit 12 ist ein Manometer und mit 13 ein Sicherheits-Abschaltventil
bezeichnet. Die Druckluftleitung mündet dann in einem selbstoszillierenden, einen
Druckluftmotor darstellenden Antriebszylinder 14, der eine mechanisch-pneumatische
oder eine vollpneumatische Umsteuereinrichtung 14c (nicht gezeichnet) aufweist. Der
Kolben des Antriebszylinders 14 ist mit 14a, dessen Kolbenstange mit 14b bzeichnet.
Von den beiden Zylinderräumen des Antriebszylinders gehen Druckluftleitungen 15 und
16 ab, die zu den beiden Zylinderräumen eines zweiten Antriebszylinders 17 führen,
dessen Kolben mit 17a und dessen Kolbenstange mit 17b bezeichnet ist. Ein Waagebalken
18 ist am Punkt 19 mit der Kolbenstange 14b und am Punkt 20 mit der Kolbenstange 17b
verbunden, wobei der Mittelpunkt des Waagebalkens 18 mit 21 bezeichnet ist; der Balkenmittelpunkt
21 ist verschiebbar ausgebildet.
[0019] Die Kolbenstange 14b des Antriebszylinders 14 treibt eine Kolbenpumpe 22, die Kolbenstange
17b des Antriebszylinders eine Kolbenpumpe 23 an. Die Kolbenpumpe 22 saugt Farbe von
einem ersten Farbbehälter 24, die KolbenPumpe 23 von einem zweiten Farbbehälter 25
an. Der Farbauslaß der Kolbenpumpe 22 führt über ein Manometer 26, ein Überdruckventil
27 und ein Rückschlagventil 28 zu einem Mischrohr 29, Mit 30 ist ein Bypass bezeichnet,
der vom Druckbegrenzungsventil 27 zum ersten Farbbehälter 24 führt. In ähnlicher Weise
führt der Farbauslaß der Kolbenpumpe 23 über ein Manometer 31, ein Überdruckventil
32 und ein Rückschlagventil 33 zum Mischrohr 29; ein Bypass 34 verbindet das Druckbegrenzungsventil
32 mit dem zweiten Farbbehälter 25. Vom Ausgang des Mischrohrs 29 schließlich führt
eine Leitung 35 zu einer - nicht gezeichneten - Farbspritzpistole.
[0020] Der Aufbau der Überdruckventile 27 und 32 ist in Fig. 6 dargestellt. Gemäß Fig. 6
weisen die beiden Überdruckventile ein gemeinsames Gehäuse 60 mit darin verschiebbaren,
einen gemeinsamen Ventilkörper darstellenden Kolben 61 auf. Mit 62a und 62b sind zwei
durch die jeweilige Stirn des Kolbens 61 begrenzte Ventilkammern bezeichnet, wobei
die Ventilkammer 62a einen Farbeinlaß 63a und einen Farbauslaß 64a, die Ventilkammer
62b einen Farbeinlaß 63b und einen Farbauslaß 64b aufweist. Der obenbeschriebene Farbauslaß
der Kolbenpumpe 22 führt somit über den Einlaß 63a, die Ventilkammer 62a und den Auslaß
64a zum Mischrohr 29, der Farbauslaß der Kolbenpumpe 23 über den Einlaß 63b, die Ventilkammer
62b und den Auslaß 64b zum Mischrohr 29. Weiterhin sind die Ventilkammern 62a und
62b über Auslaßbohrungen 65a und 65b mit dem Bypass 30 bzw. dem Bypass 3Z4 verbunden,
wobei sich die Bohrungen 65a und 65b innerhalb desjenigen Wandbereiches der Ventilkammer
62a und 62b befinden, der vom Kolben 61 überfahrbar ist.
[0021] Der Kolben 61 ist durch Schraubenfedern 66 in seiner Mittellage belastet, in welcher
er die beiden Bohrungen 65a und 65b verschließt. Schießlich sorgen Dichtungen 67 für
eine druckdichte- Trennung der beiden Ventilkammern 62a und 62b.
[0022] Die Pumpvorrichtung arbeitet folgendermaßen. Die über die Leitung 10 zugeführte und
durch das Ventil 11 druckreduzierte Druckluft treibt den Antriebszylinder 14 in der
gewünschten Weise an. Damit aber treibt der Kolben 14a des Zylinders 14 über die Kolbenstange
14b den Kolben der Farbpumpe 22 an, so daß diese Farbe aus dem Farbbehälter 24 ansaugt,
im Pumpenraum unter Druck setzt und durch die Pumpenauslaßleitung über die Ventilkammer
62a und das Rückschlagventil 28 dem Mischrohr 29 zuführt. Dabei besteht zwischen der
Fläche der Pumpe 22 ein bestimmtes Flächenverhältnis, mit der Folge eines festen Druckübersetzungsverhältnisses
zwischen Antriebszylinder 14 und Pumpenzylinder 22.
[0023] Die vom Antriebszylinder 14 abführenden Auslaßleitungen 15, 16 sind - über Kreuz
- mit den beiderseits des Kolbens 17a befindlichen Zylinderräumen des zweiten Antriebszylinders
17 verbunden, d.,h., der Kolben 17a wird über die Druckluftleitungen 15, 16 zur Oszillation
gebracht. Befindet sich der Nullpunkt 21 - wie auf der Zeichnung dargestellt - genau
in der Mitte zwischen seinen Anlenkpunkten 19 und 20 an den Kolbenstangen 14b und
17b, dann oszillieren die beiden Kolben 14a und 17a mit gleicher Hubgröße und Hubgeschwindigkeit
im Gegentakt. Damit aber wird die zweite Farbpumpe 23 in derselben Weise - wenn auch
im Gegentakt - wie die Farbpumpe 22 angetrieben d.h. die Pumpe 23 saugt dieselbe Menge
an Farbe vom Behälter 25 an, setzt die Farbe unter denselben Druck und fördert die
Farbe dann durch die Pumpenauslaßleitung über die Ventilkammer 62b und das Rückschlagventil
34 zum Mischrohr 29. Über die Leitung 35 wird somit der Stützvorrichtung ein Farbgemisch
mit einem Mischungsverhältnis von 1 : 1 der beiden Farbkomponenten zugeführt. Dieses
Mischungsverhältnis ändert sich aber dann, wenn der Nullpunkt 21 des Waagebalkens
18 verschoben wird, wobei diese Nullpunktsverstellung vorzugsweise durch eine - nicht
gezeichnete - Gewindespindel erfolgt. Wesentlich dabei ist, daß durch die Verwendung
von zwei Antriebszylindern 14, 17 bei einer solchen Nullpunktsverstellung des Waagebalkens
18 zwar die gewünschte Veränderung der Farb-Fördermengen auftritt, die Farbdrücke
jedoch im wesentlichen gleich bleiben, weil keine Änderung der Druckübersetzungsverhältnisse
zwischen den beiden Zylindern 14, 17 und den beiden Pumpen 22, 23 auftritt .
[0024] Wenn nun bei der beschriebenen Vorrichtung eine der beiden Pumpen 22, 23 leerläuft,
entweder dadurch, daß der Farbbehälter der einen Farbkomponente leergesaugt worden
ist oder daß auf der Daugseite die Ansaugung der Pumpe z.B. durch Undichheiten im
Saugsystem gestört bzw. unterbrochen ist, dann steigt auf der Hochdruckseite der noch
einwandfrei arbeitenden Pumpe der Druck beträchtlich an. Die Folge davon ist, daß
zwischen den beiden Ventilkamern 62a und 62b, die vorher im Druckgleichgewicht waren,
eine Druckdifferenz auftritt und der Kolben 61 sich in Richtung der Kammer mit geringerem
Druck verschiebt, den Farbauslaß vom Farbeinlaß absperrt, und gleichzeitig die Auslaßbohrung
der einen höheren Druck aufweisenden Ventilkammer öffnet, d.h. diese Ventilkammer
mit der zugeordenten, in den Farbbehälter mündenden Rückführleitung verbindet. Nimmt
man beispielsweise an, daß die Pumpe 23 leerläuft, dann fällt der Druck in der Ventilkammer
62b ab, der Druck in der Ventilkammer 62a steigt an, der Kolben 61 verschiebt sich
nach rechts, sperrt den Farbauslaß 64b ab und gibt die Auslaßbohung 65a frei, so daß
die Ventilkammer 62a nunmehr mit der Rückführleitung 30 in Verbindung steht. Die Druckdifferenz
zwischen den beiden Ventilkammern stellt dabei sicher, daß die Auslaßbohrung der zur
noch arbeitenden Pumpe gehörenden Ventilkammer voll geöffnet bleibt, mit der Folge,
daß nahezu die gesamte geförderte Farbe über die nahezu widerstandslose Rückführleitung
in den Farbbehälter zurückfließt, der Spritzvorgang der Spritzpistole also im wesentlichen
vollständig unterbrochen wird.
[0025] Dadurch, daß sich im Störfall infolge der Druckdifferenz die Rückführleitung der
nicht-gestörten Farbpumpe voll öffnet, ändert sich nicht nut das Erscheinungsbild
des Spritzvorgangs der angeschlossenen Spritzvorrichtung, vielmehr wird der Spritzvorgang
völlig oder nahezu völlig unterbrochen. Wird die Störung der gestörten Pumpe beseitigt,
etwa durch Auffüllen des leeren Farbbehälters, dann baut sich auch in der zugeordneten
Ventilkammer wieder ein Druck auf, der Differenzdruckkolben 61 kehrt in seine Mittellage
zurück und die von beiden Pumpen abgegebene Farbe gelangt wiederum über das Mischrohr
zur Spritzvorrichtung.
[0026] Fig.7 zeigt eine Abwandlungsform der in einem gemeinsamen Gehäuse 60 untergebrachten
Überdruckventile 27, 32. Dabei unterscheidet sich diese Ausführungsform von derjenigen
nach Fig. 6 lediglich dadurch, daß der Kolben 61 auf beiden Seiten eine Entlastungsbohrung
68a bzw. 68b aufweist. Diese zusätzlichen Entlastungsbohrungen bringen den Vorteil,
daß dann, wenn die druckhöhere Seite (nach Ausfall der anderen Pumpe) den Kolben 61
in eine Endstellung verschiebt, auch die Ventilkammer der an sich drucklosen Seiten
mit der zugehörigen Rücklaufleitung verbunden, also völlig druckentlastet wird. Die
Praxis hat gezeigt, daß diese Ausführung dann Vorteile erbringt, wenn von der an sich
gestörten Pumpe noch Restmengen gefördert werden; in diesem Fall wird nämlich dann
trotz der noch.geringen Wirkung der gestörten Pumpe die zugehörige Ventilkammer sofort
entlüftet, so daß der Ausfall sich sofort bemerkbar macht.
[0027] Fig. 8 zeigt eine Ausführungsform eines zweiten Weges zur Lösung der gestellten Aufgabe.
Dabei handelt es sich bei den beiden Ventilen 27 und 32 um zwei identische Überdruckventile,
von denen in Fig.
8 nur eines dargestellt ist. Das Überdruckventil weist ein Gehäuse 40 mit Farböffnung
41 und Uberströmöffnung 42 auf, wobei im Gehäuse 40 ein Kolben 43 gelagert ist, der
durch eine Schraubenfeder 44 derart gegen die Farböffnung 41 belastet ist, daß er
diese im Normalfall abschließt. Zusätzlich weist das Überdruckventil eine Verriegelung
auf, bestehend aus einem Riegel 70, der durch eine Feder 71 gegen den Kolben 43 belastet
ist.
[0028] Das Überdruckventil.von Fig. 8 arbeitet folgendermaßen. Wenn bei der eingangs beschriebenen
Vorrichtung eine der beiden Pumpen 22, 23 leerläuft, steigt auf der Hochdruckseite
der noch einwandfrei arbeitenden Pumpe der Druck beträchtlich an. Die Folge davon
ist, daß das dieser Pumpe, beispielsweise der Pumpe 23, zugeordnete Überdruckventil,
also beispielsweise das überdruckventil 32, öffnet, d.h. der Kolben 43 gegen die Kraft
der Feder 44 nach rechts verschoben wird. Sobald dabei die Stirn des Kolbens 43 den
Riegel 70 passiert hat, wird dieser durch die Kraft der Feder 71 nach unten vor die
Kolbenstirn gedrückt. Mit anderen Worten, der Riegel 70 legt sich vor den Kolben und
hält diesen in der Offenstellung des Ventils fest. Damit aber besteht eine dauerhafte
direkte Verbindung zwischen Farböffnung 41 und überströmöffnung 42, mit der Folge,
daß nahezu die gesamte Farbe über die Überströmöffnung 42 in den Farbbehälter 25 zurückgeleitet
wird. Die Verriegelung stellt sicher, daß kein sogenanntes"Ventilflattern" auftritt,
das Ventil vielmehr durch die erste Druckspitze geöffnet und dann in der Offenstellung
festgehalten wird. Um das Ventil nach Beseitigung der Störung wieder in die Schließlage
zu bringenist es erforderlich, die.Verriegelung manuell zu lösen, was durch Hochheben
der Riegelnase 70a gegen die Kraft der Feder 71 möglich ist.
[0029] Durch die Verwendung von Überdruckventilen gemäß Fig. 8 wird das Auftreten einer
Störung an einer Pumpe für die Bedienungsperson der Spritzeinrichtung sofort erkennbar,
und darüberhinaus kann auch eine automatische Abschaltung erfolgen, beispielsweise
durch einen von der Riegelnase 70a betätigbaren Kontaktschalter. Selbstverständlich
kann die konstruktive Ausbildung der Verriegelungseinrichtung der Überdruckventile
zahlreiche Abwandlungen erfahren, insbesondere bezüglich einer exakten Führung des
Riegels 70.
[0030] Fig. 9 zeigt eine weitere, besonders zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung. Dabei
entspricht der Aufbau der Vorrichtung im wesentlichen dem Aufbau der Vorrichtung nach
Fig. 1, wobei gleiche und ähnliche Bauteile mit denselben Bezugszeichen versehen sind.
Das in die Druckluft-Zuführleitung 10 eingesetzte Druckluft-Hauptventil 13 weist jedoch
einen anderen Aufbau auf als dasjenige der Ausführungsform von Fig. 1. So besitzt
das Ventil 13 nach Fig. 9 zusätzlich zum Haupteinlaß der Leitung 10 einen zweiten
Drucklufteinlaß, der an eine von einem Starterventil 80 herführende Druckluftleitung
80a angeschlossen ist. Das Hauptventil 13 besitzt zwei Schaltstellungen, wobei sein
Auslaß in der einen Schaltstellung mit dem Haupteinlaß (Leitung 10), in der anderen
Schaltstellung mit dem Nebeneinlaß (Leitung 80a) in Verbindung steht. Das Schalten
des Ventils erfolgt dabei pneumatisch, wobei die Steuerluft durch eine Steuerleitung
13a zugeführt wird, die stromabwärts des Steuerventils 13 von der Hauptleitung 10
abzweigt und zum Hauptventil 13 zurückgeführt ist. Das erwähnte Starterventil 80 ist
parallel zum Hauptventil 13 geschaltet, d.h. sein Einlaß ist an die Leitung 10 stromaufwärts
vom Hauptventil 13 angeschlossen, sein Auslaß führt, wie erwähnt, über die Leitung
80a zum Nebeneinlaß des Hauptventils 13. Das Starterventil ist manuell betätigbar,
derart, daß es in Normalstellung geöffnet (Durchgang gesperrt) ist, durch manuelles
Eindrücken eines Knopfes gegen Federdruck jedoch geschlossen (auf Durchgang geschaltet)
werden kann. Die in die Druckseite der Pumpen 22 und 23 eingesetzten Bypass-Ventile,
in Fig. 1 mit 27 und 32 bezeichnet, sind in Fig. 9, weil sie einen anderen Aufbau
besitzen, mit 81 und 82 bezeichnet. Mechanisch angekoppelt an die Ventile 81 und 82
sind Stößelventile 83 und 84, die in Reihenschaltung in die erwähnte Steuerleitung
13a eingesetzt sind. Der Aufbau der Ventile 81, 82, 83 und 84 ergibt sich aus Fig.
10.
[0031] Gemäß Fig. 10 weist das Bypass-Ventil 81, das Ventil 82 ist diesem identisch, einen
Ventilkörper 90 auf, der von einem Ventilstößel 91 mit kegeligem Ventilkörper 91a
durchsetzt wird. Mit 92 ist eine Flüssigkeitskammer bezeichnet, die an diametral gegenüberliegenden
Seiten mit einem Flüssigkeitseinlaß und einem Flüssigkeitsauslaß (auf der Zeichnung
nicht ersichtlich) in Verbindung steht, so daß die vom Druckauslaß der Pumpe 22 zum
Einlaß des Mischers 29 führende Flüssigkeitsleitung durch diese Kammer 92 hindurchgeführt
ist. Die Kammer 92 ist durch eine Membrane 93 abgedeckt. Auf dem Ventilstößel 91 befindet
sich ein Luftkolben 94, der eine Luftkammer 95 in eine Teilkammer 95a und eine Teilkammer
95b abdichtend unterteilt. Dabei ist die Teilkammer 95a an eine Abzweig-Luftleitung
80b angeschlossen, die von der Auslaßleitung 80a des Starterventils 80 abgeht, während
die Teilkammer 95b mit einer Druckluft-Abzweigleitung 13b verbunden ist, die von der
Hauptleitung 10 zwischen Hauptventil 13 und Antriebszylinder 14 abgeht. Schließlich
ist im Ventilgehäuse 90 eine Bypass-Querbohrung 96 vorgesehen, an welche die Rückführleitung
24 angeschlossen ist.
[0032] Am Gehäuse 90 des Bypass-Ventils 81 ist das Gehäuse 97 des obenerwähnten Stößelventils
83 angebracht, wobei ein Ventilstößel 98 an der Membrane 93 anliegt, und zwar auf
der dem Ventilkörper 91a gegenüberliegenden Seite. Der Ventilstößel 98 schaltet bei
seiner Verschiebung in nicht dargestellter aber üblicher Weise das Stößelventil 83
in Offenstellung bzw. Schließstellung.
[0033] Gemäß der Zeichnung von Fig. 10 sitzt der Ventilkörper 91a auf seinem Ventilsitz
auf, so daß der Bypass 96 nicht mit der Flüssigkeitskammer 92 in Verbindung steht.
Das Stößelventil 83 ist geöffent, d.h. der Luftdurchlaß ist gesperrt.
[0034] Die Vorrichtung nach den Fig. 9 und 10 arbeitet folgendermaßen. Zum Starten wird
das Starterventil gedrückt und in gedrückter Lage gehalten. Damit gelangt Druckluft
aus der Leitung 1ß durch das Starterventil 80 hindurch und von dort aus zum einen
über das Hauptventil 13 und die Leitung 10 zum Antriebszylinder 14 und weiter zum
Antriebszylinder 17, womit diese beiden Zylinder und damit auch die beiden Pumpen
22 und 23 in Tätigkeit gesetzt wer- ' den. Zugleich stömt Luft über die Leitung 13b
in die Druckluft-Teilkammer 95a der beiden Bypass-Ventile 81 und 82, mit der Folge,
da0 die Kegelventilkörper 91a fest auf ihren Sitz gepreßt, die beiden Bypass-Leitungen
also verschlossen werden. Weiterhin strömt Druckluft über die Leitung 80b in die Luft-Teilkammer
95b, und zwar über die Leitung 13b, womit auf den Kolben 94 ein gewisser Gegendruck
in Richtung auf ein öffenen des Bypasses 96 erzielt wird, wobei jedoch dieser Gegendruck,
eventuell durch eine geringe Flächendifferenz des Kolbens 94 nicht genügt, den Bypass
zu öffenen. Durch das Arbeiten der Pumpen 22, 23 gelang aber unter Druck stehende
Flüssigkeit in die Flüssigkeitskammer 92 der Bypass-Ventile 81, 82, mit der Folge,
daß sich die Membranen 94 ausbeulen und dabei über die Stößel 98 die Stößelventile
83 und 84 auf Durchgang schalten. Die Folge ist, da0 Steuerluft über die Leitung 13a
der Steuerseite des Haupt-ventils 13 zugeführt wird, so daß das Hauptventil 13 auf
Durchgang schaltet und den Nebenschluß über das Starterventil 80 sperrt. Das Starterventil
kann nunmehr losgelassen werden, womit auch die Leitung 80b abgeschaltet wird.
[0035] Trotz des nunmehrigen Fehlens eines Drucks in den Teilkammern 95a der Bypass-Ventile
81, 82 bleiben die Bypass-Leitungen 96 geschlossen, weil der Flüssigkeitsdruck auf
die Ventilkörper 91a diese auf deren Ventilsitz festhält. Die Vorrichtung arbeitet
nun un der normalen Betriebsweise.
[0036] Tritt nun in einer der Pupen 22, 23 eine Störung auf, dann fällt der auslaßseitige
Flüssigkeitsdruck dieser Pumpe ab. Die Folge ist, daß der in den Luft-Teilkammern
95b herrschende Luftdruck den Flüssigkeitsdruck in der zugehörigen Kammer 93 übersteigt,
der Ventilstößel 91 sich - auf der Zeichnung - nach links verschiebt und eine Verbindung
zwischen Flüssigkeitskammer 92 und Bypass 96 und damit zur Saugseite der gestörten
Pumpe hergestellt wird; damit fällt dann der Flüssigkeitsdruck der gestörten Pumpe
völlig ab. Durch dieses Abfallen des Flüssigkeitsdrucks bewegt sich aber auch die
Membrane 93 in ihre Ursprungslage zurück und der federbelastete Stößel 98 des zugeordenten
Stößelventils 83 bzw. 84 bewegt sich nach rechts und unterbricht den Luftdurchgang
durch das Stößelventil. Die Steuerleitung 13a wird somit unterbrochen, mit der Folge,
daß das Hauptventil 13 abfällt, d.h. die Hauptleitung 10 wird unterbrochen. Die gesamte
Vorrichtung kommt also zum Stillstand. Nach Behebung der Pumpenstörung wird die Vorrichtung
in der obenbeschriebenen Weise wieder gestartet.
[0037] Der Vorteil dieser anhand deraFig. 9 und 10 beschriebenen Ausführungsform besteht
darin, daß sehr exakte Einstellungen mölich sind, zu welchen Zweck gegebenenfalls
auch zwischen Starterventil 80 und Hauprventil 13 ein einstellbarer Druckminderer
eingesetzt weden kann. Ein weiterer Vorteil ergibt sich durch die Verwendung von Membranventilen
als B
Zpass-Ventil, weil damit die bei Kolbenventilen bestehende Gefahr von Verklebungen
vermieden wird.
[0038] Wenn vorab der Einfachheit halber stets nur von Farbe gesprochen ist, so ist darunter
selbstverständlich jede versprühbare Flüssigkeit gemeint, einschließlich Spülflüssigkeiten.
1. Pumpvorrichtung zum gleichzeitigen Zuführen von zumindest zwei Zerstäubungsflüssigkeiten
in wählbarem Mengenverhältnis zu einer Spritzvor richtung, bestehend aus einem pneumatisch
oder hydraulisch betätigten Antriebszylinder und davon über einen verstellbaren Waagebalken
angetriebenen Pumpen, deren jede saugseitig mit einer Zuführung für eine der Zerstäubungsflüssigkeitskomponenten
und druckseitig mit der Spritzvorrichtung verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß
in die druckseitige Auslaßleitung jeder Pumpe (22, 23) ein druckabhängiges Bypass-Ventil
(27, 32; 52, 53; 81, 82) eingesetzt ist, das bei Abweichen des Flüssigkeitsdrucks
von einem vorgegebenem Druckwert eine Rückführ-Verbindung zur Saugseite der Pumpe
(22, 23) herstellt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bypass-Ventile überdruckventile
(27, 32; 52, 53) sind, die bei Auftreten eines über einem vorgegebenem Maximaldruck
liegenden Druckes die Rückführ-Verbindung zur Saugseite der Pumpe (22, 23) herstellen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Überdruckventile (52,
53) an die Druckmittelversorgung des Antriebszylinders (14) angeschlossen und durch
das Druckmittel in Schließstellung belastet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die überdruckventile (52,
53) pneumatisch oder hydraulisch schwingungsgedämpft sind und daß in der Druckmittel-versorgung
des Antriebszylinders (14) ein Druckmittel-Hauptventil (13) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden überdruckventile
(27, 32) zu einer Baueinheit zusammengefaßt sind, die aus einem gemeinsamen Gehäuse
(60) aus einem im Gehäuse (60) verschiebbaren, einen gemeinsamen Ventilkörper darstellenden
Kolben (61) und aus zwei beidseits des Kolbens (61) angeordneten Ventilkammern (62a,
62b) besteht, wobei jede Ventilkammer (62a, 62b) einen mit dem Farbeinlaß der zugeordneten
Pumpe (22, 23) verbundenen Farbauslaß (63a, 63b), einen zur Spritzvorrichtung führenden
Farbauslaß (64a, 64b) und eine mit der zugeordneten Farbdurchlaßleitung (30, 34) verbundene,
bei Fehlen einer Druckdifferenz zwischen den Ventilkammern (62a, 62b) vom in Mittelstellung
befindlichen Kolben (61) abgedeckte überströmöffnungen (65a, 65b) aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (61) beidends
jeweils eine Entlasungsbohrung (68a, 68b) aufweist, die bei einer Druckdifferenz zwischen
den beiden Ventilkammern (62a, 62b) die Ventilkammer mit dem niedrigeren Druck ebenfalls
mit der zugehörigen überströmöffnung (65a, 65b) verbindet.
7. Pumpvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Überdruckventile
(27, 32) eine Verriegelungseinrichtung (70, 71) aufweisen, die beim Abheben des Ventilkörpers
(43) infolge überdruck vom Ventilsitz anspricht und den Ventilkörper (43) in der Offenstellung
des Ventils verriegelt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungseinrichtung
(70, 71) ein Betätigungselement (70a) zum manuellen Entriegeln aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bypass-Ventile auf
abnehmenden Druck ansprechende Ventile (81, 82) sind, die bei Auftreten eines unter
einem vorgegebenen Minimaldruck liegenden Druckes die Rückführ-Verbindung zur Saugseite
der Pumpe (22, 23) herstellen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Bypass-Ventile (81,
82) mechanisch mit ein Hauptventil (13) der Druckmittel-Versorgung betätigenden Stößelventilen
(83, 84) gekoppelt sind, derart, daß die Stößelventile (83, 84) beim Öffnen der Bypass-Ventile
(81, 82) das Hauptventil (13) abschalten.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, vom daß /oDruckmittel-Hauptventil
(13) zusätzlich zu der zum Antriebszylinder (14) führenden Leitung eine Steuerleitung
(13a) abgeht, die zum Hauptventil (13) zurückführt und in die die beiden Stößelventile
(83, 84) in Hintereinanderschaltung eingesetzt sind, und daß eine das Druckmittel-Hauptventil
(13) überbrückende Druckmittelleitung 80 a vorgesehen (80) ist, in der ein manuell
betätigbares Starterventil/sitzt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Bypass-Ventil
(81, 82) einen beidseits vom Druckmittel beaufschlagbaren Arbeitskolben (94) aufweist,
wobei die eine Kolbenseite mit einer vom Hauptventil (13), die andere Kolbenseite
mit einer vom Tasterventil (80) herführenden Druckmittelleitung (13b, 80b) verbunden
ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die an den Bypass-Ventilen
(81, 82) angeschlossene, vom Hauptventil (13) zugeführte Druckmittelleitung (13a)
mit der die Bypass-Ventile öffnenden Kolbenseite verbunden ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Bypass-Ventile
(27, 32; 81, 82) Membranventile sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 14, dadurch gekennzeichnet, daß jeder
Pumpe (22, 23) ein Antriebszylinder (14, 17) zugeordnet ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß nur einer der beiden
Antriebszylinder (14, 17) mit einer Umschaltventileinrichtung (14 c) ausgerüstet ist,
wobei die Antriebszylinder (14, 17) über Druckmittelleitungen (15, 16) miteinander
im Gegentakt verbunden sind.