(19)
(11) EP 0 078 769 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.05.1983  Patentblatt  1983/19

(21) Anmeldenummer: 82810454.7

(22) Anmeldetag:  29.10.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3G03D 3/13
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT LI

(30) Priorität: 04.11.1981 GB 8133188

(71) Anmelder: CIBA-GEIGY AG
4002 Basel (CH)

(72) Erfinder:
  • Freeman, Barrie Anthony
    Wickford Essex (GB)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Bearbeitungsgerät für blatt- oder bahnförmiges, insbesondere photographisches Material


    (57) Ein Bearbeitungsgerät für blatt- oder bahnförmiges, insbesondere photographisches Material (27) mit einem Behandlungsflüssigkeit (3) enthaltenden Behälter (2) weist in diesem eine Trommel (4) auf, die in die Flüssigkeit (3) teilweise eintaucht und das zu behandelnde Material (27) durch das Bad im Behälter (2) leitet.
    Die Trommel (4) weist mindestens eine, vorzugsweise aber zwei (21, 22) oder vier Kammern (36-39) auf, wobei jede Kammer zwei Öffnungen (16, 17; 18, 19; 40-47) aufweist.
    Jede Kammer (21, 22, 36-39) ist so gestaltet, und die Öffnungen (16, 17, 18, 19; 40-47) sind in der Kammer so angeordnea, dass beim Drehen der Trommel (4) eine Flüssigkeitsmenge aus dem die Trommel (4) umgebenden Inneren des Behälters (2) in die Trommelkammer (21, 22) durch mindestens eine der Öffnungen auf einem niedrigeren Niveau (25) eintritt, durch die Trommel (4) auf ein höheres Niveau im Behälter (2) befördert wird, und die Trommelkammer auf diesem höheren Niveau durch die in der betreffenden Kammer dabei am niedrigsten liegende Öffnung wieder verlässt. Hierdurch wird in der Flüssigkeit im Behälter (2) unter der Trommel (4) eine im wesentlichen axiale, von der einen zur anderen Behälterstirnseite gerichtete Strömung erzeugt und die Flüssigkeit mit Hilfe des Weges durch die Trommelkammern umgewälzt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Bearbeitungsgerät der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 beschriebenen Art.

    [0002] In der Vergangenheit haben Amateur- und Berufsphotographen, die ihre Abzüge selbst anfertigen, sich bei ihren Arbeiten Bearbeitungsverfahren bedient, bei denen Wannenbäder ohne jede Form der Automatisierung verwendet wurden. Seit einiger Zeit ist es jedoch bei diesem Personenkreis üblich geworden, sich wenigstens halbautomatischer Bearbeitungsgeräte zu bedienen. Die Verwendung solcher Geräte bezweckt hauptsächlich, die Kosten möglichst niedrig zu halten.

    [0003] Verarbeitungslösungen wie z.B. photographische Silberhalidentwickler-, Fixier- oder Bleichlösungen werden in den meisten photographischen Geräten in Form von Bädern verwendet, welche vom photographischen Material durchlaufen werden, oder welche mittels rotierender Walzen auf das Material aufgetragen werden. In beiden Fällen ist es erforderlich, die Badlösung kontinuierlich umzuwälzen, um einerseits die Bildung von stagnierenden Flüssigkeitszonen oder -"taschen" im Bad zu verhindern, in denen der Gehalt der Flüssigkeit an Wirkstoffen vermindert oder erschöpft ist, oder in denen die Badflüssigkeit mit Abfallprodukten der Bearbeitungsreaktion verschmutzt wird, und andererseits, um eine möglichst gleichförmige Temperatur im gesamten Bad zu erzielen. Doch sind die hierzu bisher bekannten Maßnahmen kostspielig und bilden einen erheblichen Anteil der Kosten bekannter kleiner photographischer Bearbeitungsgeräteo Hohle Trommeln wurden bereits bei der Verarbeitung von elektrophotographischem Material verwendet, um das Haften desselben an der Oberfläche der gewöhnlich als Elektrode dienenden Trommel zu verhindern. So wird z.B. bei dem in der DE-OS 20 10 736 beschriebenen Entwicklungsgerät Flüssigkeit aus einem in der Trommel mittig vorgesehenen Rohr durch eine große Anzahl Öffnungen an die Oberfläche der Trommel gepumpt. Im Gerät der US-PS 3 673 985 wird eine hohle, mit einer Anzahl Schaufeln versehene Trommel in einem Entwicklerbad in rasche Drehung versetzt, wodurch die Trommel wie eine Flügelradpumpe wirkt und Flüssigkeit aus einer großen Anzahl Öffnungen in der Trommeloberfläche herauszutreten veranlaßt. In keinem dieser beiden Fälle wird Flüssigkeit in eine hohle Trommel auf einem vorgegebenen Niveau eingeführte auf ein höheres Niveau angehoben und dann aus der Trommel wieder ausgegeben.

    [0004] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, ein Bearbeitungsgerät der eingangs beschriebenen Art mit einer einfachen, preiswerten Umwälzeinrichtung für die Badflüssigkeiten zu verwirklichen.

    [0005] Dies wird gemäß der Erfindung bei einem Bearbeitungsgerät der eingangs beschriebenen Art erreicht, welches die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 aufgeführten Merkmale aufweist.

    [0006] Das Bearbeitungsgerät nach der Erfindung ist besonders bei Verarbeitungsverfahren solchen photographischen Blattmaterials von Nutzen, bei denen Blätter belichteten photographischen Materials durch ein photographisches Verarbeitungsbad mittels einer teilweise in dieses eintauchenden rotierenden Trommel, an welcher das Blattmaterial haftet, geführt werden.

    [0007] Jedoch kann das Bearbeitungsgerät nach der Erfindung auch beim Verarbeiten von solchem Bahn- oder Blattmaterial verwendet werden, bei dem die Verarbeitungslösung von einer rotierenden Walze, die die Lösung aus einem Behälter mitnimmt, auf die Oberfläche der Bahn oder der Blätter übertragen wird.

    [0008] Ein wesentliches Merkmal der Erfindung besteht, wie schon im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gesagt ist, in der Aufnahme einer gewissen Menge an Badflüssigkeit in die Trommel in einem gewissen Niveaubereich des Behälters, dem Anheben dieser Menge auf ein höheres Niveau und dem Wiederausfließen der Flüssigkeit aus der Trommel bei solchem höheren Niveau in den Behälter zurück. Diese Verlagerung der Flüssigkeitsmenge verursacht eine kontinuierliche Umwälzung der Flüssigkeit im Behälter und unterdrückt so die Ausbildung der vorgenannten "Taschen" in der Flüssigkeit und damit die in ihnen gegenüber der übrigen Flüssigkeit auftretende höhere Verschmutzung oder weitgehende Verarmung.an Wirkstoffen.

    [0009] Bevorzugte Ausführungsformen des Bearbeitungsgeräts nach der Erfindung weisen mindestens eines der in den Unteransprüchen 2 bis 8 aufgeführten Merkmale auf.

    [0010] Bei einer Ausführungsform des Bearbeitungsgeräts nach der Erfindung, in welcher eine Trennwand die Trommel diametral in zwei hohle Hälften teilt, kann jede dieser Hälften einen Hohlraum darstellen und einer oder beide Hohlräume können zum Umwälzen der Flüssigkeit dienen.

    [0011] In einer solchen Trommel sind vorzugsweise in jeder hohlen Trommelhälfte eine Öffnung am einen Trommelende, die nach dem Trommelumfang zu und nahe der Trennwand gelegen ist, und eine zweite Öffnung am anderen Trommelende, die ebenfalls nach dem Trommelumfang hin und diametral der erstgenannten Öffnung gegenüber gleichfalls nahe der Trennwand liegt,vorgesehen. Infolgedessen sind zwei der vorgenannten Öffnungen abhängig vom Umdrehungssinn der Trommel Flüssigkeitsaufnahme- öffnungen und die beiden anderen Flüssigkeitsabgabeöffnungen.

    [0012] Dabei hängt es vom Füllungsgrad der Kammer ab, ob alle Flüssigkeit auf einem Niveau oberhalb des Badniveaus im Behälter bereits aus der hinteren Auslauföffnung ausläuft, oder ob bei Durchlaufen einer horizontalen Stellung der Trennwand noch eine kleine Flüssigkeitsmenge auch aus der vorderen Einlauföffnung aus der Trommel ausfließt.

    [0013] Umgekehrt hängt es von der Differenz zwischen dem Badniveau und dem beim Auftauchen der Einlaßöffnung aus dem Badniveau in der Trommelkammer erreichten Flüssigkeitsniveau ab, ob beim Eintauchen der Auslauföffnung der gleichen Kammer unter das Badniveau noch eine gewisse weitere Flüssigkeitsmenge durch die Auslauföffnung in das Kammerinnere eintritt, bis auch diese Auslauföffnung wieder aus dem Badniveau im Behälter nach oben auftaucht.

    [0014] Vorzugsweise ist das Volumen der Trommelkammer im Verhältnis zur durch das Badniveau gegebenen Menge an Badflüssigkeit im Behälter so, daß nicht mehr als ein Viertel der Badflüssigkeit in die Trommel eintritt und daß dabei höchstens ein Viertel des Kammervolumens in der Trommel durch die eingeströmte Flüssigkeit eingenommen wird.

    [0015] Ist das Flüssigkeitsniveau im Behälter des Bearbeitungsgeräts so niedrig, daß nur ein kleiner Teil der Trommel gleichzeitig in die Flüssigkeit eintaucht, so empfiehlt es sich, die Trommel in vier Hohlräume mit entsprechend gelegenen Öffnungen zu unterteilen.

    [0016] Beim Betrieb des Bearbeitungsgeräts nach der Erfindung wird die Trommel in Drehung versetzt, wobei eine nach der tieferliegenden Seite der Trommel zu vorhandene Flüssigkeitseintrittsöffnung in der Trommel in das Bad im Behälter eintaucht; Flüssigkeit dringtdann aus dem Bad durch die genannte Öffnung in den betreffenden Hohlraum innerhalb der Trommel ein, worauf beim Weiterdrehen der Trommel die eingedrungene Flüssigkeit im Hohlraum eingeschlossen bleibt und mit diesem zusammen der weiteren Drehung der Trommel in Richtung nach oben folgt bis das Niveau der Flüssigkeit im Trommelhohlraum über demjenigen der Badflüssigkeit im Behälter liegt. Die Flüssigkeit im Hohlraum der Trommel fließt nun bei weiterer Drehung auf die andere Seite der Trommel hinüber und kann nun durch die auf dieser Seite der Trommel gelegene zweite Öffnung aus dem Trommelhohlraum wieder hinausfließen. Hierdurch wird Flüssigkeit auf der einen Seite des Behälters von der Trommel entnommen, angehoben und auf der anderen Seite des Behälters wieder an diesen angegeben, wodurch eine höchst zufriedenstellende Umwälzung der Badflüssigkeit im Behälter bewerkstelligt wird. Die angetriebene Trommel wirkt also praktisch wie eine Umwälzpumpe.

    [0017] Dieser Umwälzungseffekt wird noch erhöht, wenn im Hohlraum in der anderen Trommelhälfte ebenfalls zwei Öffnungen vorgesehen sind, die im umgekehrten Sinne angebracht sind wie die Öffnungen der ersten Trommelhälfte.

    [0018] Ein großer Vorteil des Behandlungsgeräts nach der Erfindung liegt darin, daß der Umwälzungseffekt um so wirkungsvoller wird, je langsamer die Rotation der Trommel ist, denn bei langsamerer Rotation kann eine größere Flüssigkeitsmenge in den Trommelhohlraum gelangen, in ihm angehoben und aus ihm wieder abgegeben werden. So wird eine sehr zudriedenstellende Umwälzung der Badflüssigkeit bei einer Trommelrotation von 10 Umdrehumgen/Minute erzielt. Dies ist sehr günstig im Vergleich zu den erforderlichen Drehzahlen von Flügelradpumpen und anderen Arten von Flüssigkeitsumwälzpumpen, die zur Erreichung eines guten Wirkungsgrades entweder hohe Drehzahlen oder hohe Kolbenhubzahlen erfordern.

    [0019] Die Trommel kann aus einem beliebigen geeigneten Material hergestellt werden, das gegen die Verarbeitungsflüssigkeiten im Behälter widerstandsfähig ist, so z.B. Kunststoff wie Polystyrol oder Akrylnitril/Butadien/Styrol-Kopolymer, oder auch Metall, wie z.B. nichtrostende Stähle.

    [0020] Weitere Einzelheiten und Vorteile des Behandlungsgeräts nach der Erfindung werden in der nachfolgenden Beschreibung im Zusammenhang mit der Zeichnung erläutert, in welcher

    Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Querschnitts durch eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Behandlungsgeräts,

    Fig. 2 eine perspektivische Ansicht einer schematisch dargestellten Trommel der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform, und

    Fig. 3 eine schematische Ansicht einer weiteren Ausführungsform des Behandlungsgeräts nach der Erfindung im Querschnitt, bei der die Trommel vier Hohlräume aufweist,


    zeigen.

    [0021] Gleiche Teile sind in allen Figuren mit gleichen Bezugsziffern bezeichnet.

    [0022] Die in Fig. 1 gezeigte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Bearbeitungsgerätes umfaßt ein lichtdichtes Außengehäuse 1, in dessen Inneren ein lichtdicht abgeschlossener, sich entlang einer Längsachse A erstreckender Behälter 2 untergebracht ist. Der Behälter 2 enthält in seinem unteren Bereich ein Bad 3 einer photographischen Verarbeitungslösung, dessen Niveau 3a je nach der entnommenen und der zurückfließenden Flüssigkeit in engen Grenzen schwankt, wie durch zwei gestrichelte Linien angedeutet ist. In das Bad 3 taucht eine mittels eines Antriebs (nicht gezeigt) in Dreh- . ung um ihre mit der Behälterlängsachse A koaxial angeordnete Welle 11 versetzbare, Trommel 4 mit ihrem unteren Bereich ein. Die vorzugsweise zylindrische Trommel 4 weist eine gummiüberzogene Trommeloberfläche 4a sowie eine vordere Stirnwand 30 und eine hintere Stirnwand 31 auf (Fig. 2).

    [0023] In der Seitenwand des Behälters 2 und des Außengehäuses 1 wird auf der einen Seite (links der Trommel 4 in Fig. 1) ein Einlaß 5 für photographisches Material in Bahn- oder Blattform, der durch eine schwenkbare Klappe 7 auch bei Einführung des Materials lichtdicht verschlossen ist, sowie auf der entgegengesetzten Seite ein Auslaß 6 für die Ausgabe des behandelten Materials aus dem Behandlungsgerät vorgesehen. Der Auslaß 6 wird durch eine schwenkbar angeordnete Auslaßklappe 8 bei Anlegen von deren freiem Klappenrande. 8a an die innere Endkante 14a einer die Oberseite des Auslasses 6 bildenden Leitwand 14 lichtdicht abgeschlossen. Bei Beendigung der Behandlung z.B. eines Blattes 27 photographischen Papiers schwenkt die Auslaßklappe 8 in Richtung des Pfeiles 0 in eine Offenstellung bei der das von der Trommel 4 mitgeführte Blatt 27 sich infolge seiner inhärenten Steifigkeit von der Trommeloberfläche 4a wegbiegt und bei Auftreffen seiner vorlaufenden Kante auf die konkav gekrümmte Unterseite der Leitwand 14 in den Auslaß 6 hineingelenkt und damit aus dem Behandlungsgerät herausgeführt wird. In an sich üblicher Weise sind um den Trommelumfang herum eine Anzahl Leit- oder Andrückwalzen 10 vorgesehen, die in den Endwänden 13 des Behälters gelagert sind.

    [0024] In ihrem Inneren ist die Trommel 4 durch eine diametrale Trennwand 15 in zwei halbzylindrische Kammern 21 und 22 geteilt. Bei der in Fig. 1 gezeigten Stellung der Trommel 4 liegt ihre Kammer 22 oben und weist in der in Fig. 1 sichtbaren rückwärtigen Stirnwand 31 eine dicht über der Trennwand 15 und nahe dem Umfang der Trommel 4 gelegene Öffnung 17 auf, während dieser diametral gegenüber., ebenfalls dicht über der Trennwand 15, aber in der vorderen Stirnwand 30 (und daher in Fig. 1 nur gestrichelt angedeutet) eine zweite Öffnung 16 liegt (Fig. 2).

    [0025] Entsprechend weist auch die Trommelkammer 21 in der hinteren Trommelstirnwand 31 eine Öffnung 18 und in der vorderen Trommelstirnwand 30 eine Öffnung 19 auf.

    [0026] Bei der Umdrehung der Trommel 4 im Sinne des Pfeiles R gelangt z.B. die Öffnung 16 der Kammer 22 aus der in Fig. 2 gezeigten Stellung der Trommel 4 unter das Niveau 3a im unteren Bereich des Behälters 2 und Badflüssigkeit beginnt in die Kammer 22 einzuströmen, bis die Öffnung 16 aus dem Niveau 3a der Badflüssigkeit wieder auftaucht. Alsdann kann Badflüssigkeit weder in die Kammer 22 hinein noch aus ihr herausströmen. Bei der weiteren Aufwärtsbewegung der Öffnung 16 taucht nun entsprechend die Öffnung 17 am entgegengesetzten Ende der Trommel 4 unter das Badniveau 3a und eine kleinere Menge an weiterer Badflüssigkeit kann in die Kammer 22 gelangen bis die Flüssigkeitsniveaus 3a und 26a ausgeglichen sind, falls dies nicht schon beim Durchgang der Öffnung 16 durch das Bad der Fall war, oder falls die Rotation der Trommel 4 nicht so schnell ist, daß auch die Öffnung 17 wieder sich aufwärts bewegend das Badniveau 3a verlassen hat, bevor der Niveauausgleich zwischen dem Bad 3 im Behälter und der Flüssigkeit 26 in der Kammer 22 eintreten konnte. Sobald nun die Öffnung 17 das Badniveau 3a im Behälter 2 bei ihrer Aufwärtsbewegung verlassen hat, wobei sie auch bei weiterer Drehung ihre in Fig. 1 gezeigte Stellung durch- .läuft, beginnt Flüssigkeit aus der Öffnung 17 entlang der hinteren Trommelstirnwand 31 hinauszufließen bzw. sich über diese Stirnwand 31 hinweg abwärts zurück in das Bad 3 zu ergießen, wobei das Niveau 26a der Flüssigkeit in der Kammer 26 fällt und sich vorzugsweise alle Flüssigkeit aus der Kammer 22 bereits entleert hat, bevor die Trennwand 15 die horizontale Stellung durchläuft. Sollte noch eine geringe Menge Flüssigkeit in der Kammer 22 verbleiben, so würde sie nun nach der entgegengesetzten Kammerseite fließen und aus der nun tiefer als die Öffnung 17 liegenden Öffnung 16 ausfließen.

    [0027] Zwischen den beiden Stirnwänden 30 und 31 der Trommel 4 und den ihnen benachbarten Behälterendwänden, von denen nur die hintere Endwand 13 in Fig. 1 sichtbar ist und mit der rückwärtigen Endwand des Außengehäuses 1 identisch sein kann, verbleibt jeweils ein Spalt, durch welchen Flüssigkeit aus der Trommel 4 in das Bad 3 hexabströmen kann.

    [0028] Da nun aber erwünscht ist, im Bade 3 eine möglichst ungestörte Umwälzung von Flüssigkeit auf dem Weg durch die Kammern 21,22 der Trommel 4 von der vorderen Stirnseite (nicht sichtbar) des Behälters 2 nach der hinteren Stirnseite 13 zu, und von der letzteren im Bad 3 unter der Trommel 4 hindurch von der hinteren (13) zur vorderen Stirnseite des Behälters, also in umgekehrter Richtung zu erzeugen, empfiehlt es sich, in die Kammer 22 beim eben beschriebenen Umlauf nur soviel Flüssigkeit 25 eintreten zu lassen, daß diese in der in Fig. 1 gezeigten Trommelstellung restlos aus der Kammer 22 durch die Öffnung 17 in der hinteren Trommelstirnwand 31 wieder austreten kann, bevor die Trennwand 15 in der Trommel 4 die erwähnte horizontale Stellung mit der Kammer 22 oben und der Kammer 21 unten durchläuft.

    [0029] Bei der weiteren Drehung der Trommel 4 war nun die in der Behältervorderwand gelegene Öffnung 19 der Kammer 21 bereits in das Bad 3 eingetaucht und nach Einströmen der Badflüssigkeit bis zum Niveau 25a wieder aus dem Badniveau 3a aufgetaucht. Vorzugsweise ist die Menge Badflüssigkeit im Bad 3 nur so groß, daß bei Durchfließen des Bades durch die Öffnung 19 genügend Flüssigkeit in die Trommel unter Ausbildung des Sumpfes 25 einströmt, um eine Niveauangleichung zwischen dem Niveau 3a und 25a zu erreichen. Denn dann erfolgt beim Passieren der Öffnung 18 am entgegengesetzten Ende der Trommel kein zusätzliches Einströmen von Flüssigkeit aus dem Bad 3 in die Trommelkammer 21; ein solches Einströmen wäre aber der Ausbildung einer kontinuierlichen Umlaufströmung im oben beschriebenen Sinne abträglich, da es der gewünschten Umlaufrichtung der Badflüssigkeit entgegengesetzt wäre und daher die Umwälzung der Badflüssigkeit verzögern würde. Allenfalls kann daher das Einströmen einer verhältnismäßig kleinen zusätzlichen Menge an Badflüssigkeit durch die Öffnung 18 in der Trommelkammer 21 in Kauf genommen werden.

    [0030] Wird nun durch den Einlaß 5 des Außengehäuses 1 und Behälters 2 unter Führung durch eine Leitwand 12 ein Blatt 27 photographischen Materials, das auf seiner Unterseite eine Emulsionsschicht trägt, während seine Oberseite von Emulsion frei ist, mit dieser Oberseite in Kontakt mit der Trommelwandung 4a gebracht und um diese mit Hilfe der Walzen 10 herumgeführt, so kann die weiter oben beschriebene Umlaufströmung durch das Bad 3 im Behälterbereich unterhalb der Trommel 4 auf die Emulsionsschicht an der Unterseite des Blattes 27 einwirken, bringt stets neue Badflüssigkeit an sie heran und führt an Wirkstoffen ärmer gewordene hinweg. Dabei ist der Behälterauslaß 6 geschlossen. Solange dies der Fall ist, kann das Blatt 27 mehreren Durchgängen durch das Bad 3 unterworfen werden. Sobald das Blatt 27 während der erforderlichen Zeitspanne der Behandlung im Bad 3 unterworfen war, kann der Auslaß 6 durch Schwenken der Klappe 8 geöffnet werden, und das fertig behandelte Blatt verläßt das Behandlungsgerät.

    [0031] Fig. 3 zeigt eine der in Fig. 1 dargestellten ähnliche Ausführungsform des Behandlungsgeräts nach der Erfindung,in welcher jedoch die Trommel 4 vier Kammern 36,37,38 und 39 aufweist, die voneinander durch zwei zueinander senkrecht verlaufende, sich in der Längsachse A schneidende Querwände 15 und 35 getrennt sind. In jeder der Kammern 36 bis 39 sind wiederum zwei Öffnungen angebracht, die eine in der vorderen (in Fig. 3 nicht sichtbar) und die andere in der hinteren Stirnwand 31 der Trommel 4. So weisen die Kammern 36,37 38 und 39 in der vorderen Trcmmelstirnwand die Öffnungen 40,43,45 bzw. 47 und in der hinteren Trommelstirnwand 31 die Öffnungen 41,42,44 bzw. 46 auf.

    [0032] In der in Fig. 3 gezeigten Stellung der Trommel 4 enthält die Kammer 36 keine Badflüssigkeit; sie ist also leer. Die Kammer 37 ist mit Flüssigkeit bis zum Niveau 51 gefüllt. Während der weiteren Drehung der Trommel in Richtung des Pfeiles R strömt infolge des höheren Niveaus 3a der Badflüssigkeit im Behälter 2 mehr Flüssigkeit durch die Öffnung 43 in die Kammer 37 ein. Bei der Kammer 38 ist dies bereits eingetreten und das Niveau 52 der in die Kammer 38 eingeströmten Flüssigkeit und dasjenige, 3a, der Badflüssigkeit 3 im Behälter außerhalb der Trommel 4 haben sich bereits aneinander angeglichen.

    [0033] Hat die Öffnung 44 der Kammer 38 bei weiterem Drehen der Trommel 4 eine Stellung erreicht, in der sie gerade über dem Badniveau 3a liegt, so beginnt Flüssigkeit aus der Kammer 38 durch die Öffnung 44 in das Bad 3 zurückzufließen.

    [0034] Bei der der Kammer 38 vorauslaufenden Kammer 39 ist dies bereits eine wenn auch kurze Zeit lang der Fall gewesen, Flüssigkeit ist aus dieser Kammer durch deren tiefer liegende Öffnung 46 in der Trommelrückwand 31 ausgeströmt und ihr Niveau 53 bereits gegenüber dem Niveau entsprechend 52 in der Kammer 38 stark abgefallen. Beim weiteren Drehen der Trommel 4 kann die Querwand 15 der Trommel eine horizontale Stellung um ein erhebliches Stück passieren, ohne daß die andere Öffnung, 47, der Kammer 39 tiefer zu liegen kommt als die Öffnung 46, so daß der Rest der Flüssigkeit in der Kammer 39 aus dieser Öffnung/ausströmen kann. Die Gefahr des Auslaufens einer wenn auch kleinen Menge Flüssigkeit aus der "falschen" Öffnung 47 und die damit verbundene Gefahr einer Störung der Badzirkulation im gewünschten Sinne tritt also bei der Trommel nach Fig. 3 mit vier Kammern praktisch nicht auf.

    [0035] Während man bei Füllungen von Badflüssigkeit, deren Niveau 3a so hoch ist, daß es sich der horizontalen Mittelebene durch die Längsachse A nähert, unter Beachtung der oben beschriebenen Vorsichtsmaßregeln mit zwei Kammern 21 und 22 in der Trommel 4 auskommt, empfiehlt sich bei niedrigem Badniveau 3a im Behälter 2, die Verwendung einer Trommel 4 mit vier Kammern 36-39. Die Vierkammerntrommel kann aber natürlich auch bei höherem Niveau 3a des Bades im Behälter 2 eingesetzt werden, ohne die gewünschte Badzirkulation zu stören.

    [0036] Der Pumpwirkungsgrad wird proportional bei Flüssigkeitsniveaus über der durch die Längsachse A verlaufenden horizontalen Mittelebene herabgesetzt.


    Ansprüche

    1. Bearbeitungsgerät für blatt- oder bahnförmiges, insbesondere photographisches Material (27) mit einem Behälter (2), der eine Behandlungsflüssigkeit (3) enthält, in welche eine mit Drehung angetriebene Trommel (4) teilweise eintaucht und das Material (27) durch den Behälter leitet, wobei die Trommel mindestens eine Kammer (21,22) aufweist, von welcher aus mindestens zwei Öffnungen (l6,17;18,19) aus der Trommel (4) herausführen, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer (21,22) so gestaltet ist und daß die Öffnungen (16,17; 18,19) so angeordnet sind, daß beim Drehen der Trommel (4) eine Flüssigkeitsmenge aus dem die Trommel (4) umgebenden Inneren des Behälters (2) in die Trommelkammer (21,22) durch mindestens eine der Öffnungen auf einem niedrigeren Niveau (25) eintritt, durch die Trommel (4) auf ein höheres Niveau im Behälter (2) befördert wird, und die Trommelkammer auf diesem höheren Niveau durch die in der betreffenden Kammer dabei am niedrigsten liegende Öffnung wieder verläßt, wodurch die Flüssigkeit im Behälter umgewälzt wird.
     
    2. Bearbeitungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer (21,22) in der Trommel (4) so geformt ist, daß Flüssigkeit in die Trommel an deren einem Ende eintriit und an deren anderem Ende aus ihr austritt.
     
    3. Bearbeitungsgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Trommel (4) eine diese diametral in zwei Kammern (21,22) teilende Trennwand (15) vorhanden ist.
     
    4. Bearbeitungsgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei Öffnungen (16,17;18,19) in jeder der beiden Kammern (21,22) vorgesehen sind, so daß bei Drehung der Trommel (4) aus dem Behälterinneren (2a) Flüssigkeit (3a) erst in die eine (21) und dann in die andere (22)'Kammer eintritt, in der jeweiligen Kammer (21, 22) auf ein höheres Niveau (26) angehoben wird, und auf dem höheren Niveau aus ihr wieder in das Behälterinnere (2a) austritt.
     
    5. Bearbeitungsgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Trommel (4) vier radial von der Trommelachse (A) aus nach außen verlaufende Trennwände (15,15a,35, 35a) angeordnet sind, durch welche die Trommel (4) in vier Kammern (36-39) unterteilt wird.
     
    6. Bearbeitungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das photographische Material auf der Oberfläche (4a) der Trommel (4) haftet, während diese bei ihrer Umdrehung teilweise in die Bearbeitungsflüssigkeit (3) im Behälter (2) eintaucht.
     
    7. Bearbeitungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das photographische Material über die Oberfläche der Trommel (4) hinwegläuft, während diese bei ihrer Rotation in die Behandlungsflüssigkeit teilweise eintaucht.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht