[0001] Die Erfindung betrifft ein Bearbeitungsgerät der im Oberbegriff des Patentanspruchs
1 beschriebenen Art.
[0002] In der Vergangenheit haben Amateur- und Berufsphotographen, die ihre Abzüge selbst
anfertigen, sich bei ihren Arbeiten Bearbeitungsverfahren bedient, bei denen Wannenbäder
ohne jede Form der Automatisierung verwendet wurden. Seit einiger Zeit ist es jedoch
bei diesem Personenkreis üblich geworden, sich wenigstens halbautomatischer Bearbeitungsgeräte
zu bedienen. Die Verwendung solcher Geräte bezweckt hauptsächlich, die Kosten möglichst
niedrig zu halten.
[0003] Verarbeitungslösungen wie z.B. photographische Silberhalidentwickler-, Fixier- oder
Bleichlösungen werden in den meisten photographischen Geräten in Form von Bädern verwendet,
welche vom photographischen Material durchlaufen werden, oder welche mittels rotierender
Walzen auf das Material aufgetragen werden. In beiden Fällen ist es erforderlich,
die Badlösung kontinuierlich umzuwälzen, um einerseits die Bildung von stagnierenden
Flüssigkeitszonen oder -"taschen" im Bad zu verhindern, in denen der Gehalt der Flüssigkeit
an Wirkstoffen vermindert oder erschöpft ist, oder in denen die Badflüssigkeit mit
Abfallprodukten der Bearbeitungsreaktion verschmutzt wird, und andererseits, um eine
möglichst gleichförmige Temperatur im gesamten Bad zu erzielen. Doch sind die hierzu
bisher bekannten Maßnahmen kostspielig und bilden einen erheblichen Anteil der Kosten
bekannter kleiner photographischer Bearbeitungsgeräteo Hohle Trommeln wurden bereits
bei der Verarbeitung von elektrophotographischem Material verwendet, um das Haften
desselben an der Oberfläche der gewöhnlich als Elektrode dienenden Trommel zu verhindern.
So wird z.B. bei dem in der DE-OS 20 10 736 beschriebenen Entwicklungsgerät Flüssigkeit
aus einem in der Trommel mittig vorgesehenen Rohr durch eine große Anzahl Öffnungen
an die Oberfläche der Trommel gepumpt. Im Gerät der US-PS 3 673 985 wird eine hohle,
mit einer Anzahl Schaufeln versehene Trommel in einem Entwicklerbad in rasche Drehung
versetzt, wodurch die Trommel wie eine Flügelradpumpe wirkt und Flüssigkeit aus einer
großen Anzahl Öffnungen in der Trommeloberfläche herauszutreten veranlaßt. In keinem
dieser beiden Fälle wird Flüssigkeit in eine hohle Trommel auf einem vorgegebenen
Niveau eingeführte auf ein höheres Niveau angehoben und dann aus der Trommel wieder
ausgegeben.
[0004] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, ein Bearbeitungsgerät der eingangs beschriebenen
Art mit einer einfachen, preiswerten Umwälzeinrichtung für die Badflüssigkeiten zu
verwirklichen.
[0005] Dies wird gemäß der Erfindung bei einem Bearbeitungsgerät der eingangs beschriebenen
Art erreicht, welches die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 aufgeführten Merkmale
aufweist.
[0006] Das Bearbeitungsgerät nach der Erfindung ist besonders bei Verarbeitungsverfahren
solchen photographischen Blattmaterials von Nutzen, bei denen Blätter belichteten
photographischen Materials durch ein photographisches Verarbeitungsbad mittels einer
teilweise in dieses eintauchenden rotierenden Trommel, an welcher das Blattmaterial
haftet, geführt werden.
[0007] Jedoch kann das Bearbeitungsgerät nach der Erfindung auch beim Verarbeiten von solchem
Bahn- oder Blattmaterial verwendet werden, bei dem die Verarbeitungslösung von einer
rotierenden Walze, die die Lösung aus einem Behälter mitnimmt, auf die Oberfläche
der Bahn oder der Blätter übertragen wird.
[0008] Ein wesentliches Merkmal der Erfindung besteht, wie schon im kennzeichnenden Teil
des Anspruchs 1 gesagt ist, in der Aufnahme einer gewissen Menge an Badflüssigkeit
in die Trommel in einem gewissen Niveaubereich des Behälters, dem Anheben dieser Menge
auf ein höheres Niveau und dem Wiederausfließen der Flüssigkeit aus der Trommel bei
solchem höheren Niveau in den Behälter zurück. Diese Verlagerung der Flüssigkeitsmenge
verursacht eine kontinuierliche Umwälzung der Flüssigkeit im Behälter und unterdrückt
so die Ausbildung der vorgenannten "Taschen" in der Flüssigkeit und damit die in ihnen
gegenüber der übrigen Flüssigkeit auftretende höhere Verschmutzung oder weitgehende
Verarmung.an Wirkstoffen.
[0009] Bevorzugte Ausführungsformen des Bearbeitungsgeräts nach der Erfindung weisen mindestens
eines der in den Unteransprüchen 2 bis 8 aufgeführten Merkmale auf.
[0010] Bei einer Ausführungsform des Bearbeitungsgeräts nach der Erfindung, in welcher eine
Trennwand die Trommel diametral in zwei hohle Hälften teilt, kann jede dieser Hälften
einen Hohlraum darstellen und einer oder beide Hohlräume können zum Umwälzen der Flüssigkeit
dienen.
[0011] In einer solchen Trommel sind vorzugsweise in jeder hohlen Trommelhälfte eine Öffnung
am einen Trommelende, die nach dem Trommelumfang zu und nahe der Trennwand gelegen
ist, und eine zweite Öffnung am anderen Trommelende, die ebenfalls nach dem Trommelumfang
hin und diametral der erstgenannten Öffnung gegenüber gleichfalls nahe der Trennwand
liegt,vorgesehen. Infolgedessen sind zwei der vorgenannten Öffnungen abhängig vom
Umdrehungssinn der Trommel Flüssigkeitsaufnahme- öffnungen und die beiden anderen
Flüssigkeitsabgabeöffnungen.
[0012] Dabei hängt es vom Füllungsgrad der Kammer ab, ob alle Flüssigkeit auf einem Niveau
oberhalb des Badniveaus im Behälter bereits aus der hinteren Auslauföffnung ausläuft,
oder ob bei Durchlaufen einer horizontalen Stellung der Trennwand noch eine kleine
Flüssigkeitsmenge auch aus der vorderen Einlauföffnung aus der Trommel ausfließt.
[0013] Umgekehrt hängt es von der Differenz zwischen dem Badniveau und dem beim Auftauchen
der Einlaßöffnung aus dem Badniveau in der Trommelkammer erreichten Flüssigkeitsniveau
ab, ob beim Eintauchen der Auslauföffnung der gleichen Kammer unter das Badniveau
noch eine gewisse weitere Flüssigkeitsmenge durch die Auslauföffnung in das Kammerinnere
eintritt, bis auch diese Auslauföffnung wieder aus dem Badniveau im Behälter nach
oben auftaucht.
[0014] Vorzugsweise ist das Volumen der Trommelkammer im Verhältnis zur durch das Badniveau
gegebenen Menge an Badflüssigkeit im Behälter so, daß nicht mehr als ein Viertel der
Badflüssigkeit in die Trommel eintritt und daß dabei höchstens ein Viertel des Kammervolumens
in der Trommel durch die eingeströmte Flüssigkeit eingenommen wird.
[0015] Ist das Flüssigkeitsniveau im Behälter des Bearbeitungsgeräts so niedrig, daß nur
ein kleiner Teil der Trommel gleichzeitig in die Flüssigkeit eintaucht, so empfiehlt
es sich, die Trommel in vier Hohlräume mit entsprechend gelegenen Öffnungen zu unterteilen.
[0016] Beim Betrieb des Bearbeitungsgeräts nach der Erfindung wird die Trommel in Drehung
versetzt, wobei eine nach der tieferliegenden Seite der Trommel zu vorhandene Flüssigkeitseintrittsöffnung
in der Trommel in das Bad im Behälter eintaucht; Flüssigkeit dringtdann aus dem Bad
durch die genannte Öffnung in den betreffenden Hohlraum innerhalb der Trommel ein,
worauf beim Weiterdrehen der Trommel die eingedrungene Flüssigkeit im Hohlraum eingeschlossen
bleibt und mit diesem zusammen der weiteren Drehung der Trommel in Richtung nach oben
folgt bis das Niveau der Flüssigkeit im Trommelhohlraum über demjenigen der Badflüssigkeit
im Behälter liegt. Die Flüssigkeit im Hohlraum der Trommel fließt nun bei weiterer
Drehung auf die andere Seite der Trommel hinüber und kann nun durch die auf dieser
Seite der Trommel gelegene zweite Öffnung aus dem Trommelhohlraum wieder hinausfließen.
Hierdurch wird Flüssigkeit auf der einen Seite des Behälters von der Trommel entnommen,
angehoben und auf der anderen Seite des Behälters wieder an diesen angegeben, wodurch
eine höchst zufriedenstellende Umwälzung der Badflüssigkeit im Behälter bewerkstelligt
wird. Die angetriebene Trommel wirkt also praktisch wie eine Umwälzpumpe.
[0017] Dieser Umwälzungseffekt wird noch erhöht, wenn im Hohlraum in der anderen Trommelhälfte
ebenfalls zwei Öffnungen vorgesehen sind, die im umgekehrten Sinne angebracht sind
wie die Öffnungen der ersten Trommelhälfte.
[0018] Ein großer Vorteil des Behandlungsgeräts nach der Erfindung liegt darin, daß der
Umwälzungseffekt um so wirkungsvoller wird, je langsamer die Rotation der Trommel
ist, denn bei langsamerer Rotation kann eine größere Flüssigkeitsmenge in den Trommelhohlraum
gelangen, in ihm angehoben und aus ihm wieder abgegeben werden. So wird eine sehr
zudriedenstellende Umwälzung der Badflüssigkeit bei einer Trommelrotation von 10 Umdrehumgen/Minute
erzielt. Dies ist sehr günstig im Vergleich zu den erforderlichen Drehzahlen von Flügelradpumpen
und anderen Arten von Flüssigkeitsumwälzpumpen, die zur Erreichung eines guten Wirkungsgrades
entweder hohe Drehzahlen oder hohe Kolbenhubzahlen erfordern.
[0019] Die Trommel kann aus einem beliebigen geeigneten Material hergestellt werden, das
gegen die Verarbeitungsflüssigkeiten im Behälter widerstandsfähig ist, so z.B. Kunststoff
wie Polystyrol oder Akrylnitril/Butadien/Styrol-Kopolymer, oder auch Metall, wie z.B.
nichtrostende Stähle.
[0020] Weitere Einzelheiten und Vorteile des Behandlungsgeräts nach der Erfindung werden
in der nachfolgenden Beschreibung im Zusammenhang mit der Zeichnung erläutert, in
welcher
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Querschnitts durch eine bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Behandlungsgeräts,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht einer schematisch dargestellten Trommel der in
Fig. 1 dargestellten Ausführungsform, und
Fig. 3 eine schematische Ansicht einer weiteren Ausführungsform des Behandlungsgeräts
nach der Erfindung im Querschnitt, bei der die Trommel vier Hohlräume aufweist,
zeigen.
[0021] Gleiche Teile sind in allen Figuren mit gleichen Bezugsziffern bezeichnet.
[0022] Die in Fig. 1 gezeigte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Bearbeitungsgerätes
umfaßt ein lichtdichtes Außengehäuse 1, in dessen Inneren ein lichtdicht abgeschlossener,
sich entlang einer Längsachse A erstreckender Behälter 2 untergebracht ist. Der Behälter
2 enthält in seinem unteren Bereich ein Bad 3 einer photographischen Verarbeitungslösung,
dessen Niveau 3a je nach der entnommenen und der zurückfließenden Flüssigkeit in engen
Grenzen schwankt, wie durch zwei gestrichelte Linien angedeutet ist. In das Bad 3
taucht eine mittels eines Antriebs (nicht gezeigt) in Dreh- . ung um ihre mit der
Behälterlängsachse A koaxial angeordnete Welle 11 versetzbare, Trommel 4 mit ihrem
unteren Bereich ein. Die vorzugsweise zylindrische Trommel 4 weist eine gummiüberzogene
Trommeloberfläche 4a sowie eine vordere Stirnwand 30 und eine hintere Stirnwand 31
auf (Fig. 2).
[0023] In der Seitenwand des Behälters 2 und des Außengehäuses 1 wird auf der einen Seite
(links der Trommel 4 in Fig. 1) ein Einlaß 5 für photographisches Material in Bahn-
oder Blattform, der durch eine schwenkbare Klappe 7 auch bei Einführung des Materials
lichtdicht verschlossen ist, sowie auf der entgegengesetzten Seite ein Auslaß 6 für
die Ausgabe des behandelten Materials aus dem Behandlungsgerät vorgesehen. Der Auslaß
6 wird durch eine schwenkbar angeordnete Auslaßklappe 8 bei Anlegen von deren freiem
Klappenrande. 8a an die innere Endkante 14a einer die Oberseite des Auslasses 6 bildenden
Leitwand 14 lichtdicht abgeschlossen. Bei Beendigung der Behandlung z.B. eines Blattes
27 photographischen Papiers schwenkt die Auslaßklappe 8 in Richtung des Pfeiles 0
in eine Offenstellung bei der das von der Trommel 4 mitgeführte Blatt 27 sich infolge
seiner inhärenten Steifigkeit von der Trommeloberfläche 4a wegbiegt und bei Auftreffen
seiner vorlaufenden Kante auf die konkav gekrümmte Unterseite der Leitwand 14 in den
Auslaß 6 hineingelenkt und damit aus dem Behandlungsgerät herausgeführt wird. In an
sich üblicher Weise sind um den Trommelumfang herum eine Anzahl Leit- oder Andrückwalzen
10 vorgesehen, die in den Endwänden 13 des Behälters gelagert sind.
[0024] In ihrem Inneren ist die Trommel 4 durch eine diametrale Trennwand 15 in zwei halbzylindrische
Kammern 21 und 22 geteilt. Bei der in Fig. 1 gezeigten Stellung der Trommel 4 liegt
ihre Kammer 22 oben und weist in der in Fig. 1 sichtbaren rückwärtigen Stirnwand 31
eine dicht über der Trennwand 15 und nahe dem Umfang der Trommel 4 gelegene Öffnung
17 auf, während dieser diametral gegenüber., ebenfalls dicht über der Trennwand 15,
aber in der vorderen Stirnwand 30 (und daher in Fig. 1 nur gestrichelt angedeutet)
eine zweite Öffnung 16 liegt (Fig. 2).
[0025] Entsprechend weist auch die Trommelkammer 21 in der hinteren Trommelstirnwand 31
eine Öffnung 18 und in der vorderen Trommelstirnwand 30 eine Öffnung 19 auf.
[0026] Bei der Umdrehung der Trommel 4 im Sinne des Pfeiles R gelangt z.B. die Öffnung 16
der Kammer 22 aus der in Fig. 2 gezeigten Stellung der Trommel 4 unter das Niveau
3a im unteren Bereich des Behälters 2 und Badflüssigkeit beginnt in die Kammer 22
einzuströmen, bis die Öffnung 16 aus dem Niveau 3a der Badflüssigkeit wieder auftaucht.
Alsdann kann Badflüssigkeit weder in die Kammer 22 hinein noch aus ihr herausströmen.
Bei der weiteren Aufwärtsbewegung der Öffnung 16 taucht nun entsprechend die Öffnung
17 am entgegengesetzten Ende der Trommel 4 unter das Badniveau 3a und eine kleinere
Menge an weiterer Badflüssigkeit kann in die Kammer 22 gelangen bis die Flüssigkeitsniveaus
3a und 26a ausgeglichen sind, falls dies nicht schon beim Durchgang der Öffnung 16
durch das Bad der Fall war, oder falls die Rotation der Trommel 4 nicht so schnell
ist, daß auch die Öffnung 17 wieder sich aufwärts bewegend das Badniveau 3a verlassen
hat, bevor der Niveauausgleich zwischen dem Bad 3 im Behälter und der Flüssigkeit
26 in der Kammer 22 eintreten konnte. Sobald nun die Öffnung 17 das Badniveau 3a im
Behälter 2 bei ihrer Aufwärtsbewegung verlassen hat, wobei sie auch bei weiterer Drehung
ihre in Fig. 1 gezeigte Stellung durch- .läuft, beginnt Flüssigkeit aus der Öffnung
17 entlang der hinteren Trommelstirnwand 31 hinauszufließen bzw. sich über diese Stirnwand
31 hinweg abwärts zurück in das Bad 3 zu ergießen, wobei das Niveau 26a der Flüssigkeit
in der Kammer 26 fällt und sich vorzugsweise alle Flüssigkeit aus der Kammer 22 bereits
entleert hat, bevor die Trennwand 15 die horizontale Stellung durchläuft. Sollte noch
eine geringe Menge Flüssigkeit in der Kammer 22 verbleiben, so würde sie nun nach
der entgegengesetzten Kammerseite fließen und aus der nun tiefer als die Öffnung 17
liegenden Öffnung 16 ausfließen.
[0027] Zwischen den beiden Stirnwänden 30 und 31 der Trommel 4 und den ihnen benachbarten
Behälterendwänden, von denen nur die hintere Endwand 13 in Fig. 1 sichtbar ist und
mit der rückwärtigen Endwand des Außengehäuses 1 identisch sein kann, verbleibt jeweils
ein Spalt, durch welchen Flüssigkeit aus der Trommel 4 in das Bad 3 hexabströmen kann.
[0028] Da nun aber erwünscht ist, im Bade 3 eine möglichst ungestörte Umwälzung von Flüssigkeit
auf dem Weg durch die Kammern 21,22 der Trommel 4 von der vorderen Stirnseite (nicht
sichtbar) des Behälters 2 nach der hinteren Stirnseite 13 zu, und von der letzteren
im Bad 3 unter der Trommel 4 hindurch von der hinteren (13) zur vorderen Stirnseite
des Behälters, also in umgekehrter Richtung zu erzeugen, empfiehlt es sich, in die
Kammer 22 beim eben beschriebenen Umlauf nur soviel Flüssigkeit 25 eintreten zu lassen,
daß diese in der in Fig. 1 gezeigten Trommelstellung restlos aus der Kammer 22 durch
die Öffnung 17 in der hinteren Trommelstirnwand 31 wieder austreten kann, bevor die
Trennwand 15 in der Trommel 4 die erwähnte horizontale Stellung mit der Kammer 22
oben und der Kammer 21 unten durchläuft.
[0029] Bei der weiteren Drehung der Trommel 4 war nun die in der Behältervorderwand gelegene
Öffnung 19 der Kammer 21 bereits in das Bad 3 eingetaucht und nach Einströmen der
Badflüssigkeit bis zum Niveau 25a wieder aus dem Badniveau 3a aufgetaucht. Vorzugsweise
ist die Menge Badflüssigkeit im Bad 3 nur so groß, daß bei Durchfließen des Bades
durch die Öffnung 19 genügend Flüssigkeit in die Trommel unter Ausbildung des Sumpfes
25 einströmt, um eine Niveauangleichung zwischen dem Niveau 3a und 25a zu erreichen.
Denn dann erfolgt beim Passieren der Öffnung 18 am entgegengesetzten Ende der Trommel
kein zusätzliches Einströmen von Flüssigkeit aus dem Bad 3 in die Trommelkammer 21;
ein solches Einströmen wäre aber der Ausbildung einer kontinuierlichen Umlaufströmung
im oben beschriebenen Sinne abträglich, da es der gewünschten Umlaufrichtung der Badflüssigkeit
entgegengesetzt wäre und daher die Umwälzung der Badflüssigkeit verzögern würde. Allenfalls
kann daher das Einströmen einer verhältnismäßig kleinen zusätzlichen Menge an Badflüssigkeit
durch die Öffnung 18 in der Trommelkammer 21 in Kauf genommen werden.
[0030] Wird nun durch den Einlaß 5 des Außengehäuses 1 und Behälters 2 unter Führung durch
eine Leitwand 12 ein Blatt 27 photographischen Materials, das auf seiner Unterseite
eine Emulsionsschicht trägt, während seine Oberseite von Emulsion frei ist, mit dieser
Oberseite in Kontakt mit der Trommelwandung 4a gebracht und um diese mit Hilfe der
Walzen 10 herumgeführt, so kann die weiter oben beschriebene Umlaufströmung durch
das Bad 3 im Behälterbereich unterhalb der Trommel 4 auf die Emulsionsschicht an der
Unterseite des Blattes 27 einwirken, bringt stets neue Badflüssigkeit an sie heran
und führt an Wirkstoffen ärmer gewordene hinweg. Dabei ist der Behälterauslaß 6 geschlossen.
Solange dies der Fall ist, kann das Blatt 27 mehreren Durchgängen durch das Bad 3
unterworfen werden. Sobald das Blatt 27 während der erforderlichen Zeitspanne der
Behandlung im Bad 3 unterworfen war, kann der Auslaß 6 durch Schwenken der Klappe
8 geöffnet werden, und das fertig behandelte Blatt verläßt das Behandlungsgerät.
[0031] Fig. 3 zeigt eine der in Fig. 1 dargestellten ähnliche Ausführungsform des Behandlungsgeräts
nach der Erfindung,in welcher jedoch die Trommel 4 vier Kammern 36,37,38 und 39 aufweist,
die voneinander durch zwei zueinander senkrecht verlaufende, sich in der Längsachse
A schneidende Querwände 15 und 35 getrennt sind. In jeder der Kammern 36 bis 39 sind
wiederum zwei Öffnungen angebracht, die eine in der vorderen (in Fig. 3 nicht sichtbar)
und die andere in der hinteren Stirnwand 31 der Trommel 4. So weisen die Kammern 36,37
38 und 39 in der vorderen Trcmmelstirnwand die Öffnungen 40,43,45 bzw. 47 und in der
hinteren Trommelstirnwand 31 die Öffnungen 41,42,44 bzw. 46 auf.
[0032] In der in Fig. 3 gezeigten Stellung der Trommel 4 enthält die Kammer 36 keine Badflüssigkeit;
sie ist also leer. Die Kammer 37 ist mit Flüssigkeit bis zum Niveau 51 gefüllt. Während
der weiteren Drehung der Trommel in Richtung des Pfeiles R strömt infolge des höheren
Niveaus 3a der Badflüssigkeit im Behälter 2 mehr Flüssigkeit durch die Öffnung 43
in die Kammer 37 ein. Bei der Kammer 38 ist dies bereits eingetreten und das Niveau
52 der in die Kammer 38 eingeströmten Flüssigkeit und dasjenige, 3a, der Badflüssigkeit
3 im Behälter außerhalb der Trommel 4 haben sich bereits aneinander angeglichen.
[0033] Hat die Öffnung 44 der Kammer 38 bei weiterem Drehen der Trommel 4 eine Stellung
erreicht, in der sie gerade über dem Badniveau 3a liegt, so beginnt Flüssigkeit aus
der Kammer 38 durch die Öffnung 44 in das Bad 3 zurückzufließen.
[0034] Bei der der Kammer 38 vorauslaufenden Kammer 39 ist dies bereits eine wenn auch kurze
Zeit lang der Fall gewesen, Flüssigkeit ist aus dieser Kammer durch deren tiefer liegende
Öffnung 46 in der Trommelrückwand 31 ausgeströmt und ihr Niveau 53 bereits gegenüber
dem Niveau entsprechend 52 in der Kammer 38 stark abgefallen. Beim weiteren Drehen
der Trommel 4 kann die Querwand 15 der Trommel eine horizontale Stellung um ein erhebliches
Stück passieren, ohne daß die andere Öffnung, 47, der Kammer 39 tiefer zu liegen kommt
als die Öffnung 46, so daß der Rest der Flüssigkeit in der Kammer 39 aus dieser Öffnung/ausströmen
kann. Die Gefahr des Auslaufens einer wenn auch kleinen Menge Flüssigkeit aus der
"falschen" Öffnung 47 und die damit verbundene Gefahr einer Störung der Badzirkulation
im gewünschten Sinne tritt also bei der Trommel nach Fig. 3 mit vier Kammern praktisch
nicht auf.
[0035] Während man bei Füllungen von Badflüssigkeit, deren Niveau 3a so hoch ist, daß es
sich der horizontalen Mittelebene durch die Längsachse A nähert, unter Beachtung der
oben beschriebenen Vorsichtsmaßregeln mit zwei Kammern 21 und 22 in der Trommel 4
auskommt, empfiehlt sich bei niedrigem Badniveau 3a im Behälter 2, die Verwendung
einer Trommel 4 mit vier Kammern 36-39. Die Vierkammerntrommel kann aber natürlich
auch bei höherem Niveau 3a des Bades im Behälter 2 eingesetzt werden, ohne die gewünschte
Badzirkulation zu stören.
[0036] Der Pumpwirkungsgrad wird proportional bei Flüssigkeitsniveaus über der durch die
Längsachse A verlaufenden horizontalen Mittelebene herabgesetzt.
1. Bearbeitungsgerät für blatt- oder bahnförmiges, insbesondere photographisches Material
(27) mit einem Behälter (2), der eine Behandlungsflüssigkeit (3) enthält, in welche
eine mit Drehung angetriebene Trommel (4) teilweise eintaucht und das Material (27)
durch den Behälter leitet, wobei die Trommel mindestens eine Kammer (21,22) aufweist,
von welcher aus mindestens zwei Öffnungen (l6,17;18,19) aus der Trommel (4) herausführen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer (21,22) so gestaltet ist und daß die Öffnungen
(16,17; 18,19) so angeordnet sind, daß beim Drehen der Trommel (4) eine Flüssigkeitsmenge
aus dem die Trommel (4) umgebenden Inneren des Behälters (2) in die Trommelkammer
(21,22) durch mindestens eine der Öffnungen auf einem niedrigeren Niveau (25) eintritt,
durch die Trommel (4) auf ein höheres Niveau im Behälter (2) befördert wird, und die
Trommelkammer auf diesem höheren Niveau durch die in der betreffenden Kammer dabei
am niedrigsten liegende Öffnung wieder verläßt, wodurch die Flüssigkeit im Behälter
umgewälzt wird.
2. Bearbeitungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer (21,22)
in der Trommel (4) so geformt ist, daß Flüssigkeit in die Trommel an deren einem Ende
eintriit und an deren anderem Ende aus ihr austritt.
3. Bearbeitungsgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Trommel
(4) eine diese diametral in zwei Kammern (21,22) teilende Trennwand (15) vorhanden
ist.
4. Bearbeitungsgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei
Öffnungen (16,17;18,19) in jeder der beiden Kammern (21,22) vorgesehen sind, so daß
bei Drehung der Trommel (4) aus dem Behälterinneren (2a) Flüssigkeit (3a) erst in
die eine (21) und dann in die andere (22)'Kammer eintritt, in der jeweiligen Kammer (21, 22) auf ein höheres Niveau (26) angehoben
wird, und auf dem höheren Niveau aus ihr wieder in das Behälterinnere (2a) austritt.
5. Bearbeitungsgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Trommel
(4) vier radial von der Trommelachse (A) aus nach außen verlaufende Trennwände (15,15a,35,
35a) angeordnet sind, durch welche die Trommel (4) in vier Kammern (36-39) unterteilt
wird.
6. Bearbeitungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das photographische Material auf der Oberfläche (4a) der Trommel (4) haftet, während
diese bei ihrer Umdrehung teilweise in die Bearbeitungsflüssigkeit (3) im Behälter
(2) eintaucht.
7. Bearbeitungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das photographische Material über die Oberfläche der Trommel (4) hinwegläuft, während
diese bei ihrer Rotation in die Behandlungsflüssigkeit teilweise eintaucht.