(19)
(11) EP 0 078 788 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.05.1983  Patentblatt  1983/19

(21) Anmeldenummer: 82890157.9

(22) Anmeldetag:  28.10.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3C25D 7/06, C25D 3/56
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB SE

(30) Priorität: 02.11.1981 AT 4668/81

(71) Anmelder: Andritz Ruthner Industrieanlagen Aktiengesellschaft
A-1121 Wien (AT)

(72) Erfinder:
  • Hampel, Josef
    A-2384 Breitenfurt (AT)

(74) Vertreter: Köhler-Pavlik, Johann, Dipl.-Ing. 
Margaretenplatz 5
1050 Wien
1050 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zur kontinuierlichen elektrolytischen Abscheidung von Legierungen auf einem endlosen Metallband, -draht oder -profil


    (57) Verfahren zur kontinuierlichen elektrolytischen Abscheidung von Legierungen auf einem endlosen Metallband. -draht oder -profil, wobei das zu plattierende Gut durch die Elektrolysezellen durchgeführt wird und die Plattierung hintereinander in mehreren voneinander getrennten Elektrolysezellen, aber in ein und derselben umgepumpten Elektrolytiösung erfolgt. in ein und derselben Elektrolysezelle wird jeweils nur ein reines, unlegiertes Anodenmetall eingesetzt.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen elektrolytischen Abscheidung von Legierungen auf einem endlosen Metallband, -draht oder -profil, wobei das zu plattierende Gut durch die Elektrolysezellen durchgeführt wird und die Plattierung hintereinander in mehreren voneinander getrennten Elektrolysezellen, aber in ein und derselben umgepumpten Elektrolytlösung erfolgt.

    [0002] In der AT-PS 220 904 wird ein Verfahren zur galvanischen Behandlung von strangförmigen metallischem Gut in hintereinander geschalteten, senkrecht stehenden Elektrolysezellen beschrieben, in welchen ein und dieselbe Elektrolytlösung verwendet wird, wobei die Elektrolytlösung am Boden des Behandlungsbehälters auf beiden Seiten des strangförmigen Guts eingedüst wird. Dieses Verfahren ist insbesondere auf das galvanische Verkupfern, Verzlnnen oder Verzinken von Bändern und Drähten ausgerichtet. Ein Hinweis zur Verwendung dieses Verfahrens zur Abscheidung von Legierungen wird jedoch nicht gegeben.

    [0003] Bekanntlich hängt bei gegebener Badzusammensetzung und Temperatur die Zusammensetzung der elektrolytisch abgeschiedenen Legierung von der kathodischen Stromdichte ab, die somit vorgegeben ist. Um das Bad in seiner Zusammensetzung konstant zu halten, ohne es durch Chemikalienzusatz dauernd korrigieren zu müssen, ist es ferner bekannt, lösliche Anoden zu verwenden, die das abgeschiedene Metall im Bad wieder ersetzen. Dieser Vorgang ist bei der Legierungsabscheidung allerdings mehrdimensional und daher nicht einfach zu beherrschen. Man hilft sich hier entweder durch den Einsatz entsprechender Anoden aus der Legierung, die abgeschieden wird, oder indem man Anoden aus den verschiedenen reinen Metallen in das Bad einhängt. Im ersten Fall gibt es oft Schwierigkeiten bei der Herstellung der betreffenden Legierungen bzw. ihrer gleichmäßigen Auflösung im Bad, auch ist man an eine bestimmte Legierungszusammensetzung gebunden. Im zweiten Fall ist es schwer, die verschiedenen Anoden in dem Ausmaß in Lösung zu bringen, in dem die be-treffenden Metalle in Elektrolyten ergänzt werden müssen, es gibt Wechselwirkung zwischen den nebeneinanderhängenden Anoden aus verschiedenen Materialien usw.

    [0004] Es zeigte sich nun, daß es ein überraschend einfaches und sicheres Verfahren gibt, die beschriebenen Schwierigkeiten zu meistern.Nach dem Verfahren der eingangs genannten Art wird in ein und derselben Elektrolysezelle jeweils nur ein reines, unlegiertes Anodenmaterial eingesetzt. Da die Zellen elektrolytisch praktisch voneinander getrennt sind (d.h. durch Rohrleitungen und Ventile mit sehr großen elektrolytischen Widerständen verbunden), ist es möglich, die Auflösung jedes einzelnen Anodenmetalls separat in den dafür vorgesehenen Zellen so einzustellen, daß die gewünschte Konzentration des betr. Metallions sich einstellt bzw. aufrechterhalten wird.

    [0005] Dies geschieht vorzugsweise zunächst in der Art, daß man die dargebotene Anodenfläche der einzelnen Legierungselemente entsprechend einstellt, d.h. erhöht, wenn die Konzentration steigen soll und umgekehrt.

    [0006] Eine zweite Möglichkeit in dieser Richtung besteht darin, die'Spannung bzw. Stromstärke an jeder einzelnen Elektrolysezelle entsprechend einzustellen: je höher, je mehr von dem Anodenmaterial geht in Lösung.

    [0007] Trotzdem hat man damit nicht beliebig viele Freiheiten im System, denn von einer bestimmten Stromdichte an der Kathode hängt die Gleichmäßigkeit der abgeschiedenen Legierung ab. Der richtige Weg zur Einstellung der Betriebsparameter besteht also darin, daß man zunächst durch Laborversuche eine Badrezeptur, kathodische Stromdichte und Temperatur festlegt, bei der der gewünschte Niederschlag erzeugt wird. Danach wird in einer Modellapparatur oder gleich in der Durchzugsanlage jede einzelne Anodenart solange - bei vorgegebener Kathodenstromdichte - vermehrt oder vermindert (durch Zuhängen oder Verringern der Anoden des betr. Metalls), bis die Konzentration bei den konkreten Betriebsverhältnissen auf dem gewünschten Wert verbleibt.

    [0008] Das Verfahren wird in einer beispielsweisen Anordnung im folgenden an Hand der beiliegenden Zeichnunnungen erläutert; der Einfachheit halber sind Hilfsanordnungen wie Heizungen, Kühlungen, Spülungen etc. fortgelassen.

    [0009] Zur Elektroplattierung einer aus zwei Metallen bestehenden Legierung auf einem Metallband 1 wird dieses über fünf Walzen 2 durch zwei Elektrolysezellen 3 gezogen, die- zwar über den Vorratstank 4, Pumpe 5 und Rohrleitungen 6 mit derselben Elektrolytlösung versorgt werden, jedoch jede Zelle für sich Anoden 7, 8 aus verschiedenen Reinmetallen und auch separat regelbare anodische (positive) Stromzuführungen 9, 10 besitzen; der negative Pol ist in unserem Beispiel an die mittlere Walze, die metallisch (stromleitend) ist, angeschlossen, wovon in sehr großer satter metallischer Flächenauflage der Übergang der Elektronen auf das Metallband gewährleistet ist (11).

    [0010] Es ist bei dieser Anordnung gewährleistet, sowohl die Anodenfläche der einzelnen Anodenmetalle 7, 8 ohne Interaktionen zu variieren als auch die Stromdichte in jedem einzelnen Bottich (Anschlüsse 9, 10 vom .Gleichrichter).


    Ansprüche

    1. Verfahren zur kontinuierlichen elektrolytischen Abscheidung von Legierungen auf einem endlosen Metallband, -draht oder -profil, wobei das zu plattierende Gut durch die Elektrolysezellen durchgeführt wird und die Plattierung hintereinander in mehreren voneinander getrennten Elektrolysezellen, aber in ein und derselben umgepumpten Elektrolytlösung erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß in ein und derselben Elektrolysezelle jeweils nur ein reines, unlegiertes Anodenmetall eingesetzt wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die dargebotene Anodenfläche der einzelnen Legierungselemente gemäß dem Anteil an der Legierung und der Löslichkeit des Anodenmaterials verschieden groß gewählt ist.
     
    3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannung bzw. Stromstärke in den einzelnen Zellen verschieden hoch eingestellt wird.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht