[0001] Die Neuerung betrifft eine Versandtasche, insbesondere gepolsterte Versandtasche,
die sowohl mit mehrfach zu öffnendem Drucksachenverschluß als auch mit dauerfestem
Briefverschluß verwendbar ist.
[0002] Bekannte Verschlüsse (DE-OS 24 45 516) für solche Versandtaschen haben auf der Innenfläche
der Verschlußklappe Klebebeschichtungsstreifen, die in geschlossenem Zustand der Tasche
mit entsprechend auf der Taschenrückwand angeordneten und im geöffneten Zustand der
Tasche von klebstofffreien Innenflächen der Verschlußklappe überdeckten und geschützten
Klebebeschichtungsstreifen zusammenwirken. Für Versandtaschen mit doppelwandiger Verschlußklappe
sind derartige Verschlüsse so abgeändert, (DE-OS 25 08 746), daß für den Drucksachen-
oder Warenproben-Verschluß in der inneren Wand einer doppelwandig ausgebildeten Verschlußklappe
im Bereich der auf der äusseren Wand der Verschlußklappe vorhandenen Klebebeschichtung
Lochungen vorgesehen sind, durch die hindurch im geschlossenem Zustand der Tasche
der Klebekontakt mit der auf der Taschenrückwand angeordneten Klebebeschichtung zustande
kommt. Diese bekannten Taschenverschlüsse haben den Nachteil, daß für den Drucksachenverschluß
einerseits und den festen Briefverschluß andererseits unterschiedliche Klebstoffarten
aufgetragen werden müssen, was den Herstellungsvorgang für solche Taschen unerwünscht
kompliziert macht und die Fertigprodukte verteuert.
[0003] Zwar entfallen diese Nachteile bei dem aus dem DE-GM 80 15 583 bekannten Versandtaschen-Verschluß.
Aber abgesehen davon, daß ein solcher Verschluß nur für Versandtaschen brauchbar ist,
die aus einseitig mit einem schweiß- und siegelfähigen Kunststoff beschichtetem Papier
hergestellt sind, läßt sich dieser Verschluß, nachdem er als Drucksachenverschluß
benutzt worden ist, nur relativ unsicher als fester Briefverschluß wiederverwenden,
weil die einzige, beiden Verschlußarten dienende Klebebeschichtung bei der Handhabung
des Drucksachenverschlusses und/oder bei der postalischen Prüfung des Tascheninhalts
leicht verschmutzt und so mindestens stellenweise inaktiviert werden kann und bei
der anschließenden Bildung eines Briefverschlusses ohne zusätzliche Hilfsmaßnahmen,
wie Sicherung durch Überkleben mit_Haftklebestreifen, eine dauerhafte Haftung nicht
mehr mit der erforderlichen Sicherheit gewährleistet ist. Aber selbst falls der Briefverschluß
als solcher ohne unerwünschte Hilfsmittel sicher kleben sollte, sind, da bei diesem
bekannten Verschluß die Festklebehaftung nur zwischen einem relativ schmalen Streifen
der umgefalteten Klappenkante und einem entsprechend in einem relativ großen Abstand
von der Rückwand-Oberkante entfernt gelegenen Streifen der Taschenrückwand vorhanden
ist, der haftfreie Bereich zwischen umgelegter Klappe und Taschenrückwand und entsprechend
die Länge der Öffnung im Bereich der Seitenränder relativ groß, so daß die Gefahr
besteht, daß Teile des Versandgutes aus der geschlossenen Tasche herausfallen und/oder
der Versandtascheninhalt durch Feuchtigkeit oder sonstige Fremdstoffe, die z.B. während
des Versands von außen in den Tascheninnenraum hinein gelangen können, verunreinigt
wird.
[0004] Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, die beschriebenen Nachteile der bekannten
Versandtaschen-Verschlüsse zu beheb-en und eine eine Versandtasche zu schaffen, die
aus beliebigem dafür bekanntem Material bestehen kann, deren Verschluß sowohl als
Drucksachen-Adhäsionsverschluß als auch als Briefsachen-Dauerfestverschluß einfach
und sicher zu benutzen ist, und in der das darin vorhandene Versandgut bei beiden
Verschlußarten-Bildungen in gleXher Weise gut gehalten und geschützt ist, und für
deren Herstellung gewünschtenfalls nur eine Art von Klebebeschichtung benötigt wird.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Neuerung aus von einer Versandtasche mit an der
Vorderwand ansitzender, um eine Umbuglinie auf die Rückwand umlegbarer und durch Klebebeschichtung
daran festlegbarer Verschlußklappe und sieht neuerungsgemäß die im kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 angegebenen Gestaltungsmerkmale vor, wobei noch in den Unteransprüchen
2 und 3 für die Aufgabenlösung vorteilhafte und förderliche Weiterbildungen beansprucht
sind,-die teilweise technische Überschneidungen mit dem Stand der Technik aufweisen.
[0006] Die Merkmale der Neuerung und deren technische Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung mit Ausführungsbeispiel in Verbindung mit den Ansprüchen und der Zeichnung.
Es zeigen:
Fig. 1 den Verschluß in betriebsfertigem Zustand vor Verschlußbildung, an einem Teilschnitt
der Tasche, in der Draufsicht,
Fig. 2 einen Schnitt nach II-II der Fig. l,
Fig. 3 den Verschluß der Fig. 1 nach Bildung des Drucksachen-Verschlusses in geschlossenem
Zustand der Tasche, in der Draufsicht,
Fig. 4 einen Schnitt nach IV-IV der Fig. 3,
Fig. 5 den Verschluß der Fig. 1 nach dem öffnen des Drucksachen-Verschlusses, vorbereitet
für die Bildung des Festverschlusses,
Fig. 6 einen Schnitt nach VI-VI der Fig. 5,
Fig. 7 den Verschluß der Fig. 1 nach Bildung des Festverschlusses in geschlossenem
Zustand der Versandtasche, und
Fig. 8 einen Schnitt nach VIII-VIII der Fig. 7.
[0007] Die in den Figuren 1 bis 8 als Ausschnitt veranschaulichte Versandtasche 1 ist in
bekannter Weise aus an ihren beiden Längsrändern und dem unteren Querrand aneinander
befestigten Vorderwand 2 und Rückwand 3 gebildet. An der Vorderwand 2 befindet sich
eine um die in Höhe der Einfüllöffnung der Tasche 1 gelegene Umbuglinie 5 auf die
Rückwand 3 umlegbare Verschlußklappe 4. Die Endkante der Verschlußklappe 4 ist mit
6 bezeichnet.
[0008] In Figur 1 ist die Verschlußkalppen-Innenfläche 7 zum Beschauer hin gelegen gezeigt,
während in der Darstellung der Figur 3 der Betrachter auf die Verschlußklappen-Außenseite
8 schaut. Auf der Verschlußklappe 4 ist parallel zu Umbuglinie 5 und Endkante 6 eine
Faltlinie 11 angebracht, die die Verschlußklappe in zwei etwa gleich große, parallel
gelegenen Bereiche 13 und 14 teilt. Im an der Endkante 6 direkt anschließenden Bereich
13 ist eine Klebebeschichtung 9 auf der Innenfläche 7 der Verschlußklappe angebracht,
die in Fig. 1 mit einem Schutzstreifen 10 überdeckt gezeigt ist, der teilweise abgezogen
dargestellt ist.
[0009] Parallel zu der Oberkante 12 der Taschenrückwand 3 an der Einfüllöffnung ist eine
weitere Klebebeschichtung 15 auf dem Taschenrücken 3 aufgebracht, die wiederum mit
einem Schutzstreifen 16 abgedeckt ist, der in Fig. 1 ebenfalls teilweise abgezogen
dargestellt ist. Parallel zu dieser Klebebeschichtung 15 und an diese etwa angrenzend
befindet sich auf der Taschenrückwand 3 eine streifenförmige Antihaftbeschichtung
17. Aus den Figuren 1, 5 und 7 ist deutlich zu erkennen, daß diese Antihaftbeschichtung
die Verbindungsrandstreifen 18, in deren Bereich Vorderwand 2 und Rückwand 3 miteinander
fest verbunden sind, überdeckt.
[0010] Versandtaschen, deren Verschlußklappe in der dargestellten Art ausgebildet sind,
können wahlweise für Postsendungen mit dauerfestem Briefverschluß oder mit Drucksachen-Adhäsionsverschluß
benutzt werden.
[0011] Zur Bildung des Drucksachenverschlusses wird nach dem Füllen der Tasche der Schutzstreifen
10 von der Klebebeschichtung 9 abgezogen (während der Schutzstreifen 16 unverändert
die Klebebeschichtung 15 abdeckt). Danach wird die Verschlußklappe 4 um die Umbuglinie
5 umgelegt, so daß die schutzstreifenfreie Klebebeschichtung 9 auf die Antihaftbeschichtung
17 auf der Taschenrückwand 3 zu liegen kommt. Sie haftet daran, wie insbesondere aus
Fig. 4 zu sehen ist,.als Adhäsionsverschluß an, und die so verschlossene Drucksache
kann zur postalischen Prüfung geöffnet und in der gleichen Weise, wie zuvor erläutert,
wieder verschlossen werden. An geeigneter Stelle, zweckmäßig auf der Verschlußklappen-Außenfläche
8 in deren an die Endkante 6 angrenzendem Bereich 13 kann ein Hinweis auf die Möglichkeit
des öffnens und Wiederverschliessens zwecks Drucksachen-Prüfung in an sich bekannter
Weise angebracht sein.
[0012] Will man einen dauerfesten Briefverschluß herstellen, so wird zunächst wiederum der
Schutzstreifen 10 von der Klebebeschichtung 9 (Fig. l) abgezogen bzw. die als Drucksachen-Tasche
bereits benutzte Versandtasche wird geöffnet, so daß die Verschlußklappe 4 wieder
in die in Fig. 1 dargestellte Lage kommt. Dann wird die Verschlußklappe 4 um die Faltlinie
11 hälftig zu einer Doppelklappe umgelegt, wobei, wie aus den Fig. 5 und 6 zu ersehen
ist, die Klebebeschichtung 9 des Bereichs 13 auf der Verschlußklappen-Innenseite 7
in deren Bereich 14 fest anhaftet. Danach wird von der Klebebeschichtung 15 auf der
Taschenrückwand 3 der Schutzstreifen 16 entfernt, und anschließend wird die zwischenzeitlich
doppellagig gefaltete Verschlußklappe um die Umbuglinie 5 auf die Taschenrückwand
aufgelegt. Sie kommt dabei mit ihrer Außenfläche 8 in deren Bereich 13 gegen die schutzstreifenfreie
Klebebeschichtung 15 zu liegen, woran sie fest anhaftet, wie aus Fig. 8 zu sehen ist.
Der verschlossene Briefverschluß hat das in Fig. 7 gezeigte Aussehen; an den Festverschluß
grenzt auf der Taschenrückwand die (für den Festverschluß nicht funktionserforderliche)
Antihaftbeschichtung 17 an. Da diese Antihaftbeschichtung üblicherweise aus einer
durchsichtigen, farblosen Kunststoff-Folienauflage besteht, ist sie kaum sichtbar
und stört nicht.
[0013] Das öffnen des Brieffestverschlusses ist, da die Verschlußklappe für den Festverschluß
doppellagig gefaltet ist, sehr einfach; man kann mit jedem beliebigem entsprechenden
Werkzeug, insbesondere einem Brieföffner, leicht in den Zwischenraum zwischen den
Doppellagen hineinfahren und den Verschluß entweder an der Umbuglinie 5 oder an der
Faltlinie 11 auftrennen. Man kann zur Erleichterung des Auftrennvorganges die Klebebeschichtung
9 zu den äußeren Längskanten hin schmäler werdend auftragen; man kann die S_eitenkanten
der Verschlußklappe abrunden oder sonstige dem Fachmann bekannte Maßnahmen dieser
Art vorsehen. Man kann außerdem in an sich bekannter Weise die Umbuglinie 5 und/oder
die Faltlinie 11 perforiert oder in sonstiger Weise den Trennvorgang erleichternd
vorbereiten.
[0014] Die Klebebeschichtungen können für diese Zwecke bekannte und üb-liche Klebestreifen
sein, und deren Abdeckungen können zum Beispiel aus silikonisiertem Papier bestehen.
Zwecks Klebstoff-Einsparung können die Klebebeschichtungen auch gleichmäßig über die
Klebebereiche angeordnete punktuelle Klebstoffzonen sein. Die Klebebeschichtung 15
kann gewünschtenfalls auch ein Naßkleber sein, der zur Bildung des dauerfesten Briefverschlusses
durch Feuchtigkeit zu aktivieren ist.
1. Versandtasche mit an der Vorderwand ansitzender, um eine Umbuglinie auf die Rückwand
umlegbarer und durch Klebebeschichtung daran festlegbarer Verschlußklappe, die sowohl
mit mehrfach zu öffnendem Drucksachenverschluß als auch mit dauerhaftem Briefverschluß
verwendbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Fläche der Verschlußklappe (4) durch
eine parallel zur Endkante (6) verlaufende Faltlinie (11) in zwei etwa gleiche Bereiche
(13,14) unterteilt und auf der Verschlußklappen-Innenfläche (7) in dem an der Endkante
(6) anliegenden Bereich (13) eine Klebebeschichtung (9) vorhanden ist, und daß auf
der Versandtaschen-Rückwand (3) in einem dem Bereich (14) der Verschlußklappe (4)
entsprechenden Bereich angrenzend an die Oberkante (12) der Rückwand (3) und parallel
dazu eine Klebebeschichtung (15) und in einem dem Bereich (13) der Verschlußklappe
(4) entsprechenden Bereich an die Klebebeschichtung (15) angrenzend und parallel dazu
eine Antihaftbeschichtung (17) vorhanden sind.
2. Versandtasche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebebeschichtungen
(19) und (15) Selbstklebestreifen sind, die mit abziehbaren Schutzabdeckungen (10)
bzw. (16) versehen sind.
3. Versandtasche nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Umbuglinie
(5) und/oder die Faltlinie (11) perforiert oder gefalzt oder in sonstiger an sich
bekannter Weise als Trennlinie(n) vorbereitet sind.