(19)
(11) EP 0 078 967 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.05.1983  Patentblatt  1983/20

(21) Anmeldenummer: 82109836.5

(22) Anmeldetag:  25.10.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B65D 27/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH FR GB LI NL SE

(30) Priorität: 06.11.1981 DE 3144064

(71) Anmelder: Nederlandse Pillo-Pak Maatschappij BV.
NL-6961 GZ Eerbeek (NL)

(72) Erfinder:
  • Knittel, Friedel
    D-3000 Hannover 21 (DE)
  • Hoogerwoord, Ronald Patrick
    NL-6961 DH Eerbeek (NL)

(74) Vertreter: Meys, Hildegard, Dr.rer.nat. 
Patentanwältin, Postfach 15 09 18
10671 Berlin
10671 Berlin (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Versandtasche


    (57) Es wird eine Versandtasche in Vorschlag gebracht, deren Verschluß sowohl als Drucksachen-Adhäsionsverschluß als auch als Briefsachen-Dauerfestverschluß einfach und sicher zu benutzen ist und in der das darin vorhandene Versandgut bei beiden Verschlußarten-Bildungen in gleicher Weise gut gehalten und geschützt ist. Der Drucksachen-Adhäsionsverschluß wird durch Zusammenwirken einer am oberen Endkantenbereich der Verschlußklappe auf deren Innenfläche angebrachten Klebebeschichtung mit einer auf der Taschenrückwand angebrachten streifenförmigen Antihaftbeschichtung gebildet, und der Briefsachen-Dauerfestverschluß wird durch Festverkleben der hälftig zu einer Doppelklappe umgelegten Verschlußklappe gegen eine auf der Taschenrückwand oberhalb und parallel zu der Antihaftbeschichtung vorhandene Klebebeschichtung gebildet. Das Öffnen des Festverschlusses ist, da die Verschlußklappe dafür doppellagig gefaltet ist, sehr einfach.




    Beschreibung


    [0001] Die Neuerung betrifft eine Versandtasche, insbesondere gepolsterte Versandtasche, die sowohl mit mehrfach zu öffnendem Drucksachenverschluß als auch mit dauerfestem Briefverschluß verwendbar ist.

    [0002] Bekannte Verschlüsse (DE-OS 24 45 516) für solche Versandtaschen haben auf der Innenfläche der Verschlußklappe Klebebeschichtungsstreifen, die in geschlossenem Zustand der Tasche mit entsprechend auf der Taschenrückwand angeordneten und im geöffneten Zustand der Tasche von klebstofffreien Innenflächen der Verschlußklappe überdeckten und geschützten Klebebeschichtungsstreifen zusammenwirken. Für Versandtaschen mit doppelwandiger Verschlußklappe sind derartige Verschlüsse so abgeändert, (DE-OS 25 08 746), daß für den Drucksachen- oder Warenproben-Verschluß in der inneren Wand einer doppelwandig ausgebildeten Verschlußklappe im Bereich der auf der äusseren Wand der Verschlußklappe vorhandenen Klebebeschichtung Lochungen vorgesehen sind, durch die hindurch im geschlossenem Zustand der Tasche der Klebekontakt mit der auf der Taschenrückwand angeordneten Klebebeschichtung zustande kommt. Diese bekannten Taschenverschlüsse haben den Nachteil, daß für den Drucksachenverschluß einerseits und den festen Briefverschluß andererseits unterschiedliche Klebstoffarten aufgetragen werden müssen, was den Herstellungsvorgang für solche Taschen unerwünscht kompliziert macht und die Fertigprodukte verteuert.

    [0003] Zwar entfallen diese Nachteile bei dem aus dem DE-GM 80 15 583 bekannten Versandtaschen-Verschluß. Aber abgesehen davon, daß ein solcher Verschluß nur für Versandtaschen brauchbar ist, die aus einseitig mit einem schweiß- und siegelfähigen Kunststoff beschichtetem Papier hergestellt sind, läßt sich dieser Verschluß, nachdem er als Drucksachenverschluß benutzt worden ist, nur relativ unsicher als fester Briefverschluß wiederverwenden, weil die einzige, beiden Verschlußarten dienende Klebebeschichtung bei der Handhabung des Drucksachenverschlusses und/oder bei der postalischen Prüfung des Tascheninhalts leicht verschmutzt und so mindestens stellenweise inaktiviert werden kann und bei der anschließenden Bildung eines Briefverschlusses ohne zusätzliche Hilfsmaßnahmen, wie Sicherung durch Überkleben mit_Haftklebestreifen, eine dauerhafte Haftung nicht mehr mit der erforderlichen Sicherheit gewährleistet ist. Aber selbst falls der Briefverschluß als solcher ohne unerwünschte Hilfsmittel sicher kleben sollte, sind, da bei diesem bekannten Verschluß die Festklebehaftung nur zwischen einem relativ schmalen Streifen der umgefalteten Klappenkante und einem entsprechend in einem relativ großen Abstand von der Rückwand-Oberkante entfernt gelegenen Streifen der Taschenrückwand vorhanden ist, der haftfreie Bereich zwischen umgelegter Klappe und Taschenrückwand und entsprechend die Länge der Öffnung im Bereich der Seitenränder relativ groß, so daß die Gefahr besteht, daß Teile des Versandgutes aus der geschlossenen Tasche herausfallen und/oder der Versandtascheninhalt durch Feuchtigkeit oder sonstige Fremdstoffe, die z.B. während des Versands von außen in den Tascheninnenraum hinein gelangen können, verunreinigt wird.

    [0004] Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, die beschriebenen Nachteile der bekannten Versandtaschen-Verschlüsse zu beheb-en und eine eine Versandtasche zu schaffen, die aus beliebigem dafür bekanntem Material bestehen kann, deren Verschluß sowohl als Drucksachen-Adhäsionsverschluß als auch als Briefsachen-Dauerfestverschluß einfach und sicher zu benutzen ist, und in der das darin vorhandene Versandgut bei beiden Verschlußarten-Bildungen in gleXher Weise gut gehalten und geschützt ist, und für deren Herstellung gewünschtenfalls nur eine Art von Klebebeschichtung benötigt wird.

    [0005] Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Neuerung aus von einer Versandtasche mit an der Vorderwand ansitzender, um eine Umbuglinie auf die Rückwand umlegbarer und durch Klebebeschichtung daran festlegbarer Verschlußklappe und sieht neuerungsgemäß die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Gestaltungsmerkmale vor, wobei noch in den Unteransprüchen 2 und 3 für die Aufgabenlösung vorteilhafte und förderliche Weiterbildungen beansprucht sind,-die teilweise technische Überschneidungen mit dem Stand der Technik aufweisen.

    [0006] Die Merkmale der Neuerung und deren technische Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung mit Ausführungsbeispiel in Verbindung mit den Ansprüchen und der Zeichnung. Es zeigen:

    Fig. 1 den Verschluß in betriebsfertigem Zustand vor Verschlußbildung, an einem Teilschnitt der Tasche, in der Draufsicht,

    Fig. 2 einen Schnitt nach II-II der Fig. l,

    Fig. 3 den Verschluß der Fig. 1 nach Bildung des Drucksachen-Verschlusses in geschlossenem Zustand der Tasche, in der Draufsicht,

    Fig. 4 einen Schnitt nach IV-IV der Fig. 3,

    Fig. 5 den Verschluß der Fig. 1 nach dem öffnen des Drucksachen-Verschlusses, vorbereitet für die Bildung des Festverschlusses,

    Fig. 6 einen Schnitt nach VI-VI der Fig. 5,

    Fig. 7 den Verschluß der Fig. 1 nach Bildung des Festverschlusses in geschlossenem Zustand der Versandtasche, und

    Fig. 8 einen Schnitt nach VIII-VIII der Fig. 7.



    [0007] Die in den Figuren 1 bis 8 als Ausschnitt veranschaulichte Versandtasche 1 ist in bekannter Weise aus an ihren beiden Längsrändern und dem unteren Querrand aneinander befestigten Vorderwand 2 und Rückwand 3 gebildet. An der Vorderwand 2 befindet sich eine um die in Höhe der Einfüllöffnung der Tasche 1 gelegene Umbuglinie 5 auf die Rückwand 3 umlegbare Verschlußklappe 4. Die Endkante der Verschlußklappe 4 ist mit 6 bezeichnet.

    [0008] In Figur 1 ist die Verschlußkalppen-Innenfläche 7 zum Beschauer hin gelegen gezeigt, während in der Darstellung der Figur 3 der Betrachter auf die Verschlußklappen-Außenseite 8 schaut. Auf der Verschlußklappe 4 ist parallel zu Umbuglinie 5 und Endkante 6 eine Faltlinie 11 angebracht, die die Verschlußklappe in zwei etwa gleich große, parallel gelegenen Bereiche 13 und 14 teilt. Im an der Endkante 6 direkt anschließenden Bereich 13 ist eine Klebebeschichtung 9 auf der Innenfläche 7 der Verschlußklappe angebracht, die in Fig. 1 mit einem Schutzstreifen 10 überdeckt gezeigt ist, der teilweise abgezogen dargestellt ist.

    [0009] Parallel zu der Oberkante 12 der Taschenrückwand 3 an der Einfüllöffnung ist eine weitere Klebebeschichtung 15 auf dem Taschenrücken 3 aufgebracht, die wiederum mit einem Schutzstreifen 16 abgedeckt ist, der in Fig. 1 ebenfalls teilweise abgezogen dargestellt ist. Parallel zu dieser Klebebeschichtung 15 und an diese etwa angrenzend befindet sich auf der Taschenrückwand 3 eine streifenförmige Antihaftbeschichtung 17. Aus den Figuren 1, 5 und 7 ist deutlich zu erkennen, daß diese Antihaftbeschichtung die Verbindungsrandstreifen 18, in deren Bereich Vorderwand 2 und Rückwand 3 miteinander fest verbunden sind, überdeckt.

    [0010] Versandtaschen, deren Verschlußklappe in der dargestellten Art ausgebildet sind, können wahlweise für Postsendungen mit dauerfestem Briefverschluß oder mit Drucksachen-Adhäsionsverschluß benutzt werden.

    [0011] Zur Bildung des Drucksachenverschlusses wird nach dem Füllen der Tasche der Schutzstreifen 10 von der Klebebeschichtung 9 abgezogen (während der Schutzstreifen 16 unverändert die Klebebeschichtung 15 abdeckt). Danach wird die Verschlußklappe 4 um die Umbuglinie 5 umgelegt, so daß die schutzstreifenfreie Klebebeschichtung 9 auf die Antihaftbeschichtung 17 auf der Taschenrückwand 3 zu liegen kommt. Sie haftet daran, wie insbesondere aus Fig. 4 zu sehen ist,.als Adhäsionsverschluß an, und die so verschlossene Drucksache kann zur postalischen Prüfung geöffnet und in der gleichen Weise, wie zuvor erläutert, wieder verschlossen werden. An geeigneter Stelle, zweckmäßig auf der Verschlußklappen-Außenfläche 8 in deren an die Endkante 6 angrenzendem Bereich 13 kann ein Hinweis auf die Möglichkeit des öffnens und Wiederverschliessens zwecks Drucksachen-Prüfung in an sich bekannter Weise angebracht sein.

    [0012] Will man einen dauerfesten Briefverschluß herstellen, so wird zunächst wiederum der Schutzstreifen 10 von der Klebebeschichtung 9 (Fig. l) abgezogen bzw. die als Drucksachen-Tasche bereits benutzte Versandtasche wird geöffnet, so daß die Verschlußklappe 4 wieder in die in Fig. 1 dargestellte Lage kommt. Dann wird die Verschlußklappe 4 um die Faltlinie 11 hälftig zu einer Doppelklappe umgelegt, wobei, wie aus den Fig. 5 und 6 zu ersehen ist, die Klebebeschichtung 9 des Bereichs 13 auf der Verschlußklappen-Innenseite 7 in deren Bereich 14 fest anhaftet. Danach wird von der Klebebeschichtung 15 auf der Taschenrückwand 3 der Schutzstreifen 16 entfernt, und anschließend wird die zwischenzeitlich doppellagig gefaltete Verschlußklappe um die Umbuglinie 5 auf die Taschenrückwand aufgelegt. Sie kommt dabei mit ihrer Außenfläche 8 in deren Bereich 13 gegen die schutzstreifenfreie Klebebeschichtung 15 zu liegen, woran sie fest anhaftet, wie aus Fig. 8 zu sehen ist. Der verschlossene Briefverschluß hat das in Fig. 7 gezeigte Aussehen; an den Festverschluß grenzt auf der Taschenrückwand die (für den Festverschluß nicht funktionserforderliche) Antihaftbeschichtung 17 an. Da diese Antihaftbeschichtung üblicherweise aus einer durchsichtigen, farblosen Kunststoff-Folienauflage besteht, ist sie kaum sichtbar und stört nicht.

    [0013] Das öffnen des Brieffestverschlusses ist, da die Verschlußklappe für den Festverschluß doppellagig gefaltet ist, sehr einfach; man kann mit jedem beliebigem entsprechenden Werkzeug, insbesondere einem Brieföffner, leicht in den Zwischenraum zwischen den Doppellagen hineinfahren und den Verschluß entweder an der Umbuglinie 5 oder an der Faltlinie 11 auftrennen. Man kann zur Erleichterung des Auftrennvorganges die Klebebeschichtung 9 zu den äußeren Längskanten hin schmäler werdend auftragen; man kann die S_eitenkanten der Verschlußklappe abrunden oder sonstige dem Fachmann bekannte Maßnahmen dieser Art vorsehen. Man kann außerdem in an sich bekannter Weise die Umbuglinie 5 und/oder die Faltlinie 11 perforiert oder in sonstiger Weise den Trennvorgang erleichternd vorbereiten.

    [0014] Die Klebebeschichtungen können für diese Zwecke bekannte und üb-liche Klebestreifen sein, und deren Abdeckungen können zum Beispiel aus silikonisiertem Papier bestehen. Zwecks Klebstoff-Einsparung können die Klebebeschichtungen auch gleichmäßig über die Klebebereiche angeordnete punktuelle Klebstoffzonen sein. Die Klebebeschichtung 15 kann gewünschtenfalls auch ein Naßkleber sein, der zur Bildung des dauerfesten Briefverschlusses durch Feuchtigkeit zu aktivieren ist.


    Ansprüche

    1. Versandtasche mit an der Vorderwand ansitzender, um eine Umbuglinie auf die Rückwand umlegbarer und durch Klebebeschichtung daran festlegbarer Verschlußklappe, die sowohl mit mehrfach zu öffnendem Drucksachenverschluß als auch mit dauerhaftem Briefverschluß verwendbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Fläche der Verschlußklappe (4) durch eine parallel zur Endkante (6) verlaufende Faltlinie (11) in zwei etwa gleiche Bereiche (13,14) unterteilt und auf der Verschlußklappen-Innenfläche (7) in dem an der Endkante (6) anliegenden Bereich (13) eine Klebebeschichtung (9) vorhanden ist, und daß auf der Versandtaschen-Rückwand (3) in einem dem Bereich (14) der Verschlußklappe (4) entsprechenden Bereich angrenzend an die Oberkante (12) der Rückwand (3) und parallel dazu eine Klebebeschichtung (15) und in einem dem Bereich (13) der Verschlußklappe (4) entsprechenden Bereich an die Klebebeschichtung (15) angrenzend und parallel dazu eine Antihaftbeschichtung (17) vorhanden sind.
     
    2. Versandtasche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebebeschichtungen (19) und (15) Selbstklebestreifen sind, die mit abziehbaren Schutzabdeckungen (10) bzw. (16) versehen sind.
     
    3. Versandtasche nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Umbuglinie (5) und/oder die Faltlinie (11) perforiert oder gefalzt oder in sonstiger an sich bekannter Weise als Trennlinie(n) vorbereitet sind.
     




    Zeichnung