[0001] Die Erfindung betrifft eine Druckausgleichsvorrichtung mit einem eine äußere .Gasdurchlaßöffnung
im Deckel aufweisenden Gehäuseoberteil, einem eine innere Gasdurchlaßöffnung aufweisenden
Ventilsitz im Gehäuseunterteil und einer Dichtscheibe im Ventilraum zwischen Ventilsitz
und Deckel. Solche Vorrichtungen werden für Behälter mit gasentwickelnden Produkten,
sich thermisch stark dehnenden Produkten und dergleichen gebraucht.
[0002] Eine Druckausgleichsvorrichtung dieser Art wird in der DE-OS 26 03 712 beschrieben.
In der bekannten Anordnung wird die Dichtplatte so,elastisch gegen den Ventilsitz
gedrückt, daß ein Gasauslaß erst bei einem bestimmten, im verschlossenen Behälter
herrschenden Überdruck möglich ist. Bei dünnwandigen Behältern kann der entsprechende
schon aus fertigungstechnischen Gründen in einer relativ großen Bandbreite liegende
Ventilansprechdruck zu einer erheblichen, unerwünschten Bombierung führen. Um eine
solche Belastung der Behälter zu vermeiden, hat man versucht, eine permeable Absperrung
mit ständigem Druckausgleich vorzusehen. Eine solche Vorrichtung wird in der DE-AS
24 03 244 beschrieben. Die Druckausgleichseinrichtung kann hierbei jedoch als solche
durch Verschmutzung oder Verkrustung der feinporigen Kanäle in Frage gestellt werden
oder ganz ausfallen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Druckausgleichsvorrichtung zu schaffen,
die einen ständigen Druckausgleich ohne die Gefahr des Ausfalls in Folge von Verschmutzung
gewährleistet und zugleich eine sichere Abdichtung bei Schräglage oder Umkippen des
Behälters bei möglichst geringem Aufwand bietet.
[0004] Die erfindungsgemäße Lösung besteht bei der Druckausgleichsvorrichtung eingangs genannter
Art darin, daß der Ventilraum eine geschlossene, den Deckel am Gehäuseoberteil und
den Boden des Ventilsitzes am Gehäuseunterteil verbindende, die Dichtscheibe mit zum
Bilden eines mit der äußeren und inneren Gasdurchlaßöffnung in Reihe liegenden Gasdurchlasses
passenden Abstand umgebende Umfangswand besitzt, daß der Ventilsitz aus aus dem die
innere Gasdurchlaßöffnung enthaltenden Boden des Ventilraums vorspringenden, zwischen
sich Gasdurchgangswege zwischen innerer Gasdurchlaßöffnung und Umfangswand freilassenden
Nocken besteht und daß die flächig geschlossene Dichtscheibe im Ventilraum lose zwischen
der Auflage am Ventilsitz und der Anlage am Deckel hin- und herbeweglich eingeschlossen
ist.
[0005] Durch die bei aufrechtstehender Druckausgleichsvorrichtung ständig offene-Reihenschaltung
von innerer Gasdurchlaßöffnung, den zwischen den Nocken verbleibenden Gasgangswegen,
dem Gasdurchlaß am Umfang der Dichtscheibe und der äußeren Gasdurchlaßöffnung wird
erfindungsgemäß zunächst erreicht, daß sich ein Überdruck - gegebenenfalls auch ein
Unterdruck - im Behälter nicht einstellen kann. Da die Dichtscheibe im Ventilraum
frei beweglich ist, legt sie sich bei Schräglage oder bei Umkippen der Druckausgleichsvorrichtung
bzw. des Behälters gegen die Innenfläche des Deckels, derart, daß die äußere Gasdurchlaßöffnung
durch den Druck des nachströmenden, insbesondere flüssigen, Produkts gesperrt wird.
Die erfindungsgemäße Druckausgleichsvorrichtung erfüllt also zugleich die Bedingung
eines Ventils einem Ansprechdruck von praktisch null und einer sicheren Abdichtung
bei Schräglage oder beim Umkippen.
[0006] Gemäß weiterer Erfindung ist es vorteilhaft, die innere Gasdurchlaßöffnung zentral
im Boden anzuordnen und die Nocken etwa radial nach außen von der inneren Gasdurchlaßöffnung
in Richtung auf die Umfangswand auszurichten. Vorzugsweise sollen die der Dichtscheibe
zugewandten Oberflächen bzw. -kanten der Nocken eine gemeinsame Ebene aufspannen,
während der zwischen den Nocken verbleibende Boden des Gehäuseunterteils schräg nach
unten (bezüglich der aufrechtstehenden Vorrichtung) in Richtung auf die innere Gasdurchlaßöffnung
hinlaufen soll, um zu erreichen, daß in den Ventilraum eingedrungene Flüssigkeit von
selbst wieder über die innere Gasdurchlaßöffnung in den Behälter zurückfließen kann.
[0007] Eine gute Abdichtwirkung der erfindungsgemäßen Vorrichtung bei Schräg- oder Kopflage
wird erreicht, wenn bei zentral in Deckel angeordneter äußerer Gasdurchlaßöffnung
die dem Ventilraum zugewandte innere Deckelfläche konkav-konisch auf die äußere Gasdurchlaßöffnung
zuläuft, insbesondere bei elastischem Deckel wird dann ein sicherer Schutz vor Produktaustritt
bei Schräg- oder Kopflage erzielt. Um hierbei schon praktisch von Anfang an eine gute
Abdichtung sicherzustellen, ist es zweckmäßig, den Querschnitt der inneren Gasdurchlaßöffnung
groß gegen denjenigen der äußeren Gasdurchlaßöffnung zu wählen. Der beim Umkippen
des Behälters durch die innere Gasdurchlaßöffnung in den Ventilraum eintretende Produktschwall
drückt dann die Dichtscheibe so schnell gegen die innere Deckelfläche, daß vorher
praktisch Produkt nicht zur äußeren Gasdurchlaßöffnung gelangen kann.
[0008] Anhand der schematischen Darstellung von Ausführungsbeispielen werden weitere Einzelheiten
der Erfindung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Sprengbild im Schnitt der Druckausgleichsvorrichtung;
Fig. 2 die Draufsicht auf das Gehäuseunterteil von Fig. 1;
Fig. 3 eine in einen Behälterverschluß integrierte Druckausgleichsvorrichtung in aufrechter
Stellung;
Fig. 4 die Vorrichtung nach Fig. 3 in gekippter Stellung; und
Fig. 5 den Schnitt durch eine in einen Behälterdeckel adaptierte Druckausgleichsvorrichtung.
[0009] Gemäß Fig. 1 bis 3 besteht die erfindungsgemäße Druckausgleichsvorrichtung im wesentlichen
aus einem insgesamt mit 1 bezeichneten Gehäuseoberteil, einem insgesamt mit 2 bezeichneten
Gehäuseunterteil und einer Dichtscheibe 3. Das Gehäuseoberteil 1 besitzt einen Deckel
4 mit äußerer Gasdurchlaßöffnung 5. Die vorzugsweise zylindrische Wandung des Gehäuseoberteils
1 kann mit ihrer Innenseite die Umfangswand 6 des Ventilraums 7 bilden. Die Innenfläche
8 des Deckels 4 soll-vorzugsweise konkav-konisch, insbesondere mit einer Konizität
von 3 bis 10°, in Richtung auf die zweckmäßig zentral angeordnete äußere Gasdurchlaßöffnung
5 ausgebildet werden.
[0010] Das Gehäuseunterteil 2 enthält im Boden 9, vorzugsweise zentral, die innere Gasdurchlaßöffnung
10. Erfindungsgemäß besteht der Ventilsitz aus den Oberkanten der aus dem die innere
Gasdurchlaßöffnung 10 enthaltenden Boden 9 des Ventilraums 7 vorspringenden, zwischen
sich Gasdurchgangswege 11 (Fig. 2) zwischen innerer Gasdurchlaßöffnung 10 und 6 freilassenden
Hocken 12. Diese können, vorzugsweise radial und symmetrisch verteilt, in Bezug auf
die innere Gasdurchlaßöffnung . 10 nach außen schichtet sein. In Ausführungsbeispiel
werden vier Nocken 12 vorgeschen. Diese enden in einen Umfangsring 13, der die Auflage
der unteren Kante der Umfangswand 6 des Gehäuseoberteils 1 bildet. Für ein Abfließen
von in den Vcntilraum 7 eingedrungenen Produkt zurück in den jeweiligen Behälter 14
ist es vorteilhaft, den Boden 9 schräg nach unten, insbesondere mit einer Konizität
von 10 bis 15°, in Richtung auf die innere Gasdurchlaßöffnung 10 geneigt auszubilden.
[0011] In den Ventilraum 7 wird erfindungsgemäß die flächig geschlossene Dichtscheibe 3
lose zwischen der Auflage an den Nocken 12 (Ventilsitz) und der Anlage an der Deckelinnenfläche
8 eingeschlossen. Die Dichtscheibe 5 soll dabei betreffend Durchmesser und Dicke so
groß hergestellt werden, daß sie im Ventilraum 7 leicht auf und ab zu bewegen ist
und einen als mit der äußeren und inneren Gasdurchlaßöffnung 5, 10 in Reihe liegender
Gasdurchlaß 15 passenden Abstand zur umgebenden Umfangswand 6 besitzt. Vorzugsweise
besteht die Dichtscheibe aus elastischem Material, wie Gummi, einem Butadienkopolymer
mit Akrylnitril, Polyäthylenschaum mit geschlossenen Poren oder dergleichen.
[0012] Eine gute Funktion der erfindungsgenäßen Druckausgleichsvorrichtung mit beweglicher
Dichtscheibe 3 wird erreicht, wenn der Querschnitt der äußeren Gasdurchlaßöffnung
5 klein gegen denjenigen der inneren Gasdurchlaßöffnung 5 ist. Insbesondere ist es
gunstig, wenn die äußere Gasdurchlaßöffnung 5 einen Querschnitt von weniger als etwa
20 mm
2 bzw. bei kreisförmigem Querschnitt einen Durchmesser von weniger als etwa 5 mm hat.
[0013] In Fig. 4 wird dargestellt, wie sich die Dichtscheibe 3 beim Kippen des Behälters
14 von der Anlage an den den Ventilsitz bildenden Nocken 12 weg an die Innenfläche
8 des Deckels 4 bewegt hat und dabei die äußere Gasdurchlaßöffnung 5 dicht verschließt.
[0014] In Fig. 5 wird eine erfindungsgemäße Druckausgleichsvorrichtung schematisch dargestellt,
die im Gegensatz zu den Vorrichtungen nach den vorhergehenden Figuren nicht in den
Deckel 16 integriert sondern bei an eine Deckelöffnung 17 angepaßter Außenform auf
den vorhandenen Verschluß adaptiert worden ist.
Bezugszeichenliste
[0015]
1 = Gehäuseoberteil
2 = Gehäuseunterteil
3 = Dichtscheibe
4 = Deckel (1)
5 = äußere Gasdurchlaßöffnung
6 = Umfangswand (7)
7 = Ventilraum
8 = Innenfläche (4)
9 = Boden
10 = innere Gasdurchlaßöffnung
11 = Gasdurchgangsweg
12 = Nocken
13 = Umfangsring
14 = Behälter
15 = Gasdurchlaß
16 = Behälterdeckel
17 = Öffnung (16)
1. Druckaucgleichsvorrichtung mit einem eine äußere Gasdurchlaßöffnung (5) im Dcckel
(1) aufweisenden Gehäuscoberteil (1), eines eine innere Gasdurchlaßöffnung (10) aufweisenden
Ventilsitz im Gehäuseunterteil (2) und einer Dichtscheibe (3) im Ventilraum (7) zwischen
Ventilsitz und Deckel (4), dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilraum (7) eine geschlossene,
den Deckel (4) am Gehäuseoberteil (1) und den Boden (9) des Ventilsitzes am Gehäuseunterteil
(2) verbindende, die Dichtscheibe (3) zum Bilden eines mit mit der äußeren und inneren
Gasdurchlaßöffnung (5, 10) in Reihe liegenden Gasdurchlasses (15) passendem Abstand
umgebende Umfangswand (6) besitzt, daß der Ventilsitz aus aus dem die innere Gasdurchlaßöffnung
(10) enthaltenden Boden (9) des Ventilraums (7) vorspringenden, zwischen sich Gasdurchgangswege
(11) zwischen innerer Gasdurchlaßöffnung (10) und Umfangswand (6) freilassenden Nocken
(12) besteht und daß die flächig geschlossene Dichtscheibe (3) im Ventilraum (7) lose
zwischen der Auflage am Ventilsitz und der Anlage am Deckel (4) hin- und herbeweglich
eingeschlossen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Gasdurchlaßöffnung
(10) zentral im Boden (9) angeordnet ist und daß die Nocken (12) von der Durchlaßöffnung
(10) radial nach außen auf die Unfangswand (6) hingerichtet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß vier radial nach außen
laufende, symmetrisch verteilte Nocken (12) vorgesehen sind.
4. Vorrichtung nach einen oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Boden (9) zwischen den mit ihren Oberkanten im wesentlichen eine Ebene aufspannenden
Nocken (12) schräg in Richtung auf die innere Gasdurchlaßöffnung (10) hin abfällt.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß sich die äußere Gasdurchlaßöffnung (5) etwa zentral im Deckel (4) befindet und
daß die dem Ventilraum (7) zugewandte, innere Deckelfläche (8) konkav-konisch auf
die äußere Gasdurchlaßöffnung (5) zuläuft.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Umfangswand (6) kreiszylindrisch und die Dichtscheibe (3) kreisförmig ausgebildet
sind.
7. Vorrichtung nach einen oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Querschnitt der inneren Gasdurchlaßöffnung (10) groß gegen den Querschnitt
der äuße- ren Gasdurchlaßöffnung (5) ist.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die äußere Gasdurchlaßöffnung (5) einen Querschnitt von weniger als etwa 20 mm2 bzw. bei kreisförmigem Querschnitt einen Durchmesser von weniger als etwa 5 mm hat.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtscheibe (3) aus elastischem Material, wie Gummi, einem Butadienkopolymer
mit Akrylnitril oder Polyäthylenschaum mit geschlossenen Poren besteht.