[0001] Die Erfindung betrifft ein Gerät zum Trainieren der die Körperhaltung bestimmenden
Muskeln.
[0002] Es gibt verschiedene Gründe für eine schlechte Körperhaltung. Der wichtigste Grund
ist die Sitzarbeit, die schon in der Schule anfängt und auch in vielen Fällen im Berufsleben
fortgesetzt wird. Auch zu Hause werden viele Hobbies wie z.B. Stricken, Zeichnen,
Lesen usw. mit vorgebeugten Schultern ausgeführt. Daraus folgen schlechte Haltung
und gesundheitliche Schäden wie Rücken- und Schulterschmerzen. Auch Sporttreiben hilft
nicht, weil die Muskeln, die für die Körperhaltung verantwortlich sind, nicht trainiert
werden und erschlafft sind.
[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Gerät zu schaffen, mit dem speziell die die Körperhaltung
bestimmenden Muskeln trainiert werden, die bei normalen Uebungen nicht angestrengt
werden.
[0004] Dieser Zweck wird mit dem erfindungsgemässen Gerät erreicht, das die in den Patentansprüchen
aufgeführten Merkmale aufweist.
[0005] Im folgenden wird ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht
mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen. Es zeigt:
Fig. 1 das Gerät in Seitenansicht,
Fig. 2 einen Teil des Gerätes,
Fig. 3 die Befestigungs- und Führungsschienen des Gerätes in Vorderansicht und
Fig. 4 dasselbe wie Fig. 3 in Stirnansicht,
Fig. 5 das Gerät in Vorderansicht,
Fig. 6 den Schieberteil des Gerätes mit Schwinge,
Fig. 7 eine Einzelheit des Gerätes.
[0006] Das Gerät weist eine vertikale Schiene 1 auf, die z.B. aus Kunststoff besteht und
eine Befestigungsplatte la sowie eine im Querschnitt U-förmige Führung lb mit Flansch
lc aufweist. Es wird eine im Querschnitt H-förmige Schiene gebildet, wie dies aus
Fig.4 ersichtlich ist. Die Befestigungsplatte la weist für die Befestigung an der
Wand Löcher 22 auf, so dass das Befestigen mit Schrauben an einer geeigneten Stelle
erfolgen kann.
[0007] An der Schiene 1 ist ein Schieberteil 2 verschiebbar und feststellbar angeordnet,
der eine dem Querschnitt des Flansches lc und der Führung lb entsprechende Ausnehmung
2a hat (Fig.6), mit der der Schieberteil 2 auf der Schiene 1 geführt ist. Entlang
der Schiene 1 ist eine Verzahnung 11 vorgesehen, mit der ein am Unterrand des Schieberteils
2 angeordneter und in die Verzahnung passender Quersteg 12 zusammenwirkt. Zum Lösen
der Verbindung wird das mit dem Quersteg versehene Ende des Schieberteils 2 nach oben
gekippt, so dass der Quersteg 12 aus dem Eingriff mit der Verzahnung 11 kommt, was
durch den Zwischenraum 13 (Fig.l) ermöglicht wird. In dieser gekippten Stellung kann
der Schieberteil 2 entlang der Schiene 1 verstellt werden. Beim Loslassen des Schieberteils
2 kippt dieser automatisch durch die Schwerkraft in die Verriegelungsstellung zurück.
[0008] Am der Schiene 1 abgekehrten Ende des Schieberteils 2 ist mit einem Rohrscharnier
5 eine Schwinge 3 schwenkbar gelagert und steht unter Wirkung einer Druckfeder 6,
die die Schwinge aus der strichpunktiert gezeigten Stellung in die voll ausgezogen
gezeichnete Stellung zu bewegen bestrebt ist. Die Druckfeder 6 ist zwischen die Stützfläche
10 des Schieberteils 2 und eine Platte 7 eingesetzt, die an der Schwinge 3 angeordnet
ist. An der Stützfläche 10 und an der Schwinge 2 sind zylindrische Vorsprünge 9 bzw.
8 angeordnet, die die Druckfeder gegen Verschiebung sichern. In dieser Weise kann
die Feder 6 leicht installiert und nötigenfalls ausgetauscht werden. Die Platte 7
dient gleichzeitig als Befestigungsteil des Scharniers 5.
[0009] Die Schwinge 3 ist so ausgebildet, dass sie teleskopartig verlängert und verkürzt
werden kann. Zu diesem Zwecke weist sie einen inneren Armteil 17 auf, der innerhalb
des rohrförmigen Armes 18 der Schwinge 3 in Achsialrichtung bewegbar ist. Der innere
Armteil 17 ist mit einem Verriegelungsknopf 19 versehen, der mit seinem Gewindezapfen
21 verschraubt ist. Der Gewindezapfen 21 greift durch einen länglichen Schlitz 20
des Armes 18. Durch Drehen des Knopfes 19 in einer Richtung wird die Verriegelung
gelöst und der innere Armteil 17 gegenüber dem Arm 18 verstellt. Durch Anziehen des
Knopfes 19 wird die Stellung des inneren Armteiles verriegelt. Mit der Verlängerung
der Schwinge 3 wird der wirksame Hebelarm länger und die benötigte Kraft zum Schwenken
der Schwinge entgegen der Wirkung der Feder 6 kleiner.
[0010] Am äusseren Ende des inneren Armteils 17 der Schwinge 3 ist um eine Drehachse 15
eine Stütze 4 befestigt, die begrenzt schwenkbar ist, so dass die Maximalschwenkung
dem maximalen Drehwinkel der Schwinge 3 entspricht. Die Stütze 4 weist eine Tragplatte
14 auf, die mittels einer Konsole 14a mit Scharnierloch 15a schwenkbar mit dem abgebogenen
Ende des Armteils 17 verbunden ist. Auf der anderen Seite der Tragplatte 14 ist eine
Polsterung 16 vorgesehen, die aus Zellgummi, Schaumstoff oder dergleichen besteht
und als Nacken- oder Kopfstütze dient.
[0011] Die Funktion und Verwendung des Gerätes wird wie folgt beschrieben. Mit Hilfe des
Knopfes 19 wird die Länge der Schwinge 3 der gewünschten Kraft entsprechend eingestellt.
Danach wird der Schieberteil entlang der an der Wand befestigten Schiene 1 des Gerätes
auf die richtige Verwendungshöhe eingestellt, wobei die Stütze 4 sich ungefähr in
Augenhöhe des Benützers befindet. Danach dreht man sich mit dem Rücken gegen das Gerät,
mit den Fersen etwa 5cm von der Wand entfernt, wo das Gerät befestigt ist und mit
dem Hinterkopf gegen die Stütze 4. Mit dem geraden Körper, hochgehobenem Kinn, den
Fersen auf dem Boden und mit den Zehen angespannt wird die Stütze 4 mit dem Hinterkopf
so gedrückt, dass die Schwinge 3 gegen die Kraft der Feder 6 in ihre äussere Stellung
geschwenkt wird, wo sie eine bestimmte Zeit z.B. acht Sekunden gehalten wird. Die
Bewegung wird jeweils einige Male wiederholt. Dabei müssen besonders die die Körperhaltung
bestimmenden Muskeln angespannt werden, die sonst gar nicht oder nicht ausreichend
im Zusammenhang mit der üblichen Sport- und Gymnastikübungen beansprucht werden.
1. Gerät zum Trainieren der die Körperhaltung bestimmenden Muskeln, dadurch gekennzeichnet,
dass dasselbe ein an der Wand zu befestigendes Halteorgan aufweist, welches eine gegen
Federwirkung (6) schwenkbare Schwinge (3) trägt, die eine mit dem Hinterkopf zu drücken
bestimmte Stütze(4) trägt.
2. Gerät gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteorgan (1,2) aus
einer an der Wand zu befestigenden vertikalen Schiene (1) und aus einem abstehenden
Schieberteil (2) besteht, das entlang der Schiene (l) bewegbar und verriegelbar geführt
ist, wobei die Schwinge (3) am äussern abstehenden Ende des Schieberteils (2) gelagert
ist.
3. Gerät gemäss Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen einer im
Schieberteil (2) befindlichen Stützfläche (10) und der Schwinge (3) eine Druckfeder
(6) eingesetzt ist, welche sich im Bereiche der Lagerung (5) der Schwinge in der Richtung
der Stütze (4) versetzt angeordnet ist.
4. Gerät gemäss Ansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge der Schwinge
(3) zwischen der Lagerung (5) und der Stütze (4) verstellbar ist.
5. Gerät gemäss Ansprüchen 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass entlang der Schiene (1)
eine Verzahnung (11) und am unteren Rand des Schieberteils (2) ein in die Verzahnung
(11) greifender Quersteg (12) angeordnet ist, wobei der Quersteg (12) durch Hochheben
des abstehenden Endes des Schieberteils (2) aus der Verzahnung (11) lösbar ist.
6. Gerät gemäss des Ansprüchen 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieberteil
(2) samt Schwinge (3) und Stütze (4) entlang der Schiene (1) in der Höhe verstellbar
ist.
7. Gerät gemäss den Ansprüchen 1-6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwinge (3)
am Schieberteil (2) mit einem Scharnier (5) gelagert ist.
8. Gerät gemäss den Ansprüchen 1-7, dadurch gekennzeichnet, dass die Stütze (4) schwenkbar
am Ende der Schwinge (3) gelagert ist, wobei die Drehbewegung der Stütze (4) auf den
der Drehbewegung der Schwinge (3) entsprechenden Winkel begrenzt ist.
9. Gerät gemäss den Ansprüchen 1-8, dadurch gekennzeichnet, dass die Stütze (4) eine
Tragplatte (14) aufweist, auf deren einer Seite sich eine mit Scharnierloch (15a)
ausgerüstete Konsole (14a) befindet, und auf deren anderen Seite eine Polsterung (16)
befestigt ist.
10. Gerät gemäss den Ansprüchen 1-9, dadurch gekennzeichnet, dass die Stütze (4) am
Ende des inneren Teils (17) der teleskopartigen Schwinge (3) befestigt ist und dass
der innere Teil (17) einen mit einem Gewindezapfen (21) befestigten Verriegelungsknopf
(19) trägt, mit dem der innere Armteil (17) im äusseren rohrförmigen Arm (18) des
Teleskoparms verriegelbar ist,indem sich der Gewindezapfen (21) durch einen Längsschlitz
(20) des rohrförmigen Armes (18) erstreckt.
11. Gerät gemäss den Ansprüchen 1-10, dadurch gekennzeichnet, dass die Schiene (1)
aus einer an die Wand zu befestigenden Befestigungsplatte (la), einer daraus hervorstehenden
Führung (lb) und aus einem am Ende der Führung in der Richtung der Befestigungsplatte
(la) befindlichen Flansch (lc) besteht, wobei im Schieberteil (2) eine dem Querschnitt
des Flansches (lc) und der Führung (lb) entsprechende Oeffnung (2a) sich befindet.