[0001] Die Erfindung betrifft eine Heizplatte auf Basis von verpreßtew anorganischem, hochdispersem
Wärmedämmaterial, Härter und mittels elektrischem Strom betriebenen Heizelement.
[0002] Das Heizelement wird bei den bekannten Heizplatten auf die Grundplatte aufgeklebt,
meistenteils jedoch mechanisch, beispielsweise durch Klammern oder Haltestifte und
dgl. auf der Grundplatte befestigt. Zur Herstellung derartiger Heizplatten wird mithin
neben der Herstellung der Grundplatte eine Reihe weiterer Arbeitsschritte zur Montage
des Heizelements benötigt.
[0003] Aufgabe der Erfindung war es, eine Heizplatte vorzustellen, bei deren Herstellung
zusätzliche Montagearbeitsvorgänge zum Aufbringen des Heizelements weitgehend eingespart
werden können. Weiterhin war es Aufgabe der Erfindung, eine Heizplatte mit hohen Wärmedämmwerten
vorzustellen.
[0004] Gegenstand der Erfindung ist eine Heizplatte auf Basis von verpreßtem anorganischem,
hochdispersem Wärmedämmaterial, Härter und mittels elektrischen Stroms betriebenem
Heizelement, die dadurch gekennzeichnet ist, daß das Heizelement zumindest zum Teil
in das anorganische hochdisperse Warmedämmaterial eingepreßt ist.
[0005] Als anorganisches hochdisperses Wärmedämmaterial werden im Rahmen der Erfindung Mischungen
eingesetzt, aus
30 - 100 Gew.-% feinteiligem Metalloxid
5 - 50 Gew.-% Trübungsmittel
0 - 20 Gew.-% Fasermaterial
0 - 1,5 Gew.-% Härter.
[0006] Für die oberste Schicht der Heizplatte, in der das Heizelement eingepreßt ist (Einpreßschicht),
werden Mischungen eingesetzt aus
30 - 97 Gew.-% feinteiligem Metalloxid
0 - 50 Gew.-% Trübungsmittel
0 - 20 Gew.-% Fasermaterial
0 - 20 Gew.-% elektrisch isolierender, wärmeleitender Substanz
1 - 15 Gew.-% Härter
[0007] Bevorzugt beträgt der Härteranteil in der für die Einpreßschicht vorgesehene Mischung
mindestens 1,5 Gew.-%.
[0008] Der Anteil des Trübungsmittels in der Einpreßschicht wird nach Maßgabe des Verwendungszwecks
der Heizplatte gewählt:
Wird die Heizplatte beispielsweise lediglich für Warmhaltevorrichtungen eingesetzt,
wobei relativ geringe Heizleistungen, bezogen auf die Heizfläche, gefordert werden,
enthält die Einpreßschicht einen relativ hohen Anteil an Trübungsmittel (35 -50 Gew.-%).
Für Heizplatten mit höherer Heizleistung bezogen auf die Heizfläche, ist eine möglichst
hohe Wärmeabstrahlung in Richtung des Wärmeflusses erwünscht. Für diese Fälle wird
die Einpreßschicht mit geringerem Anteil (bis zu 35 Gew.-%) oder ohne Trübungsmittel
ausgestattet, wobei 0-10 Gew.-% Trübungsmittel bevorzugt sind.
[0009] Oftmals weist daher, ohne daß dies zwingend erforderlich wäre, die Einpreßschicht
eine andere Zusammensetzung, insbesondere bezüglich ihres Trübungsmittels- und Härteranteils
auf, als die eigentliche Wärmedämmschicht der Heizplatte.
[0010] Gegebenenfalls werden der Einpreßschicht noch elektrisch isolierende,wärmeleitende
Substanzen zugesetzt. Beispiele hierfür sind Gesteinspulver wie Granitpulver, Quarzmehl
oder alkaliarme Fällungskieselsäuren. Die Teilchengrößen liegen vorzugsweise im Bereich
von 0,01 - 1 mm.
[0011] Beispiele für feinteiliges Metalloxid, das sowohl für die eigentliche Wärmedämmschicht
als auch für die Einpreßschicht der Heizplatte Verwendung findet, sind pyrogen erzeugte
Kieselsäuren einschließlich Lichtbogenkieselsäuren, alkaliarme Fällungskieselsäuren,
analog hergestelltes Aluminiumoxid, Titandioxid und Zirkondioxid. Die feinteiligen
Metalloxide weisen spezifische Oberflächen von 50-700 m
2/g,vorzugsweise 70-400 m
2/g, auf. Die Primärteilchengrößen liegen vorzugsweise im Bereich von 2-50 nm.
[0012] Als Trübungsmittel kommen Ilmenit, Titandioxid, Siliciumcarbid, Eisen-II-Eisen-III-Mischoxid,
Chromdioxid, Zirkonoxid, Mangandioxid sowie Eisenoxid in Betracht. Die Trübungsmittel
weisen vorteilhafterweise ein Absorptionsmaximum im Infrarotbereich zwischen 1,5 und
10 µm und Teilchengrößen zwischen 1 und 10 µm auf.
[0013] Beispiele für Fasermaterial sind Glaswolle, Steinwolle, Schlakkenwolle, keramische
Fasern, wie sie aus Schmelzen von Aluminiumoxid und/oder Siliciumoxid gewonnen werden,
Asbestfasern und andere.
[0014] Als Härter werden beispielsweise die Boride des Aluminiums, des Titans, des Zirkons,
des Kalziums, Silicide, wie Kalziumsilicid und Kalzium-Aluminiumsilicid, insbesondere
jedoch Borcarbid eingesetzt.
[0015] Zumindest im Falle des Einsatzes von Boriden als Härter ist es bevorzugt, basische
Oxide, insbesondere Magnesiumoxid, Kalziumoxid oder Bariumoxid in Mengen von 1,5 bis
10-fachen des.Härtergehalts zuzusetzen.
[0016] Die Hischungen werden durch einfaches Vermischen der Komponenten in der gewünschten
Zusammensetzung gewonnen. Es können jedoch auch sogenannte agglomerierte Mischungen,
insbesondere auf Basis pyrogen erzeugter Kieselsäure, eingesetzt .werden. Hierbei
wird in der weise verfahren, daß das Trübungsmittel bereits beim Herstellungsprczeß
der Kieselsäure, bei dem die Kieselsäure noch in Form der Primärteilchen vorliegt,
kontinuierlich im angestrebten Mischungsverhältnis zugesetzt wird.
[0017] Als mittels elektrischen Stroms betriebene Heizelemente können im rahmen der Erfindung
alle Heizelemente eingesetzt werden, die auch bisher bereits für Heizplatten eingesetzt
wurden. Insbesondere zu nennen sind Heizspiralen bzw. Heizwendeln aus Widerstandsdraht.
[0018] Die Heizelemente sind mindestens teilweise oder ganz in der Einpreßschicht eingepreßt.
Heizwendeln werden zumeist mindestens zu 1/3 ihres Wendeldurchmessers eingepreßt.
Der eingepreßte Teil der Heizwendel ist dabei vollständig von dem Heizplattenmaterial
umgeben, so daß eine Verankerung entsteht, die zerstörungsfrei nicht mehr gelöst werden
kann. Die Anordnung der Heizwendel auf der Heizplatte ist an sich beliebig. Sie kann
beispielsweise eine Spiral- oder Zick-Zackform annehmen. Ebenso können die Stromanschlüsse
der Heizwandel an beliebigen Stellen liegen, z. B. diametral gegenüber, benachbart
oder am Rande oder in der Mitte.
[0019] Die Herstellung der erfindungsgemäßen Heizplatte erfolgt durch Verpressen des hochdispersen
Wärmedämmaterials zusammen mit dem bereits in der erwünschten Weise vorgeformten Heizelement
und anschließendem Aushärten durch Erhitzen auf 500-800° C.
[0020] Die Einpreßschicht kann gegenüber der eigentlichen Isolierschicht eine unterschiedliche
Zusammensetzung aufweisen. Demnach werden gegebenenfalls unterschiedliche Mischungen
miteinander verpreßt. Das Mengenverhältnis dieser Misdungen wird nach Maßgabe der
erwünschten Konstruktionshöhe gewählt. Im allgemeinen entspricht die Höhe der Einpreßschicht
in etwa der Einpreßtiefe des Heizelements.
[0021] Ein bevorzugtes Herstellungsverfahren für die erfindungsgemäße Heizplatte ist durch
die folgenden Verfahrensschritte gekennzeichnet:
a) Vorlegen eines geformten Heizelements in einem Preßwerkzeug
b) Überschichten des Heizelements mit anorganischem, hochdispersem Wärmedämmaterial
c) Verpressen des Produkts gemäß a) und b) zu einem Formteil mit einer Dichte von 200 - 500 kg/m3, bezogen auf Wärmedämmaterial
d) Erhitzen des gepreßten Formteils auf Temperaturen von 500-800° C.
[0022] Die Preßdrucke liegen im Bereich von etwa 1 - 1,5 N/mm
2.
[0023] Die Einpreßtiefe für das Heizelement kann beispielsweise durch ein entsprechend geformtes
Preßwerkzeug eingestellt werden. Dieses Preßwerkzeug weist Vertiefungen auf, die gleichzeitig
die geometrische Form des Heizelements abbilden. Die Einpreßtiefe des Heizelements
entspricht der Höhe, in der das Heizelement über das Preßwerkzeug herausragt. Wird
eine vollständige Ein pressung des Heizelements erwünscht, ist das Preßwerkzeug vorteilhafterweise
eben. Das Heizelement kann beispielsweise durch elektromagnetische Kräfte in der geometrischen
Form gehalten werden.
[0024] Für den Fall, daß die Einpreßschicht eine andere Zusammensetzung aufweist, als die
eigentliche Isolierschicht, ist es oftmals zweckmäßig, die Mischung für die Einpreßschicht
zusammen mit dem Heizelement vorzuverdichten, beispielsweise im Verhältnis 1:2, um
erst nach dem Verdichtungsschritt die Mischung für die Isolierschicht in das Preßwerkzeug
einzubringen.
[0025] Beim Verdichten bzw. Verpressen der Mischungen sollen die darin eingeschlossenen
Gase entweichen können. Daher erfolgt das Verdichten und Verpressen vorzugsweise unter
Anlegen von Unterdruck. Das Entgasen kanw auch schon vor dem Verdichten bzw. Verpressen
oder beginnen.
[0026] Die erfindungsgemäße Heizplatte kann in an sich beliebiger Form hergestellt werden,
beispielsweise quadratisch, rechteckig, rund, oval und dgl. Ebenso kann sie mit einem
erhöhten Rand ausgeformt sein.
[0027] Ferner kann die erfindungsgemäße Heizplatte mit auch für Heizplatten üblichen Vorrichtungen
ausgestattet sein wie Schutzschalen aus Metall oder Kunststoff, elektrischen Anschlüssen,
Sicherheitselementen wie Übertemperaturschaltern und dgl.
[0028] Die erfindungsgemäße Heizplatte besitzt ausgezeichnete Wärmedämmeigenschaften in
der Isolierschicht. Sie kann deshalb in den relativ niedrigen Konstruktionshöhen hergestellt
werden. Sie eignet sich insbesondere als Strahlerheizung für Glaskeramik-Kochplatten
und dgl.
[0029] Die Erfindung wird nun anhand von'Beispielen näher erläutert:
Beispiel 1
[0030] Eine vorgeformte, mittels elektrischen Stroms zu betreibende Heizwendel wird in Vertiefungen
des Unterstempels eines Preßwerkzeugs, die die gewünschte Form des Heizelements abbilden,
eingelegt. Der Unterstempel weist einen Durchmesser von 212 mm auf, die Vertiefungen
entsprechen dem halben Wendeldurchmesser-(2,25 mm)In das Preßwerkzeug wird nun eine
Wärmedämmischung folgender Zusammensetzung eingebracht:
62,0 g pyrogen erzeugte Kieselsäure
37,1 g Ilmenit
5,3 g Aluminiumsilikatfaser
1, 6 g B4C
[0031] Danach wird die Matrize mit dem Oberstempel verschlossen und evakuiert. Durch Verpressen
der Mischung bei einem Enddruck von
1,2 N/mm
2 wird ein Formkörper mit einer Höhe von 17 mm und einer Dichte von 300 kg/m
3 erhalten. Die Heizwendel ist in halber Höhe in der Heizplatte eingebettet. Schließlich
wird das Werkstück zur Härtung noch 1 Stunde bei 750° C getempert.
Beispiel 2
[0032] Es wird das gleiche Preßwerkzeug wie in Beispiel 1 benützt. Auf die vorgeformte Heizwendel
wird eine Mischung gebracht aus
14,16 g pyrogen erzeugter Kieselsäure
1,60 g Aluminiumsilikatfaser
0,24 g B4C
[0033] Nach dem Einebnen dieser Schicht wird das restliche Matrizenvolumen mit einer Mischung
aus:
52,65 g pyrogen erzeugter Kieselsäure
31,50 g Ilmenit
4,50 g Aluminiumsilikatfaser
1,35 g B4C
aufgefüllt. Im übrigen wird wie gemäß Beispiel 1 beschrieben verfahren.
Beispiel 3
[0034] Auf einen ebenen Unterstempel (φ = 212 mm) wird eine vorgeformte Heizwendel aufgelegt
und durch elektromagnetische Kräfte in der gewünschten Form (Doppelspirale) gehalten.
[0035] Auf die Heizwendel wird eine Mischung von
28,32 g pyrogen erzeugter Kieselsäure
3,20 g Aluminiumsilikatfaser
0,48 g B4C
aufgebracht. Nach dem Einebnen dieser Schicht wird das restliche Matrizenvolumen mit
einer Mischung
43,29 g pyrogen erzeugter Kieselsäure
25,90 g Ilmenit
3,70 g Aluminiumsilikatfaser
1,11 g B4C
aufgefüllt. Im übrigen wird wie gemäß Beispiel 1 beschrieben verfahren.
[0036] Es wird eine Heizplatte erhalten, in der die Heizwendel vollständig eingepreßt ist.
Aufgrund der Zusammensetzung der Einpreßschicht wird eine Heizplatte mit ausgezeichneten
IR-Abstrahleigenschaften erhalten.