[0001] Die Erfindung betrifft einen Flaschenverschluß, insbesondere für Sektflaschen, bei
welchem der einstückig aus Kunststoff ausgebildete Verschlußkörper einen stopfenförmig
in den Flaschenhals eintretenden Abdichtungsschaft besitzt, der zentrisch von der
Bodeninnenfläche einer Kappe ausgeht, deren Mantelwand auf ihrer Innenfläche mit Vorsprüngen
ausgestattet ist, die in Eingriff stehen zum Außengewinde des Flaschenhalses.
[0002] Ein Flaschenverschluß dieser Art ist durch die DE-OS 28 33 099 bekannt. Der einstückig
aus elastischem Kunststoff gebildete Verschlußkörper trägt an der Innenfläche seiner
Mantelwand lamellenartig ausgebildete und in Zuordnungsrichtung orientierte Vorsprünge.
Letztere verformen sich beim Aufsetzen des Verschlußkörpers auf den Flaschenhals.
Das eingängige Gewinde desselben drückt sich von der Schmalseite der leistenförmigen
Vorsprünge her in diese ein. Der Flaschenverschluß wird dadurch abschraubbar. Die
Gebrauchssicherheit eines solchen Flaschenverschlusses ist vor allem bei mit C02-haltigen
Flüssigkeiten gefüllten Flaschen kritisch. Durch ein gewisses Kriechverhalten des
verwendeten Kunststoffmateriales kann es zu einem allmählichen Auswandern des Abdichtungsschaftes
kommen, und zwar trotz bauchiger Ausbildung des im Flaschenhals sitzenden Abdichtungsschaftes.
Der größte Querschnittsdurchmesser liegt im Bereich des Gewindes. Ab diesem Bereich
nimmt der Durchmesser des Abdichtungsschaftes beständig ab, dies auch in der Richtung
jenseits des Gewindes. Die faßartige bzw. mehr der Kugelform nachempfundene Ausbauchung
begünstigt, die vom Innendruck her unterstützt, eine gewisse Kipp-Verlagerung des
Flaschenverschlusses. Im Grunde ist man gezwungen, einen solchen Flaschenverschluß
noch durch die klassischen Draht bzw. Metallbandsicherungen festzulegen. Vor allem
geht aufgrund der erläuterten Ausgestaltung der beim Konsumenten beliebte sogenannte
"Plopp"-Effekt verloren, wie er bei nicht im Wege der Schraubverbindung zugeordneten
Flaschenverschlüssen überwiegend auftritt. Dieses lautstarke Abspringen des Verschlußkörpers
ist beim erläuterten Vorläufer auch insofern zusätzlich behindert, als der Kappenrand
eingezogen ist. Die Innenkante der Einziehung fluchtet mit den leistenartigen Vorsprüngen,
in die sich ja das Gewinde des Flaschenhalses eindrücken soll. Der Kolben verfängt
sich somit am Gewinde.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, hier Abhilfe zu schaffen und einen gattungsgemäßen
Flaschenverschluß anzugeben, der unter Beibehaltung des vorteilhaften einstückigen
Aufbaues und trotz normalen Gewindes einen optimalen, sicherungsmittelfreien Dichtschluß
bringt und bei dem auch der gewünschte "Plopp"-Effekt stets sicher auftritt.
[0004] Gelöst ist diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung.
[0005] Die Unteransprüche sind vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Flaschenverschlusses.
[0006] Zufolge solcher Ausgestaltung ist ein gattungsgemäßer Flaschenverschluß von insbesondere
erhöhtem Gebrauchswert geschaffen: Durch die besondere Ausgestaltung des Abdichtungsschaftes
kann mit normalem, d. h. fertiggeformtem Gewinde gearbeitet werden. Die Verbindung
von Verschlußkörper und Flaschenhals beruht nicht mehr auf einer durch Materialverdrängung
erzeugten Rückstell-Klemmkraft zwischen beiden Teilen, wo man auch an eine besondere
Materialwahl gebunden ist (verformbar und doch fest). Das Abschrauben des Verschlusses
ist leichter, da die auf der Rückstellkraft des Materiales beruhende erhöhte Reibung
am Gewinde unterbleibt. Sobald der Gewindebereich durchlaufen ist, springt der stopfenartige
Verschlußkörper unter Erzeugung des gewünschten "Plopp"-Effekts ab, da der Abdichtungsschaft
in einem Bereich, der dem Gewindebereich vorgelagert ist, mindestens eine über die
Umfangsfläche vorstehende, querliegende ringförmige Abdichtungsrippe besitzt. Diese
kann sich direkt an den Gewindebereich anschließen; es kann aber auch noch ein gewisser
Abstand dazu eingehalten werden. Das mehrgängige Gewinde hat den Vorteil, daß der
Austritt aus dem Gegengewinde des Flaschenhalses ohne jede Kipptendenz erfolgt, wie
dies bei einem eingängigen Gewinde zu unterstellen ist. Eine solche, wenn auch geringe
Neigungslage des Abdichtungsschaftes, führt im Verein mit Fertigungstoleranzen zu
einem unerwünschten Entweichen von C02, so daß der gewünschte "Plopp"-Effekt entfällt.
Dadurch, daß mehrere Abdichtungsrippen sowohl innerhalb des mit dem Gewinde überlappenden
Bereichs als auch außerhalb des Bereichs des Gewindes vorgesehen sind, liegt eine
den erwähnten Toleranzen noch besser Rechnung tragende Ausgestaltung vor. Die weiterhin
getroffene bauliche Maßnahme, daß die Innenwand des hohlen .Abdeckschaftes mit mehreren
Längsriffeln versehen ist, ergibt sich eine haltbare Zuordnung eines den Abdichtungsschaft
von innen her aussteifenden, dessen Ringwand abstützenden Füllkernes, bspw. in Form
eines Korkens. Zudem ist es von Vorteil, daß die Innenfläche der Mantelwand in drei
hintereinanderliegenden Stufenabschnitten verläuft, von denen der mittlere die Gewindegänge
trägt, die bis zum als Abstützfläche für den Flaschenhals dienenden, bodeninnenseitigen
Stufenabschnitt reichen. Die einzelnen Stufenabschnitte sind den stabilisatorischen
Erfordernissen entsprechend genutzt, insbesondere im Hinblick auf die gewählte kugelförmige
Außenform des Verschlußkörpers: So ergibt sich für den die Abstützfläche bildenden
Stufenabschnitt eine Flächenverringerung, die zu einer Art dreieckigen Lippe führt.
Hierdurch ist eine wirksame zusätzliche Dichtung von außen her erzielt. Der querschnittsbreitere
Stufenabschnitt ist für die Schaffung eines möglichst tiefen Gewindes genutzt. Der
letzte, kappenrandseitige Stufenabschnitt dagegen bildet eine den Flaschenwulst umgebende,
dünnwandigere Schürze. Schließlich ist es noch von Vorteil, daß die Innenwand des
Flaschenhalses mindestens über den Eintauchbereich des zuvorderst liegenden Abdichtungsringes
zylinderförmig gestaltet ist.
[0007] Weitere Vorteile und Einzelheiten des Gegenstandes der Erfindung sind nachstehend
anhand eines zeichnerisch veranschaulichten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 den erfindungsgemäß ausgebildeten Flaschenverschluß im Vertikalschnitt, vergrößert,
Fig. 2 den Verschluß mit zugehörigem Flaschenhals, baulich gegenüber Fig. 1 etwas
abgewandelt und stärker vergrößert und
Fig. 3 eine Innenansicht in die den Flaschenverschluß bildende Kappe gemäß Fig. 2.
[0008] Der Flaschenverschluß 1 ist als kugelförmige Kappe gestaltet. Er ist als einstückig
aus Kunststoff gefertigter Verschlußkörper realisiert.
[0009] Zentrisch von der Bodeninnenfläche 2 geht ein freistehend angeordneter, zylindrischer
Abdichtungsschaft 3 aus zum stopfenartigen Eintritt in die Öffnung 4 des Halses 5
einer Flasche 6.
[0010] Zur Erzielung des erforderlichen Dichtschlusses besitzt der Abdichtungsschaft 3 mehrere
über seine Mantel- bzw. Umfangsfläche 3' vorstehende ringförmige, gleichhohe Abdichtungsrippen
7. Die Innenwand 11' des Flaschenhalses 5 ist mindestens über den Eintauchbereich
des zuvorderst liegenden Abdichtungsringes 7 zylinderförmig gestaltet. Letztere verlaufen
in Querebene E-E und sind in einem Abstand zueinander angeordnet, der mindestens der
anderthalbfachen Breite einer Abdichtungsrippe 7 entspricht. Ihr Querschnitt ist in
Fig. 1 halbkreis- und in Fig. 2 dreieckförmig. Es handelt sich um eine gleichseitige
Dreiecksform, wobei die eine Seite des Dreiecks in der zylindrischen Umfangsfläche
3' des Abdichtungsschaftes 3 wurzelt.
[0011] Die Verteilung der einzelnen Abdichtungsrippen 7 auf dem Abdichtungsschaft 3 ist
dergestalt, daß sich mehrere Abdichtungsrippen 7 im Bereich eines Gewindes 8 der Kappe
erstrecken. Letzteres ist als einwärtsgerichteter Vorsprung V auf der Innenfläche
9' einer den Abdichtungsschaft 3 konzentrisch umgebenden Mantelwand 9 ausgebildet
und steht in Eingriff mit dem korrespondierenden Außengewinde 10 am Hals 5 einer Flasche,
insbesondere Sektflasche 6 (vergl. Fig. 2).
[0012] Der Abdichtungsschaft 3 steht über den als mehrgängiges Gewinde 8 ausgebildeten Vorsprung
V vor; mindestens eine der Abdichtungsrippen 7 befindet sich auf Höhe des letzten,
dem Flaschenhals 5 zugewandten Gewindeganges 8' oder jenseits desselben, also auf
dem vorstehenden Abschnitt A des Abdichtungsschaftes 3. Dies hat zur Folge, daß bis
zum Austritt des Gewindes 8 aus dem Außengewinde 10 des Flaschenhalses 5 Dichtschluß
vorliegt. Der durch das Freiwerden von Kohlensäure erhöhte Innendruck preßt nun den
Verschlußkörper. schlagartig unter Erzeugung des gewünschten "Piopp"-Effekts aus der
Verschlußstellung. Da zum Zeitpunkt des Gewindeaustritts praktisch nur noch eine Abdichtungsrippe
7 in Dichteingriff mit dem Flaschenhals steht, treten die darüber angeordneten Abdichtungsrippen
7 nicht mehr, bzw. nicht mehr alle, als Reibungsfaktor auf. Es kommt zu einer schlagartigen
Freigabe der Flaschenmündung.
[0013] Durch das mehrgängige Gewinde 8 und entsprechend gestaltete Außengewinde 10 ist die
erforderliche kippfreie Verlagerung des Abdichtungsschaftes 3 sichergestellt. Im allgemeinen
genügt ein zweigängiges Gewinde, wobei die Gewindeausläufer 8" dann diametral einander
gegenüberliegen. Günstiger ist ein dreigängiges Steilgewinde zufolge des hieraus zu
gewinnenden Dreipunkt-Abgriffs bzw. Gewindeaustritts der beiden Gewinde (Fig. 3).
[0014] Die Innenfläche 9' der Mantelwand 9 verläuft in drei hintereinanderliegenden Stufenabschnitten.
Der mittlere Stufenabschnitt trägt das mehrgängige Gewinde 8. Oberhalb des Gewindes,
d. h. in Richtung der Bodeninnenfläche 2 gesehen, reicht das Gewinde 8 bis zu einer
vom nächsten Stufenabschnitt gebildeten Abstützfläche 13 für die Stirnringfläche 14
des Flaschenhalses 5. Die ringförmige Abstützfläche 13 bringt eine zusätzliche Abdichtung
der Kappe auf dem Flaschenhals 5. Die Stützfläche 13 geht teilflächig in eine Ringnut
15 über. Letztere umgibt konzentrisch den Fuß des Abdichtungsschaftes 3. Aufgrund
der Flächenverringerung der Abstützfläche 13 ist der Dichteffekt noch erhöht. So liegt
ein mehr lippenartiger Vorsprung vor.
[0015] Die Innenwand 16 des hohl zylindrisch ausgebildeten, zum Flaschenhals 5 hin offenen
Abdichtungsschaftes 3 ist mit mehreren Längsriffeln 16
1 versehen. Die entsprechende Höhlung dient gemäß Fig. 2 zur Aufnahme eines Korkens
17, sollte ein solcher bei hochwertigem Flascheninhalt gewünscht sein. Die Riffelung
trägt zu seiner Festlegung bei, die zudem noch durch die schafteinwärts gerichtete
Druckbelastung im Flaschenhals vergrößert wird.
[0016] Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Innenwand 11' des Flaschenhalses 5
strichpunktiert dargestellt. Demgegenüber ist der Abdichtungsschaft in seiner körperlichen
Form wiedergegeben, um das Profi) der Abdichtungsrippen 7 in der Grundform wiedergeben
zu können. Beim auftretenden Preßsitz ergibt sich die natürliche Deformierung bzw.
ein Flacherdrücken der Rippen.
[0017] Das Bestücken der Flasche mit dem erfindungsgemäßen Flaschenverschluß ist erleichtert
durch die Maßnahme, daß die zuordnungsseitige Außenkante des Abdichtungsschaftes 3
bei 18 gefast ist. Eine entsprechende Fasung 19 befindet sich an der Innenkante der
Stirnring- . fläche 14 des Flaschenhalses 5.
[0018] Die Griffigkeit des Flaschenverschlusses wird durch außen an der Kappe vorgesehene,
vertikal ausgerichtete Riffeln 20 erhöht. Unterbrochen sind die Riffeln 20 auf Höhe
des Gewindebereichs, indem dort eine Ringrippe 21 um den ganzen Kugelumfang verläuft,
und zwar im wesentlichen im Bereich der horizontalen Kugelmittelebene. Sie stellt
eine vorteilhafte, stabilisierend wirkende Umreifung dar zufolge der über die dortige
schon vergrößerte Wandungsdicke hinausgehende Materialanhäufung.
[0019] Unterhalb des Gewindes 8 geht die Mantelwand 9 in eine querschnittsverringerte Zone
über. Diese bildet eine den Bund 22 des Flaschenhalses ganz oder teilweise überfangende
Schürze 23.
[0020] Beim Wiederverschließen der Flasche mit dem Flaschenverschluß 1 wird der Handhabende
zunächst einen geringen Widerstand überwinden müssen, und zwar den Widerstand, der
erforderlich ist, die bis zuletzt die Abdichtung aufrechterhaltende untere Abdichtungsrippe
7 in den Flaschenhals zu verbringen. Erst dann greift beim Verschrauben das dreigängige
Gewinde der Kappe in das Außengewinde des Flaschenhalses 5 ein.
[0021] Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten neuen Merkmale
sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht ausdrücklich beansprucht
sind.
1. Flaschenverschluß, insbesondere für Sektflaschen, bei welchem der einstückig aus
Kunststoff ausgebildete Verschlußkörper einen stopfenartig in den Flaschenhals eintretenden
Abdichtungsschaft besitzt, der zentrisch von der Bodeninnenfläche einer Kappe ausgeht,
deren Mantelwandung auf ihrer Innenfläche mit Vorsprüngen ausgestattet ist, die in
Eingriff stehen zum Außengewinde des Flaschenhalses, dadurch gekennzeichnet, daß der
Abdichtungsschaft (3) über den als mehrgängiges Gewinde (4) ausgebildeten Vorsprung
(V) vorsteht und dort mindestens eine über seine Umfangsfläche (3') vorstehende, in
einer Querebene (E-E) liegende ringförmige Abdichtungsrippe (7) besitzt, die auf Höhe
des letzten Gewindeganges (8') oder jenseits desselben auf dem vorstehenden Abschnitt
(A) liegt.
2. Flaschenverschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Abdichtungsrippen
(7) sowohl innerhalb des mit dem Gewinde (8) überlappenden Bereichs als auch außerhalb
des Bereichs des Gewindes (8) vorgesehen sind.
3. Flaschenverschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenwand (16)
des hohlen Abdichtungsschaftes (3) mit mehreren Längsriffeln (16') versehen ist.
4. Flaschenverschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenfläche
(9') der Mantelwand (9) in drei hintereinanderliegenden Stufenabschnitten verläuft,
von denen der mittlere die Gewindegänge (8) trägt, die bis zu einem, als bodeninnenwandseitige
Abstützfläche (13) für den Flaschenhals (3) dienenden Stufenabschnitt reichen, der
teilweise in eine Ringnut (15) am Fuß des Abdichtungsschaftes (3) übergeht.
5. Flaschenverschluß nach den Ansprüchen 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Außenform des Verschlußkörpers (1) kugelförmig gestaltet ist.
6. Flaschenverschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenwand (11')
des Flaschenhalses (5) mindestens über den Eintauchbereich des zuvorderst liegenden
Abdichtungsringes (7) zylinderförmig gestaltet ist.