(19)
(11) EP 0 079 984 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.06.1983  Patentblatt  1983/22

(21) Anmeldenummer: 81110191.4

(22) Anmeldetag:  05.12.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B65D 1/48
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 25.11.1981 DE 3146685

(71) Anmelder: Stucki Kunststoffwerk und Werkzeugbau GmbH.
D-32107 Bad Salzuflen (DE)

(72) Erfinder:
  • Prödel, Ulrich
    D-4902 Bad Salzuflen (DE)

(74) Vertreter: Junius, Walther, Dr. 
Wolfstrasse 24
D-30519 Hannover
D-30519 Hannover (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kübel aus Kunststoff


    (57) An einem Kübel aus Kunststoff von pyramidenstumpfförmiger Gestalt mit einer Randverstärkung aus einem in den Kunststoff eingebetteten Rohr, welches im Bereich der schmaleren Seitenwände unter einem stumpfen Winkel gebogen ist, dessen Scheitel nach oben weist, und welches im Bereich des Scheitelpunktes durch zwei Handgrifflöcher frei liegt, soll die Aufgabe gelöst werden, einen billig als Maßenartikel herzustellenden pyramidenstumpfförmigen Kübel zu schaffen, der sich durch hohe Stabilität und einfache Formgestaltung auszeichnet. Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß der Kunststoff ein Polyolefin, insbesondere Polyäthylen, ist, daß die Randverstärkung aus zwei gleichgeformten Rohrteilen in der Mitte der Längsseiten durch zwei übergeschobene Muffen verbunden ist, daß in dem die Randverstärkung umgebenden Kunststoff außerhalb der Muffen abwechselnd Paare von vertikal auf die Rohrmitte radial gerichteten Löchern und von vertikal verlaufenden, seitlich am Rohr tangential anliegenden Schlitzen angeordnet sind und daß am Rande der Handgrifflöcher vertikal sich nach unten erstreckende kurze Rippen angeordnet sind, deren Breite der Breite des rohrverstärkten Randes entspricht. Ein solcher Kübel lässt sich billig als Maßenartikel im Spritzgußverfahren herstellen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Kübel aus Kunststoff, insbesondere für den Transport und die Verarbeitung von Fertigmörtel, von pyramidenstumpfförmiger Gestalt mit einer Randverstärkung aus einem in den Kunststoff eingebetteten Rohr, welches im Bereich der schmaleren Seitenwände unter einem stumpfen Winkel abgebogen ist, dessen Scheitel nach oben weist, und welches im Bereich des Scheitelpunktes durch zwei Handgrifflöcher frei liegt.

    [0002] Ein derartiger Kunststoffkübel ist aus der DE-PS 27 08 450 bekannt geworden. Dieser für Mörtel geschaffene Kübel weist eine gewebeverstärkte Kunststoffwandung auf, die den aus Stahl bestehenden Verstärkungsrahmen in Umfangsrichtung der Rahmenteile voll umgreift, in Erstreckungsrichtung der Rahmenteile aber Bereiche des Rahmens freilässt, die als Ösen für Kranhaken oder dergleichen dienen, wobei an der Aussenseite des Behälters Verstärkungsrippen angeordnet sind. Die Herstellung aus gewebeverstärktem Kunststoff ist sehr arbeitsaufwendig. Daher werden solche Kübel in der Herstellung recht teuer. Die Herstellung solcher gewebeverstärkter Kunststoffkübel ist für eine Großserienfertigung nicht geeignet.

    [0003] Für die Großserienherstellung hingegen geeignet ist das Spritzgußverfahren, mit dem Kübel aus Kunststoff hergestellt werden Können. Auf diese Weise wurde ein Kübel nach dem DE-GM 18 54 763 hergestellt, dessen Rand eine Umbördelung und unter der Umbördelung eine Wulst aufweist, über die ein geschlossener Ring aus einem Stahlrohr gepreßt werden kann, der durch die Wulst einen festen Sitz zwischen der Wulst und der Umbördelung erhält. Derartig freiliegende Stahlverstärkungsringe haben sich aber in der Praxis nicht bewährt, weil ein derartiger Kübel keine Ösen oder Handgrifflöcher aufweisen kann, ohne erheblich an Festigkeit zu verlieren.

    [0004] Bewährt hingegen haben sich Kübel nach DE-PS 11 49 292, die eine Randverstärkung in Form eines ringförmig gebogenen Metallrohres aufweisen, welches vom Kunststoff völlig umgeben ist und mindestens an einer Stelle ihres Umfanges einen Stoß aufweisen, wobei die Enden des Metallrohres mittels einer einschiebbaren Innen-oder einer überschiebbaren Aussenmuffe miteinander verbunden sind. Bei diesem Kübel sind zwei einander gegenüberliegende Teilausschnitte des Rohres, das die Randverstärkung bildet, nicht umspritzt, sondern liegen frei und dienen als Griffe oder als Angriffsflächen von Kranhaken.

    [0005] Probleme treten hier allerdings auf, wenn die Kübel eine pyramidenstumprofförmige Form haben. Dann ist merkwürdigerweise die Stabilität der Randverstärkung schlechter als bei kegelstumpfförmigen Kübeln. Pyramidenstumpfförmige Kübel werden aber gern für den Transport auf Transportfahrzeugen benutzt, weil dann die rechteckige Ladefläche der Transportfahrzeuge besser ausnutzbar ist.

    [0006] Es ist die Aufgabe der Erfindung, einen billig als Massenartikel herstellbaren pyramidenstumpfförmigen Kübel zu schaffen, der sich durch hohe Stabilität und einfache Formgestaltung auszeichnet.

    [0007] Die Erfindung verbessert den Kübel der eingangs genannten Art und löst die ihr zugrunde liegende Aufgabe dadurch, daß der Kunststoff ein Polyolefin, insbesondere Polyäthylen, ist, daß die Randverstärkung aus zwei gleichgeformten Rohrteilen in der Mitte der Längsseiten durch zwei übergeschobene Muffen verbunden ist, daß in dem die Randverstärkung umgebenden Kunststoff ausserhalb der Muffen abwechselnd Paare von vertikal auf die Rohrmitte radial gerichteten Löchern und von vertikal verlaufenden, seitlich am Rohr tangential anliegenden Schlitzen angeordnet sind und daß am Rande der Handgrifflöcher vertikal sich nach unten erstreckende kurze Rippen angeordnet sind, deren Breite der Breite des rohrverstärkten Randes entspricht.

    [0008] Ein solcher Kübel lässt sich billig als Massenartikel im Spritzgußverfahren herstellen. Hierbei aufzuwendende Handarbeit ist äusserst gering, sie besteht lediglich im Einlegen der Rohr- und Muffenteile in die Spritzgußform. Diese werden zwischen Stiften, die sich in der Randverstärkung als vertikal auf die Rohrmittel radial gerichtete Löcher abdrücken und durch Vorsprünge in der Form, die sich als vertikal verlaufende, seitlich am Rohr tangential anliegende Schlitze im Kunststoff abdrücken, genauestens in der Spritzgußform zentriert, so daß die Stärke des das Stahlrohr und die Muffen umgebenden Kunststoffes überall gleich ist. Das ist ganz wesentlich für die Stabilität des Kübels. Darüber hinaus sind am Rande der Handgrifflöcher vertikal sich nach unten erstreckende kurze Rippen angeordnet, deren Breite der Breite des rohrverstärkten Randes entspricht. Diese Rippen bewirken ein Verhindern des Ausreißens des Rohres aus dem umgebenden Kunststoffbett bzw. ein Aufreißen des Randes des Kunststoffes.

    [0009] Mit diesem Kübel lässt sich Frischmörtel leicht auf Fahrzeugen und an Kranhäken tranportieren. Die Kübel weisen eine hohe Lebensdauer auf, obwohl sie ohne Gewebeverstärkung hergestellt sind.

    [0010] Sie weisen auch keine am Boden angeordneten Tragtraversen parallel zur Kübelquerachse auf. Zweckmäßig ist es jedoch, unter dem Boden Rippen von der Stärke der Kübelwandungen anzuordnen, um zu verhindern, daß der Boden durch ein Schleifen beim Aufstellen an der Stellfläche mit der Zeit dünner wird. Diese Rippen dienen somit nicht so sehr der Verstärkung und Versteifung der Kübelform, sondern lediglich einer Verhinderung des Abschleifens des Bodenmaterials und einer Verhinderung des dadurch auftretenden Dünnerwerdens der Bodenwandung des Kübels.

    [0011] Zweckmäßig ist es, wenn an den Längsseitenwänden je ein Paar sich vertikal nach unten erstrekkender Rippen angeordnet ist, deren Länge und Breite den Rippen neben den Handgrifflöchern entspricht.

    [0012] Zweckmäßig ist es, wenn der innen liegende Schlitz an der Randverstärkung eine Grundfläche aufweist, die abgewinkelt ist.

    [0013] Das Wesen der Erfindung ist nachstehend anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 eine Ansicht auf die Längsseite des Kübels, im rechten Teil geschnitten,

    Fig. 2 eine Ansicht auf die Stirnseite des Kübels, in der rechten Hälfte geschnitten,

    Fig. 3 eine Ansicht von oben auf ein Eckteil des Kübels,

    Fig. 4 einen Schnitt durch die Randverstärkung längs der Linie A-A,

    Fig. 5 einen Schnitt durch die Randverstärkung längs der Ebene B-B.



    [0014] Der pyramidenstumpförmige Kübel weist Längsseitenwände 1, Stirnseitenwände 2 und einen Boden 3 auf. Die Seitenwände 1,2 sind oben mit einem Randverstärkungsrohre 4 und Muffen 5 umfassenden Rand 6 versehen. Die Rohre 4 und die Muffen 5 sind im Bereich der Längsseiten 1 völlig vom Kunststoff umgeben. Die Rohre 4 treten lediglich in einem Teilbereich der Seitenwände ohne Kunststoffummantelung hervor, und zwar im Bereich der als Hand- oder Kranhakenlöcher dienenden Ausnehmungen 7. Zu beiden Seiten dieser Ausnehmungen 7 befindet sich eine kurze, nach unten gerichtete Rippe 8, die eine Verstärkung der Kunststoffummantelung 6 im Bereich des Randes darstellt. Durch diese Rippen 8 wird ein Ausreißen der Kunststoffummantelung 6 dort verhindert, wo das Rohr 4 aus der Kunststoffummantelung 6 heraustritt. In der Mitte des Handgriff- bzw. Kranhakenloches 7 ist das Rohr 4 um einen stumpfen Winkel, vorzugsweise 40°, abgewinkelt. Der Scheitel dieser Abwinkelung weist nach oben. Die die beiden Rohrteile 4 miteinander verbindenden Muffen 5 sind in der Mitte der Längsseiten angeordnet.

    [0015] Der Boden 3 weist auf der Unterseite Rippen 9 auf, deren Höhe nur gering ist und zweckmäßigerweise der Stärke des Wandungsmateriales entspricht. Diese Rippen haben weniger eine Verstärkungsfunktion als vielmehr die Funktion zu verhindern, daß beim Schleifen des Kübels auf dem Boden das Bodenmaterial abgeschliffen wird.

    [0016] Wie aus den Fig. 3 bis 5 am besten ersichtlich, weist die Kunststoffummantelung 6 im Bereich der Randverstärkung Löcher 10 auf, die sich vertikal und radial zur Mittel des Rohres 4 erstrecken. Diese Löcher stammen von Stiften in der Spritzgußform, die der horizontalen Zentrierung des Rohres 4 während des Spritzgießens dienten. Keben diesen Paaren von Löchern 10 in der ummantelung 6 weist die Ummantelung 6 noch Schlitze 11 12 auf, die ebenfalls während des Spritsvorganges zur Zentrierung des Rohres 4 in der Spritzgußform gedient hatten. Diese Schlitze 11,12 verlaufen im wesentlichen vertikal und tangential zum Rohr 4. Sie können eckig oder gerundet sein. Sie stammen von Vorsprüngen in der Form, die der Zentrierung des Rohres 4 dienten. Diese Löcher und Schlitze dienen nach dem Öffnen der Spritzgußform zur Kontrolle dafür, daß die Ummantelung 6 um das Rohr 4 überall gleich stark ist.

    [0017] Der Schlitz 12 weist eine Grundfläche auf, die abgewinkelt ist und einen Winkel von vorzugsweise 1350 einschließt. Durch diese Abwinkelung ist erreicht, daß nahtlos der Kunststoff der Wandung in den Kunststoff der Ummantelung übergeht. Zentrierlöcher können auch dort angebracht sein, wo sich die Muffe 5 befindet. Diese Zentrierlöcher und Zentrierschlitze 11,12 sind für die Haltbarkeit der Kübel von großer Wichtigkeit, weil durch sie die überall gleichmäßige Stärke der Kunststoffummantelung gesichert ist. Diese Löcher 10 und Schlitze 11,12 verbinden im allgemeinen nicht das Rohr 4 mit der Aussenatmosphäre, weil sich während des Spritzgußvorganges am Boden der Löcher 10 und der Schlitze 11,12 ein sehr dünnes Kunststoffhäutchen ausgebildet hat.

    [0018] An den Längsseiten sind unterhalb des Randes nach aussen zu noch kurze Rippen 13 angebracht, welche vorzugsweise die gleiche Länge wie die Rippen 8 aufweisen.


    Ansprüche

    1. Käbel aus Kunststoff von pyramidenstumfförmiger Gestalt mit einer Randverstärkung aus einem in den Kunststoff eingebetteten Rohr, welches im Bereich der schmalenren Seitenwände unter einem stumpfen Winkel gebogen ist, dessen Scheitel nach oben weist, und welches im Bereich des Scheitelpunktes durch zwei Handgrifflöcher frei liegt,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Kunststoff ein Polyolefin ist,
    daß die Randverstärkung aus zwei gleichgeformten Rohrteilen (4) in den Mitten der Längsseiten (1) durch zwei übergeschobene Muffen (5) verbunden ist,
    daß in dem die Randverstärkung umgebenden Kunststoff (6) ausserhalb der Muffen (5) abwechselnd Paare von vertikal auf die Rohrmitte radial gerichteten Löchern (10) und von vertikal verlaufenden, seitlich am Rohr (4) tangential anliegenden Schlitzen (11,12) angeordnet sind
    und daß am Rande der Handgrifflöcher (7) vertikal sich nach unten erstreckende kurze Rippen (8) angeordnet sind, deren Breite der Breite des rohrverstärkten Randes des Kübels entspricht.
     
    2. nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß an den Längsseitenwänden (1) je ein Paar sich vertikal nach unten erstreckender Rippen (13) angeordnet ist, deren Länge und Breite den Rippen (8) neben den Handgrifflöchern (7) entspricht.
     
    3. Kübel nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß unter dem Boden (3) Rippen (9) von der Stärke der Kübelwandungen angeordnet sind.
     
    4. Kübel nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Grundfläche des nach innen gerichteten Schlitzes (12) eine Abwinkelung oder Ausrundung aufweist.
     




    Zeichnung