[0001] Die Erfindung betrifft einen Kübel aus Kunststoff, insbesondere für den Transport
und die Verarbeitung von Fertigmörtel, von pyramidenstumpfförmiger Gestalt mit einer
Randverstärkung aus einem in den Kunststoff eingebetteten Rohr, welches im Bereich
der schmaleren Seitenwände unter einem stumpfen Winkel abgebogen ist, dessen Scheitel
nach oben weist, und welches im Bereich des Scheitelpunktes durch zwei Handgrifflöcher
frei liegt.
[0002] Ein derartiger Kunststoffkübel ist aus der DE-PS 27 08 450 bekannt geworden. Dieser
für Mörtel geschaffene Kübel weist eine gewebeverstärkte Kunststoffwandung auf, die
den aus Stahl bestehenden Verstärkungsrahmen in Umfangsrichtung der Rahmenteile voll
umgreift, in Erstreckungsrichtung der Rahmenteile aber Bereiche des Rahmens freilässt,
die als Ösen für Kranhaken oder dergleichen dienen, wobei an der Aussenseite des Behälters
Verstärkungsrippen angeordnet sind. Die Herstellung aus gewebeverstärktem Kunststoff
ist sehr arbeitsaufwendig. Daher werden solche Kübel in der Herstellung recht teuer.
Die Herstellung solcher gewebeverstärkter Kunststoffkübel ist für eine Großserienfertigung
nicht geeignet.
[0003] Für die Großserienherstellung hingegen geeignet ist das Spritzgußverfahren, mit dem
Kübel aus Kunststoff hergestellt werden Können. Auf diese Weise wurde ein Kübel nach
dem DE-GM 18 54 763 hergestellt, dessen Rand eine Umbördelung und unter der Umbördelung
eine Wulst aufweist, über die ein geschlossener Ring aus einem Stahlrohr gepreßt werden
kann, der durch die Wulst einen festen Sitz zwischen der Wulst und der Umbördelung
erhält. Derartig freiliegende Stahlverstärkungsringe haben sich aber in der Praxis
nicht bewährt, weil ein derartiger Kübel keine Ösen oder Handgrifflöcher aufweisen
kann, ohne erheblich an Festigkeit zu verlieren.
[0004] Bewährt hingegen haben sich Kübel nach DE-PS 11 49 292, die eine Randverstärkung
in Form eines ringförmig gebogenen Metallrohres aufweisen, welches vom Kunststoff
völlig umgeben ist und mindestens an einer Stelle ihres Umfanges einen Stoß aufweisen,
wobei die Enden des Metallrohres mittels einer einschiebbaren Innen-oder einer überschiebbaren
Aussenmuffe miteinander verbunden sind. Bei diesem Kübel sind zwei einander gegenüberliegende
Teilausschnitte des Rohres, das die Randverstärkung bildet, nicht umspritzt, sondern
liegen frei und dienen als Griffe oder als Angriffsflächen von Kranhaken.
[0005] Probleme treten hier allerdings auf, wenn die Kübel eine pyramidenstumprofförmige
Form haben. Dann ist merkwürdigerweise die Stabilität der Randverstärkung schlechter
als bei kegelstumpfförmigen Kübeln. Pyramidenstumpfförmige Kübel werden aber gern
für den Transport auf Transportfahrzeugen benutzt, weil dann die rechteckige Ladefläche
der Transportfahrzeuge besser ausnutzbar ist.
[0006] Es ist die Aufgabe der Erfindung, einen billig als Massenartikel herstellbaren pyramidenstumpfförmigen
Kübel zu schaffen, der sich durch hohe Stabilität und einfache Formgestaltung auszeichnet.
[0007] Die Erfindung verbessert den Kübel der eingangs genannten Art und löst die ihr zugrunde
liegende Aufgabe dadurch, daß der Kunststoff ein Polyolefin, insbesondere Polyäthylen,
ist, daß die Randverstärkung aus zwei gleichgeformten Rohrteilen in der Mitte der
Längsseiten durch zwei übergeschobene Muffen verbunden ist, daß in dem die Randverstärkung
umgebenden Kunststoff ausserhalb der Muffen abwechselnd Paare von vertikal auf die
Rohrmitte radial gerichteten Löchern und von vertikal verlaufenden, seitlich am Rohr
tangential anliegenden Schlitzen angeordnet sind und daß am Rande der Handgrifflöcher
vertikal sich nach unten erstreckende kurze Rippen angeordnet sind, deren Breite der
Breite des rohrverstärkten Randes entspricht.
[0008] Ein solcher Kübel lässt sich billig als Massenartikel im Spritzgußverfahren herstellen.
Hierbei aufzuwendende Handarbeit ist äusserst gering, sie besteht lediglich im Einlegen
der Rohr- und Muffenteile in die Spritzgußform. Diese werden zwischen Stiften, die
sich in der Randverstärkung als vertikal auf die Rohrmittel radial gerichtete Löcher
abdrücken und durch Vorsprünge in der Form, die sich als vertikal verlaufende, seitlich
am Rohr tangential anliegende Schlitze im Kunststoff abdrücken, genauestens in der
Spritzgußform zentriert, so daß die Stärke des das Stahlrohr und die Muffen umgebenden
Kunststoffes überall gleich ist. Das ist ganz wesentlich für die Stabilität des Kübels.
Darüber hinaus sind am Rande der Handgrifflöcher vertikal sich nach unten erstreckende
kurze Rippen angeordnet, deren Breite der Breite des rohrverstärkten Randes entspricht.
Diese Rippen bewirken ein Verhindern des Ausreißens des Rohres aus dem umgebenden
Kunststoffbett bzw. ein Aufreißen des Randes des Kunststoffes.
[0009] Mit diesem Kübel lässt sich Frischmörtel leicht auf Fahrzeugen und an Kranhäken tranportieren.
Die Kübel weisen eine hohe Lebensdauer auf, obwohl sie ohne Gewebeverstärkung hergestellt
sind.
[0010] Sie weisen auch keine am Boden angeordneten Tragtraversen parallel zur Kübelquerachse
auf. Zweckmäßig ist es jedoch, unter dem Boden Rippen von der Stärke der Kübelwandungen
anzuordnen, um zu verhindern, daß der Boden durch ein Schleifen beim Aufstellen an
der Stellfläche mit der Zeit dünner wird. Diese Rippen dienen somit nicht so sehr
der Verstärkung und Versteifung der Kübelform, sondern lediglich einer Verhinderung
des Abschleifens des Bodenmaterials und einer Verhinderung des dadurch auftretenden
Dünnerwerdens der Bodenwandung des Kübels.
[0011] Zweckmäßig ist es, wenn an den Längsseitenwänden je ein Paar sich vertikal nach unten
erstrekkender Rippen angeordnet ist, deren Länge und Breite den Rippen neben den Handgrifflöchern
entspricht.
[0012] Zweckmäßig ist es, wenn der innen liegende Schlitz an der Randverstärkung eine Grundfläche
aufweist, die abgewinkelt ist.
[0013] Das Wesen der Erfindung ist nachstehend anhand eines in der Zeichnung schematisch
dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht auf die Längsseite des Kübels, im rechten Teil geschnitten,
Fig. 2 eine Ansicht auf die Stirnseite des Kübels, in der rechten Hälfte geschnitten,
Fig. 3 eine Ansicht von oben auf ein Eckteil des Kübels,
Fig. 4 einen Schnitt durch die Randverstärkung längs der Linie A-A,
Fig. 5 einen Schnitt durch die Randverstärkung längs der Ebene B-B.
[0014] Der pyramidenstumpförmige Kübel weist Längsseitenwände 1, Stirnseitenwände 2 und
einen Boden 3 auf. Die Seitenwände 1,2 sind oben mit einem Randverstärkungsrohre 4
und Muffen 5 umfassenden Rand 6 versehen. Die Rohre 4 und die Muffen 5 sind im Bereich
der Längsseiten 1 völlig vom Kunststoff umgeben. Die Rohre 4 treten lediglich in einem
Teilbereich der Seitenwände ohne Kunststoffummantelung hervor, und zwar im Bereich
der als Hand- oder Kranhakenlöcher dienenden Ausnehmungen 7. Zu beiden Seiten dieser
Ausnehmungen 7 befindet sich eine kurze, nach unten gerichtete Rippe 8, die eine Verstärkung
der Kunststoffummantelung 6 im Bereich des Randes darstellt. Durch diese Rippen 8
wird ein Ausreißen der Kunststoffummantelung 6 dort verhindert, wo das Rohr 4 aus
der Kunststoffummantelung 6 heraustritt. In der Mitte des Handgriff- bzw. Kranhakenloches
7 ist das Rohr 4 um einen stumpfen Winkel, vorzugsweise 40°, abgewinkelt. Der Scheitel
dieser Abwinkelung weist nach oben. Die die beiden Rohrteile 4 miteinander verbindenden
Muffen 5 sind in der Mitte der Längsseiten angeordnet.
[0015] Der Boden 3 weist auf der Unterseite Rippen 9 auf, deren Höhe nur gering ist und
zweckmäßigerweise der Stärke des Wandungsmateriales entspricht. Diese Rippen haben
weniger eine Verstärkungsfunktion als vielmehr die Funktion zu verhindern, daß beim
Schleifen des Kübels auf dem Boden das Bodenmaterial abgeschliffen wird.
[0016] Wie aus den Fig. 3 bis 5 am besten ersichtlich, weist die Kunststoffummantelung 6
im Bereich der Randverstärkung Löcher 10 auf, die sich vertikal und radial zur Mittel
des Rohres 4 erstrecken. Diese Löcher stammen von Stiften in der Spritzgußform, die
der horizontalen Zentrierung des Rohres 4 während des Spritzgießens dienten. Keben
diesen Paaren von Löchern 10 in der ummantelung 6 weist die Ummantelung 6 noch Schlitze
11 12 auf, die ebenfalls während des Spritsvorganges zur Zentrierung des Rohres 4
in der Spritzgußform gedient hatten. Diese Schlitze 11,12 verlaufen im wesentlichen
vertikal und tangential zum Rohr 4. Sie können eckig oder gerundet sein. Sie stammen
von Vorsprüngen in der Form, die der Zentrierung des Rohres 4 dienten. Diese Löcher
und Schlitze dienen nach dem Öffnen der Spritzgußform zur Kontrolle dafür, daß die
Ummantelung 6 um das Rohr 4 überall gleich stark ist.
[0017] Der Schlitz 12 weist eine Grundfläche auf, die abgewinkelt ist und einen Winkel von
vorzugsweise 135
0 einschließt. Durch diese Abwinkelung ist erreicht, daß nahtlos der Kunststoff der
Wandung in den Kunststoff der Ummantelung übergeht. Zentrierlöcher können auch dort
angebracht sein, wo sich die Muffe 5 befindet. Diese Zentrierlöcher und Zentrierschlitze
11,12 sind für die Haltbarkeit der Kübel von großer Wichtigkeit, weil durch sie die
überall gleichmäßige Stärke der Kunststoffummantelung gesichert ist. Diese Löcher
10 und Schlitze 11,12 verbinden im allgemeinen nicht das Rohr 4 mit der Aussenatmosphäre,
weil sich während des Spritzgußvorganges am Boden der Löcher 10 und der Schlitze 11,12
ein sehr dünnes Kunststoffhäutchen ausgebildet hat.
[0018] An den Längsseiten sind unterhalb des Randes nach aussen zu noch kurze Rippen 13
angebracht, welche vorzugsweise die gleiche Länge wie die Rippen 8 aufweisen.
1. Käbel aus Kunststoff von pyramidenstumfförmiger Gestalt mit einer Randverstärkung
aus einem in den Kunststoff eingebetteten Rohr, welches im Bereich der schmalenren
Seitenwände unter einem stumpfen Winkel gebogen ist, dessen Scheitel nach oben weist,
und welches im Bereich des Scheitelpunktes durch zwei Handgrifflöcher frei liegt,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kunststoff ein Polyolefin ist,
daß die Randverstärkung aus zwei gleichgeformten Rohrteilen (4) in den Mitten der
Längsseiten (1) durch zwei übergeschobene Muffen (5) verbunden ist,
daß in dem die Randverstärkung umgebenden Kunststoff (6) ausserhalb der Muffen (5)
abwechselnd Paare von vertikal auf die Rohrmitte radial gerichteten Löchern (10) und
von vertikal verlaufenden, seitlich am Rohr (4) tangential anliegenden Schlitzen (11,12)
angeordnet sind
und daß am Rande der Handgrifflöcher (7) vertikal sich nach unten erstreckende kurze
Rippen (8) angeordnet sind, deren Breite der Breite des rohrverstärkten Randes des
Kübels entspricht.
2. nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß an den Längsseitenwänden (1) je ein Paar sich vertikal nach unten erstreckender
Rippen (13) angeordnet ist, deren Länge und Breite den Rippen (8) neben den Handgrifflöchern
(7) entspricht.
3. Kübel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß unter dem Boden (3) Rippen (9) von der Stärke der Kübelwandungen angeordnet sind.
4. Kübel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Grundfläche des nach innen gerichteten Schlitzes (12) eine Abwinkelung oder
Ausrundung aufweist.