[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Kupplungsanordnung zum Steuern der Schäfte einer
Webmaschine, mit einer mindestens eine Nut aufweisenden, intermittierend drehenden
Antriebswelle und einer in die Nut einkuppelbaren, auf einem auf der Antriebswelle
drehbar gelagerten Exzenter angeordneten Klinke sowie mit einer den Exzenter umschliesssenden
Lasche einer Kurbelstange für den Anhieb zu den Schäften und mindestens einem in den
Weg der Klinke bewegbaren, sie auskuppelnden Steuerhebel, welcher von einer in einen
Hubmessertrieb einkuppelbaren Platine hin- und her verschwenkbar ist.
[0002] bereits Bei einer/vorgeschlagenen Anordnung dieser Art (EP-Anmeldung 80105440.4)
ist der Anschlag für die Platine ortsfest angeordnet. Die Kooperation zwischen Platine
und Anschlag kann bei dieser bekannten Ausführungsform unsicher werden. Bei Schwingungen
während des Betriebes kann es z. B. vorkommen, dass die Platine bei Beginn des Verriegelungsvorganges,
wo sie gegen den ortsfesten Anschlag hin bewegt wird, in unerwünschter Weise mit ihrem
Ansatz gegen den Anschlag trifft und gegebenenfalls in den Hubmessertrieb zurück geworfen
werden kann. Die Verriegelung wird dadurch verspätet eingeleitet oder unmöglich gemacht.
Der Betrieb wird gestört.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein besonders in dieser Hinsicht verbesserte
Kupplungsanordnung zu schaffen.
[0004] Die Erfindung besteht darin, dass die Platine unter Zwischenschaltung einer Feder
von einem Hubteil angetrieben ist, der zugleich als federndes Abtastelement zum Abtasten
einer zugehörigen Programmsteuereinrichtung ausgebildet ist. Hierdurch wird es möglich,
beim Aufschlagen der Platine auf den Anschlag ein genügend grosses Spiel zwischen
Anschlag und Platinenansatz vorzusehen, sodass dieser Vorgang auch unter Berücksichtigung
von Maschinenschwingungen sicher vonstatten gehen kann. Nachdem die Platine ihre Anschlagsstellung
erreicht hat, kann der Anschlag durch den Antrieb in eine zweite Position überführt
werden, in welcher das Spiel ganz oder weitgehend aufgehoben ist und der Platinenansatz
hinter den Anschlag greift. In dieser Position wird vermieden, dass die in Wirkungsstellung
befindlichen Steuerhebel etwa durch Schwingungen während des Betriebes momentan in
wirkungslose Stellung überführt werden. Vielmehr werden die Steuerhebel durch die
verriegelte Platine zwangläufig in ihrer Wirkungsstellung gehalten. Die Klinke bleibt
dann so lange mit Sicherheit ausgekuppelt, wie es dem Programm entspricht. Die Schäfte
der Webmaschine laufen daher exakt programmgemäss.
[0005] Weitere Merkmale ergeben sich aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
in Verbindung mit der Zeichnung und den Ansprüchen.
[0006]
Fig. 1 ist ein Schnit durch eine erfindungsgemäss ausgebildete Kupplungsanordnung
zur Steuerung von Webschäften einer Webmaschine,
Fig. 2 veranschaulicht ein Detail aus Fig. 1 in grösserem Massstab.
[0007] Eine von der Hauptwelle der Webmaschine aus absatzweise jeweils um 180° in Drehung
versetzte Antriebswelle 1 enthält zwei Nuten 2, in welche die Nase 3 einer bei 4 schwenkbar
gelagerten, unter Wirkung einer Zugfeder 60 stehenden Kupplungsklinke 5 eingreifen
kann. Die Klinke 5 ist auf einem auf Welle 1 drehbar gelagerten Exzenter 6 gelagert,der
von einer Lasche 7 umschlossen ist. Diese ist bei 8 an einem Uebertragungsgestänge
9 angelenkt, über welches die gemäss Pfeil 11 entstehende Hin- und Herbewegung der
Lasche 7 auf einen zugehörigen Schaft einer Webmaschine übertragen wird.
[0008] Auf Welle 1 sind eine ganze Anzahl, z. B. sechs bis vierzehn der in Fig. 1 dargestellten
Antriebsteile 6, 7 angeordnet, nämlich zu jedem Schaft der Webmaschine ein Exzenter
6, und eine Lasche 7. Die gesamten Teile 1, 6, 7 bilden die sogenannte Exzentermaschine
für Antrieb und Steuerung sämtlicher Webschäfte der Webmaschine. Die Schäfte werden
entsprechend einem Bindungsprogramm für die Kettfäden in Hoch- und Tieffachstellung
bewegt.
[0009] Zur Betätigung der Klinke 5 während des Betriebes sind zwei auf den ortsfesten Lagerzapfen
12, 13 schwenkbar gelagerte Steuerhebel 14, 15 bzw. 16, 17 eingebaut, die an den freien
Enden Haken 18 aufweisen, welche in den Web der Klinke 5 verschwenkt werden können.
Die beiden Steuerhebel sind mit den Armen 15, 17 bei 21 durch ein Gelenk verbunden.
[0010] Auf dem Arm 15 ist bei 22 eine Platine 23 schwenkbar gelagert, die mit einem geäss
Pfeil 24 hin- und her bewegten Hubmesser 25 gekuppelt werden kann.
[0011] Die Platine 23 besitzt einen gabelförmigen Teil 26, der einen Schlitz 27 bildet.
In diesen greift ein Zapfen 28 eines nicht dargestellten Antriebshebels ein, wodurch
die Platine 23 während des Betriebes entsprechend Pfeil 81 um 22 hin und her verschwenkt
werden kann. In der in Fig. 2 dargestellten, oberen Position ist Platine 23 vom Hubmesser
25 ausgekuppelt, in der gestrichelt angedeuteten, unteren Position 26a kooperiert
die Platine mit dem Hubmesser 25. Sie wird von diesem hin- oder herbewegt, so dass
die Hebel 14 - 17 um ihre Lagerzapfen 12, 13 verschwenkt werden.
[0012] Das in Fig. 1 linke, freie Ende 82 der Platine 23 ist hakenförmig ausgebildet, so
dass es bei der in Fig. 2 ausgezogen dargestellten, oberen Position hinter einen Anschlag
83 zu greifen vermag, vgl. Fig. 2. Anschlag 83 ist mittels einer Schraube 84 an einem
um 85 verschwenkbaren, zweiarmigen Hebel 86, 87 befestigt. Anschlag 83 erstreckt sich
in Fig. 2 senkrecht zur Zeichenebene über sämtliche zu den Schäften gehördenden Antriebsteile
14 - 17, 23 und ist an seinem anderen, dem Beschauer abgewandten Ende an einem weiteren,
dem Hebel 86, 87 entsprechenden Hebel befestigt.
[0013] In das gabelförmige, freie Ende 88 des Armes 87 greift ein Bolzen 89 ein, der auf
einem Arm 91 eines dreiarmigen, um 94 schwenkbaren Hebels 91, 92, 93 sitzt. Der Hebel
91 - 93 wird während des Betriebes entsprechend Pfeil 95 hin und her bewegt, so dass
der Bolzen 89 in dem Schlitz des Endes 88 hin- und her bewegt wird und dabei den Hebel
86, 87 um 85 hin- und her verschwenkt.
[0014] Die Wirkungsweise ist folgende. Das Hubmesser 25 und der Anschlag 83 werden während
des Betriebes dauernd gegenläufig angetrieben, d. h. wenn das Hubmesser 25 nach links
bewegt wird, wird der Anschlag 83 nach rechts bewegt und umgekehrt. Auf eine Drehung
von 180 der Welle 1 kommt jeweils eine volle Hin- und Herbewegung von Hubmesser 25
und Anschlag 83.
[0015] Wenn programmgemäss die Platine 23 aus der unteren,in Fig. 2 strichpunktiert angedeuteten
Position in die obere, ausgezogen dargestellte Stellung bewegt werden soll, steht
der Anschlag 83 in der gestrichelt angedeuteten, rechten Stellung. Nunmehr wird Platine
23 und damit das hakenförmige Ende 82 nach oben bewegt. Das Ende 82 hintergreift den
Anschlag 83 unter relativ grossem Spiel A.
[0016] Anschliessend wird zusammen mit der Rechtsbewegung des Hubmessers 25 der Hebel 91
- 93 im Uhrzeigersinn und der Hebel 86, 87 im Gegenzeigersinn verschwenkt. Damit wird
der Anschlag 83 nach links bewegt, so dass das Spiel A aufgehoben wird. Die Platine
23 befindet sich nunmehr in der Fig. 1 ausgezogen gezeichneten, linken, oberen Position,
in welcher die Steuerhebel 14 - 17 in der dargestellten Wirkungsstellung sind. Die
Haken 18 ragen in den Weg des freien Endes 61 der mit der Welle 1 rotierenden, eingekuppelten
Klinke 5, wodurch das Ende 61 auf einen der Haken 18 aufläuft. Bei weiterer Drehung
entsprechend Pfeil 66 wird-Klinke 5 aus der Welle 1 ausgekuppelt und gelangt in die
in Fig. 1 gestrichelt dargestellte Position 5a. Der Arm 17 ist in Anlage an dem ortsfesten
Anschlag 54, auf dem er unter Wirkung der Zugfeder 55 gehalten wird. Da die Teile
23, 14 - 17 verriegelt sind, wird verhindert, dass beispielsweise infolge von Maschinenschwingungen
die Haken 18 der Hebel 14 - 17 momentan auswärts bewegt werden können, wodurch Klinke
5 in unerwünschter Weise eingekuppelt werden könnte. Der zugehörige Schaft, welcher
über das Gestänge 9 mitgenommen wird, verbleibt also solange in seiner Hoch- bzw.
Tieffachstellung, bis gemäss dem Bindungsprogramm Klinke 5 wieder eingekuppelt wird.
[0017] Die Entriegelung der Platine 23 aus dem Anschlag 83 geht folgendermassen vor sich.
Zunächst wird das Hubmesser 25 nach links bewegt. Während dessen werden der Hebel
91 - 93 im Gegenzeigersinn, der Hebel 86, 87 im Uhrzeigersinn verschwenkt, wodurch
der Anschlag 83 nach rechts bewegt und das Spiel A wieder hergestellt wird. Sobald
das Hubmesser 25 seine linke Stellung ereicht hat, wird Platine 23 mittels des abwärtsbewegten
Antriebszapfens 28 abwärts bewegt in die Position 26a, in der sie vom Hubmesser 25
je nach dem Programm ergriffen werden kann. Wenn das Hubmesser 25 Fig. 1 nach rechts
läuft, wird z. B. Platine 23 mitgenommen. Dadurch werden die Enden 18 der Hebel 14
- 17 auswärts verschwenkt, so dass die Klinke 5 unter Wirkung der Zugfeder 60 wieder
in die Welle 1 eingekuppelt wird. Bei der weiteren, absatzweisen Drehung der Welle
1 wird der Schaft wieder in die Tief- bzw. Hochfachstellung gewegt. Er wird so lange
hin-und her bewegt, bis wieder die Klinke 5 ausgekuppelt wird. Dies geschieht auf
die oben beschriebene Weise.
[0018] Dadurch, dass beim Verriegeln der Haken 82 der aufwärts zu bewegenden Platine 23
immer unter Spiel A hinter den Anschlag 83 geführt wird, ist dafür gesorgt, dass nicht
etwa infolge von Maschinenschwingungen der Haken 82 mit der Fläche 96 gegen die Fläche
97 des Anschlags 83 schlagen kann. Haken 82 hintergreift vielmehr in jedem Fall den
Anschlag 83. Andererseits ist in der Fig. 2 linken Position 83a des Anschlags 83 dafür
gesorgt, dass nicht etwa infolge von Maschinenschwingungen die Enden 18 der Hebel
14 - 17 momentan auswärts geschwenkt und dadurch Klinke 5 in unerwünschter Weise eingekuppelt
werden könnte.
Kupplungsanordnung zum Steuern der Schäfte einer Webmaschine, mit einer mindestens
eine Nut (2) aufweisenden, intermittierend drehenden Antriebswelle (1) und einer in
die Nut (2) einkuppelbaren, auf einem auf der Antriebswelle (1) drehbar gelagerten
Exzenter (6) angeordneten Klinke (5), sowie mit einer den Exzenter (6) umschliessenden
Lasche (7) einer Kurbelstange für den Antrieb zu den Schäften und mindestens einem
in den Weg der Klinke (5) bewegbaren, sie auskuppelnden Steuerhebel (14 - 17), welcher
von einer in einen Hubmessertrieb (25) einkuppelbaren Platine (23) hin- und her verschwenkbar
ist, wobei die Platine (23) mit einem Anschlag (83) zusammenarbeitet, welcher bei
aus dem Hubmessertrieb (25) ausgekuppelter Platine (23) von einem Ansatz (82) der
Platine (83) hintergriffen wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (83) einen
Antrieb (86, 91) aufweist zum Bewegen des Anschlags (83) in eine Anschlagposition
(83) für die Platine (23) mit Spiel (17) zwischen Anschlag (83) und Platinenansatz
(82) einerseits, und in eine die Platine (23) im wesentlichen spielfrei an ihrem Ansatz
(82) verriegelnde Position (83a) andererseits.