[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Kühlen von flachem Walzgut,insbesondere
Walzband, mittels laminarer Kühlwasserstrahlen, wobei quer über oder unter dem Walzgutdurchlauf
Verteilerrohre angeordnet sind, deren Wandungen über die maximale Walzgutbreite mit
Bohrungen versehen sind, an die Leitrohre angeschlossen sind.
[0002] Bei dieser aus der DE-AS 21 01 664 bekannten Kühlvorrichtung sind die Verteilerrohre
an einer Stirnseite an eine Wasserzuleitung angeschlossen. Die Austrittsrohre sind
in oberen öffnungen der Verteilerrohre eingesetzt und an beiden Seiten in einem Bogen
nach unten geführt. Die sich aus Anzahl und Teilung der Leitrohre ergebende Wirkungsbreite
wird nach der maximalen Walzgutbreite ausgelegt. Dies hat den Nachteil, daß bei schmalen
Walzgutbreiten ein beträchtlicher Teil des Kühlmittels nutzlos auf die frei gebliebenen
Seitenabschnitte des Rollgangs fließt.
[0003] Mit der Erfindung soll die Kühlmittelverschwendung bei wechselnden Walzgutbreiten
vermieden werden. Aufgabe ist insbesondere die Schaffung einer Kühlvorrichtung deren
Wirkungsbreite mit einfachen Mitteln schnell und genau auf alle vorkommenden Walzgutbreiten
einstellbar ist.
[0004] Nach der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß die Verteilerrohre etwa in der
Mitte ihres Mantels mit einem Wasseranschluß versehen sind und beidseits innerhalb
des Rohrmantels dichtend geführte Kolben gegenläufig verstellbar sind.
[0005] Durch Verstellung der Kolben wird die Länge der Wassersäule innerhalb der Verteilerrohre
bestimmt. Auf diese Weise kann die Wasserbeaufschlagung von Leitrohr zu Leitrohr exakt
auf die jeweilige Walzgutbreite eingestellt und der Kühlwasserverbrauch reduziert
werden.
[0006] Die Kolben können vorteilhaft durch eine in äußeren Röhrdeckeln zentral geführte
Spindel mit Rechts- und Lingsgewinde verstellbar sein.
[0007] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung sind die Kolben mittels Bohrungen auf
in den Rohrdeckeln befestigten, parallel zu der Spindel verlaufenden Führungsstangen
geführt.
[0008] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine Bandkühlstrecke in Bandlaufrichtung gesehen,
Fig. 2 eine Seitenansicht zu Fig. 1 und
Fig. 3 einen vergrößerten Längsschnitt durch ein Verteilerrohr.
[0009] Gemäß Fig. 1 und 2 werden Warmwalzbänder 1 auf einem Auslaufrollgang 2 gefördert
und über einen definierten Bereich an Ober- und Unterseite mit Wasser gekühlt. Die
Zuführung des Kühlwassers geschieht durch obere und untere Wasserleitungen 3, 4 die
an senkrechten Stützen 5 befestigt sind.
[0010] Jede obere Wasserleitung 3 ist an ein quer über dem Rollgang 2 angeordneten, seitlich
durch Deckel 6 verschlossenes Verteilerrohr 7 in dessen Mitte angeschlossen. Das Verteilerrohr
7 ist an der Oberseite mit mehreren Leitrohren 8 versehen, die in einem Bogen nach
unten verlaufen. Das Verteilerrohr 10 ist an seiner Oberseite mit geraden, gegen die
Bandunterseite gerichteten Leitrohren 11 versehen.
[0011] Jede untere Wasserleitung 4 ist an einem unterhalb des Rollgangs 2 angeordneten,
seitlich durch Deckel 9 verschlossenes Verteilerrohr 10 in dessen Mitte angeschlossen.
[0012] Eine erfindungsgemäße Ausbildung der Verteilerrohre 7, 10 wird nun beispielsweise
anhand Fig. 3 der Zeichnung erläutert. Das durch einen Stutzen 12 einströmende Kühlwasser
füllt das Verteilerrohr 7 bzw. 10, steigt gleichmäßig durch an dessen Oberseite befindliche
Bohrungen 13 in die Leitrohre 8 bzw. 11 und fließt auf das Walzband 1.
[0013] Zur Einstellung der Kühlwasserbeaufschlagung auf unterschiedliche Bandbreiten sind
je ein in dem Verteilerröhr 7 bzw. 10 dichtend geführter Kolben 15, 16 auf einem Rechts-
bzw. Linksgewinde einer in den Deckeln 6 bzw. 9 gelagerten hand-oder motorgetriebenen
Spindel 14 geführt. Parallel zur Spindel 14 verläuft eine in den Deckeln 6 bzw. 9
befestigte Stange 17 durch das Verteilerrohr 7 bzw. 10, die die Kolben 15, 16 als
Verdrehsicherung durchdringt.
[0014] An beiden Enden der Verteilerrohre 7, 10 befinden sich unten öffnungen 18, durch
die an der Kolbenaußenseite vorhandenes Leckwasser abfließen kann.
[0015] Durch Drehung der Spindel 14 werden die Kolben 15, 16 gegenläufig bewegt, wodurch
die Breite der im Verteilerrohr 7 bzw. 10 zwischen den Kolben 15, 16 befindlichen
Wassersäule verändert wird. Auf diese Weise können die in den Verteilerrohren 7 bzw.
10 befindlichen Bohrungen 13 zur Anpassung an schmalere Bänder nacheinander von der
Wasserzufuhr abgetrennt werden.
[0016] Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt.
1. Vorrichtung zum Kühlen von flachem Walzgut insbesondere Walzband mittels laminarer
Kühlwasserstrahlen, wobei quer über oder unter dem Walzgutdurchlauf Verteilerrohre
angeordnet sind an die über die maximale Walzgutbreite mehrere auf die Oberflächen
gerichtete Leitrohre angeschlossen sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verteilerrohre (7, 10) etwa in der Mitte ihres Mantels mit einem Wasseranschluß
(3, 4) versehen sind und beidseits innerhalb des Rohrmantels dichtend geführte Kolben
(15, 16) gegenläufig verstellbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kolben (15, 16) durch eine in äußeren Verteilerrohrdeckeln (6, 9) zentral
geführte Spindel (14) mit Rechts- und Linksgewinde verstellbar sind.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kolben (15, 16) mittels Bohrungen auf in den Verteilerrohrdeckeln (6, 9) befestigten,
parallel zu der Spindel (14) verlaufenden Führungsstangen (17) geführt sind.