(19)
(11) EP 0 080 121 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.06.1983  Patentblatt  1983/22

(21) Anmeldenummer: 82110417.1

(22) Anmeldetag:  11.11.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3A46D 1/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 19.11.1981 DE 3145765

(71) Anmelder: Rueb, Fritz
D-79677 Schönau (DE)

(72) Erfinder:
  • Rueb, Fritz
    D-79677 Schönau (DE)

(74) Vertreter: Schmitt, Hans, Dipl.-Ing. et al
Dreikönigstrasse 13
79102 Freiburg
79102 Freiburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kunststoffborste


    (57) Eine Kunststoffborste für Bürsten ist vorgefertigt an beiden Enden mit kugeligen Verdickungen versehen, so daß nach dem U-förmigen Formen und Einsetzen der Borste in die entsprechende Lochung eines Kürstenkörpers zwei gleich oder verschieden hoch angeordnete Verdickungen wirksam werden. Scharfe Kanten an nicht verdickten Borstenenden oder an den Übergängen von der Oberseite der Verdickung zu ihrer Unterseite werden vermieden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Kunststoffborste mit verdicktem Ende, die U-förmig gebogen in Bürstenkörper od. dgl. einsetzbar ist.

    [0002] Derartige Kunststoffborsten sind bereits bekannt. Sie werden in der Regel so in den Bürstenkörper und in dort vorhandene Bohrungen eingesetzt, daß sie sich U-förmig verformen, wobei sich zwei unterschiedlich lange Enden bilden können oder sollen.Danach werden bei einer bekannten Bürste die länger vorstehenden Enden unter Hitzeeinwirkung angestaucht, um die Verdickung zu erhalten. Wären beide U-Schenkel der gebogenen Borste gleich lang, würden sie bei diesem Verfahren miteinander verschmolzen und könnten sich somit nicht mehr frei bewegen, wie es an sich bei der in solchen Fällen üblichen Borstendicke erwünscht ist. Darüber hinaus könnten sich zwischen solchen verschmolzenen Borstenteilen die Haare eines Benutzers verfangen. Somit kann bei diesen bekannten Bürsten immer nur die Hälfte der vorhandenen Borsten die erwünschte Verdickung haben. Dabei ergeben sich beim Anstauchen der an der Bürste befindlichen Borsten insbesondere an der dem Bürstenkörper zugewandten Unterseite flache Verdickungen, so daß eine abgerundete Form allenfalls an der entgegengesetzten Oberfläche erreichbar ist. Diese flachen Unterseiten führen dazu, daß am Übergang zur Oberseite relativ scharfe Ränder entstehen. Diese können bei der Benutzung der Bürste als Fönbürste zu Haarschädigungen und zu einem schlechten Gleiten innerhalb der Haarsträhne führen. Darüber hinaus bleiben die nicht angestauchten Borstenenden scharfkantig und somit ebenfalls haarschädigend, da diese Enden Ausfransungen haben, die bei dem Ablängen der Kunststoffborsten entstehen.

    [0003] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Kunststoffborste der eingangs erwähnten Art.zu schaffen, die ohne die Gefahr einer Verbindung der beiden Borstenenden bei deren U-förmiger Verformung eine Vergrößerung der Anzahl der Verdickungen an der Bürste erlaubt, so daß diese Bürste besonders gut als Fönbürste geeignet ist. Dabei sollen scharfe Kanten und Spitzen an den Borstenenden vermieden werden, die bei der Benutzung der Bürste haarschädigend sein könnten.

    [0004] Die Lösung dieser Aufgabe besteht im wesentlichen darin, daß die Borste vorgefertigt an beiden Enden einstückig mit einer kugeligen Verdickung versehen ist. Dadurch ist die Borste besonders geeignet, in Bürsten eingesetzt zu werden, die zusammen mit einem Fön benutzt werden, da entsprechend viele Kugeln und Verdickungen vorhanden sind, um die Haare zu teilen und zu trennen und die Warmluft hinzutreten zu lassen. Da die Borste aus Kunststoff besteht, wird sie dennoch von der Fön-Warmluft nicht in haarschädigender Weise aufgeheizt. Selbst wenn beide Enden der U-förmig gebogenen und in die Bürste eingesetzten Borste gleich lang sind, wird vermieden, daß die Borstenenden zusammengeschmolzen werden. Scharfe Kanten und Spitzen sind vermieden.

    [0005] Durch die Vorfertigung ist es möglich, daß die Verdickungen der geometrischen Kugelform weitestgehend angenähert sind. Somit werden pilzförmige Verdickungen mit scharfen Rändern vermieden.

    [0006] Zur Anpassung an unterschiedliche Zwecke können die kugeligen Verdickungen an den beiden Borstenenden denselben oder einen verschiedenen Durchmesser haben.

    [0007] Der Borstendurchmesser kann weitgehend beliebig sein und etwa 0,3 bis 3 mm betragen; dabei liegt der Borstendurchmesser zweckmäßigerweise bei etwa 1 bis 1,5 mm. Der Kugeldurchmesser beträgt zweckmäßigerweise das 1,2 bis 3-fache des Borstendurchmessers, bevorzugt etwa das.Doppelte.

    [0008] In vorteilhafter Weise wird durch die vorliegende Erfindung eine Kunststoffborste geschaffen und zur Verfügung gestellt, bei der an beiden Enden an die Kugelform weitestgehend angenäherte Verdickungen vorhanden sind, so daß eine damit gefertigte Bürste wesentlich mehr Kugelköpfe aufweist, die eine entsprechend gute Massagefunktion ausüben können. Gleichzeitig ist aufgrund der kugeligen Form auch an der den Borsten zugewandten Unterseite der Verdickung eine leichte und haarschonende Benutzung möglich.

    [0009] Nachstehend ist die Erfindung mit ihren ihr als wesentlich zugehörenden Einzelheiten anhand der Zeichnung noch näher beschrieben. Es zeigt in zum Teil schematisierter Darstellung:

    Fig. 1 eine Bürste mit erfindungsgemäßen Borsten, wobei gleichzeitig dargestellt ist, daß die U-förmig angeordneten Borsten zwei gleich lange oder zwei verschieden lange Enden haben können,

    Fig. 2 in vergrößertem Maßstab eine Borste mit zwei kugeligen Verdickungen, die unterschiedliche Durchmesser haben,

    Fig. 3 eine Borste mit zwei gleich dicken Kugelköpfen,

    Fig. 4 einen Teilquerschnitt durch den Bereich einer Bohrung mit eingesetzter, U-förmig geformter Borste, die zwei gleich lange Schenkel hat, sowie

    Fig. 5 eine der Fig. 4 entsprechende Darstellung, bei der die beiden U-Schenkel einer Borste verschieden lang sind.



    [0010] Eine Kunststoffborste 1 (Fig. 3) bzw. 1 a (Fig. 2) ist erfindungsgemäß an ihren beiden Enden jeweils mit einer kugeligen Verdickung 2 versehen. Diese Borste 1 oder 1 a kann entsprechend den Figuren 4 und 5 U-förmig gebogen in Bohrungen 3 eines Bürstenkörpers 4 eingesetzt und dort in bekannter Weise befestigt werden. Gegebenenfalls können auch mehrere solche Borsten 1, 1 a in eine Bohrung 3 eingefügt werden, wenn ein größerer Borstenbüschel erwünscht ist.

    [0011] In Fig. 1 ist an einer Bürste 5 mit Handgriff 6 angedeutet, daß alle Kugelköpfe 2 auf gleicher Höhe liegen können, was der Anordnung der Fig. 4 entspricht, oder daß die Kugelköpfe 2 unterschiedliche Höhen haben können, wenn die Borsten 1 oder 1a gemäß Fig. 5 eingesetzt sind.

    [0012] Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 sind beide Kugelköpfe 2 gleich dick und haben dabei etwa den doppelten Durchmesser wie die Borste 1 selbst. In Fig. 2 ist angedeutet, daß die Kugelköpfe 2 an den beiden Enden unterschiedlich dick sein können, wobei gleichzeitig angedeutet ist, daß diese Kugelköpfe 2 auch nur den etwa 1,2-fachen Durchmesser, aber auch eventuell sogar den 3-fachen Durchmesser des Borstendurchmessers haben können. In gleicher Weise könnten die Kugelköpfe 2 der Borste 1 in Fig. 3 auch kleiner oder größer sein.

    [0013] Man erkennt vor allem in diesen Figuren 2 und 3 deutlich, daß aufgrund der vorgefertigten Anordnung der Verdickungen 2 an den beiden Enden der Borsten 1 und 1a scharfe Kanten an den Borstenenden vermieden sind. Darüber hinaus ist die Zahl der massierenden Verdickungen an der Bürste 5 gegenüber den bisherigen Ausführungen, bei denen nur ein längeres Ende der U-förmig gebogenen Borsten verdickt ist, praktisch verdoppelt. Dadurch läßt sich entweder die Gesamtzahl der verwendeten Borsten reduzieren, oder es ergibt sich insgesamt eine größere Zahl wirksamer Kugelköpfe. Die vorgefertigte Anbringung der Verdickungen erlaubt dabei eine sorgfältigere Ausbildung der einzelnen Kugelköpfe, die bei einem Anstauchen an die Borsten einer schon gestopften Bürste kaum erreichbar ist.

    [0014] Die erfindungsgemäße Bürste eignet sich aufgrund der großen Zahl von Verdickungen 2 und der Herstellung der Borsten aus Kunststoff besonders gut als Fönbürste, da die Haare und Haarsträhnen entsprechend gut geteilt und gelockert werden, um die Warmluft eindringen zu lassen, ohne daß die Borsten sich in haarschädigender Weise erhitzen.

    [0015] Alle in der Beschreibung, den Ansprüchen und der Zeichnung dargestellten Merkmale und Konstruktionsdetails können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander wesentliche Bedeutung haben.


    Ansprüche

    1. Kunststoffborste mit verdicktem Ende, die U-förmig gebogen in Bürstenkörper od. dgl. einsetzbar ist, dadurch gekennzeichnet , daß die Borste (1, 1 a) vorgefertigt an ihren beiden Enden einstückig mit einer kugeligen Verdickung (2) versehen ist.
     
    2. Borste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdickungen (2) der geometrischen Kugelform weitestgehend angenähert sind.
     
    3. Borste nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die kugeligen Verdickungen (2) an den beiden Borstenenden denselben oder einen verschiedenen Durchmesser haben.
     
    4. Borste nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ihr Durchmesser 0,3 bis etwa 3 mm, vorzugsweise etwa 1 bis 1,5 mm beträgt.
     
    5. Borste nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser der kugeligen Verdickungen (2) etwa das 1,2 bis 3-fache, vorzugsweise etwa das Doppelte des Borstendurchmessers beträgt.
     




    Zeichnung