[0001] Die Erfindung betrifft einen Bodenwasserablauf zum Ableiten von Schmutzwasser in
eine Ablaufleitung mit einem als Siphon ausgebildeten Flüssigkeitsgeruchverschluss,
welch letzterer in einem Gehäuse angeordnet ist, das entweder einen horizontalen oder
einen vertikalen Abgangstutzen für die Ablaufleitung mit einem wahlweise angeordneten
horizontalen Einlaufstutzen aufweist.
[0002] Bodenwasserabläufe sind in verschiedenen Ausführungsformen bekannt und stellen ein
Bauelement für Abwasserinstallationen dar. Sie dienen vor allem der Ableitung von
Bodenwasser auf Strassen, Plätzen und in Innenräumen, insbesondere in Kellern, Küchen,
Waschküchen, Badezimmern o.dgl. Das sich in dem Ablauf sammelnde, meistens durch Zusätze
verschiedener Art verschmutzte Wasser wird in eine Ablaufleitung geleitet, die an
einem in dem Gehäuse des Ablaufs vorgesehenen vertikalen oder horizontalen Abgangstutzen
anschliesst. Es können aber auch Leitungen vorgesehen werden, für die im Gehäuse entsprechende
Einlaufstutzen vorgesehen sind. An solche Leitungen werden beispielsweise eine Waschmaschine
oder ein Waschbecken angeschlossen, deren bzw. dessen Wasser direkt durch das Gehäuse
in die Ablaufleitung geführt wird.
[0003] Da das in den Bodenwasserablauf strömende Wasser meistens verschmutzt ist, können
sich Feststoffe sowohl im Gehäuse als auch in der Ablaufleitung, die gegebenenfalls
mit weiteren Leitungsteilen in Verbindung steht, ablagern. Hierbei können durch organische
Stoffe übelriechende Gerüche erzeugt werden, die vor allem in Innenräumen unerwünscht
sind. Es ist deshalb bekannt, solche Bodenwasserabläufe mit einem Flüssigkeitsgeruchverschluss
auszurüsten. Es wird hierbei im Gehäuse eine die Einlaufseite trennende Wand vorgesehen,
durch die der vom Gehäuse gebildete Gehäusesack in der Weise unterteilt wird, dass
das zufliessende Schmutzwasser auf seinem Weg in die Ablaufleitung einen U-förmigen
Weg nehmen muss. Im Gehäusesack bleibt Flüssigkeit in einer Höhe zurück, die der Höhe
einer ablaufseitig angeordneten Ueberlaufkante entspricht. In diese Restflüssigkeit
taucht die Zwischenwand ein, so dass hier ein luftdichter Abschluss entsteht, durch
den die in der Ablaufleitung entstehenden übelriechenden Gase zuverlässig zurückgehalten
werden und nicht mehr auf die Zulaufseite gelangen können.
[0004] Dieser in Bodenwasserabläufen vorgesehene, als Siphon ausgebildete Flüssigkeitsgeruchverschluss
ist seit langem bekannt. Er setzt jedoch voraus, dass zur dauernden Aufrechterhaltung
eines Flüssigkeitssumpfes im Gehäusesack eine Ueberlaufkante vorgesehen wird, die
teilweise den Zugang zur Ablaufleitung abdeckt. Zwar ist es bekannt, die Zwischenwand
an dem Rost oder dem Deckel anzuordnen, mit dem das Gehäuse bodenseitig abgedeckt
ist. Mit dem Entfernen des Rostes oder . Deckels wird dann auch die Zwischenwand entfernt,
und der Gehäusesack kann gereinigt werden. Da jedoch die Ueberlaufkante im Gehäuse
angeordnet ist, kann diese nicht entfernt werden, so dass der Zugang zur Ablaufleitung
erschwert, wenn nicht praktisch versperrt ist.
[0005] Hier setzt die Erfindung ein, der die Aufgabe zugrundeliegt, einen Bodenwasserablauf
der eingangs beschriebenen Art so auszugestalten, dass ein ungehinderter Zugang zur
Ablaufleitung, unabhängig davon, ob der Abgangstutzen vertikal oder horizontal angeordnet
ist, und gegebenenfalls zu einer Einlaufleitung erreicht wird.
[0006] Diese Aufgabe wird gemäss der Erfindung dadurch gelöst, dass der Geruchverschluss
ein vom Gehäuse des Bodenwasserablaufes getrennter Einsatz ist, der auch bei verlegtem
und an die Ablaufleitung angeschlossenem Gehäuse ein- und ausbaubar ist.
[0007] Die Erfindung ist in der Zeichnung in einigen Ausführungsbeispielen dargestellt und
nachfolgend beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen Vertikalschnitt eines Bodenwasserablaufes mit horizontalem Abgangstutzen,
Fig. 2 einen Vertikalschnitt eines Bodenwasserablaufes mit vertikalem Abgangstutzen,
Fig. 3 einen Vertikalschnitt eines Bodenwasserablaufes mit je einem horizontalen Abgang-
und Einlaufstutzen und einem drehbaren Einlauf im Gehäuseoberteil und
Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie IV - IV in Fig. 3.
[0008] Der Bodenwasserablauf nach Fig. l weist ein Gehäuse 1 mit einem horizontalen Abgangstutzen
2 auf. Am Abgangstutzen 2 schliesst eine nichtdargestellte Ablaufleitung an. Das Gehäuse
1 weist am oberen Rand eine Schulter 3 auf, auf der ein als Siphon ausgebildeter Flüssigkeitsgeruchverschluss
4 abgestützt ist. Dieser Verschluss 4 ist ein Einsatz, der unabhängig vom Gehäuse
1 eingesetzt oder herausgenommen werden kann.
[0009] Der Flüssigkeitsgeruchverschluss 4 weist ein Flüssigkeitsgefäss 5 auf, in das eine
Trennwand 6 ragt, die das Flüssigkeitsgefäss 5 in zwei Teile trennt, die jedoch in
der Nähe des Gefässbodens 7 eine Verbindung 8 aufweisen. Die abgangstutzenseitige
Wand 9 bildet eine freie Ablaufkante 10, die das Flüssigkeitsniveau im Flüssigkeitsgefäss
5 definiert. Die in das Gehäuse 1 eintretende Flüssigkeit wird zunächst auf die eine
Seite der Trennwand 6 geleitet und fliesst dann durch die Verbindung 8 über die Ablaufkante
10 in den Abgangstutzen 2 ab. Damit die Seite des Abgangstutzens 2 durch das Flüssigkeitsgefäss
5 abgeschlossen ist, erstreckt sich die Trennwand 6 mit einer gewölbten Abdachung
11 bis zum oberen Rand des Flüssigkeitsgeruchverschlusses 4 und ist mittels eines
Weichdichtungsringes 12 an der Innenwand eines Gehäuseoberteils 13 abgedichtet.
[0010] Der Gehäuseoberteil 13 setzt sich aus zwei teleskopartig ineinandergeschobenen und
durch einen Weichdichtungsring 14 abgedichteten Zylinderteilen 15, 16, aus einem Rahmen
17 und einem im Rahmen 17 gelagerten Rost zusammen. Es ist auch möglich, anstelle
der Zylinderteile 15, 16 und dem Rahmen 17 einen aus einem einzigen Stück geformten
Teil zu verwenden, siehe Fig. 3.
[0011] Der Gehäuseoberteil 13 ist ebenfalls auf der Schulter 3 am oberen Rand des Gehäuses
1 abgestützt und ist durch eine Ringrippe 19 geführt. An der Schulter 3 ist weiter
ein Tassenrand 20 abgestützt und durch eine Ringrippe 21 an der Ringrippe 19 zentriert.
Der Zylinderteil 16 und der Tassenrand 20 sind zweckmässig mit der Schulter 3 verklebt.
Der Rahmen 17 ist mit einem Boden 22 bündig. Der Tassenrand 20, der eine PVC-Beschichtung
aufweisen kann, verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit in das Bodenmaterial. Sickerlöcher
23 ermöglichen, die in den Boden 22 eindringende Feuchtigkeit abzuleiten.
[0012] Wesentlich ist, dass der Geruchverschluss 4 bei eingebautem
Bodenwasserablauf herausgenommen und wieder eingesetzt werden kann. Er weist an seiner
Auflage auf der Schulter 3 einen Durchmesser auf, der dem Durchmesser des Zylinderteils
16 entspricht, wodurch eine gasdichte Abdichtung des Bereiches des Abgangstutzens
2 erreicht wird. Wird der Flüssigkeitsgeruchverschluss 4 entfernt, ist der Abgangstutzen
2 gut zugänglich und kann inspiziert und gegebenenfalls gereinigt werden.
[0013] Weiter ist aus Fig. 1 ersichtlich, dass das Flüssigkeitsgefäss 5 zum Zentrum des
freien Querschnittes des Gehäuseoberteils 13 ausmittig angeordnet ist. Die Bedeutung
dieser ausmittigen Anordnung des Flüssigkeitsgefässes 5 wird in Verbindung mit den
anderen Ausführungsformen noch näher erläutert.
[0014] Der die Zylinderteile 15, 16 aufweisende Gehäuseoberteil 13 ermöglicht eine Anpassung
des Rahmens mit dem Niveau des Bodens 22.
[0015] In Fig. 2 ist ein Bodenwasserablauf dargestellt, dessen Einzelteile mit denjenigen
der Ausführung nach Fig. 1 übereinstimmen, mit der einzigen Ausnahme, dass der Abgangstutzen
2 vertikal angeordnet ist. Der Flüssigkeitsgeruchverschluss 4 weist dagegen genau
die gleiche Form wie derjenige nach Fig. l auf und kann sowohl beim Gehäuse mit horizontalem
als auch mit vertikalem Abgangstutzen 2 verwendet werden. Damit dies möglich ist,
ist, siehe Fig. 2, die ausmittige Anordnung des Flüssigkeitsgefässes 5 notwendig,
damit zwischen der Ablaufkante 10 und der Gehäuseinnenwand ein genügend grosser Durchgang
24 entsteht.
[0016] Die in Fig. 2 nicht erläuterten Bezugszeichen stimmen mit denjenigen in Fig. 1 überein
und werden deshalb nicht mehr erwähnt.
[0017] Die in Fig. 3 dargestellte Ausführungsform ist dann zu verwenden, wenn in das Gehäuse
1 ein Einlaufstutzen 25 mündet, an den die Ablaufleitung z.B. einer Waschmaschine
angeschlossen ist. Auch in diesem Fall ist der Flüssigkeitsgeruchverschluss 4 genau
gleich ausgebildet wie beim Bodenwasserablauf nach Fig. l und 2, jedoch wird erreicht,
dass ein zweiter Flüssigkeitsgeruchverschluss 26 gebildet werden kann, dessen Flüssigkeitsniveau
27 durch eine zweite Ablaufkante 28 definiert wird. Wesentlich ist, dass der zweite
Flüssigkeitsgeruchverschluss 26 durch die Aussenwand des ein- und ausbaubaren Flüssigkeitsgeruchverschlusses
4 gebildet wird. Auch hier ist die ausmittige Lage des Flüssigkeitsgefässes 5 für
die Bildung des zweiten Flüssigkeitsgeruchverschlusses 26 wesentlich. Der Vorteil
dieses zweiten Geruchverschlusses 26 liegt darin, dass kein Ueberschäumen des Bodenwasserablaufes
mehr stattfindet.
[0018] Dieser Bodenwasserablauf weist den Vorteil auf, dass unabhängig davon, ob der Abgangstutzen
2 horizontal oder vertikal angeordnet ist oder ein Einlaufstutzen 25 mit einem zweiten
Flüssigkeitsgeruchverschluss 26 vorgesehen wird, immer derselbe ein- und ausbaubare
Flüssigkeitsgeruchverschluss 4. verwendet werden kann.
[0019] In Fig. 3 ist zusätzlich angedeutet, dass der Gehäuseoberteil aus einem einzigen
Zylinderteil mit einem Rahmen 17 ausgeführt ist, welch letzterer den Rost 18 aufnimmt.
Im Gehäuseoberteil 13 kann, siehe Fig. 3, ein weiterer Einlaufstutzen 19 vorgesehen
werden. Damit keine Flüssigkeit durch den Rost 18 austreten kann, wird ein Leitstück
30 auf der Innenseite des Gehäuseoberteils 13 angeordnet. Der Einlaufstutzen 29 kann
jedoch auch weggelassen werden, wenn kein zusätzlicher Einlaufstutzen benötigt wird.
Auch kann hier ein Gehäuseoberteil 13 mit den in Fig. 1 und 2 dargestellten Zylinderteilen
15, 16 verwendet werden. In Fig. 3 nicht beschriebene Bezugszahlen entsprechen denjenigen
in Fig. 1 und werden deshalb nicht mehr erläutert.
[0020] Damit ein einwandfreier Geruchverschluss in der Ausführung nach Fig. 3 erzielt werden
kann, muss der Weichdichtungsring 12 mit je einem zusätzlichen Dichtungsarm 12' versehen
werden, der das Flüssigkeitsgefäss 5 auf beiden Seiten gegenüber dem Gehäuse 1 abdichtet.
1. Bodenwasserablauf zum Ableiten von Schmutzwasser in eine Ablaufleitung mit einem
als Siphon ausgebildeten Flüssigkeitsgeruchverschluss (4), welch letzterer in einem
Gehäuse (1) angeordnet ist, das entweder einen horizontalen oder einen vertikalen
Abgangstutzen (2) für die Ablaufleitung mit einem wahlweise angeordneten horizontalen
Einlaufstutzen (25) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Flüssigkeitsgeruchverschluss
(4) ein vom Gehäuse (1) des Bodenwasserablaufes getrennter Einsatz ist, der bei im
Boden verlegtem und an die Ablaufleitung angeschlossenem Gehäuse (1) ein- und ausbaubar
ist.
2. Bodenwasserablauf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Flüssigkeitsgeruchverschluss
(4) einen dem freien Querschnitt des Gehäuses (1), z.B. des Gehäuseoberteils (13),
entsprechenden Durchmesser aufweist.
3. Bodenwasserablauf nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Flüssigkeitsgeruchverschluss
(4) ein zum Zentrum des freien Querschnittes des Gehäuses (1) ausmittig angeordnetes
Flüssigkeitsgefäss (5) mit einem freien Durchgang zum horizontalen oder vertikalen
Abgangstutzen (2) aufweist.
4. Bodenwasserablauf nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das ausmittige
Flüssigkeitsgefäss (5) mit seiner Aussenwandung einen Teil eines weiteren Geruchverschlusses
(26) mit einer Verbindung vom Einlaufstutzen (25) zum Abgangstutzen (2) bildet.
5. Bodenwasserablauf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Flüssigkeitsgeruchverschluss
(4) auf einer am oberen Gehäuserand angeordneten Schulter (3) abgestützt ist.
6. Bodenwasserablauf nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die am oberen Gehäuserand
angeordnete Schulter (3) zusätzlich als Auflage für einen zylinderförmigen Gehäuseoberteil
(13) und für einen Tassenrand (20) dient, wobei der Gehäuseoberteil (13) und der Tassenrand
(20) vom Gehäuse (1) getrennte Teile sind, die mit der Schulter (3), z.B. durch eine
Klebung, fest verbunden sind.
7. Bodenwasserablauf nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Gehäuseoberteil
(13) zwei teleskopartig ineinandergesteckte Zylinderteile (15, 16) aufweist.