[0001] Die Erfindung betrifft eine Schuheinlage aus einem geschlossenzellig geschäumten,
vernetzten Polmolefinkörper und einer auf der Nutzfläche angeordneten Faserschicht.
[0002] Schuheinlagen der angegebenen Art sind seit langem bekannt. Sie zeichnen sich neben
einer guten Wärmedämmung durch eine gute Anpassungsfähigkeit an den menschlichen Fuß
aus, dämpfen Schwingungen und Stöße in ausgezeichneter Weise und verhalten sich über
lange Zeiträume inert gegenüber aggressiven Flüssigkeiten. Sie lassen sich leicht
umformen und können insofern als geradezu ideal angesehen werden in bezug auf die
Ausstattung sowohl orthopädischen als auch modisch geschnittenen Schuhwerkes. Die
Feuchtigkeitsaufnahmefähigkeit und die Wasserdampfdurchlässigkeit sind jedoch außerordentlich
gering. Insbesondere bei Verwendung dünner Strümpfe aus synthetischen Faserstoffen
kann es dadurch bei geschlossenem Schuhwerk nach längerem Gebrauch im Bereich der
Fußsohle zu einem Feuchtigkeits- und Wärmestau komnen, der als weniger angenehm emfunden
wird. Es entstand deshalb der Wunsch, Einlegesohlen der angegebenen Art derart weiter
zu entwickeln, daß auch bei stärkerer Schweißabsonderung und nach längerer Zeit ein
derartiger Feuchtigkeits- und Wärmestau im Bereich der Fußsohle mit großer Sicherheit
vermieden wird bzw. die Wärmedämmung reguliert wird. Die vorerwähnten Vorteile dürfen
bei der Lösung dieser Aufgabe keinerlei Beeinträchtigung erfahren.
[0003] Erfindungsgemäß wird eine Schuheinlage aus einem geschlossenzellig geschäumten, vernetzten
Polyolefinkörper und einer auf der Nutzfläche angeordneten Faserschicht vorgeschlagen,
bei dem die Faserschicht aus musterartig über die Nutzfläche verteilten Fasern oder
Fäden besteht, die den Polyolefinkörper ganz oder teilweise durchdringen. Die Fasern
oder Fäden bzw. der enge Spalt zwischen ihnen und dem umgebenden Schaumstoffkörper
begünstigen bei der vorgeschlagenen Schuheinlage den Transport von Feuchtigkeit und
Wasserdanpf aus dem Bereich der Nutzfläche zur Unterseite. Aus diesem Bereich, der
im allgemeinen mit feuchtigkeitsdurchlässigen Stoffen abgedeckt ist, ist jederzeit
eine gute Ableitung gewährleistet. Die vorgeschlagene Schuheinlage gewährleistet aus
diesem Grunde nicht nur eine große Wärmedämmung und eine gute Anpaßbarkeit an das
Schuhwerk und den menschlichen Fuß, sondern zusätzlich einen besonders hohen Traqekomfort
insofern, als ein Wärme- und Feuchtigkeitsstau im Bereich der Nutzfläche sicher vermieden
wird. Die Luftdurchlässigkeit und damit die Atmungsaktivität werden deutlich verbessert.
[0004] Die Faserschicht kann auf die Oberfläche des Polyolefinkörpers aufgeschweißt oder
aufgeklebt werden. In beiden Fällen bildet sich zwischen der eigentlichen Faserschicht
und der Oberseite des Polyolefinkörpers eine folienartige Schicht aus, die wesentlich
zur menschlichen Stabilisierung beiträgt.
[0005] In vielen Fällen ist eine derartige Stabilisierung nicht erwünscht, und die Faserschicht
kann in diesen Fällen auch lose auf die Oberseite des Polyolefinkörpers aufgelegt
und mit diesem lediglich durch die ihn ganz oder teilweise durchdringenden Fasern
oder Fäden verbunden werden. Die Nutzfläche fühlt sich in diesem Falle besonders weich,
geschmeidig und elastisch an.
[0006] Die Fasern oder Fäden enthalten eine größere Anzahl einzelner Fasern, die durch eine
gegenseitige Verfledztung,durch Verspinnen und/oder durch ein Bindemittel vereinigt
sind. Die einzelnen Fasern eines Bündels können gleiche oder unterschiedliche Länge
haben.
[0007] Die textile Faserschicht kann aus lose aufgelegten Fasern oder Fäden bestehen, die
untereinander nur durch in den Polyolefinkörper hinein-oder hindurchgezogene Fasern
oder Fäden verbunden sind. Die Abriebfestigkeit kann in Abhängigkeit von der Art der
verwendeten Fasern oder Fäden zu wünschen übrig lassen.
[0008] Bevorzugt wird deshalb häufig eine Faserschicht, die in sich eine gute Eigenstabilität
aufweist. Als besonders geeignet hat sich die Verwendung von Geweben, Gewirken und/oder
Vliesstoffen erwiesen. Das Flädzengewicht kann bei einer Dicke von 1 bis 3 mm zweckmäßig
50 bis 250 g/m betragen.
[0009] Die Feuchtigkeitsableitung durch den Polyolefinkörper hindurch wird begünstigt durch
Verwendung einer Faserschicht mit einem Gehalt an Feuchtigkeit aufsaugenden Fasern
oder Fäden. Mit zunehmendem Feuchtigkeitsgehalt steigt in diesem Falle auch die Wärmeleitfähigkeit,
was gleichbedeutend ist mit einer von der Beaufschlagung abhängigen Regulierung des
Wämetransports. Fasern oder Fäden aus Baumwolle oder Zellwolle haben sich ausgezeichnet
bewährt. Das Flächengebilde kann jedoch auch ausschließlich oder neben den vorgenannten
Fasern oder Fäden solche mit einer besonders hohen Sprungelastizität aus hydrophoben
Werkstoffen enthalten. Die Sprüngigkeit und der weiche Griff der Oberfläche bleiben
hierdurch langfristig erhalten, insbesondere, wenn die Fasern oder Fäden gekräuselt
sind.
[0010] Die misterartig über die Fläche verteilten Fasern oder Fäden können einen regelmäßig
wiederkehrenden, geringen Abstand voneinander haben. Der kleinste Abstand zweier benachbarter
Fasern oder Fäden soll wenigstens so groß sein wie die dreifache Faser- oder Fadendicke,
jedoch nicht größer als die Dicke des Polyolefinkörpers. Die einzelnen Fasern oder
Fäden können soweit durch den Polyolefinkörper hindurchragen, daß die Unterseite frei
herausstehende Faser- oder Fadenenden aufweist. Der Weitertransport der Feuchtigkeit
ist hierdurch in besonders guter Weise gewährleistet.
[0011] Die Fasern oder Fäden können mit der Unterseite des Polyolefinkörpers verklebt sein
und insofern der auf der Nutzfläc
he angeordneten Faserschicht einen zusätzlichen Halt verleihen. Ein gleichwertiger
Halt, verbunden mit einer zusätzlich verbesserten Feuchtigkeitsableitungsfähigkeit,
läßt sich daneben jedoch dann erzielen, wenn die aus der Unterseite des Polyolefinkörpers
hervorstehenden Faser-oder Fadenenden mit einer in diesem Bereich speziell angebrachten
Sauqschicht verbunden sind. Diese kann beispielsweise aus einem künstlichen oder natürlichen
Leder, einem offenporigen Schaumstoff, einer an sich verfestigten Faserschicht und/oder
aus Zellstoff bestehen. Die Saugschicht liegt unmittelbar auf der Rückseite der eigentlichen
Schuhsohle auf.
[0012] Die Fasern oder Fäden können senkrecht, jedoch auch schräg und sich gegebenenfalls
gegenseitig durchschneidend den Polyolefinkörper durchdringen. Die Festigkeit der
Verankerung der Faserschicht kann hierdurch eine zusätzliche Steigerung erfahren.
Das Raumgewicht des geschlossenzellig geschäumten, vernetzten Polyolefinkörpers liegt
bevorzugt im Bereich zwischen 50 und 120 kg/m
3. Seine Nutzfläche ist vorzugsweise an die Gestalt des menschlichen Fußes orthopädisch
angepaßt. Die Ausbildung der neuen Schuheinlage kann dabei entsprechend den idealen
Verhältnissen je Größe folgen, die wesentlich zum individuellen Tragekomfort beitragende
Feinanpassung ergibt sich selbsttätig während der Benutzung.
[0013] Die Schuheinlage kann nachträglich auf eine saugfähige Brandsohle aufgebracht sein,
beispielsweise durch Kleben oder Schweißen, sie kann jedoch auch im Schuhwerk lose
eingefügt werden. Im einfachsten Falle besteht sie aus einem ebenen Flächengebilde
mit planparallelen Oberflächen, das entsprechend der Gestalt der Decksohle des Schuhwerks
zugeschnitten ist. Daneben ist jedoch auch eine orthopäidische Ausbildung möglich,
beispielsweise durch eine Erwärmung und Verformung mit einem entsprechend der Gestalt
des menschlichen Fußes gestalteten Pressenwerkzeug. Wird eine Faserschicht mit einem
Gehalt an thermisch schrumpfbaren Fasern verwendet, dann bietet es sich an, die zum
Umformen erforderliche Erwärmung so durchzuführen, daß die Sdzrwpfkräfte der Fasern
aktiviert werden. Die Verankerung einer zunächst nur lose auf die Nutzfläche aufgelegten
Faserschicht erfährt hierdurch während der Umformung eine deutliche Steigerung.
[0014] Die in der Anlage beigefügte Zeichnung zeigt eine beispielhafte Ausführung der erfindungsgemäß
vorgeschlagenen Schuheinlage in quergeschnittener Darstellung.
[0015] Die dargestellte Ausführung besteht aus einem geschlossenzellig geschäumten, vernetzten
Polyolefinkörper, der bei einem Raumgewicht von 9
0 kg/m
3 eine Dicke von 7 mn und planparallele Oberflächen aufweist. Auf die Nutzfläc
he ist eine Faserschicht 2 lose aufgelegt. Diese besteht aus einem VLiesstoff, der
bei einer Dicke von 3 mm ein Flächengewicht von 60 g/m
2 aufweist. Der Vliesstoff besteht zu 60 % aus Baunsaollfasern, zu 40 % aus grobstrukturierten
Polypropylenfasern.
[0016] Aus der Unterseite des Polyolefinkörpers 1 ragen die Enden 4 der Fasern 5 heraus
und sind seitlich umgelegt. Sie haben einen flächigen Kontakt zu der Oberfläche der
auf die Unterseite aufgeklebten Brandsohle 3 aus einem Lederfaserstoff. Die Brandsohle
hat bei einer Dicke von 1,2 mm ein Flächengewicht von 200 g/m
2. Sie zeichnete sich durch eine besonders hohe Wasseraufnahrrefähigkeit aus.
1. Schuheinlage aus einem geschlossenzellig geschäumten, vernetzten Polyolefinkörper
und einer auf der Nutzfläche angeordneten Faserschicht, dadurch gekennzeichnet, daß
die Faserschicht (2) musterartig über die Nutzfläche verteilte Fasern oder Fäden (5)
aufweist, die den Polyolefinkörper (1) ganz oder teilweise durchdringen.
2. Schuheinlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Faserschicht aus
untereinander nicht verbundenen Faser- oder Fadenenden besteht.
3. Schuheinlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Faserschicht (2)
aus einem Gewebe, einem Gewirke, einem Vlies und/oder Vliesstoff besteht.
4. Schuheinlage nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Faserschicht
Feuchtigkeit aufsaugende und/oder ableitende Fasern oder Fäden enthält.
5. Schuheinlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern oder Fäden
aus Baum- oder Zellwolle bestehen.
6. Schuheinlage nach Anspruch 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Faserschicht
synthetisch hergestellte Fasern oder Fäden mit hoher Sprungelastizität enthält.
7. Schuheinlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern oder Fäden
gekräuselt sind.
8. Schuheinlage nach Anspruch 1 bis 4 und 6 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Faserschicht metallische, mineralische Fasern, Glasfasern und/oder Fäden enthält.
9. Schuheinlage nach Anspruch 1 bis 4 und 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Faserschicht ein organisches oder anorganisches Pulver enthält.
10. Schuheinlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Pulver aus Talkum,
Bariumsulfat, Aluminiun, Siliziumdioxid, Aktivkohle besteht.
11. Schuheinlage nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die musterartig
über die Fläche verteilten Fasern oder Fäden (5) einen regelmäßig wiederkehrenden,
geringen Abstand voneinander aufweisen.
12. Schuheinlage nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der kleinste Abstand
zweier Fasern oder Fäden wenigstens so groß ist wie die dreifache Faser- oder Fadendicke,
jedoch nicht größer als die Dicke des Polyolefinkörpers.
13. Schuheinlage nach Anspruch 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern oder
Fäden des Polyolefinkörpers frei herausstehende Faser- oder Fadenenden (4) aufweisen.
14. Schuheinlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Faser- oder Fadenenden
(4) mit der Unter- und/oder Oberseite des Polyolefinkörpers (1) verklebt oder verschweißt
sind.
15. Schuheinlage nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Faser- oder Fadenenden
mit einer Saugschicht (3) verbunden sind.
16. Schuheinlage nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugschicht (3)
aus einem künstlichen oder natürlidien Leder, einem offenporigen Schaumstoff, einer
Faserschicht und/oder aus Zellstoff besteht.
17. Schuheinlage nach Anspruch 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Polyolefinkörper
ein Raumgewicht von 20 bis 220 kg/m3 aufweist.
18. Schuheinlage nach Anspruch 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Nutzfläche
des Polyolefinkörpers an die Gestalt des menschlichen Fußes angepaßt ist.
19. Schuheinlage nach Anspruch 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Polyolefinkörper
aus einem geschlossenzellig geschäumten, vernetzten Polyäthylen besteht.
20. Schuheinlage nach Anspruch 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Polyolefinkörper
aus einem geschlossenzellig geschäumten, vernetzten Polypropylen besteht.
21. Schuheinlage nach Anspruch 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Polyolefinkörper
aus einem geschlossenzellig geschäumten, vernetzten copolyneren Werkstoff aus Polyäthylen
und Polypropylen besteht.