[0001] Die Erfindung betrifft eine Schwingrinne mit Fluidisiereinrichtung zur Trennung eines
Schüttgutgemisches unterschiedlicher Dichte in Fraktionen mit im wesentlichen gleicher
Dichte, insbesondere zur Abscheidung eines brennbaren Gemisches aus Kohle, Pyrit und
Bergen, wobei die Schwingrinne eine gasdurchlässige Gutauflage (Anströ-nboden) sowie
eine Gutzuführung und an den beiden Enden Gutabführungen aufweist und wobei die schwere
Fraktion des Schüttgutes auf der Schwingrinne in einer Richtung gefördert wird und
die leichte Fraktion fluidisiert wird und über der schweren Fraktion in der anderen
Richtung abfließt.
[0002] Bei einem Verfahren und einer Anlage zur Trockenabscheidung von Pyrit aus Steinkohle
bzw. zur Aufbereitung von mit Pyrit beasteter Steinkohle (DE-DS 29 43 555 und DS-OS
29 43 556) ist es bekannt, eine Schrägschwingninne zu verwenden, die das dichtere
Gut (d.h. die Mischung aus hauptsächlich schweren Pyrit und anwesenden zerkleinerten
3ergen) aufwärts fordert, wobei die Schwingrinne als Fluidisiereinrichtung ausgebildet
ist, die das weniger dichte Gut (d.h. die noch mitgeführte zerkleinerte Kohle) abwärts
fließen läßt. Die Schwingrinne dient hierbei zur Abscheidung eines brennbaren Gemisches
aus einem Gemisch von Kohle, Pyrit und Bergen.
[0003] Es sind weiterhin Vorrichoungen zur Trennung spezifisch unterschiedlich schwerer
Teilchen in einem Schüttgutgemisch und zum Auslesen von schweren Beimischungen aus
körnigem Schüttgut mit luftdurchströmten Schwingrinnen bekannt (DE-DS 24 S2 523 und
DE-DS 24 o4 756).
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, den Trenneffekt einer Schwingrinne mit
Fluidisiereinrichtung weiter zu verbessern. Diese Aufgabe wird durch die in den Patentansprüchen
angegebenen Merkmale gelöst. Die Ansprüche enthalten auch Ausgestaltungen der Erfindung.
[0005] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Gutauflage am Austragsende für die schwere
Fraktion und die Anordnung von mindestens einer Querwand in und/oder vor diesem Bereich
wird weitgehend verhindert, daß noch leichtes fluidisiertes Material in den Austragsbereich
für die schwere Fraktion gelangt und von dieser mitgenommen werden kann. Es wird daher
eine gegenüber dem bekannten Stand der Technik verbesserte Trennwirkung erzielt. ZweckmäBigerweise
werden hierbei menrere Querwände vorgesehen, die unterschiedlich hoch ausgebildet
und/oder unterschiedlich hoch über der Gutauflage angsordnet sein können. Die Querwände
können auch unterschiedliche ouerschnittsformaufweisen und z.B. winkelförmig ausgesildet
sein, wobei die Winkelöffnung in Fließrichtung der leichten Fraktion zeigt. Weiterhin
kann es vorteilhaft sein, wenn sich der Spalt bzw. Abstand zwischen den Querwänden
und der Sutauflage zum Austragsende für die schwere Fraktion verringert. Die erfindungsgemäße
Schwingrinne kann sowohl norizontal angeordnet als auch als Schrägschwingrinne ausgebilcet
sein, wobei in beiden Fällen auch mehrere Rinnen hintereinender vorgesehen werden
können.
[0006] Die Erfindung wird in der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt
und in der Beschreibung näner erläutert. Die Zeichnung zeigt stark vereinfacht eine
Sonrägschwingrinne mit Fluidisiereinrichtung und den erfinsungsgemäßen Merkmalen.
[0007] Die Schrägschwingrinne 1 weist eine Gutzuführung 2, einen Luftzuführungskasten 3
mit Luftanschlüssen 3a für die Zufünrung der Fluidisierungsluft sowie eine Antriebseinrichtung
4 auf. Anstelle der Schrägschwingrinne kann auch eine horizontal angeordnete Schwingrinne
vorgesehen werden. Die elastische Abstützung der Rinne, Einzelheiten der Luftzuführung,
der Gutabführung sowie andere bekannte Einzelheiten sind nicht dargestellt.
[0008] Die Schwingrinne 1 hat eine gasdurchlässige Gutauflage (Anströmboden) 5, die sich
über dem Luftzuführungskasten 3 befindet. Der Luftzuführungskasten 3 und die gasdurchlässige
Gutauflege 5 erstrecken sich nur über einen Teil der Rinne. Am Austragsende 6 für
die schwere Fraktion wird die Rinne nicht von Fluidisierungsluft durchströmt.
[0009] In und vor dem nicht fluidisierten Bereich 8 der Rinne sind über der Gutauflage 5
Querwände 7, 7' und 7" angeordnet. Die Querwände sind so angebracht, da3 die schweren
Gutteile zwischen den Querwänden und der Gutauflage 5, d.h. unterhalb der Querwände,
hindurontreten können. Die Querwände können hierbei unterschiedlich hoch ausgebildet
und/oder unterschiedlich hoch über der Gutauflage angeordnet sein, sowie gleiche oder
unterschiedliche Querschnittsformen aufweisen. Sie können jedoch auch gleich ausgebildet
und angeordnet sein. Es hat sich beispielsweise als zweckmäßig erwiesen, bei der Trennung
eines Gemisches aus Kohle, Pyrit und Bergen, den Spalt zwischen der Querwand 7" und
der Gutauflage 5 gröBer zu machen als den Spalt an der Querwand 7' und diesen wiederum
größer als den Spalt an der Querwand 7.
[0010] Die Querwand 7 ist winkelförmig ausgebildet, wobei die Winkelöffnung in Fließrichtung
der leichten Teile zeigt. Die Querwände 7' und 7" sind als unterschiedlich hohe ebene
Staubleche ausgebildet, die senkrecht zur Gutauflage 5 bzw. zur Förderrichiung angebracht
sind. Die Staubleche können auch schräg zur Gutauflage angeordnet sein.
[0011] Anstelle von drei Querwänden, wie in der Figur dargestellt, kann aucn eine andere
Anzahl von Querwänden vorgesehen werden. Es ist auch möglich, lediglich eine einzelne
Querwand in oder vor dem gasundurchlässigen Endbereich 6 der Schwingrinne 1 anzuordnen.
[0012] An den Enden der Schwingrinne sind Staubleche 8 und.9 vorgesehen, die die schwere
Fraktion (am Staublach 8) bzw. die fluidisierten leichten Gutteile (am Staublech 9)
vor dem Austrag aus der Rinne anstauen, so daß hier Stauzonen entstehen. Die Staubleche
können unterschiedlich hoch und fest oder in ihrer Höhe einstellbar angeordnet sein.
Damit ist eine Anpassung der Schwingrinne an unteßchiadliche Materialien möglich.
Es ist auch möglich, die Staubleche 8, 9 jeweils in Förderrichtung geneigt anzuordnen,
so daß das zu fördernde material auf die Staubleche aufgleiten kann.
[0013] Des Endteil der gasunduronlässigen Gutauflage am Austragsende 6 für die schwere Fraktion
kann, wie bei 1
0 strichpunktiert angedeutet, nach oben abgewinkelt werden. Durch die Aowinkelung 1o
entstehen ähnliche Verhältnisse wie bei der Anordnung von geneigten Staublechen. Anstelle
des Endteils der Gutauflage Kann auch der gesamte gasundurchlässige Teil der Gutauflage
gegenüber dem gasdurchlässigen Teil leicht nach oben abgewinkelt werden.
[0014] Bas durch die Gutzuführung 2 auf die Gutauflage 5 der Schingrinne 1 gelangende Material
wird durch die schwingenden Beweguhgen der Rinne und die gleichzeitige Zuführung von
Fluidisierungsluft in eine schwere und eine leichte Fraktion getrennt. Die schweren
Gutanteile sinken durch das Zusammenwirken von Schwing- dzw. Förderbewegung und Fluidisierung
auf die Gutauflage 5 ab. Die leichten Gutanteile werden fluidisiert und bilden oberhalb
der schweren Fraktion eine Schicnt, die sich etwa wie eine Flüssigkeit verhält und
auf den schweren Gutanteilen aowärts zum Austragsende am Staupoeon 9 gleitet.
[0015] Die Querwände 7, 7' und 7" bewirken, daß die fluidisierte Gutschicht sich nicht in
Richtung auf das Austragsende für die schwere Fraktion ausbreiten kann. Von den schweren
Gutteilen werden zunächst von der Gutzuführung her noch leichte Teile mitgenommen.
Diese werden jedoch im Verlauf der Förderbewegung der schweren Teile fluidisiert und
durch die Querwände 7, 7', 7" gehindert, sich in Richtung auf das Austragsende 6 für
die schwere Fraktion auszubreiten. Zwischen den Querwänden können sich hierbei Verdichtungszonen
bilden. Die fluidisierten leichten Materialanteile können über die Querwände hinweg
zum Austragsende für die leichte Fraktion ebflieBen.
[0016] Bei der Trennung eines gemahlenen Gemisches aus Kohle, Pyrit und Bergen wird der
leichtere Kohleanteil fluidisiert und an einem Ende (bei Staublech 9) der Scnwingrinne
abgenommen während die aus Pyrit und Bergne bestehende schwere Fraktion durch die
Schwingrinne aufwärts gefördert und am anderen Ende (dei Staublech 8) ausgetragen
wird.
1. Schwingrinne mit Fluidisiereinrichtung zur Trennung eines Schüttgutgemisches unterscniedlicher
Dichte in Fraktionen mit im wesentlichen gleicher Dichte, insbesondere zur Abscheidung
eines brennbaren Gemisches aus Kohle, Pyrit und Bergen, wobei die Schwingrinne eine
gasdurchlässige Gutauflage (Anströmboden) sowie eine Gutzuführung und an den beiden
Enden Gutabführungen aufweist und wobei die schwere Fraktion des Schüttgutes auf der
Schwingrinne in einer Richtung gefördert wird und die leichte Fraktion fluidisiert
wird und über der schweren Fraktion in der anderen Richtung abfließt, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gutauflage (5) am Austragsende (6) für die schwere Fraktion gasundurchlässig
ist und da3 in und/oder vor diesem Bereich mindestens eine Duerwand (7, 7', 7") zum
Rückstau von über der schweren Gutschicht befindlichen Schüttgutteilen vorgesehen
ist.
2. Schwingrinne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, da3 mehrere Querwände (7,
7', 7") vorgesehen sind, die unterschiedlich hoch ausgebildet und/oder unterschiedlich
hoch über der Gutauflage (5) angeordnet sind.
3. Schwingrinne nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Querwände
(7, 7', 7") vorgesehen sind, die eine unterschiedliche Querschnittsform aufweisen.
4. Schwingrinne nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
eine Querwand (7) winkelförmig ausgebildet ist, wobei die Winkelöffnung in Fließrichtung
der leichten Fraktion zeigt.
5. Schwingrinne nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich
der Spalt zwischen den einzelnen Querwänden (7 - 7") und der Gutauflage (5) zum Austrgsende
(6) für die schwere Fraktion verringert.
5. Schwingrinne nach einem der Ansprüche 1 bis 5, ,dadurch gekennzeichnet, da3 an
den Austragsenden Staubleche (8, 9) vorgesehen sind, die fest oder in der Höhe einstellbar
angeordnet sind.
7. Schwingrinne nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gutauflage am Austragsende (6) für die schwere Fraktion oder das Endteil dieser Gutauflage
nach oben abgewinkelt ist.
8. Schwingrinne nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, da3 die
Schwingrinne als Schrägschwingrinne (1) ausgebildet ist.
9. Schwingrinne nacn einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
Schwingrinnen hintereinander angeordnet sind.