(19)
(11) EP 0 081 072 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.06.1983  Patentblatt  1983/24

(21) Anmeldenummer: 82109633.6

(22) Anmeldetag:  19.10.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B03B 4/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR GB IT SE

(30) Priorität: 09.12.1981 DE 3148666

(71) Anmelder: CARL SCHENCK AG
D-64273 Darmstadt (DE)

(72) Erfinder:
  • Sättler, Heinz, Dipl.-Ing.
    D-6711 Gerolsheim (DE)
  • Hannes, Klaus, Dr.
    D-5628 Heiligenhaus (DE)

(74) Vertreter: Brand, Fritz (DE) 


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(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schwingrinne mit Fluidisiereinrichtung zur Trennung eines Schüttgutgemisches unterschiedlicher Dichte in Fraktionen mit im wesentlichen gleicher Dichte


    (57) Sei einer Schwingrinne mit Fluidisiereinrichtung zur Trennung eines Schüttgutgemisches unterschiedlicher Dichte In Fraktionen mit im wesentlichen gleicher Dichte, insbesondere zur Abscheidung eines brennbaren Gemisches aus Kohle, Pyrit und Bergen, wobei die Schwingrinne eine gasdurchlässige Gutauflage sowie eine Gutzuführung und an den beiden Enden Gutabführungen aufweist, wobei die schwere Fraktion des Schüttgutes auf der Schwingrinne in einer Richtung gefördert wird und die leichte Fraktion fluidisiert wird und über der schweren Fraktion in der anderen Richtung abfließt, soll die Trennung von leichten und schweren Gutteilen weiter verbessert werden. Dies wird dadurch erreicht, daß die Gutauflage (5) am Austragsende (6) für die schwere Fraktion gasundurchlässig ist und daß in und/oder vor diesem Bereich mindestens eine Querwand (7, 7', 7") zum Rückstau von über der schweren Gutschicht befindlichen Schüttgutteilen vorgasehen ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Schwingrinne mit Fluidisiereinrichtung zur Trennung eines Schüttgutgemisches unterschiedlicher Dichte in Fraktionen mit im wesentlichen gleicher Dichte, insbesondere zur Abscheidung eines brennbaren Gemisches aus Kohle, Pyrit und Bergen, wobei die Schwingrinne eine gasdurchlässige Gutauflage (Anströ-nboden) sowie eine Gutzuführung und an den beiden Enden Gutabführungen aufweist und wobei die schwere Fraktion des Schüttgutes auf der Schwingrinne in einer Richtung gefördert wird und die leichte Fraktion fluidisiert wird und über der schweren Fraktion in der anderen Richtung abfließt.

    [0002] Bei einem Verfahren und einer Anlage zur Trockenabscheidung von Pyrit aus Steinkohle bzw. zur Aufbereitung von mit Pyrit beasteter Steinkohle (DE-DS 29 43 555 und DS-OS 29 43 556) ist es bekannt, eine Schrägschwingninne zu verwenden, die das dichtere Gut (d.h. die Mischung aus hauptsächlich schweren Pyrit und anwesenden zerkleinerten 3ergen) aufwärts fordert, wobei die Schwingrinne als Fluidisiereinrichtung ausgebildet ist, die das weniger dichte Gut (d.h. die noch mitgeführte zerkleinerte Kohle) abwärts fließen läßt. Die Schwingrinne dient hierbei zur Abscheidung eines brennbaren Gemisches aus einem Gemisch von Kohle, Pyrit und Bergen.

    [0003] Es sind weiterhin Vorrichoungen zur Trennung spezifisch unterschiedlich schwerer Teilchen in einem Schüttgutgemisch und zum Auslesen von schweren Beimischungen aus körnigem Schüttgut mit luftdurchströmten Schwingrinnen bekannt (DE-DS 24 S2 523 und DE-DS 24 o4 756).

    [0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, den Trenneffekt einer Schwingrinne mit Fluidisiereinrichtung weiter zu verbessern. Diese Aufgabe wird durch die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale gelöst. Die Ansprüche enthalten auch Ausgestaltungen der Erfindung.

    [0005] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Gutauflage am Austragsende für die schwere Fraktion und die Anordnung von mindestens einer Querwand in und/oder vor diesem Bereich wird weitgehend verhindert, daß noch leichtes fluidisiertes Material in den Austragsbereich für die schwere Fraktion gelangt und von dieser mitgenommen werden kann. Es wird daher eine gegenüber dem bekannten Stand der Technik verbesserte Trennwirkung erzielt. ZweckmäBigerweise werden hierbei menrere Querwände vorgesehen, die unterschiedlich hoch ausgebildet und/oder unterschiedlich hoch über der Gutauflage angsordnet sein können. Die Querwände können auch unterschiedliche ouerschnittsformaufweisen und z.B. winkelförmig ausgesildet sein, wobei die Winkelöffnung in Fließrichtung der leichten Fraktion zeigt. Weiterhin kann es vorteilhaft sein, wenn sich der Spalt bzw. Abstand zwischen den Querwänden und der Sutauflage zum Austragsende für die schwere Fraktion verringert. Die erfindungsgemäße Schwingrinne kann sowohl norizontal angeordnet als auch als Schrägschwingrinne ausgebilcet sein, wobei in beiden Fällen auch mehrere Rinnen hintereinender vorgesehen werden können.

    [0006] Die Erfindung wird in der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt und in der Beschreibung näner erläutert. Die Zeichnung zeigt stark vereinfacht eine Sonrägschwingrinne mit Fluidisiereinrichtung und den erfinsungsgemäßen Merkmalen.

    [0007] Die Schrägschwingrinne 1 weist eine Gutzuführung 2, einen Luftzuführungskasten 3 mit Luftanschlüssen 3a für die Zufünrung der Fluidisierungsluft sowie eine Antriebseinrichtung 4 auf. Anstelle der Schrägschwingrinne kann auch eine horizontal angeordnete Schwingrinne vorgesehen werden. Die elastische Abstützung der Rinne, Einzelheiten der Luftzuführung, der Gutabführung sowie andere bekannte Einzelheiten sind nicht dargestellt.

    [0008] Die Schwingrinne 1 hat eine gasdurchlässige Gutauflage (Anströmboden) 5, die sich über dem Luftzuführungskasten 3 befindet. Der Luftzuführungskasten 3 und die gasdurchlässige Gutauflege 5 erstrecken sich nur über einen Teil der Rinne. Am Austragsende 6 für die schwere Fraktion wird die Rinne nicht von Fluidisierungsluft durchströmt.

    [0009] In und vor dem nicht fluidisierten Bereich 8 der Rinne sind über der Gutauflage 5 Querwände 7, 7' und 7" angeordnet. Die Querwände sind so angebracht, da3 die schweren Gutteile zwischen den Querwänden und der Gutauflage 5, d.h. unterhalb der Querwände, hindurontreten können. Die Querwände können hierbei unterschiedlich hoch ausgebildet und/oder unterschiedlich hoch über der Gutauflage angeordnet sein, sowie gleiche oder unterschiedliche Querschnittsformen aufweisen. Sie können jedoch auch gleich ausgebildet und angeordnet sein. Es hat sich beispielsweise als zweckmäßig erwiesen, bei der Trennung eines Gemisches aus Kohle, Pyrit und Bergen, den Spalt zwischen der Querwand 7" und der Gutauflage 5 gröBer zu machen als den Spalt an der Querwand 7' und diesen wiederum größer als den Spalt an der Querwand 7.

    [0010] Die Querwand 7 ist winkelförmig ausgebildet, wobei die Winkelöffnung in Fließrichtung der leichten Teile zeigt. Die Querwände 7' und 7" sind als unterschiedlich hohe ebene Staubleche ausgebildet, die senkrecht zur Gutauflage 5 bzw. zur Förderrichiung angebracht sind. Die Staubleche können auch schräg zur Gutauflage angeordnet sein.

    [0011] Anstelle von drei Querwänden, wie in der Figur dargestellt, kann aucn eine andere Anzahl von Querwänden vorgesehen werden. Es ist auch möglich, lediglich eine einzelne Querwand in oder vor dem gasundurchlässigen Endbereich 6 der Schwingrinne 1 anzuordnen.

    [0012] An den Enden der Schwingrinne sind Staubleche 8 und.9 vorgesehen, die die schwere Fraktion (am Staublach 8) bzw. die fluidisierten leichten Gutteile (am Staublech 9) vor dem Austrag aus der Rinne anstauen, so daß hier Stauzonen entstehen. Die Staubleche können unterschiedlich hoch und fest oder in ihrer Höhe einstellbar angeordnet sein. Damit ist eine Anpassung der Schwingrinne an unteßchiadliche Materialien möglich. Es ist auch möglich, die Staubleche 8, 9 jeweils in Förderrichtung geneigt anzuordnen, so daß das zu fördernde material auf die Staubleche aufgleiten kann.

    [0013] Des Endteil der gasunduronlässigen Gutauflage am Austragsende 6 für die schwere Fraktion kann, wie bei 10 strichpunktiert angedeutet, nach oben abgewinkelt werden. Durch die Aowinkelung 1o entstehen ähnliche Verhältnisse wie bei der Anordnung von geneigten Staublechen. Anstelle des Endteils der Gutauflage Kann auch der gesamte gasundurchlässige Teil der Gutauflage gegenüber dem gasdurchlässigen Teil leicht nach oben abgewinkelt werden.

    [0014] Bas durch die Gutzuführung 2 auf die Gutauflage 5 der Schingrinne 1 gelangende Material wird durch die schwingenden Beweguhgen der Rinne und die gleichzeitige Zuführung von Fluidisierungsluft in eine schwere und eine leichte Fraktion getrennt. Die schweren Gutanteile sinken durch das Zusammenwirken von Schwing- dzw. Förderbewegung und Fluidisierung auf die Gutauflage 5 ab. Die leichten Gutanteile werden fluidisiert und bilden oberhalb der schweren Fraktion eine Schicnt, die sich etwa wie eine Flüssigkeit verhält und auf den schweren Gutanteilen aowärts zum Austragsende am Staupoeon 9 gleitet.

    [0015] Die Querwände 7, 7' und 7" bewirken, daß die fluidisierte Gutschicht sich nicht in Richtung auf das Austragsende für die schwere Fraktion ausbreiten kann. Von den schweren Gutteilen werden zunächst von der Gutzuführung her noch leichte Teile mitgenommen. Diese werden jedoch im Verlauf der Förderbewegung der schweren Teile fluidisiert und durch die Querwände 7, 7', 7" gehindert, sich in Richtung auf das Austragsende 6 für die schwere Fraktion auszubreiten. Zwischen den Querwänden können sich hierbei Verdichtungszonen bilden. Die fluidisierten leichten Materialanteile können über die Querwände hinweg zum Austragsende für die leichte Fraktion ebflieBen.

    [0016] Bei der Trennung eines gemahlenen Gemisches aus Kohle, Pyrit und Bergen wird der leichtere Kohleanteil fluidisiert und an einem Ende (bei Staublech 9) der Scnwingrinne abgenommen während die aus Pyrit und Bergne bestehende schwere Fraktion durch die Schwingrinne aufwärts gefördert und am anderen Ende (dei Staublech 8) ausgetragen wird.


    Ansprüche

    1. Schwingrinne mit Fluidisiereinrichtung zur Trennung eines Schüttgutgemisches unterscniedlicher Dichte in Fraktionen mit im wesentlichen gleicher Dichte, insbesondere zur Abscheidung eines brennbaren Gemisches aus Kohle, Pyrit und Bergen, wobei die Schwingrinne eine gasdurchlässige Gutauflage (Anströmboden) sowie eine Gutzuführung und an den beiden Enden Gutabführungen aufweist und wobei die schwere Fraktion des Schüttgutes auf der Schwingrinne in einer Richtung gefördert wird und die leichte Fraktion fluidisiert wird und über der schweren Fraktion in der anderen Richtung abfließt, dadurch gekennzeichnet, daß die Gutauflage (5) am Austragsende (6) für die schwere Fraktion gasundurchlässig ist und da3 in und/oder vor diesem Bereich mindestens eine Duerwand (7, 7', 7") zum Rückstau von über der schweren Gutschicht befindlichen Schüttgutteilen vorgesehen ist.
     
    2. Schwingrinne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, da3 mehrere Querwände (7, 7', 7") vorgesehen sind, die unterschiedlich hoch ausgebildet und/oder unterschiedlich hoch über der Gutauflage (5) angeordnet sind.
     
    3. Schwingrinne nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Querwände (7, 7', 7") vorgesehen sind, die eine unterschiedliche Querschnittsform aufweisen.
     
    4. Schwingrinne nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Querwand (7) winkelförmig ausgebildet ist, wobei die Winkelöffnung in Fließrichtung der leichten Fraktion zeigt.
     
    5. Schwingrinne nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Spalt zwischen den einzelnen Querwänden (7 - 7") und der Gutauflage (5) zum Austrgsende (6) für die schwere Fraktion verringert.
     
    5. Schwingrinne nach einem der Ansprüche 1 bis 5, ,dadurch gekennzeichnet, da3 an den Austragsenden Staubleche (8, 9) vorgesehen sind, die fest oder in der Höhe einstellbar angeordnet sind.
     
    7. Schwingrinne nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Gutauflage am Austragsende (6) für die schwere Fraktion oder das Endteil dieser Gutauflage nach oben abgewinkelt ist.
     
    8. Schwingrinne nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, da3 die Schwingrinne als Schrägschwingrinne (1) ausgebildet ist.
     
    9. Schwingrinne nacn einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Schwingrinnen hintereinander angeordnet sind.
     




    Zeichnung