[0001] In einem Fernsehempfänger ist es bekannt, die galvanische Trennung zwischen dem Netz
und der Empfängerschaltung mit einem Schaltnetzteil zu bewirken. Die galvanische Trennung
vom Netz hat den Vorteil, daß verschiedene Maßnahmen für den Berührungsschutz und
auch der Anschluß äußerer Geräte, wie z.B. Kopfhörer, NF-Signalquellen, Videogeräte
und dergleichen vereinfacht werden. Das Schaltnetzteil hat gegenüber einem bei 50
Hz arbeitenden Netztransformator den Vorteil, daß es bei einer Frequenz von 25-30
KHz arbeitet und daher wesentlich kleiner und leichter ist als ein Netztransformator.
An ein solches Schaltnetzteil werden jedoch besondere Anforderungen gestellt.
[0002] Da das Schaltnetzteil das Netz spannungsfest galvanisch von der Empfängerschaltung
trennen muß, müssen verschiedene VDE-Anforderungen hinsichtlich der Spannungsfestigkeit
erfüllt werden. Im allgemeinen enthält der Transformator des Schaltnetzteils einen
Spulenkörper mit einer Vielzahl von Wicklungen, deren Drahtenden an Anschlugstifte
des Spulenkörpers geführt sind. Wenn eines dieser Drahtenden z.B. durch zu starke
mechanische Spannung, Uberlastung oder zu hohe Temperatur reißt, so darf dieser Draht
nicht mit einem anderen Bauteil im Gerät in Verbindung kommen, da dadurch eine galvanische
und Verbindung zwischen dem Netz der Empfängerschaltung entstehen kann. Dies läßt
sich dadurch verhindern, daß der gesamte Transformator entweder in Kunststoff vergossen
oder getränkt wird. Eine solche Maßnahme ist jedoch relativ teuer und für den Transformator
eines Schaltnetzteils in Anbetracht der Höhe der anliegenden Spannungen auch nicht
notwendig. Es müssen daher andere konstruktive Maßnahmen getroffen werden.
[0003] Außerdem ist es bei einem solchen Transformator notwendig, das aus dem Trafo austretende
Streufeld zu verringern. Wegen der relativ hohen Arbeitsfrequenz eines Schaltnetzteils
und des immer enger werdenden Aufbaus in einem Fernsehempfänger besteht sonst die
Gefahr, daß das Streufeld des Transformators des Schaltnetzteils andere Bauteile wie
z.B. die Ablenkschaltungen stört. Hierzu ist es bekannt, den Spulenkörper im Bereich
der Wicklungen außerhalb des Kernes mit einer umlaufenden, in sich geschlossenen Kurzschlußwicklung
zu umgeben. Diese bildet für das Streufeld einen Kurzschluß, so daß dieses praktisch
nicht mehr aus den Transformator austritt. Die Anbringung einer solchen Kurzschlußwicklung,
die z.B. aus einem dünnen Metallband besteht, erfordert ebenfalls zusätzliche konstrüktive
Maßnahmen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den konstruktiven Aufwand für die Sicherung
gegen Heraustreten der Drahtenden und das Anbringen der Kurzschlußwicklung zu verringern.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 beschriebene Erfindung gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0006] Bei der Erfindung wird die genannte Abdeckung in vorteilhafter Weise gleichzeitig
zur Lösung von zwei Aufgaben ausgenutzt. Einerseits verhindert die Abdeckung, daß
abgerissene Drahtenden aus dem Trafo heraustreten und mit anderen Bauteilen in Berührung
gelangen. Darüberhinaus dient die Abdeckung zusätzlich als Träger für die Kurzschlußwicklung,
die ein Heraustreten des Streufeldes aus dem Transformator verhindert. Dadurch wird
der konstruktive Aufwand zur Erfüllung der beiden Forderungen gering gehalten. Gemäß
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann die Abdeckung zusätzlich zur
Verbesserung der Kühlung der Wicklungen des Transformators ausgenutzt werden. Zu diesem
Zweck ist die Abdeckung konstruktiv so ausgebildet, daß sie eine Kaminwirkung ausübt,
d.h. die Luft aufgrund der Erwärmung der Wicklungen selbsttätig von unten nach oben
durch die Abdeckung an den Wicklungen vorbeiströmt und Wärme abführt. Vorzugsweise
ist die Abdeckung unten und oben offen oder mit ausreichenden Öffnungen versehen.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnung erläutert. Darin
zeigen
Figur 1 den Transformator teilweise in einer Seitenansicht, teilweise im Schnitt,
Figur 2 eine Draufsicht auf den Transformator gemäß Figur 1 und
Figur 3 im Schnitt eine besondere Ausbildung der Abdeckung.
[0008] Figur 1 zeigt die Hinterkante einer E-förmigen Kernhälfte 1. Dahinter befindet sich
eine weitere, gleiche Kernhälfte derart, daß die drei Schenkel zusammenstoßen. Der
dadurch gebildete rahmenförmige Kern mit einem Mittelschenkel trägt auf dem Mittelschenkel
den Spulenkörper 2, der insgesamt drei Kammern 3 aufweist. Diese sind mit Wicklungen
4 gefüllt. In der Praxis enthält ein solcher Transformator mehrere, z.B. sechs derartige
Kammern. Die Drahtenden 5 der Wicklungen 4 sind mit Anschlußstiften 6 verbunden, die
in den unteren Fuß des Spulenkörpers 2 eingepreßt sind. Mit den Stiften 6 wird der
Spulenkörper in eine gedruckte Leiterplatte eingelötet. Auf der linken Seite ist die
gleiche Anordnung vorgesehen, wobei jeweils die Anschlußstifte 6 mit der Primärwicklung
und die Anschlußstifte 7 auf der anderen Seite mit der Sekundärwicklung verbunden
sind. In der Praxis enthält der Trafo z.B. drei getrennte Primärwicklungen und vier
Sekundärwicklungen. Dabei liegen vorzugsweise in den in Axialrichtung aufeinanderfolgenden
Kammern abwechselnd Teile der Primärwicklung und der Sekundärwicklung. In der Praxis
kann es vorkommen, daß ein Anschlußdraht 5 reißt, sich dadurch nach außen bewegt und
in unerwünschter Weise mit einem Bauteil 8 in Berührung kommt.
[0009] Um dieses zu verhindern, ist auf den Spulenkörper 2 eine haubenförmige Abdeckung
9 aus Isoliermaterial wie Makrolon aufgestülpt, die den Fuß des Spulenkörpers 2 eng
umfaßt. Dadurch wird verhindert, daß die Drahtenden 5 aus dem Transformator heraustreten
können.
[0010] Die Abdeckung 9 ist an ihrer Außenseite mit einer umlaufenden, in sich geschlossenen
Kurzschlußwicklung 10 umgeben. Diese Kurzschlußwicklung bildet für das Streufeld des
Transformators einen Kurzschluß, so daß nicht in unerwünschter Weise ein Streufeld
11 austreten und die Funktion des Bauteils 8 beeinträchtigen kann. Die Kurzschlußwicklung
10 besteht aus einem selbstklebenden Kupferband, das um die Abdeckung 9 herumgelegt
und an seinen Enden verlötet oder bei leitendem Klebstoff auch lediglich überlappend
verklebt ist.
[0011] Figur 2 zeigt von oben die Abdeckung 9 und die umlaufende Kurzschlußwicklung 10.
Die Kurzschlußwicklung 10 aus Kupfer ist an ihren beiden Enden durch eine Lötstelle
12 geschlossen.
[0012] Die Abdeckung 9 sollte sich im wesentlichen über den Bereich der Drahtenden 5 erstrecken.
Die Kurzschlußwicklung 10 sollte sich im wesentlichen über den Bereich der Wicklungen
4 erstrecken, um eine einwandfreie Abschirmung des Streufeldes zu bewirken. Die Abdeckung
9 kann auch aus einer Art Rahmen bestehen, der von oben auf die Einheit aus Kern 1
und Spulenkörper 2 aufgeschoben wird. Sie kann auch aus einem flachen Isoliermaterial
bestehen, das, wie die Kurzschlußwicklung 10 gemäß Figur 2 um die Einheit aus Kern
1 und Spulenkörper 2 herumgelegt wird und an ihrer Oberfläche die Kurzschlußwicklung
10 trägt. Die Abdeckung 9 kann zusätzlich zur besseren Kühlung der Wicklungen 4 dienen.
Zu diesem Zweck wird sie konstruktiv so ausgebildet, daß sie durch Kaminwirkung eine
schnelle Luftbewegung innerhalb der Abdeckung bewirkt. Zu diesem Zweck ist die Abdeckung
9 in Figur 1 oben vollständig offen und unten mit Öffnungen 13 versehen. Die Luft
kann dann durch die Öffnungen 13 an den Wicklungen 4 vorbei durch die obere Öffnung
14 der Abdeckung 9 strömen. Es können auch im Fuß des Spulenkörpers 2 und zusätzlich
in einer den Spulenkörper 2 tragenden Leiterplatte Öffnungen für den Eintritt der
Luft vorgesehen sein. Die Öffnungen 13 liegen so und sind so bemessen, daß durch diese
Öffnungen die Drahtenden 5 nicht heraustreten können.
[0013] Figur 3 zeigt eine besondere Gestaltung der Abdeckung 9 zur Erzielung einer Kaminwirkung.
Die Abdeckung 9 besteht hier aus einem rotationssymmetrischen, glockenförmigen Teil,
das oben und unten offen ist. Der Querschnitt der Abdeckung 9 wird nach unten größer.
Durch diese Anordnung kann eine gute Kaminwirkung erreicht werden.
[0014] Bekanntlich ist der Sog in einem Kamin von der Höhe des Kamins abhängig. Deshalb
kann die Höhe der Abdeckung 9 über das obere Ende des Spulenkörpers 2 hinaus noch
verlängert werden. Dieser verlängerte Teil ist dann zwar zum Schutz der Drahtenden
5 und auch für die Kurzschlußwicklung 10 nicht notwendig, verbessert aber die zur
Kühlung ausgenutzte Kaminwirkung.
[0015] Wenn die Abdeckung 9 zur Erzielung einer Kaminwirkung nach oben offen ist, besteht
die Gefahr, daß leitende Teile von oben in den Transformator hineinfallen und eine
unerwünschte, gefährliche elektrische Verbindung herstellen können. Deshalb kann es
zweckmäßig sein, die Abdeckung 9 am oberen Ende gitterförmig oder siebförmig auszubilden.
Die Öffnungen des Gitters oder des Siebes sind so groß, daß die gewünschte Kaminwirkung
erhalten bleibt, jedoch Metallteile solcher Größe, daß sie im Transformator gefährlich
werden können, nicht in die Abdeckung hineinfallen können.
1. Transformator, insbesondere für ein Schaltnetzteil in einem Fernsehempfänger, mit
einem Kern (1), einem diesen umgebenden Spulenkörper (2) mit Wicklungen (4), deren
herausgeführte Drahtenden (5) mit Anschlußstiften (6) am Spulenkörper (2) verbunden
sind, gekennzeichnet durch
a) Der Spulenkörper (2) ist im Bereich der Drahtenden (5) durch eine Abdeckung (9)
aus Isoliermaterial umgeben.
b) Die Abdeckung (9) trägt an ihrer Außenseite eine umlaufende, in sich geschlossene
Kurzschlußwicklung (10), die sich etwa über den Bereich der Wicklungen (4) erstreckt.
2. Transformator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung (9) als
über Kern (1) und Spulenkörper (2) gestülpte Haube ausgebildet ist.
3. Transformator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurzschlußwicklung
(10) auf die Abdeckung (9) aufgeklebt ist.
4. Transformator nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurzschlußwicklung
(10) durch ein selbstklebendes Metallband gebildet ist.
5. Transformator nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurzschlußwicklung
durch eine galvanisch aufgebrachte Metallschicht gebildet ist.
6. Transformator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung (9) konstruktiv
so ausgebildet ist, daß sie durch Kaminwirkung zur Verbesserung der Kühlung der Trafowicklungen
(4) wirkt.
7. Transformator nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung (9) oben
und unten ganz oder teilweise offen ist.
8. Transformator nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Fuß des Spulenkörpers
(2) und/oder eine diesen tragende Leiterplatte mit Luftdurchtrittsöffnungen (13) versehen
ist.
9. Transformator nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung (9) als
rotationssymmetrischer, unten und oben offener, glockenförmiger Becher mit sich nach
unten erweiternden Querschnitt ausgebildet ist.
10. Transformator nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung (9) nach
oben über das Ende des Spulenkörpers (2) hinausragt.
11. Transformator nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung (9) oben
gitterförmig oder siebförmig ausgebildet ist.