[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Verringerung von Registerfehlern
bei Mehrfarben-Rotationsdruckmaschinen, insbesondere bei Mehrfarben-Offset-Druckmaschinen,
deren Druckwerke von einem gemeinsamen Motor aus angetrieben werden und eine Einrichtung
zur Registerverstellung aufweisen.
[0002] Die Herstellung einwandfreier Mehrfarbendrucke setzt voraus, daß die zum Druck der
verschiedenen Farben dienenden Druckplatten genau miteinander registrieren, also auf
dem die Druckmaschine durchwandernden Papier mit hoher Genauigkeit zur Deckung kommen.
Um diese genaue Deckung zu erreichen, sind solche Druckmaschinen mit Einrichtungen
zur Registerverstellung versehen, die es ermöglichen, die die Druckplatten tragenden
Zylinder der aufeinander folgenden Druckwerke um geringe Winkelbeträge gegeneinander
zu verstellen.
[0003] Eine besondere Schwierigkeit bei der Registereinstellung besteht darin, daß die Winkelstellung
der die Druckplatten tragenden Zylinder in bezug auf die Antriebswelle nicht starr
ist, sondern wegen der unvermeidlichen Elastizität der verwendeten Materialien von
dem Drehmoment abhängt, das zum Antrieb der Druckmaschine aufgewandt werden muß. Dieses
Drehmoment ist am Antriebsmotor am größten und nimmt von dort längs der zu den einzelnen
Druckwerken führenden Getriebekette ab. Infolgedessen ist die vom Drehmoment abhängige
Verdrehung der die Druckplatten tragenden Zylinder gegenüber der Antriebswelle verschieden,
woraus auch folgt, daß die Verdrehung der die Druckplatten tragenden Zylinder gegeneinander
unterschiedlich und von der Größe des Drehmomentes abhängig ist. Da andererseits das
vom Antriebsmotor aufzubringende Drehmoment eine Funktion der Arbeitsgeschwindigkeit
der Maschine ist, kann eine genaue Registereinstellung erst bei der gewünschten Druckzahl
erfolgen, was zur Folge hat, daß beim Einrichten der Maschine bei hohen Drehzahlen
viel Makulatur produziert wird, bevor die richtige Registereinstellung erreicht ist.
[0004] Um diesem Mangel abzuhelfen, hat man schon Vorrichtungen zur automatischen Registereinstellung
vorgesehen, die maschinell lesbare Marken an den die Druckplatten tragenden Zylindern
und Sensoren umfassen, welche auf diese Marken ansprechen und einer Steuereinheit
Signale liefern, die es der Steuereinheit ermöglichen, durch entsprechende Registerverstellung
eine gute Deckung der Druckbilder zu gewährleisten. Eine solche Einrichtung ist jedoch
sehr kostspielig und läßt sich insbesondere nicht ohne weiteres bei vorhandenen Druckmaschinen
nachträglich anbringen.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Vermeidung von Registerfehlern bei Mehrfarben-Rotationsdruckmaschinen zu schaffen,
die es ermöglichen, nach genauer Einstellung des Registers bei beliebiger und insbesondere
geringer Geschwindigkeit die Arbeitsgeschwindigkeit der Druckmaschine zu ändern, ohne
daß die Registereinstellung wieder verlorengeht.
[0006] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung verfahrensgemäß dadurch gelöst, daß der funktionelle
Zusammenhang zwischen dem vom Motor gelieferten Drehmoment oder einer für das Drehmoment
charakteristischen Größe und der zur Einhaltung eines einwandfreien Registers notwendigen
Registerverschiebung festgestellt und gespeichert wird, und daß im laufenden Betrieb
das vom Motor gelieferte Drehmoment bzw. die dafür charakteristische Größe überwacht
und die Registerverschiebung auf den dem jeweiligen Drehmoment funktionell zugeordneten
Wert eingestellt wird.
[0007] Da die vom Drehmoment abhängige Verdrehung der Plattenzylinder gegenüber der Antriebswelle
vom mechanischen Aufbau und insbesondere von den Elastizitätseigenschaften der verwendeten
Werkstoffe abhängt, handelt es sich um eine spezifische Eigenschaft der jeweiligen
Druckmaschine, die keinen nennenswerten zeitlichen Schwankungen unterworfen ist. Daher
kann der Drucker bei langsam laufender Maschine eine einwandfreie Deckung der einzelnen
Druckbilder einrichten, und es bleibt diese Deckung erhalten, wenn die Maschine auf
hohe Touren gebracht wird, weil die dabei zum Erhalt der Deckung notwendige Registerverschiebung
bekannt ist und automatisch vorgenommen wird. Ebenso werden durch die Erfindung Registerfehler
vermieden, die sonst durch wechselnde Betriebsbedingungen entstehen könnten, beispielsweise
durch Ansteigen der Betriebstemperatur mit dadurch bedingter Abnahme des Drehmoment-Bedarfs
bei zunehmender Betriebsdauer nach dem Anstellen der Druckmaschine. Das erfindungsgemäße
Verfahren erlaubt daher das Einrichten der Maschine bei Langsamlauf mit entsprechend
geringem Materialverbrauch und gewährleistet das Einhalten eines guten Registers bei
der gewünschten Druckzahl auch unter wechselnden Betriebsbedingungen, ohne daß zu
den bekannten, komplizierten Regeleinrichtungen Zuflucht genommen werden muß. Es genügt
vielmehr eine einfache Steuerung aufgrund des einmal ermittelten, funktionellen Zusammenhanges
zwischen dem vom Motor gelieferten Drehmoment und der notwendigen Registerverschiebung.
[0008] Von besonderem Vorteil ist, daß eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens an jeder Druckmaschine auch noch nachträglich angebracht werden kann, weil
es lediglich erforderlich ist, eine Einrichtung zur Überwachung des von dem Motor
gelieferten Drehmomentes oder einer für das Drehmoment charakteristischen Größe anzubringen
und mit einer Steuervorrichtung zu verbinden, die einen Speicher umfaßt, in dem unterschiedlichen
Drehmomenten zugeordnete Werte der Registerverschiebung gespeichert sind und die mit
der Einrichtung zur Registerverschiebung der Druckmaschine derart verbunden ist, daß
sie in Abhängigkeit von dem gemessenen Drehmoment eine Einstellung der Registerverschiebung
auf den zugeordneten, gespeicherten Wert bewirkt.
[0009] Demgemäß ist Gegenstand der Erfindung auch eine Vorrichtung zur Verringerung von
Registerfehlern bei Mehrfarben-Rotationsdruckmaschinen, insbesondere Mehrfarben-Offset-Druckmaschinen,
deren Druckwerke von einem gemeinsamen Motor aus angetrieben werden und eine Einrichtung
zur Registerverstellung aufweisen, die dadurch gekennzeichnet ist, daß zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens eine Einrichtung zur Überwachung des vom Antriebsmotor
gelieferten Drehmomentes oder einer für das Drehmoment charakteristischen Größe und
eine Steuereinheit aufweist, die einen Speicher umfaßt, in dem unterschiedlichen Drehmomenten
zugeordnete Werte der Registerverschiebung gespeichert sind, und die in Abhängigkeit
von dem gemessenen Drehmoment bzw. der dafür charakteristischen Größe eine Einstellung
der Registerverschiebung auf den zugeordneten, gespeicherten Wert bewirkt. Dabei versteht
es sich, daß bei der Registerverschiebung außer den die Druckplatten tragenden Zylindern
bei Offset-Druckmaschinen auch die Gummituchzylinder verstellt werden können, um eine
Bildverschiebung auf dem Gummituch und dadurch bedingte Fehldrucke zu vermeiden.
[0010] Das Drehmoment kann beispielsweise an der Abtriebswelle des Motors gemessen werden.
Hierzu kann die Anbringung von Dehnungs-Meßstreifen ausreichen. Es lassen sich aber
auch in die Abtriebswelle des Motors beispielsweise piezoelektrische Drehmoment-Fühler
einbauen. Noch einfacher ist es, wenn das Drehmoment anhand der Stromaufnahme des
Motors bestimmt wird. Selbst wenn der funktionelle Zusammenhang zwischen Drehmoment
und Stromaufnahme oder anderer Betriebsgrößen des Motors nicht linear ist, spielt
das keine besondere Rolle, wenn bei einem Probelauf der unmittelbare funktionelle
Zusammenhang zwischen der gewählten, für das Drehmoment des Motors charakteristischen
Größe und der notwendigen Registerverschiebung registriert oder auch ein solcher Zusammenhang
rechnerisch ermittelt wird.
[0011] Für die praktische Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es von besonderem
Vorteil, wenn der funktionelle Zusammenhang zwischen dem Drehmoment oder einer dafür
charakteristischen Größe und der Registerverschiebung in Form einer Wertetabelle gespeichert
wird, weil dann die in der Wertetabelle enthaltenen Daten durch übliche Recheneinrichtungen,
insbesondere einen digitalen Prozessor, verarbeitet werden können. Im Prinzip werden
dann die unterschiedlichen Registerverschiebungen entsprechenden Werte an Adressen
gespeichert, die unterschiedlichen Drehmomenten entsprechen, so daß das Messen eines
bestimmten Drehmomentes bzw. der dafür charakteristischen Größe die Adressierung eines
bestimmten Speicherplatzes zur Folge hat, während der an diesem Speicherplatz vorhandene
Wert die dem Drehmoment zugeordnete Registerverschiebung bestimmt. Die Übertragung
dieses Wertes in die gewünschte Registerverschiebung kann mit den üblichen Mitteln
der Steuerungstechnik ohne weiteres erfolgen. Ebenso versteht es sich, daß es ohne
weiteres möglich ist, das gemessene Drehmoment in einen Digitalwert umzusetzen, der
unmittelbar einer Speicheradresse entspricht.
[0012] Die Erfindung ist nachfolgend anhand einer in den Figuren dargestellten Grundausführung
näher beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 eine Darstellung einer Fünffarben-Bogenrotationsdruckmaschine mit Leistungseinspeisung
zwischen dem zweiten und dritten Druckwerk und schematischer Darstellung der Leistungsaufteilung,
Fig. 2 die gleiche Ansicht wie in Fig. 1, jedoch bei unbelastetem zweiten Druckwerk,
Fig. 3 ein Drehmomenten-Diagramm,
Fig. 4 den schematischen Aufbau einer Grundausführung nach der Erfindung in Form eines
Blockschaltbildes.
[0013] Gemäß Fig. 1 wird die vom Antriebsmotor 6 aufgebrachte Antriebsleistung zwischen
dem zweiten und dem dritten Druckwerk einer Fünffarben-Bogenoffsetdruckmaschine 7
in den schematisch angedeuteten Räderzug 8 eingespeist. Bei prinzipieller Betrachtung
vorausgesetzt, daß jedes Druckwerk gleichen Momentenbedarf hat und schematisch angedeuteter
Anleger 9 sowie Ausleger 10 und sonstige Nebenaggregate als leistungslos angenommen
werden, ergibt sich die in Fig. 1 zahlenmäßig angegebene Drehmomentenverteilung bei
der maximalen Drehzahl n
max der Druckmaschine 7. Ausgehend von dem vom Antriebsmotor 6 aufgebrachten Gesamtdrehmoment
|1|, das in der Krafteingabestelle 11 zwischen den Druckwerken 2 und 3 im Verhältnis
2 : 3 aufgeteilt wird, ergibt sich für jedes einzelne Druckwerk ein Momentenbedarf
und Verbrauch von 1 des Gesamtdrehmomentes |1|. 2 5 des aufgesplitteten Drehmomentes
dienen zur Drehmomentenversorgung des ersten und zweiten Druckwerkes, während die
restlichen 3 des Drehmomentes gleichmäßig auf die Druckwerke 3 bis 5 verteilt werden.
[0014] Bei Nichtbelastung eines Druckwerkes, gemäß Fig. 2 das Druckwerk 2, wird dieses leistungslos,
so daß der Momentenbedarf der Druckmaschine 2 und somit das vom Antriebsmotor 1 aufzubringende
Drehmoment nur noch 4 des Gesamtdrehmomentes M betragen, wobei für die Druckwerke
1 und 2 dann insgesamt nur noch 1 5 und für die Druckwerke 3 bis 5 insgesamt 3 5 des
eingespeisten Drehmomentes verwandt werden.
[0015] Im Drehmomentendiagramm der Fig. 3 ist der Bedarf des Gesamtdrehmomentes für eine
Druckmaschine 7 gemäß den Figuren 1 und 2 in Abhängigkeit von der steigenden Maschinendrehzahl
n angedeutet, wobei an der Ordinate das Drehmoment M und an der Abszisse die Maschinendrehzahl
n m aufgetragen sind. An der Ordinate ist außerdem - mit der Bezugsziffer 21 gekennzeichnet
-das maximale vom Antriebsmotor erzeugbare Drehmoment M = 100% und an der Abszisse
die maximale Drehzahl der Druckmaschine n
max angedeutet, der die Bezugsziffer 22 zugeordnet ist. Ausgehend davon, daß bereits
beim Anfahren der Druckmaschine mit der Maschinendrehzahl n = 0 Reibungswiderstände
auftreten, die überwunden werden müssen, ist der Beginn der Drehmomentenkurven 12
und 13 erst ab einer Maschinendrehzahl 23 dargestellt, ab der das Startmoment überwunden
und somit vernachlässigbar ist. Die Drehmomentenkurve 12 ist charakteristisch für
den Drehmomentenverlauf bei einer Druckmaschine gemäß Fig. 1 und die Kurve 13 für
den Drehmomentenverlauf einer Druckmaschine gemäß Fig. 2. Dabei ist der Antriebsmotor
6 jeweils derart ausgelegt, daß er bei voller Auslastung durch alle fünf Druckwerke
gemäß Endpunkt der Drehmomentenkurve 12 bei höchster Maschinendrehzahl 22 und größtem
Drehmomentenbedarf stets nur im Teillastbereich, beispielsweise mit ca. 80 % seiner
Gesamtleistung gefahren werden muß.
[0016] Durch den funktionellen Zusammenhang zwischen Drehmoment und Registerverschiebung
werden vorzugsweise in einem Probelauf entweder für eine Serie von Druckmaschinen
der gleichen Typenreihe oder für jede Maschine separat, unter Berücksichtigung weiterer
Parameter, wie Temperaturänderungen, Art und Dicke des Druckträgers, Art und Zusammensetzung
der Druckfarben usw., die für diese Drehmomentenkurven charakteristischen Werte der
entsprechenden Registerverstellungen in den einzelnen Drehzahlbereichen ermittelt.
Gemäß Fig. 7 wird hierzu das vom Antriebsmotor 6 aufgebrachte Gesamtdrehmoment in
einer Einrichtung 14 zur Überwachung des Drehmomentes, ausgebildet als Momentenwandler,
meßtechnisch erfaßt und in eine für das jeweilige Drehmoment charakteristische Größe,
z.B. die Stromstärke I, umtransformiert.
[0017] Die derart umgesetzten Werte des gemessenen Drehmomentes werden in einem Speicher
15 einer Steuereinheit 16 abgespeichert. Der Speicher kann als interner Speicher der
Steuereinheit 16 oder stattdessen als externe Speichereinheit ausgebildet sein. Die
Steuereinheit 16 - vorzugsweise ein elektronischer Rechner - ist mit einer Bedieneinheit
17 gekoppelt, mittels deren nicht näher beschriebenen und dargestellten Tastatur Steuerbefehle
zur Verstellung des Registers der einzelnen Druckwerke 1 bis 5 eingegeben werden können.
Der Steuereinheit 16 ist eine Verknüpfungselektronik 18 vorgeschaltet, die auftrags-,
maschinen- und umgebungsspezifische Parameter erfaßt und in Abhängigkeit von den gemessenen
Drehmomenten ebenfalls im Speicher 15 abspeichert.
[0018] Die Steuereinheit 16 ist mit den Registermotoren 19 der einzelnen Druckwerke 1 bis
5 verbunden. Die Registermotoren 19 sind zwecks Rückmeldung ihrer Positionswerte ebenfalls
mit dem Speicher 15 sowie mit einer Anzeige 20 zur visuellen Darstellung der Registerwerte
in digitaler oder analoger Form gekoppelt.
[0019] Obwohl der funktionelle Zusammenhang zwischen Drehmoment und Registerverschiebung
eine Charakteristik der jeweiligen Druckmaschine 7 ist, kann diese Charakteristik
noch von äußeren Faktoren abhängen, wie beispielsweise der Temperatur, da ja auch
die Elastizitätseigenschaften der Werkstoffe temperaturabhängig sind. Weiterhin hängt
die Registerverschiebung von der Art und Weise ab, wie sich die Belastungen auf die
Getriebekette, d.h. den Räderzug 8, verteilen, so daß auch die Verwendung von Farben
unterschiedlicher Viskosität einen Einfluß auf die Registerverschiebung haben kann.
Weiterhin kann die Registerverschiebung von dem Material abhängen, das als Druckträger
verwendet wird, also beispielsweise von der Zusammensetzung und Dicke des verwendeten
Papiers, aber vielleicht auch von Kunststoffolien oder sogar Textilstücken. Demgemäß
kann es zweckmäßig sein, den funktionellen Zusammenhang zwischen Drehmoment und Registerverschiebung
unter unterschiedlichen Bedingungen zu ermitteln und jeweils den für die herrschenden
Bedingungen geltenden funktionellen Zusammenhang zur Steuerung der Registerverschiebung
zu verwenden. Eine solche beeinflussende Bedingung kann z.B. das Abschalten eines
oder mehrerer Druckwerke 1 - 5 sein, oder generelle Momentverschiebungen durch Änderung
von Funktionen.
[0020] Es wurde bereits erwähnt, daß der funktionelle Zusammenhang zwischen einer im Betrieb
meßbaren, für das Drehmoment charakteristischen Größe und der notwendigen Registerverschiebung
durch einen Probelauf ermittelt werden kann, bei dem für alle möglichen Betriebszustände
die Registerverschiebung als Funktion dieser Größe registriert wird. Ein solcher Probelauf
braucht jedoch nicht für jede einzelne Druckmaschine 7 zu erfolgen.
[0021] Bei Verwendung gleicher Werkstoffe und enger Fertigungstoleranzen genügt es vielmehr,
diesen Zusammenhang an einer Maschine exemplarisch für eine Maschinenserie oder sogar
einen Maschinentyp zu bestimmen, entweder durch den zuvor erwähnten Probelauf, durch
experimentelle Ermittlung oder ausschließlich durch Berechnung , weil für alle anderen
Maschinen der gleichen Serie oder des gleichen Typs der gleiche funktionelle Zusammenhang
zwischen Drehmoment und Registerverschiebung besteht.
[0022] Beim Probelauf wird das vom Antriebsmotor 6 aufgebrachte Drehmoment in Abhängigkeit
von der steigenden Maschinendrehzahl im Drehmomentenwandler 14 in eine für das Drehmoment
charakteristische Größe umtransformiert und über die Steuereinheit 16 in den Speicher
15 eingegeben. Gleichzeitig dazu werden durch die Verknüpfungselektronik 18 die auflagen-,
maschinen- und umgebungsabhängigen Parameter fortlaufend erfaßt und ebenfalls gespeichert.
Mit steigender Maschinendrehzahl n sowie mit sich verändernden Parametern, wie Temperatur,
Wechsel eines Druckauftrags mit anderem Druckträger, Verwendung anderer Druckfarben
usw., verändert sich auch das Register der einzelnen Druckwerke und bedarf ständiger
Nachkorrekturen, die mittels der Bedieneinheit 17 in die Steuereinheit 16 eingegeben
und deren Werte im Speicher 15 abgespeichert werden. Dadurch werden die Werte der
Registerverschiebung als Funktion der Drehmomente sowie der Parameter in Form einer
Wertetabelle jederzeit abrufbar abgespeichert.
[0023] Nach Auslieferung der Druckmaschine 2 werden im Betriebszustand während des Maschinenlaufs
diese Werte über die Steuereinheit 16 vom Speicher 15 abgerufen und entsprechend diesen
Werten die Registermotoren 19 automatisch verstellt, bis die dem jeweiligen Drehmoment
sowie den erwähnten Parametern zugeordnete, gewünschte Registerverschiebung automatisch
erzielt worden ist.
[0024] Bei Verwendung eines elektronischen Rechners als Steuereinheit 16 besteht auch die
Möglichkeit, daß die Steuereinheit 16 die Werte registriert, die der Drucker im Betrieb
einstellt, um dadurch bereits gespeicherte Werte der vom Drehmoment abhängigen Registerverschiebung
zu korrigieren oder überhaupt erst solche Werte zu speichern. Beim nachfolgenden Drucken
werden die von der Steuereinheit 16 registrierten Einstellungen selbsttätig verwirklicht,
so daß der funktionelle Zusammenhang zu Beginn der Inbetriebnahme einer Druckmaschine
7 selbsttätig erfaßt wird. In diesem Fall können also die ersten Druckvorgänge nach
Ingebrauchnahme der Maschine als "Probelauf" zur Erfassung des funktionellen Zusammenhanges
verstanden werden.
TEILELISTE
[0025]
1 Druckwerk
2 Druckwerk
3 Druckwerk
4 Druckwerk
5 Druckwerk
6 Antriebsmotor
7 Fünffarben-Offsetdruckmaschine
8 Räderzug
9 Anleger
10 Ausleger
11 Krafteingabestelle
12 Drehmomentenkurve
13 Drehmomentenkurve
14 Momentenwandler
15 Speicher
16 Steuereinheit
17 Bedieneinheit
18 Verknüpfungselektronik
19 Registermotor
20 Anzeige
21 Maximales Drehmoment
22 Maximale Maschinendrehzahl
23 Maschinendrehzahl nach dem Anfahren der Druckmaschine und überwundenem Startmoment
1. Verfahren zur Verringerung von Registerfehlern bei Mehrfarben-Rotationsdruckmaschinen,
insbesondere bei Mehrfarben-Offsetdruckmaschinen, deren Druckwerke von einem gemeinsamen
Motor aus angetrieben werden und eine Einrichtung zur Registerverstellung aufweisen,
dadurch gekennzeichnet,
daß der funktionelle Zusammenhang zwischen dem vom Motor gelieferten Drehmoment oder
einer für das Drehmoment charakteristischen Größe und der zur Einhaltung eines einwandfreien
Registers notwendigen Registerverschiebung festgestellt und gespeichert wird,und daß
im laufenden Betrieb das vom Motor gelieferte Drehmoment bzw. die dafür charakteristische
Größe überwacht und die Registerverschiebung auf den dem jeweiligen Drehmoment funktionell
zugeordneten Wert eingestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der funktionelle Zusammenhang durch mindestens einen Probelauf ermittelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der funktionelle Zusammenhang rechnerisch ermittelt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Drehmoment an der Antriebswelle des Motors gemessen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3
dadurch gekennzeichnet,
daß als für das Drehmoment des Motors charakteristische Größe die Stromaufnahme des
Motors gemessen wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet,
daß der funktionelle Zusammenhang zwischen Drehmoment oder einer für das Drehmoment
charakteristischen Größe und der Registerverschiebung in Form einer Wertetabelle gespeichert
und mittels eines digitalen Prozessors verarbeitet wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansrpüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der funktionelle Zusammenhang zwischen dem Drehmoment oder einer für das Drehmoment
charakteristischen Größe und der Registerverschiebung unter unterschiedlichen Bedingungen,
z.B. bei unterschiedlichen Temperaturen, unter Verwendung von Farben unterschiedlicher
Viskosität und/oder unter Verwendung unterschiedlicher Materialien als Druckträger
ermittelt und jeweils der für die herrschenden Bedingungen geltende funktionelle Zusammenhang
zur Steuerung der Registerverschiebung verwendet wird.
8. Vorrichtung zur Verringerung von Registerfehlern bei Mehrfarben-Rotationsdruckmaschinen,
insbesondere Mehrfarben-Offset-Druckmaschinen, deren Druckwerke von einem gemeinsamen
Motor aus angetrieben werden und eine Einrichtung zur Registerverstellung aufweisen,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche
eine Einrichtung (14) zur Überwachung des vom Antriebsmotor (6) gelieferten Drehmoments
oder einer für das Drehmoment charakteristischen Größe sowie eine Steuereinheit (16)
aufweist, die einen Speicher (15) umfaßt, in dem unterschiedlichen Drehmomenten zugeordnete
Werte der Registerverschiebung gespeichert sind, und in Abhängigkeit von dem gemessenen
Drehmoment bzw. der dafür charakteristischen Größe eine Einstellung der Registerverschiebung
auf den zugeordneten, gespeicherten Wert bewirkt.