[0001] Die Erfindung betrifft eine U-förmige Verschlußklammer aus bandförmigem Material
für Schläuche und Beutel, wobei die Klammer aus einem Klammerboden und zwei Schenkeln
besteht, und die Schenkelenden der Klammer nach außen abgebogen sind und einen Verbindungssteg
bilden, durch den die Klammer trennbar in einem Streifen mit anderen Klammern zusammenhängt.
[0002] Das Verschließen des Verpackungszopfes eines Beutels oder Schlauchs erfolgt mit diesen
Klammern derart, daß zunächst eine Klammer mit ihrem Klammerboden bei nach oben gerichteten
Schenkeln in eine geeignete Matrize eingesetzte und dann die zu verschließende, gewöhnlich
zu einem Zopf zusammengeraffte oder gedrehte Verpackungshülle, in die Klammer gelegt
wird, worauf sich von oben her ein Stempel der Matrize nähert und die Klammer vom
Streifen trennt und verschließt (DE-PS 1 078 495, 1 761 616 und 2 606 658).
[0003] An diese Art Verschlußklammern aus bandförmigen Material werden immer größere Ansprüche
an Zuhaltekraft, Rutschfestigkeit und dichten Verschluß gestellt, welche ganz besonders
für das Verschließen von luftundurchlässigen Därmen erforderlich sind. Verschiedene
Kräfte wirken auf eine derartige Verschlußklammer ein (vgl. DE-PS 2 606 658, Spalte
1/2). Bei diesen Verschlußklammern wurde die Zuhaltekraft und die Rutschfestigkeit
erhöht und die Verschlußkraft dadurch verbessert, daß das bandförmige Material im
Bereich des Klammerbodens und der Schenkel an den Außenkanten unter Bildung von zwei
längs dieser Außenkanten verlaufenden Wülsten teilweise nach innen aufgekantet ist.
Diese.Verschlußklammern weisen aber einen kleinen Radius der Verbindungsbögen zwischen
Klammerboden und Klammerschenkel auf. Dadurch wird der Zopf im verschlossenen Zustand
an diesen Stellen nicht immer ausreichend fest zusammengepreßt, wodurch in bestimmten
Fällen eine Kapillarbildung an diesen Stellen auftreten kann, die wiederum zu Undichtigkeiten
und damit zu Fettaustritt bzw. Lufteintritt an der Verschlußklammer führen kann. Die
Verwendung dieser Verschlußklammer ist außerdem erst dann besonders sinnvoll, wenn
Würste mit relativ großem Durchmesser etwa. ab 60 mm, verschlossen werden sollen.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Verschlußklammern der gattungsgemäßen
Art dahingehend zu verbessern, daß sie, insbesondere bei Verwendung von luftundurchlässigen
Därmen, z. B. aus Polyvenylidenchlorid, Polyamid, Polyester oder von innen oder außen
mit Kunststoff beschichteten Faserdärmen nicht auf der relativ glatten Oberfläche
des Darmzopfes rutschen und einen im wesentlichen fett- und luftdichten Verschluß
bilden und auch bei Würsten kleineren Kalibers sinnvoll eingesetzt werden können.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei einer Verschlußklammer
der gattungsgemäßen Art der Innenradius der Verbindungsbögen zwischen Klammerboden
und Schenkel mindestens so groß, vorzugsweise mindestens zweimal so groß, ist wie
die Dicke des bandförmigen Materials und eine vorzugsweise nach innen weisende, etwa
mittig angeordnete Versteifungssicke vorgesehen ist, die etwa auf den Bereich des
Klammerbodens und der Verbindungsbögen beschränkt ist.
[0006] Die Kombination der zur Lösung der Aufgabe vorgeschlagenen Maßnahmen führt zu einer
wesentlich verbesserten Verschlußklammer. Die Vergrößerung des Innenradiuses der Verbindungsbögen
zwischen Klammerboden und Schenkel gegenüber den herkömmlichen Verschlußklammern führt
dazu, daß keine Ecken zwischen Klammerboden und Schenkel mehr vorliegen. Dadurch wird
erreicht, daß der Wurstzopf die verschlossene Klammer vollständig ausfüllt, so daß
er auf seiner ganzen Oberfläche fest zusammengepreßt wird. Dadurch wird die Gefahr
der Kapillarbildung vermieden und somit Fettaustritt oder Lufteintritt an der Verschlußklammer
im wesentlichen beseitigt. Dadurch, daß ein geradliniger Klammerboden erhalten bleibt,
wird besonders bei Verschlußklammern mit verhältnismäßig langen Schenkeln zum Verschließen
von großkalibrigen Würsten erreicht, daß sie sich nach dem Abtrennen vom Klammerstreifen
während des Verschließvorganges in der Matrize nicht wegdrehen. Die Versteifungssicke,
die auf den Bereich des Klammerbodens und der Verbindungsbögen beschränkt ist, erhöht
die Festigkeit gegen Aufbiegen der Verschlußklammer, und wenn sie vorzugsweise nach
innen gerichtet ist, zusätzlich die Rutschfestigkeit. Durch die Beschränkung der Sicke
auf den Bereich des Klammerbodens.-und der Verbindungsbögen zum Schenkel wird erreicht,
daß der Verformungswiderstand der Klammerschenkel beim Verschließvorgang im oberen
Bereich möglichst gering gehalten wird, um eine maschinen- und darmschonende geringe
Verschlußkraft zu ermöglichen. Insgesamt wird durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen
bei gleichbleibendem Materialaufwand eine Verschlußklammer mit erheblich verbesserten
Eigenschaften erreicht öder es kann bei gleichbleibender Verschlußkraft Material eingespart
werden. So konnten im Durchschnitt bezogen auf eine Verschlußklammer ohne die großen
Radien der Verbindungsbögen und ohne die Innensicke in dem beanspruchten Bereich die
Zuhaltekraft um etwa 20 %, das Clip-Rutschverhältnis (Beginn des Abrutschens bei Berstdruckwert
in kp/mm
2) um etwa 20 % und die Fettdichtigkeit um etwa 30 % verbessert werden.
[0007] Die erfindungsgemäße Verschlußklammer eignet sich besonders zum Verschließen von
im Autoklaven behandelten Kochwürsten, in dem der Innendruck der Wurst stark ansteigt,
von Brühwürsten, die gegart oder gebrüht werden und von Würsten, die eine lange Lagerfähigkeit
haben sollen. Ein besonderer Verwendungszweck ist auch das Verschließen von außen
beschichteten Faserdärmen, deren Beschichtung so glatt ist, daß Verschlüsse durch
den Fülldruck oder durch ansteigenden Innendruck beim Kochen leicht abrutschen können.
[0008] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe kann, insbesondere bei Würsten kleineren
Kalibers, also unter etwa 50 mm Durchmesser durch eine Abwandlung der Erfindung derart
gelöst werden, daß die Verbindungsbögen mit dem Klammerboden einen Rundbogen mit einem
gemeinsamen Radius bilden. Hierbei besteht wegen der kurzen Schenkel nicht die Gefahr,
daß die Verschlußklammer sich beim Abschneiden und Verschließen in der Matrize wegdreht.
[0009] Es sind zwar Einzelklammern zum Verschließen von Wursthüllen bekannt, bei denen der
Klammerboden als Rundbogen ausgebildet ist (US-PS 2,972,791, 3,017,638). Diese Klammer
weist zwei nach außen gerichtete Sicken auf, die sich aber bis in den Bereich der
nach innen abgebogenen Schenkel erstrecken. Diese Verschlußklammern entsprechen nicht
den gattungsgemäßen Klammern, weil sie als an den Enden zusammenhängende Klammerstreifen
nicht herstellbar sind. Die langen Sicken erfordern außerdem eine hohe Verschließkraft.
Eine weitere bekannte Einzelklammer (US-PS 3,061,838) weist zwar auch einen runden
Klammerboden auf, enthält aber eine Versteifung durch Aufbördelung der Außenkanten.
Auch diese Verschlußklammer wäre für die Herstellung des gattungsgemäßen Klammerstreifens
ungeeignet, weil viel Abfall entstehen würde, und die Klammern erhebliche Gefährdung
durch Gratbildung hervorrufen würden. Bei diesen beiden Einzelklammern lag auch die
der Erfindung gezugrundeliegende Aufgabe nicht vor, sondern es sollten zur Materialersparnis
lediglich Einzelklammern aus dünnem Blech hergestellt werden, so daß auch die der
Erfindung zugrundeliegende Aufgabe nicht gelöst worden ist.
[0010] Zur Verstärkung der Zuhaltekraft, insbesondere bei Würsten mit großem Kaliber und
hohem Gewicht (Durchmesser über etwa 60 mm und Gewicht über etwa 1 kg) ist es zweckmäßig,
zusätzlich vorzusehen, daß in die Außenkanten des bandförmigen Materials im Bereich
des Klammerbodens und der Schenkel, vorzugsweise im Bereich der Versteifungssicke,
eine durchlaufende Rille eingeprägt wird. Dadurch entstehen zwei längs der Außenkanten
verlaufende Wülste, wobei eine stärkere Aufkantung nach der Innenseite der Klammer
zweckmäßig ist, die die Rutschfestigkeit und die Zuhaltekraft weiter erhöht. Die Einprägung
führt auch zu einer höheren Festigkeit des Materials und ermöglicht dadurch eine Materialersparnis.
[0011] Bei allen Vergleichen waren an sich bekannte Längsrillen auf der Innenfläche der
Klammer, vorzugsweise in dem Bereich der Schenkel , in den die Innensicke nicht hineinreicht,
zur Verstärkung der Rutschfestigkeit gegenüber einer Verschlußklammer aus glattem
Material angebracht.
[0012] Die nach außen abgebogenen Schenkelenden sollen an der Biegestelle mit dem Klammerschenkel
an der Unterseite die bekannte U-förmige Einprägung aufweisen, um die damit verbundenen
Vorteile sicherzustellen.
[0013] Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Figuren beschrieben:
Fig. 1 zeigt eine vom Klammerstreifen abgetrennte Verschlußklammer gemäß der Erfindung
in Ansicht mit zwei Verbindungsbögen zwischen Klammerboden und Schenkeln.
Fig. 2 zeigt eine vom Klammerstreifen abgetrennte Verschlußklammer in Ansicht mit
einem gemeinsamen Radius.
Fig. 3 zeigt drei zusammenhängende Verschlußklammern gemäß Fig. 1 mit in die Außenkanten
eingeprägter Rille.
Fig. 4 zeigt eine Verschlußklammer gemäß Fig. 3 in verschlossenem Zustand.
Fig. 5 zeigt einen Teilschnitt A-A. durch die verschlossene Klammer gemäß Fig. 4.
[0014] Die Fig. 1 zeigt eine vom Klammerstreifen abgetrennte Verschlußklammer mit Klammerboden
1, mit dem die Schenkel 2,3 über Verbindungsbögen 4,5 verbunden sind. Die beiden Verbindungsbögen
4,5 haben Radien R4 und R5, die größer sind als die Dicke des bandförmigen Materials
der Klammer. Uber den Klammerboden 1 und die Verbindungsbögen 4,5 erstreckt sich eine
nach innen gerichtete Versteifungssicke 6, die in etwa bis zum Ubergang der Verbindungsbögen
4,5 und damit in Höhe der Mittelpunkte der Radien R4 und R5 reichen und in den geraden
Teil der Schenkel 2, 3 im Bereich 7,8 auslaufen. Die Schenkel 2,3 verlaufen bis zu
den Biegestellen der nach außen abgebogenen Schenkelenden 9,10, wobei an deren Unterseite
U-förmige Einprägungen 11,12 angebracht sind.
[0015]
Fig. 2 zeigt eine vom Klammerstreifen abgetrennte Verschlußklammer, wobei - abweichend
von Fig. 1 - die Verbindungsbögen 4,5 5 mit dem Klammerboden 1 einen Rundbogen mit
gemeinsamen Radius R bilden, so daß ein gemeinsamer Mittelpunkt 13 entsteht.
Fig. 3 zeigt einen Klammerstreifen aus Klammern gemäß Fig. 1 wobei zusätzlich in die
Außenkanten des bandförmigen Materials im Bereich der Versteifungssicke 6 durchlaufende
Rillen 14,15 (Fig. 5) eingeprägt sind.
Fig. 4 zeigt eine um einen Verpackungszopf 16 verschlossene Klammer gemäß Fig. 3.
Man erkennt, daß der Wurstzopf 16 die verschlossene Klammer im Bereich der Verbindungsbögen
4,5 vollständig ausfüllt, so daß er auf seiner ganzen Oberfläche fest zusammengepreßt
wird.
Fig. 5 zeigt einen Teilschnitt A-A durch die Stoßnaht 17, den Wurstzopf 16 und den
Klammerboden 1. Die in die Außenkante der Klammer eingeprägten Rillen 14,15 bilden
auf der Innenseite der Klammer die Wülste 20,21 und auf der Außenseite die Wülste
22,23.
1. U-förmige Verschlußklammer aus bandförmigem Material für .. Schläuche und Beutel,
wobei die Klammer aus einem Klammerboden und zwei Schenkeln besteht und die Schenkelenden
der Klammer nach außen abgebogen sind und einen Verbindungssteg bilden, durch den
die Klammer trennbar in einem Streifen mit anderen Klammern zusammenhängt, dadurch
gekennzeichnet, daß der Innenradius R4,R5 der Verbindungsbögen 4,5 zwischen Klammerboden
1 und Schenkeln 2,3 mindestens so groß wie die Dicke des bandförmigen Materials ist
und eine vorzugsweise nach innen weisende etwa mittig angeordnete Versteifungssicke
6 vorgesehen ist, die etwa auf den Bereich des Klammerbodens 1 und der Verbindungsbögen
4,5 beschränkt ist.
2. U-förmige Verschlußklammer nach' Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsbögen
4,5 mit dem Klammerboden 1 einen Rundbogen mit einem gemeinsamen Radius R bilden.
3. U-förmige Verschlußklammer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
zusätzlich in die Außenkanten des bandförmigen Materials im Bereich des Klammerbodens
1 und der Schenkel 2,3, vorzugsweise im Bereich der Versteifungssicke 6 durchlaufende
Rillen 14,15 eingeprägt sind.