(19)
(11) EP 0 081 465 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.06.1983  Patentblatt  1983/24

(21) Anmeldenummer: 82810523.9

(22) Anmeldetag:  03.12.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E06B 9/36
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 07.12.1981 CH 7812/81

(71) Anmelder: K. Bratschi, Silent Gliss
CH-3074 Muri (CH)

(72) Erfinder:
  • Dürig, Heinz
    CH-3072 Ostermundigen (CH)
  • Grützner, Hans
    CH-3122 Kehrsatz (CH)
  • Bratschi, Konrad
    CH-3074 Muri (CH)

(74) Vertreter: Isler, Fritz, Dipl.-Ing. et al
Isler & Pedrazzini AG, Patentanwälte, Postfach 6940
8023 Zürich
8023 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Streifenvorhang


    (57) Der Streifenvorhang weist eine Anzahl Gleitelemente (2) auf. die in einer Vorhangschiene (1) geführt sind und durch Abstandsbegrenzungsorgane (46) miteinander verbunden sind. Die frei hängenden Vorhangstreifen (4) sind an vertikalen, anschlagsbegrenzt verdrehbaren Schwenkachsen (3) angehängt. Der Antrieb der Schwenkachse (3) erfolgt mittels eines Zahnrades (26). das mit einer in der Vorhangschiene (1) verschiebbar gefuhrten Kugelkette kammt. Das Zahnrad (26) ist über einen Schneckentrieb (22. 24) mit der Schwenkachse verbunden, wobei die Rutschkupplung (27) zwischen dem Zahnrad (26) und dem Schneckentrieb (22, 24) angeordnet ist Die Kugelkette dient als Monoantrieb zur Erzeugung der Verschwenkbewegung und der Verschiebebewegung der Vorhangstreifen. Der Streifenvorhang ist konstruktiv einfach ausgebildet und ist daher betriebssicher und preisgünstig und eignet sich für die Massenfertigung.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Streifenvorhang der im Patentanspruch 1 definierten Gattung.

    [0002] Aus der FR-PS 2.293.569 ist ein solcher Vorhang bekannt, bei welchem in der Vorhangschiene eine Zahnstange längsverschiebbar geführt ist. Die mit den Schwenkachsen für die Vorhangstreifen verbundenen Zahnräder greifen jeweils in die Zahnstange ein, so dass bei einer Verschiebung derselben die frei hängenden Vorhangstreifen entsprechend verschwenkt werden können. Zum Verschieben der Zahnstange ist ein Seilzug vorgesehen.

    [0003] Um die Vorhangstreifen zueinander parallel ausrichten zu können, sind die Träger der Vorhangstreifen drehbar in die hohle Schwenkachse eingesetzt, wobei diese Träger aufgrund der vorhandenen Friktion durch die Schwenkachse mitgedreht werden. Durch diese Lagerung der Vorhangstreifen wird eine Rutschkupplung gebildet, die nicht nur ein Ausrichten der Vorhangstreifen erlaubt, sondern auch eine Beschädigung verhindert, wenn beim Schliessen des Vorhangs durch ein Verschwenken der Vorhangstreifen in die Vorhangebene die Vorhangstreifen aneinanderschlagen.

    [0004] Nachteilig bei dieser bekannten Konstruktion ist vor allem, dass ein Auf- und Zuschieben des Vorhanges nicht möglich ist.

    [0005] In Weiterentwicklung des gattungsgemässen Streifenvorhanges ist aus der CH-PS 608.858 ein Vorhangsystem bekannt geworden, bei welchem neben der Schwenkbewegung der Vorhangstreifen auch deren Verschiebung gewährleistet wird, wobei für beide Bewegungen nur ein einziges Bedienungselement benötigt wird.

    [0006] Anstelle der Zahnstange ist ein Antriebsband vorgesehen, das über die volle Vorhanglänge bewegt werden kann. Damit nach der Verschwenkung der Vorhangstreifen die Verschiebewegung automatisch eingeleitet wird, muss dafür gesorgt werden, dass sich die Zahnräder bei bestimmten Reibungsverhältnissen nicht verdrehen können.

    [0007] Die auf der Schwenkachse angeordneten Anschläge, die an die Vorhangschiene schlagen, verhindern eine Verdrehung der Schwenkachsen in der Anschlagstellung, so dass die mit den Schwenkachsen festgehaltenen Zahnräder vom Antriebsband, in das sie ständig eingreifen, unter einer Verschiebung der Gleitelemente für die Vorhangstreifen mitgenommen werden. Schlagen die Gleitelemente beim Aufziehen des Vorhanges aneinander, oder werden die Gleitelemente beim Zuziehen des Vorhanges über das die Gleitelemente miteinander verbindende Abstandsbegrenzungsorgan festgehalten, weil sie ihre Endstellung bereits erreicht haben, so muss dann die Drehbarkeit der Zahnräder auf den Schwenkachsen gewährleistet sein, um Beschädigungen zu vermeiden. Die Zahnräder sind folglich über eine Rutschkupplung auf den Schwenkachsen gelagert, wobei die Rutschkupplung so eingestellt sein muss, dass das durch den Verschiebewiderstand des Vorhanges bedingte Moment sicher übertragen wird, um die Verschiebung des Vorhanges sicherzustellen.

    [0008] Der Streifenvorhang gemäss der CH-PS 608.858 ist relativ kräftig ausgebildet und eignet sich insbesondere für grosse Anlagen, die auch gebogene Vorhangschienen aufweisen können. An die Genauigkeit des Antriebsbandes werden sehr hohe Anforderungen gestellt, da schon eine geringe Flexibilität zu einer ungleichmässigen Verschwenkung der einzelnen Vorhangstreifen führt. Auch hat es sich gezeigt, dass sich die Vorhangstreifen bei starkem Luftzug oder bei unbeabsichtigter Berührung verstellen können, was ästhetisch unbefriedigend ist.

    [0009] Aufgabe der Erfindung ist es nun, einen Streifenvorhang zu schaffen, der konstruktiv weniger aufwendig ist als der bekannte Streifenvorhang gemäss der Schweizer Patentschrift und daher preisgünstiger hergestellt werden kann, ohne aber den Qualitätsstandard zu reduzieren. Am Prinzip der Monobedienung für die Verschiebung und Verschwenkung der Streifen soll festgehalten werden. Der Vorhang soll sich insbesondere für die Massenfertigung eignen. Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäss durch die in der Kennzeichnung des Patentanspruches 1 definierten Merkmale.

    [0010] Die in der Herstellung billige Kugelkette bildet ein griffiges Betätigungsorgan, das sowohl für die Verschiebung des Streifenpaketes wie auch zur Verschwenkung der einzelnen Streifen dient. Das mit der Kugelkette kämmende Zahnrad ist nicht mehr direkt mit der Schwenkachse verbunden, sondern über einen Schneckentrieb. Dadurch wird eine Untersetzung erzielt, welche die negative Auswirkung einer allfälligen, geringen Dehnung der Kordel der kugerl- kette ausgleicht. Eine unbeabsichtigte Verstellung der Streifen bei Berührung wird durch den Schneckentrieb blokkiert.

    [0011] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Er findung. ist die flexible Kugelkeite zu einem endiese

    zusammengeschlossen, wobei die Zahnräder entweder mit

    vor oder dem rücklaufenden Abschnitt der in Eingrift stohen. So ist es möglich, die Gleitelemente um Kurven zu führen und in jeder Lage zu verdrehen. Auch die Montage des Streifenvorhanges an Dachschrägen ist ohne weiteres möglich.

    [0012] Der Streifenvorhang ist konstruktiv einfach gestaltet und daher betriebssicher und preisgünstig im Vergleich zur bekannten Lösung. Verbunden mit verschiedenen Montageerleichterungen eignet sich der Streifenvorhang insbesondere für die Massenfertigung.

    [0013] Nachfolgend werden anhand der Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 eine perspektivische Ansicht der durch die Abstandsbegrenzungsorgane miteinander verbundenen Gleitelemente eines Streifenvorhanges, wobei zur besseren Veranschaulichung die Vorhangschiene weggelassen ist,

    Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines einzelnen Gleitelementes gemäss Figur 1 in grösserem Massstab,

    Fig. 3 einen Querschnitt durch ein Vorhangprofil eines Streifenvorhanges,

    Fig. 4 einen Querschnitt durch die Vorhangschiene gemäss Figur 3 mit darin gelagertem Gleitelement gemäss Figur 2,

    Figur 5 eine Ansicht des Gleitelementes gemäss Figur 2, wobei zur besseren Veranschaulichung einzelne Linien des Gehäuses weggelassen sind,

    Figur 6 das Gleitelement gemäss den Figuren 2 und 5 in auseinandergezogener Darstellung,

    Fig. 7 + 8 eine weitere Ausführungsform eines Gleitelementes in Vollansicht (Figur 7) bzw. in Ansicht mit teilweise weggelassenen Linien (Figur 8),

    Fig. 9 - 12 schematische Seitenansichten verschiedener Kombinationsmöglichkeiten von Streifenvorhängen mit dem Monoantrieb,

    Fig. 13 eine schematische Draufsicht auf einen Streifenvorhang mit Bogenführung,

    Fig. 14 das Detail eines Schneckentriebes bei einem Gleitelement, welches durch ein Band angetrieben wird,

    Fig. 15 die Ansicht "A" auf den Schneckentrieb gemäss Figur 14,

    Fig. 16 die Ansicht "B" auf den Schneckentrieb gemäss Figur 14,

    Fig. 17 eine Vorhangprofilschiene für eine Bandführung,

    Fig. 18 eine Ansicht auf die Distanzplättchen zwischen den einzelnen Gleitelementen,

    Fig. 19 eine Draufsicht auf die Distanzplättchen gemäss Figur 18, und

    Fig. 20 die Kugeln der Kugelkette.



    [0014] Der Streifenvorhang weist eine an einer Decke oder Wand zu befestigende Vorhangschiene 1 auf, in welcher Gleitelemente 2 längsverschiebbar geführt sind. An der vertikalen Schwenkachse 3 jedes Gleitelementes 2 ist ein Vorhangstreifen 4 in an sich bekannter Weise wegnehmbar befestigt. Dazu ist das obere Ende des Vorhangstreifens 4 mit einem Saum 5 versehen, in den eine längliche Versteifungsplatte 6 eingeschoben ist. Die Platte 6 weist mittig einen erhöhten Halter 7 auf mit einer Ausnehmung 8 und mit zwei Vorsprüngen 9, welche mit einer entsprechenden Nocke 10 bzw. einer nach unten vorstehenden Rippe 11 an der Schwenkachse 3 zusammenwirken, um den Vorhangstreifen 4 mit dem Gleitelement 2 einschnappbar zu verbinden.

    [0015] Damit die einzelnen Vorhangstreifen 4 in montiertem Zustand einwandfrei fallen, werden in die unteren Säume 12 Beschwerungsplatten 13 eingeschoben. Die Vorhangstreifen müssen unten nicht miteinander verbunden werden, wie dies beispielsweise bei anderen Vertikal-Lamellenanordnungen notwendig ist. Dies ist dekorativ vorteilhafter und gewährleistet den freien Durchgang auch bei geschlossenem Vorhang. Wird jedoch eine solche Verbindung gewünscht, so kann sie problemlos hergestellt werden.

    [0016] Da die Vorhangstreifen auf einfache Weise ein-und ausschnappbar sind, werden Reinigung und Reparatur erleichtert, und auch wechselnden Raumgestaltungsbedürfnissen kann durch Austausch der Streifen Rechnung getragen werden. Die Streifen können beispielsweise ausKunststoff, aus Textilmaterialien oder auch aus Plexiglas hergestellt sein.

    [0017] Gemäss den Figuren 3 und 4 weist die Vorhangschiene 1 ein im wesentlichen quadratisches Hohlprofil aus Leichtmetall auf, in welchem zwei einander symmetrisch gegenüberliegende, in einer Vertikalebene angeordnetete Führungskanäle 14, 15 vorhanden sind für eine Kugelkette 39. Die Ränder der Führungskanäle 14, 15 umgreifen die Kugeln der Kugelkette 39 teilweise, so dass die letztere nicht aus den Kanälen herausfallen kann. Die Kugeln 69 sitzen satt auf der relativ dehnungsarmen Kordel. Zweckmässigerweise haben sie die Profilform einer Zahnradverzähnung (Figur 20).

    [0018] Unten ist die Vorhangschiene 1 mit einem längsverlaufenden Schlitz 16 versehen, durch welchen die Schwenkachsen 3 der Gleitelemente 2 nach unten ragen. Ferner sind im Innern der Vorhangschiene mehrere längsverlaufende Rippen 17, 18, 19 vorhanden zur Führung der Gleitelemente 2.

    [0019] Jedes Gleitelement 2 umfasst ein Gehäuse 20, in welchem ein Schwenkteil 21 gelagert ist. In der hohlen Schwenkachse 3 des Schwenkteiles 21 ist die Vorhanghalterung 48 eingesteckt. Der Schwenkteil 21 trägt ferner oben ein Schneckenrad 22 mit senkrechten Stiften 23, die mit einer Schnecke 24 kämmen. Diese sitzt frei drehbar auf einer waagerechten !delle 25, auf welcher ein Zahnrad 26 befestigt ist. Die Vorhanghalterung 48 und der Schwenkteil 21 könnten auch einstückig ausgebildet sein.

    [0020] Zwischen dem Zahnrad 26 und der Schnecke 24 befindet sich eine unter Spannung stehende Feder 27, welche das Drehmoment vom Zahnrad 26 auf die Schnecke 24 überträgt. Bei Ueberschreiten eines bestimmten Drehmomentes, welches von der Federcharakteristik abhängt, wirkt die Feder als Rutschkupplung, und das Zahnrad 26 kann bei blockierter Schnecke 24 frei durchdrehen.

    [0021] Die Endpositionen des Schneckentriebes 22, 24 sind durch zwei breitere Stifte 49 auf dem Schneckenrad gegeben. In der Endposition liegt das eine oder das andere Ende des Schneckenganges an den breiteren Stiften 49 an. Ein Verklemmen in der Endposition ist ausgeschlossen.

    [0022] Das Wellenende 28 mit dem Zahnrad 26 liegt nach der Montage des Gleitelementes auf der Rippe 19 der Vorhangschiene 1 auf. Die Schnecke 24 ist mit einer umlaufenden Rille 29 versehen, in welche die Ränder der Oeffnung 31 des Gehäuses 20 eindringen, um so ein Lager für die Schnecke 24 zu bilden. Mittels der Federscheibe 32 ist die Schnecke 24 auf der Welle 25 fixiert. Das dem Zahnrad entferntere Ende 33 der Welle ist in einer weiteren seitlichen Oeffnung 34 in der Gehäusewand 35 gehalten.

    [0023] Die beiden Oeffnungen 31, 34 sind schlitzförmig ausgebildet und einseitig offen, damit die Welle mit der

    [0024] Schnecke in das Gehäuse hineingeschoben werden kann. Im Innern sind die Oeffnungen 31, 34 etwas erweitert zur Bildung der eigentlichen Lager. Die Montage erfolgt durch Einschieben und "Einklinken" der Welle bzw. der Schnecke in die Lager. Sie ist problemlos und zeitsparend.

    [0025] Die seitlichen Gehäusewände 35, 36 sind je mit zwei parallelen, in Längsrichtung der Vorhangschiene verlaufenden, übereinander angeordneten Nuten 37 bzw. 38 versehen, in welche die beiden inneren Rippen 17, 18 der Vorhangschiene 1 einzudringen bestimmt sind. Wie aus der Figur 4 hervorgeht, kann das Gleitelement 2 so in die Vorhangschiene eingeschoben werden, dass die Rippen 17, 18 entweder in die untere Gehäusenute 37 oder in die obere Gehäusenute 38 eindringen, wobei im ersten Fall das Zahnrad 26 mit dem unteren Abschnitt 52, im zweiten Fall mit dem oberen Abschnitt 53 der Kugelkette 39 kämmt.

    [0026] Um eine sichere Führung in der Vorhangschiene 1 zu gewährleisten, sind seitlich am Gehäuse 20 der Gleitelemente 2 zwei Verlängerungsarme 40 angeordnet, deren mit Gleitflächen 41 versehene Enden die Innenwand der Vorhangschiene 1 berühren und so das Gleitelement 2 stabilisieren. Auf der gegenüberliegenden Seite trägt das Gehäuse 20 oben einen klotzförmigen Teil 42, in welchem eine Blattfeder 43 eingespannt ist, die federnd an der benachbarten Innenwand der Vorhangschiene anliegt.

    [0027] Neben der stabilisierenden Funktion wirken die Feder 43 und die Gleitflächen 41 als Bremse für das Gleitelement. Die Feder 43 bremst das Gleitelement 2 in der Vorhangschiene 1 nur soviel, dass auch in einer Zwischenstellung der Gleitelemente 2 die Schwenkbewegung der Streifen 4 möglich ist. Die Feder 43 bremst etwas mehr als die Friktion des Zahnrades 26 zur Schnecke 24, die durch die Feder 27 erzeugt wird. Durch die beiden Federn 43, 27 ist das Problem der unterschiedlichen Friktionen auf einfache und praktische Weise gelöst.

    [0028] Der Klotz 42 weist ferner einen Schlitz 44 auf, in welchem das Ende 45 eines länglichen Abstandsbegrenzungsplättchens 46 verankert ist, dessen anderes Ende einen Nocken 47 trägt. Bei der Montage der Gleitelemente 2 wird der freie Teil jedes Distanzplättchens in den Schlitz 44 eines benachbarten Gleitelementes 2 gesteckt. In jedem Schlitz 44 befinden sich also zwei Plättchen 46, und zwar dasjenige, welches dem eigenen Gleitelement 2 zugeordnet ist und fest verankert ist, und dasjenige, welches zu einem benachbarten Gleitelement 2 gehört und im Schlitz bis zum Anschlag verschiebbar ist.

    [0029] Die in sich geschlossene Kugelkette 39 ist endlos geführt, wobei sich die beiden Abschnitte 52, 53 immer in den gleichen Führungskanälen 14, 15 befinden. An einem Ende der Vorhangschiene 1 ist die Kugelkette um eine Umlenkrolle 55 gelegt, und am anderen Ende sind zwei Umlenkflächen 56 vorgesehen zur Bildung der Betätigungsschlaufe 54. Die Umlenkstellen 55, 56 sind in nicht näher dargestellter Weise in Gehäusen angeordnet, welche an den Enden der Vorhangschiene 1 montiert sind. Statt-einer Schlaufe könnten auch zwei Umlenkrollen vorgesehen sein, die durch eine Kurbel oder durch einen Motor antreibbar sind, wobei der Antrieb am einen oder anderen Ende der Vorhangschiene erfolgen könnte. Für höhere Belastungen könnte auch an beiden Enden je ein Motor angebracht sein.

    [0030] Die Ausführungsform des Gleitelementes 2' gemäss den Figuren 7 und 8 weicht nicht wesentlich von der ersten Ausführungsform ab. Der Hauptunterschied liegt im Schneckenrad 59, das als schräg verzahntes Zahnrad ausgebildet ist. Auch hier sind die Anschläge durch die Endpositionen des Schneckentriebes bestimmt. Das Gleitelement 2' ist etwas kräftiger ausgebildet als dasjenige gemäss den Figuren 2 und 4 und dient vornehmlich als Zugelement, welches den anderen Gleitelementen 2 vorgeschaltet ist, wie in Figur 1 gezeigt ist.

    [0031] Um eindeutige, nicht verklemmbare Endpositionen zu gewährleisten, kann der Schneckentrieb der Gleitelemente allgemein so ausgebildet sein, wie in den Figuren 14 bis 16 dargestellt ist. Der auf der Schwenkachse 3 sitzende Zahnbund 60 des Schneckenrades ist nur im Arbeitsbereich 61 verzahnt, im übrigen Bereich 62 nicht verzahnt. Die Enden 63, 64 des Schneckenganges 65 der Schnecke 66 sind stufenartig abgesetzt. In den Endpositionen des Schneckengetriebes liegen die Zahngangenden 63, 64 der Schnecke von oben oder von unten an den unverzahnten Bereich 62 des Schneckenrades an.

    [0032] Bei diesem Ausführungsbeispiel ist das Antriebsorgan ein mit Ausnehmungen 67 versehenes, endloses Band 68, welches mit dem Zahnrad 26 kämmt. Das Vorhangprofil (Figur 17) ist mit entsprechenden Führungsnuten 14', 15' für das Band 68 ausgerüstet.

    [0033] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung können statt der am Vorhangprofil anliegenden Bremsfedern 43 die Distanzplättchen selber mit Bremsmitteln versehen sein. Wie aus den Figuren 18 und 19 hervorgeht, ist das Ende jedes Plättchens 46 mit einem nach innen vorstehenden, am benachbarten Plättchen 46 anliegenden Noppen 68 ausgerüstet. Beim Auseinanderziehen der Gleitelemente bewirkt die durch die Noppen und die elastische Deformation der Plättchen erzeugte Reibung die gewünschte Bremsfunktion. Auch hier muss die Friktion der Rutschkupplung 27 kleiner sein als die Friktion der Noppen 70, um den einwandfreien Betrieb des Vorhanges zu gewährleisten.

    [0034] Der beschriebene Streifenvorhang funktioniert wie folgt:

    [0035] Bei geöffnetem Vorhang sind die Vorhangstreifen 4 zu einem schmalen Paket zur Seite gezogen. Wird nun zum Schliessen des Vorhanges an der Bedienungsschlaufe 54 gezogen, so bewegen sich die vor- und rücklaufenden Abschnitte 52, 53 der Kugelkette 39 in entgegengesetzten Richtungen in ihren Führungskanälen 14, 15 in der Vorhangschiene 1. Der mit den Zahnrädern 26 im Eingriff stehende Abschnitt der Kette 39 verursacht als erstes eine Verschwenkung aller Achsen 3 der Gleitelemente 2. Die Schwenkbewegung wird durch die Endpositionen des Schneckentriebes begrenzt.

    [0036] Beim Weiterziehen an der Schlaufe wird nun das Streifenpaket durch die Kugelkette 39 in Längsrichtung der Vorhangschiene verschoben. Nach Erreichen des durch das Plättchen 46 gegebenen Abstandes vom Schienenende bleibt das letzte Gleitelement stehen, dann das zweitletzte, usw., bis der ganze Vorhang auseinandergezogen ist, und das erste Gleitelement am anderen Ende ansteht. Sobald ein Gleitelement in seiner vorbestimmten Lage stehen bleibt, dreht sich dessen mit der Kugelkette in Eingriff stehendes Zahnrad 26 infolge der Rutschkupplung frei durch.

    [0037] Beim Einziehen des Vorhanges werden in analoger Weise zuerst alle Vorhangstreifen 4 verschwenkt und sodann die Gleitelemente zur Paketbildung nach der anderen Seite verschoben. Es ist zu beachten, dass infolge der Federbremse 43 die Verschwenkung der Elemente jederzeit in irgendeiner Ausziehlage des Vorhanges durch entsprechende Betätigung der Schlaufe 54 erfolgen kann. Da jeder Streifen 4 in jeder Position angesteuert werden kann, ist auch die Verschwenkung in einem Kurvenbogen möglich.

    [0038] Die Anwendung des Streifenvorhanges ist ausserordentlich vielseitig und lässt sich an alle Fenstergrössen und Räume anpassen, sowohl als Sonnenschutz oder zu rein dekorativen Zwecken. Durch die Austauschbarkeit der Streifen können besondere gestalterische Wirkungen rasch und ohne grossen Umstellungsaufwand erzielt werden.

    [0039] Mit dem gleichen Monoantrieb ist es möglich, einteilige, mehrteilige und abgebogene Vorhangsysteme aufzubauen, wie in den Figuren 9 bis 13 gezeigt ist.

    [0040] In Figur 9 ist nochmals eine einteilige Ausführung dargestellt, wobei die Vorhangschiene wiederum mit 1, die Vorhangstreifen mit 4 und der Antrieb mit 57 bezeichnet sind.

    [0041] In der zweiteiligen Ausführungsform gemäss der Figur 10 kämmen die Zahnräder 26 auf der einen Seite mit dem oberen Kettenabschnitt 53 und auf der anderen Seite mit dem unteren Kettenabschnitt 52. Dadurch wird erreicht, dass sich beim Betätigen der Schlaufe 54 oder des Antriebes 57 die beiden Gruppen von Gleitelementen gegeneinander bzw. voneinander bewegen.

    [0042] In Figur 11 sind drei einteilige Ausbildungen in Serie aneinandergehängt, wobei wiederum nur eine einzige Kugelkette zum Antrieb notwendig ist. Die Figur 12 zeigt eine zweiteilige Ausbildung ähnlich derjenigen gemäss Fig. 10, wobei aber die beiden Teile asymmetrisch sind, z.B. um verschieden breite Fenster abzudecken.

    [0043] Die Figur 13 zeigt eine Vorhangschiene mit einem gebogenen Schienenabschnitt 58. Der Antrieb 57 oder die Schlaufe 54 kann wieder am einen oder am anderen Ende der Schiene angebracht sein. Die Vorhangschiene könnte auch aus mehreren, beliebig gebogenen Schienenabschnitten zusammengesetzt sein, wobei einzig durch den minimalen Krümmungsradius gewisse Grenzen gesetzt sind.


    Ansprüche

    1. Streifenvorhang mit in einer Vorhangschiene geführten und durch Abstandsbegrenzungsorgane miteinander verbundenen Gleitelementen, die die frei hängenden Vorhangstreifen an vertikalen, über je eine Antriebsvorrichtung anschlagbegrenzt verdrehbaren Schwenkachsen tragen, wobei jede Antriebsvorrichtung ein Zahnrad aufweist, das über eine Rutschkupplung mit der jeweiligen Schwenkachse verbunden ist, und wobei das Zahnrad mit einem in der Vorhangschiene verschiebbar geführten Antriebsorgan kämmt, dadurch gekennzeichnet, dass das mit dem Zahnrad (26) kämmende Antriertsorgan eine Kugelkette (39) oder ein Band (68) ist, dass das Zahnrad (26) über einen Schneckentrieb (22, 24, 59,61, 66) im der Schwenkachse (3) verbunden ist, und dass die Rutschkupplung zwischen dem Zahnrad (26) und dem Schneckentrieb (22, 24, 59) angeordnet ist.
     
    2. Vorhang nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnecke (24) des Schneckentriebes frei drehbar auf der horizontalen Zahnradwelle (25) gelagert ist und in ein an der Schwenkachse (25) angeordnetes Schneckenrad (22, 59) eingreift, und dass die Rutschkupplung eine zwischen dem Zahnrad (26) und der Schnecke (25) eingespannte, auf der Welle (25) sitzende Feder (27) ist.
     
    3. Vorhang nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschläge der Schwenkachse (3) durch die Endpositionen (63, 64) des Schneckentriebes (22, 24, 59, 61, 66) bestimmt sind.
     
    4. Vorhang nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kugelkette (39) oder das Band (68) zu einem endlosen Zug zusammengeschlossen ist, wobei deren vor- und rücklaufende Abschnitte (52, 53) je in einer oberen bzw. unteren Führung (14, 15; 14', 15') in der Vorhangschiene untergebracht sind, und dass die Gleitelemente (2) so in der Vorhangschiene eingeschoben sind, dass ihre Zahnräder (26) entweder mit dem unteren oder dem oberen Kettenabschnitt (52 bzw. 53) kämmen.
     
    5. Vorhang nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorhangschiene einander gegenüberliegende, innere Längsrippen (17, 19) aufweist, und dass jedes Gleitelement (2) mit zwei Paaren von übereinander angeordneten Führungsnuten (37, 38) versehen ist, wobei wahlweise die untere oder obere Führungsnut auf die Rippen (17, 18) geschoben ist.
     
    6. Vorhang nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gleitelement (2) seitlich eine gegen eine Innenwand der Vorhangschiene (1) gepresste Blattfeder (43) aufweist, die als Friktionsbremse wirkt.
     
    7. Vorhang nach den Ansprüchen 2 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Friktion der Rutschkupplung (27) kleiner ist als die Friktion der Blattfeder (43).
     
    8. Vorhang nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zahnradwelle (25) und die Schnecke (24) einklinkbar in einem Gehäuse (20) ihres Gleitelementes (2) eingerastet sind.
     
    9. Vorhang nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstandsbegrenzungsorgan ein längliches Plättchen (46) mit einer Verankerung (45) und einem Endanschlag (47) ist, wobei in jedem Gleitelement ein Plättchen (46) fest montiert ist und sein herausragender Teil bis zum Anschlag verschiebbar in einem Schlitz (44) eines benachbarten Gleitelementes (2) geführt ist.
     
    10. Vorhang nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Plättchen (46) mit mindestens einem nach innen vorstehenden, am benachbarten Plättchen anliegenden Noppen (70) versehen ist, das Ganze derart, dass beim Verschieben der Plättchen (46) eine Bremswirkung erzeugt wird.
     
    11. Vorhang nach den Ansprüchen 2 und 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Friktion der Rutschkupplung (27) kleiner ist als die Friktion der Noppen (70).
     
    12. Vorhang nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitelemente aus einem verstärkten Zügelement (2') und daran anschliessenden Folgeelementen (2) bestehen.
     
    13. Vorhang nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kugelkette (39) neben ihrer Funktion als Antriebsorgan auch eine griffige Betätigungsschlaufe (54) bildet.
     
    14. Vorhang nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kugeln (69) der Kugelkette (39) die Profilform einer Zahnradverzähnung aufweisen.
     
    15. Vorhang nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneckenrad nur im Arbeitsbereich (61) verzahnt ist, und dass die Enden (63, 64) des Schneckenganges (65) stufenartig abgesetzt sind und im Anschlag gegen den unverzahnten Bereich (62) des Schneckenrades zum Anliegen kommen.
     




    Zeichnung

























    Recherchenbericht