[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Streifenvorhang der im Patentanspruch 1 definierten
Gattung.
[0002] Aus der FR-PS 2.293.569 ist ein solcher Vorhang bekannt, bei welchem in der Vorhangschiene
eine Zahnstange längsverschiebbar geführt ist. Die mit den Schwenkachsen für die Vorhangstreifen
verbundenen Zahnräder greifen jeweils in die Zahnstange ein, so dass bei einer Verschiebung
derselben die frei hängenden Vorhangstreifen entsprechend verschwenkt werden können.
Zum Verschieben der Zahnstange ist ein Seilzug vorgesehen.
[0003] Um die Vorhangstreifen zueinander parallel ausrichten zu können, sind die Träger
der Vorhangstreifen drehbar in die hohle Schwenkachse eingesetzt, wobei diese Träger
aufgrund der vorhandenen Friktion durch die Schwenkachse mitgedreht werden. Durch
diese Lagerung der Vorhangstreifen wird eine Rutschkupplung gebildet, die nicht nur
ein Ausrichten der Vorhangstreifen erlaubt, sondern auch eine Beschädigung verhindert,
wenn beim Schliessen des Vorhangs durch ein Verschwenken der Vorhangstreifen in die
Vorhangebene die Vorhangstreifen aneinanderschlagen.
[0004] Nachteilig bei dieser bekannten Konstruktion ist vor allem, dass ein Auf- und Zuschieben
des Vorhanges nicht möglich ist.
[0005] In Weiterentwicklung des gattungsgemässen Streifenvorhanges ist aus der CH-PS 608.858
ein Vorhangsystem bekannt geworden, bei welchem neben der Schwenkbewegung der Vorhangstreifen
auch deren Verschiebung gewährleistet wird, wobei für beide Bewegungen nur ein einziges
Bedienungselement benötigt wird.
[0006] Anstelle der Zahnstange ist ein Antriebsband vorgesehen, das über die volle Vorhanglänge
bewegt werden kann. Damit nach der Verschwenkung der Vorhangstreifen die Verschiebewegung
automatisch eingeleitet wird, muss dafür gesorgt werden, dass sich die Zahnräder bei
bestimmten Reibungsverhältnissen nicht verdrehen können.
[0007] Die auf der Schwenkachse angeordneten Anschläge, die an die Vorhangschiene schlagen,
verhindern eine Verdrehung der Schwenkachsen in der Anschlagstellung, so dass die
mit den Schwenkachsen festgehaltenen Zahnräder vom Antriebsband, in das sie ständig
eingreifen, unter einer Verschiebung der Gleitelemente für die Vorhangstreifen mitgenommen
werden. Schlagen die Gleitelemente beim Aufziehen des Vorhanges aneinander, oder werden
die Gleitelemente beim Zuziehen des Vorhanges über das die Gleitelemente miteinander
verbindende Abstandsbegrenzungsorgan festgehalten, weil sie ihre Endstellung bereits
erreicht haben, so muss dann die Drehbarkeit der Zahnräder auf den Schwenkachsen gewährleistet
sein, um Beschädigungen zu vermeiden. Die Zahnräder sind folglich über eine Rutschkupplung
auf den Schwenkachsen gelagert, wobei die Rutschkupplung so eingestellt sein muss,
dass das durch den Verschiebewiderstand des Vorhanges bedingte Moment sicher übertragen
wird, um die Verschiebung des Vorhanges sicherzustellen.
[0008] Der Streifenvorhang gemäss der CH-PS 608.858 ist relativ kräftig ausgebildet und
eignet sich insbesondere für grosse Anlagen, die auch gebogene Vorhangschienen aufweisen
können. An die Genauigkeit des Antriebsbandes werden sehr hohe Anforderungen gestellt,
da schon eine geringe Flexibilität zu einer ungleichmässigen Verschwenkung der einzelnen
Vorhangstreifen führt. Auch hat es sich gezeigt, dass sich die Vorhangstreifen bei
starkem Luftzug oder bei unbeabsichtigter Berührung verstellen können, was ästhetisch
unbefriedigend ist.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es nun, einen Streifenvorhang zu schaffen, der konstruktiv
weniger aufwendig ist als der bekannte Streifenvorhang gemäss der Schweizer Patentschrift
und daher preisgünstiger hergestellt werden kann, ohne aber den Qualitätsstandard
zu reduzieren. Am Prinzip der Monobedienung für die Verschiebung und Verschwenkung
der Streifen soll festgehalten werden. Der Vorhang soll sich insbesondere für die
Massenfertigung eignen. Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäss durch die
in der Kennzeichnung des Patentanspruches 1 definierten Merkmale.
[0010] Die in der Herstellung billige Kugelkette bildet ein griffiges Betätigungsorgan,
das sowohl für die Verschiebung des Streifenpaketes wie auch zur Verschwenkung der
einzelnen Streifen dient. Das mit der Kugelkette kämmende Zahnrad ist nicht mehr direkt
mit der Schwenkachse verbunden, sondern über einen Schneckentrieb. Dadurch wird eine
Untersetzung erzielt, welche die negative Auswirkung einer allfälligen, geringen Dehnung
der Kordel der kugerl- kette ausgleicht. Eine unbeabsichtigte Verstellung der Streifen
bei Berührung wird durch den Schneckentrieb blokkiert.
[0011] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Er findung. ist die flexible Kugelkeite
zu einem endiese

zusammengeschlossen, wobei die Zahnräder entweder mit

vor oder dem rücklaufenden Abschnitt der in Eingrift stohen. So ist es möglich, die
Gleitelemente um Kurven zu führen und in jeder Lage zu verdrehen. Auch die Montage
des Streifenvorhanges an Dachschrägen ist ohne weiteres möglich.
[0012] Der Streifenvorhang ist konstruktiv einfach gestaltet und daher betriebssicher und
preisgünstig im Vergleich zur bekannten Lösung. Verbunden mit verschiedenen Montageerleichterungen
eignet sich der Streifenvorhang insbesondere für die Massenfertigung.
[0013] Nachfolgend werden anhand der Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht der durch die Abstandsbegrenzungsorgane miteinander
verbundenen Gleitelemente eines Streifenvorhanges, wobei zur besseren Veranschaulichung
die Vorhangschiene weggelassen ist,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines einzelnen Gleitelementes gemäss Figur 1
in grösserem Massstab,
Fig. 3 einen Querschnitt durch ein Vorhangprofil eines Streifenvorhanges,
Fig. 4 einen Querschnitt durch die Vorhangschiene gemäss Figur 3 mit darin gelagertem
Gleitelement gemäss Figur 2,
Figur 5 eine Ansicht des Gleitelementes gemäss Figur 2, wobei zur besseren Veranschaulichung
einzelne Linien des Gehäuses weggelassen sind,
Figur 6 das Gleitelement gemäss den Figuren 2 und 5 in auseinandergezogener Darstellung,
Fig. 7 + 8 eine weitere Ausführungsform eines Gleitelementes in Vollansicht (Figur
7) bzw. in Ansicht mit teilweise weggelassenen Linien (Figur 8),
Fig. 9 - 12 schematische Seitenansichten verschiedener Kombinationsmöglichkeiten von
Streifenvorhängen mit dem Monoantrieb,
Fig. 13 eine schematische Draufsicht auf einen Streifenvorhang mit Bogenführung,
Fig. 14 das Detail eines Schneckentriebes bei einem Gleitelement, welches durch ein
Band angetrieben wird,
Fig. 15 die Ansicht "A" auf den Schneckentrieb gemäss Figur 14,
Fig. 16 die Ansicht "B" auf den Schneckentrieb gemäss Figur 14,
Fig. 17 eine Vorhangprofilschiene für eine Bandführung,
Fig. 18 eine Ansicht auf die Distanzplättchen zwischen den einzelnen Gleitelementen,
Fig. 19 eine Draufsicht auf die Distanzplättchen gemäss Figur 18, und
Fig. 20 die Kugeln der Kugelkette.
[0014] Der Streifenvorhang weist eine an einer Decke oder Wand zu befestigende Vorhangschiene
1 auf, in welcher Gleitelemente 2 längsverschiebbar geführt sind. An der vertikalen
Schwenkachse 3 jedes Gleitelementes 2 ist ein Vorhangstreifen 4 in an sich bekannter
Weise wegnehmbar befestigt. Dazu ist das obere Ende des Vorhangstreifens 4 mit einem
Saum 5 versehen, in den eine längliche Versteifungsplatte 6 eingeschoben ist. Die
Platte 6 weist mittig einen erhöhten Halter 7 auf mit einer Ausnehmung 8 und mit zwei
Vorsprüngen 9, welche mit einer entsprechenden Nocke 10 bzw. einer nach unten vorstehenden
Rippe 11 an der Schwenkachse 3 zusammenwirken, um den Vorhangstreifen 4 mit dem Gleitelement
2 einschnappbar zu verbinden.
[0015] Damit die einzelnen Vorhangstreifen 4 in montiertem Zustand einwandfrei fallen, werden
in die unteren Säume 12 Beschwerungsplatten 13 eingeschoben. Die Vorhangstreifen müssen
unten nicht miteinander verbunden werden, wie dies beispielsweise bei anderen Vertikal-Lamellenanordnungen
notwendig ist. Dies ist dekorativ vorteilhafter und gewährleistet den freien Durchgang
auch bei geschlossenem Vorhang. Wird jedoch eine solche Verbindung gewünscht, so kann
sie problemlos hergestellt werden.
[0016] Da die Vorhangstreifen auf einfache Weise ein-und ausschnappbar sind, werden Reinigung
und Reparatur erleichtert, und auch wechselnden Raumgestaltungsbedürfnissen kann durch
Austausch der Streifen Rechnung getragen werden. Die Streifen können beispielsweise
ausKunststoff, aus Textilmaterialien oder auch aus Plexiglas hergestellt sein.
[0017] Gemäss den Figuren 3 und 4 weist die Vorhangschiene 1 ein im wesentlichen quadratisches
Hohlprofil aus Leichtmetall auf, in welchem zwei einander symmetrisch gegenüberliegende,
in einer Vertikalebene angeordnetete Führungskanäle 14, 15 vorhanden sind für eine
Kugelkette 39. Die Ränder der Führungskanäle 14, 15 umgreifen die Kugeln der Kugelkette
39 teilweise, so dass die letztere nicht aus den Kanälen herausfallen kann. Die Kugeln
69 sitzen satt auf der relativ dehnungsarmen Kordel. Zweckmässigerweise haben sie
die Profilform einer Zahnradverzähnung (Figur 20).
[0018] Unten ist die Vorhangschiene 1 mit einem längsverlaufenden Schlitz 16 versehen, durch
welchen die Schwenkachsen 3 der Gleitelemente 2 nach unten ragen. Ferner sind im Innern
der Vorhangschiene mehrere längsverlaufende Rippen 17, 18, 19 vorhanden zur Führung
der Gleitelemente 2.
[0019] Jedes Gleitelement 2 umfasst ein Gehäuse 20, in welchem ein Schwenkteil 21 gelagert
ist. In der hohlen Schwenkachse 3 des Schwenkteiles 21 ist die Vorhanghalterung 48
eingesteckt. Der Schwenkteil 21 trägt ferner oben ein Schneckenrad 22 mit senkrechten
Stiften 23, die mit einer Schnecke 24 kämmen. Diese sitzt frei drehbar auf einer waagerechten
!delle 25, auf welcher ein Zahnrad 26 befestigt ist. Die Vorhanghalterung 48 und der
Schwenkteil 21 könnten auch einstückig ausgebildet sein.
[0020] Zwischen dem Zahnrad 26 und der Schnecke 24 befindet sich eine unter Spannung stehende
Feder 27, welche das Drehmoment vom Zahnrad 26 auf die Schnecke 24 überträgt. Bei
Ueberschreiten eines bestimmten Drehmomentes, welches von der Federcharakteristik
abhängt, wirkt die Feder als Rutschkupplung, und das Zahnrad 26 kann bei blockierter
Schnecke 24 frei durchdrehen.
[0021] Die Endpositionen des Schneckentriebes 22, 24 sind durch zwei breitere Stifte 49
auf dem Schneckenrad gegeben. In der Endposition liegt das eine oder das andere Ende
des Schneckenganges an den breiteren Stiften 49 an. Ein Verklemmen in der Endposition
ist ausgeschlossen.
[0022] Das Wellenende 28 mit dem Zahnrad 26 liegt nach der Montage des Gleitelementes auf
der Rippe 19 der Vorhangschiene 1 auf. Die Schnecke 24 ist mit einer umlaufenden Rille
29 versehen, in welche die Ränder der Oeffnung 31 des Gehäuses 20 eindringen, um so
ein Lager für die Schnecke 24 zu bilden. Mittels der Federscheibe 32 ist die Schnecke
24 auf der Welle 25 fixiert. Das dem Zahnrad entferntere Ende 33 der Welle ist in
einer weiteren seitlichen Oeffnung 34 in der Gehäusewand 35 gehalten.
[0023] Die beiden Oeffnungen 31, 34 sind schlitzförmig ausgebildet und einseitig offen,
damit die Welle mit der
[0024] Schnecke in das Gehäuse hineingeschoben werden kann. Im Innern sind die Oeffnungen
31, 34 etwas erweitert zur Bildung der eigentlichen Lager. Die Montage erfolgt durch
Einschieben und "Einklinken" der Welle bzw. der Schnecke in die Lager. Sie ist problemlos
und zeitsparend.
[0025] Die seitlichen Gehäusewände 35, 36 sind je mit zwei parallelen, in Längsrichtung
der Vorhangschiene verlaufenden, übereinander angeordneten Nuten 37 bzw. 38 versehen,
in welche die beiden inneren Rippen 17, 18 der Vorhangschiene 1 einzudringen bestimmt
sind. Wie aus der Figur 4 hervorgeht, kann das Gleitelement 2 so in die Vorhangschiene
eingeschoben werden, dass die Rippen 17, 18 entweder in die untere Gehäusenute 37
oder in die obere Gehäusenute 38 eindringen, wobei im ersten Fall das Zahnrad 26 mit
dem unteren Abschnitt 52, im zweiten Fall mit dem oberen Abschnitt 53 der Kugelkette
39 kämmt.
[0026] Um eine sichere Führung in der Vorhangschiene 1 zu gewährleisten, sind seitlich am
Gehäuse 20 der Gleitelemente 2 zwei Verlängerungsarme
40 angeordnet, deren mit Gleitflächen 41 versehene Enden die Innenwand der Vorhangschiene
1 berühren und so das Gleitelement 2 stabilisieren. Auf der gegenüberliegenden Seite
trägt das Gehäuse 20 oben einen klotzförmigen Teil 42, in welchem eine Blattfeder
43 eingespannt ist, die federnd an der benachbarten Innenwand der Vorhangschiene anliegt.
[0027] Neben der stabilisierenden Funktion wirken die Feder 43 und die Gleitflächen 41 als
Bremse für das Gleitelement. Die Feder 43 bremst das Gleitelement 2 in der Vorhangschiene
1 nur soviel, dass auch in einer Zwischenstellung der Gleitelemente 2 die Schwenkbewegung
der Streifen 4 möglich ist. Die Feder 43 bremst etwas mehr als die Friktion des Zahnrades
26 zur Schnecke 24, die durch die Feder 27 erzeugt wird. Durch die beiden Federn 43,
27 ist das Problem der unterschiedlichen Friktionen auf einfache und praktische Weise
gelöst.
[0028] Der Klotz 42 weist ferner einen Schlitz 44 auf, in welchem das Ende 45 eines länglichen
Abstandsbegrenzungsplättchens 46 verankert ist, dessen anderes Ende einen Nocken 47
trägt. Bei der Montage der Gleitelemente 2 wird der freie Teil jedes Distanzplättchens
in den Schlitz 44 eines benachbarten Gleitelementes 2 gesteckt. In jedem Schlitz 44
befinden sich also zwei Plättchen 46, und zwar dasjenige, welches dem eigenen Gleitelement
2 zugeordnet ist und fest verankert ist, und dasjenige, welches zu einem benachbarten
Gleitelement 2 gehört und im Schlitz bis zum Anschlag verschiebbar ist.
[0029] Die in sich geschlossene Kugelkette 39 ist endlos geführt, wobei sich die beiden
Abschnitte
52,
53 immer in den gleichen Führungskanälen 14, 15 befinden. An einem Ende der Vorhangschiene
1 ist die Kugelkette um eine Umlenkrolle 55 gelegt, und am anderen Ende sind zwei
Umlenkflächen
56 vorgesehen zur Bildung der Betätigungsschlaufe 54. Die Umlenkstellen 55, 56 sind
in nicht näher dargestellter Weise in Gehäusen angeordnet, welche an den Enden der
Vorhangschiene 1 montiert sind. Statt-einer Schlaufe könnten auch zwei Umlenkrollen
vorgesehen sein, die durch eine Kurbel oder durch einen Motor antreibbar sind, wobei
der Antrieb am einen oder anderen Ende der Vorhangschiene erfolgen könnte. Für höhere
Belastungen könnte auch an beiden Enden je ein Motor angebracht sein.
[0030] Die Ausführungsform des Gleitelementes 2' gemäss den Figuren 7 und 8 weicht nicht
wesentlich von der ersten Ausführungsform ab. Der Hauptunterschied liegt im Schneckenrad
59, das als schräg verzahntes Zahnrad ausgebildet ist. Auch hier sind die Anschläge
durch die Endpositionen des Schneckentriebes bestimmt. Das Gleitelement 2' ist etwas
kräftiger ausgebildet als dasjenige gemäss den Figuren 2 und 4 und dient vornehmlich
als Zugelement, welches den anderen Gleitelementen 2 vorgeschaltet ist, wie in Figur
1 gezeigt ist.
[0031] Um eindeutige, nicht verklemmbare Endpositionen zu gewährleisten, kann der Schneckentrieb
der Gleitelemente allgemein so ausgebildet sein, wie in den Figuren 14 bis 16 dargestellt
ist. Der auf der Schwenkachse 3 sitzende Zahnbund 60 des Schneckenrades ist nur im
Arbeitsbereich 61 verzahnt, im übrigen Bereich 62 nicht verzahnt. Die Enden 63, 64
des Schneckenganges 65 der Schnecke 66 sind stufenartig abgesetzt. In den Endpositionen
des Schneckengetriebes liegen die Zahngangenden 63, 64 der Schnecke von oben oder
von unten an den unverzahnten Bereich 62 des Schneckenrades an.
[0032] Bei diesem Ausführungsbeispiel ist das Antriebsorgan ein mit Ausnehmungen 67 versehenes,
endloses Band 68, welches mit dem Zahnrad 26 kämmt. Das Vorhangprofil (Figur 17) ist
mit entsprechenden Führungsnuten 14', 15' für das Band 68 ausgerüstet.
[0033] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung können statt der am Vorhangprofil anliegenden
Bremsfedern 43 die Distanzplättchen selber mit Bremsmitteln versehen sein. Wie aus
den Figuren 18 und 19 hervorgeht, ist das Ende jedes Plättchens 46 mit einem nach
innen vorstehenden, am benachbarten Plättchen 46 anliegenden Noppen 68 ausgerüstet.
Beim Auseinanderziehen der Gleitelemente bewirkt die durch die Noppen und die elastische
Deformation der Plättchen erzeugte Reibung die gewünschte Bremsfunktion. Auch hier
muss die Friktion der Rutschkupplung 27 kleiner sein als die Friktion der Noppen 70,
um den einwandfreien Betrieb des Vorhanges zu gewährleisten.
[0034] Der beschriebene Streifenvorhang funktioniert wie folgt:
[0035] Bei geöffnetem Vorhang sind die Vorhangstreifen 4 zu einem schmalen Paket zur Seite
gezogen. Wird nun zum Schliessen des Vorhanges an der Bedienungsschlaufe 54 gezogen,
so bewegen sich die vor- und rücklaufenden Abschnitte 52, 53 der Kugelkette 39 in
entgegengesetzten Richtungen in ihren Führungskanälen 14, 15 in der Vorhangschiene
1. Der mit den Zahnrädern 26 im Eingriff stehende Abschnitt der Kette 39 verursacht
als erstes eine Verschwenkung aller Achsen 3 der Gleitelemente 2. Die Schwenkbewegung
wird durch die Endpositionen des Schneckentriebes begrenzt.
[0036] Beim Weiterziehen an der Schlaufe wird nun das Streifenpaket durch die Kugelkette
39 in Längsrichtung der Vorhangschiene verschoben. Nach Erreichen des durch das Plättchen
46 gegebenen Abstandes vom Schienenende bleibt das letzte Gleitelement stehen, dann
das zweitletzte, usw., bis der ganze Vorhang auseinandergezogen ist, und das erste
Gleitelement am anderen Ende ansteht. Sobald ein Gleitelement in seiner vorbestimmten
Lage stehen bleibt, dreht sich dessen mit der Kugelkette in Eingriff stehendes Zahnrad
26 infolge der Rutschkupplung frei durch.
[0037] Beim Einziehen des Vorhanges werden in analoger Weise zuerst alle Vorhangstreifen
4 verschwenkt und sodann die Gleitelemente zur Paketbildung nach der anderen Seite
verschoben. Es ist zu beachten, dass infolge der Federbremse 43 die Verschwenkung
der Elemente jederzeit in irgendeiner Ausziehlage des Vorhanges durch entsprechende
Betätigung der Schlaufe 54 erfolgen kann. Da jeder Streifen 4 in jeder Position angesteuert
werden kann, ist auch die Verschwenkung in einem Kurvenbogen möglich.
[0038] Die Anwendung des Streifenvorhanges ist ausserordentlich vielseitig und lässt sich
an alle Fenstergrössen und Räume anpassen, sowohl als Sonnenschutz oder zu rein dekorativen
Zwecken. Durch die Austauschbarkeit der Streifen können besondere gestalterische Wirkungen
rasch und ohne grossen Umstellungsaufwand erzielt werden.
[0039] Mit dem gleichen Monoantrieb ist es möglich, einteilige, mehrteilige und abgebogene
Vorhangsysteme aufzubauen, wie in den Figuren 9 bis 13 gezeigt ist.
[0040] In Figur 9 ist nochmals eine einteilige Ausführung dargestellt, wobei die Vorhangschiene
wiederum mit 1, die Vorhangstreifen mit 4 und der Antrieb mit 57 bezeichnet sind.
[0041] In der zweiteiligen Ausführungsform gemäss der Figur 10 kämmen die Zahnräder 26 auf
der einen Seite mit dem oberen Kettenabschnitt 53 und auf der anderen Seite mit dem
unteren Kettenabschnitt 52. Dadurch wird erreicht, dass sich beim Betätigen der Schlaufe
54 oder des Antriebes 57 die beiden Gruppen von Gleitelementen gegeneinander bzw.
voneinander bewegen.
[0042] In Figur 11 sind drei einteilige Ausbildungen in Serie aneinandergehängt, wobei wiederum
nur eine einzige Kugelkette zum Antrieb notwendig ist. Die Figur 12 zeigt eine zweiteilige
Ausbildung ähnlich derjenigen gemäss Fig. 10, wobei aber die beiden Teile asymmetrisch
sind, z.B. um verschieden breite Fenster abzudecken.
[0043] Die Figur 13 zeigt eine Vorhangschiene mit einem gebogenen Schienenabschnitt 58.
Der Antrieb 57 oder die Schlaufe 54 kann wieder am einen oder am anderen Ende der
Schiene angebracht sein. Die Vorhangschiene könnte auch aus mehreren, beliebig gebogenen
Schienenabschnitten zusammengesetzt sein, wobei einzig durch den minimalen Krümmungsradius
gewisse Grenzen gesetzt sind.
1. Streifenvorhang mit in einer Vorhangschiene geführten und durch Abstandsbegrenzungsorgane
miteinander verbundenen Gleitelementen, die die frei hängenden Vorhangstreifen an
vertikalen, über je eine Antriebsvorrichtung anschlagbegrenzt verdrehbaren Schwenkachsen
tragen, wobei jede Antriebsvorrichtung ein Zahnrad aufweist, das über eine Rutschkupplung
mit der jeweiligen Schwenkachse verbunden ist, und wobei das Zahnrad mit einem in
der Vorhangschiene verschiebbar geführten Antriebsorgan kämmt, dadurch gekennzeichnet,
dass das mit dem Zahnrad (26) kämmende Antriertsorgan eine Kugelkette (39) oder ein
Band (68) ist, dass das Zahnrad (26) über einen Schneckentrieb (22, 24, 59,61, 66)
im der Schwenkachse (3) verbunden ist, und dass die Rutschkupplung zwischen dem Zahnrad
(26) und dem Schneckentrieb (22, 24, 59) angeordnet ist.
2. Vorhang nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnecke (24) des Schneckentriebes
frei drehbar auf der horizontalen Zahnradwelle (25) gelagert ist und in ein an der
Schwenkachse (25) angeordnetes Schneckenrad (22, 59) eingreift, und dass die Rutschkupplung
eine zwischen dem Zahnrad (26) und der Schnecke (25) eingespannte, auf der Welle (25)
sitzende Feder (27) ist.
3. Vorhang nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschläge der Schwenkachse
(3) durch die Endpositionen (63, 64) des Schneckentriebes (22, 24, 59, 61, 66) bestimmt
sind.
4. Vorhang nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kugelkette (39) oder
das Band (68) zu einem endlosen Zug zusammengeschlossen ist, wobei deren vor- und
rücklaufende Abschnitte (52, 53) je in einer oberen bzw. unteren Führung (14, 15;
14', 15') in der Vorhangschiene untergebracht sind, und dass die Gleitelemente (2)
so in der Vorhangschiene eingeschoben sind, dass ihre Zahnräder (26) entweder mit
dem unteren oder dem oberen Kettenabschnitt (52 bzw. 53) kämmen.
5. Vorhang nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorhangschiene einander
gegenüberliegende, innere Längsrippen (17, 19) aufweist, und dass jedes Gleitelement
(2) mit zwei Paaren von übereinander angeordneten Führungsnuten (37, 38) versehen
ist, wobei wahlweise die untere oder obere Führungsnut auf die Rippen (17, 18) geschoben
ist.
6. Vorhang nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gleitelement (2) seitlich
eine gegen eine Innenwand der Vorhangschiene (1) gepresste Blattfeder (43) aufweist,
die als Friktionsbremse wirkt.
7. Vorhang nach den Ansprüchen 2 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Friktion
der Rutschkupplung (27) kleiner ist als die Friktion der Blattfeder (43).
8. Vorhang nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zahnradwelle (25) und
die Schnecke (24) einklinkbar in einem Gehäuse (20) ihres Gleitelementes (2) eingerastet
sind.
9. Vorhang nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstandsbegrenzungsorgan
ein längliches Plättchen (46) mit einer Verankerung (45) und einem Endanschlag (47)
ist, wobei in jedem Gleitelement ein Plättchen (46) fest montiert ist und sein herausragender
Teil bis zum Anschlag verschiebbar in einem Schlitz (44) eines benachbarten Gleitelementes
(2) geführt ist.
10. Vorhang nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Plättchen (46) mit
mindestens einem nach innen vorstehenden, am benachbarten Plättchen anliegenden Noppen
(70) versehen ist, das Ganze derart, dass beim Verschieben der Plättchen (46) eine Bremswirkung
erzeugt wird.
11. Vorhang nach den Ansprüchen 2 und 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Friktion
der Rutschkupplung (27) kleiner ist als die Friktion der Noppen (70).
12. Vorhang nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitelemente aus einem
verstärkten Zügelement (2') und daran anschliessenden Folgeelementen (2) bestehen.
13. Vorhang nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kugelkette (39) neben
ihrer Funktion als Antriebsorgan auch eine griffige Betätigungsschlaufe (54) bildet.
14. Vorhang nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kugeln (69) der Kugelkette
(39) die Profilform einer Zahnradverzähnung aufweisen.
15. Vorhang nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneckenrad nur im
Arbeitsbereich (61) verzahnt ist, und dass die Enden (63, 64) des Schneckenganges
(65) stufenartig abgesetzt sind und im Anschlag gegen den unverzahnten Bereich (62)
des Schneckenrades zum Anliegen kommen.