[0001] Die Erfindung betrifft ein Raumfachwerk, bestehend aus Rohrstäben, die Enden der
Rohrstäbe verbindenden hohlkugelförmigen Knotenstücken mit Bohrungen in den Knotenstücken
für Schraubverbindungen zwischen den Rohrstabenden und den Knotenstücken.
[0002] Raumfachwerke der vorstehend beschriebenen Art sind in verschiedenen Ausführungsformen
bekanntgeworden. Diese Raumfachwerke sind Gerüste, die beispielsweise auf Spielplätzen
für Kinder aufgebaut werden und als Klettergerüste dienen. Die Gerüste können auch
dem gleichen Zweck dienende Netze tragen.
[0003] Raumfachwerke ähnlicher Ausbildung können als Messestände, als Hallendächer, als
Trennwände, gegebenenfalls auch als Baugerüste oder für ähnliche Zwecke Verwendung
finden.
[0004] Ein wesentliches technisches Problem derartiger Raumfachwerke ist in der Anordnung
und Ausbildung der Verbindung der Rohrstabenden und der Knotenstücke zu sehen. Die
DE-AS 27 36 635 beschreibt eine derartige Schraubverbindung, wobei zwischen dem Rohrstabende
und dem Knotenstück eine Schraube benützt wird, die mit ihrem im Rohr liegenden Kopf
an einem Anschlußelement am Rohrende anliegt und mittels eines ring- oder scheibenförmigen
Teiles, das auf der Außenseite Schlüsselflächen aufweist, gedreht werden kann. Auf
diese Weise läßt sich die Verbindungsschraube in eine Gewindebohrung des Knotenstückes
eindrehen.
[0005] Bei Schraubverbindungen, bzw. Raumfachwerken der beschriebenen Art ist die Art der
Befestigung der Rohrstabenden am Knotenstück von außen sichtbar, was häufig unerwünscht
ist. Insbesondere sind auch die Befestigungsmittel, beispielsweise die Elemente mit
den Schlüsselflächen von außen zugänglich und gerade wegen der Schlüsselflächen sind
scharfe Kanten an den Anschlußstellen der Rohrstabenden am Knotenstück unvermeidbar.
Die Verwendung derartiger Raumfachwerke . als Klettergerüste für Spielplätze bringt
somit eine erhebliche Unfallgefahr mit sich. Zu beachten ist, daß insbesondere an
den Anschlußstellen mit einem Kontakt mit den Gerüstteilen gerechnet werden muß, beispielsweise
bei einem beabsichtigten oder unbeabsichtigten Abrutschen an den Rohrstäben.
[0006] Die besondere Bauweise der bekannten Schraubverbindungen, wobei bei der Montage die
Schraube das Rohrstabende über das Element mit den Schlüsselflächen auf das Knotenstück
preßt, führt dazu, daß beim Anschrauben das Rohr beim Schraubvorgang mit verdreht
wird. Gekrümmte oder geknickte Rohrstäbe, die manchmal zu verwenden sind, sind daher
nur schwer auszurichten. Auch benötigen die mit den Schlüsselflächen versehenen Schraubelemente
für die Monta ;e einen ausreichenden Abstand von Nachbarelementen, was oft schwierig
zu verwirklichen ist und wobei der knappe Abstand die Verletzungsgefahr steigert.
[0007] Es ist ein Ziel der Erfindung, ein Raumfachwerk der eingangs beschriebenen Art dahingehend
weiter zu verbessern, daß weitgehend glatte Außenflächen erhalten werden, durch die
die Unfallgefahr verringert und der äußere Eindruck und damit die Anwendbarkeit derartiger
Raumfachwerke verbessert wird.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, daß die Schraubverbindungen
in den Innenraum des Knotenstücks hineinragen und daß das Knotenstück verschließbare
Montageöffnungen besitzt, durch die die Schraubverbindungen im Innenraum zum Zwecke
der Montage zugänglich sind.
[0009] Die Knotenstücke der bekannten Raumfachwerke sind bisher teilweise ebenfalls hohl
ausgebildet worden. Die vorgesehene Höhlung diente aber mehr der Materialeinsparung
als konstruktiven Zwecken. Die Erfindung geht nun von der Überlegung aus, die wesentlichen
Befestigungsmittel der Schraubverbindungen im Inneren der Knotenstücke anzuordnen
und auch von innen her zu montieren. Überraschenderweise wurde gefunden, daß durch
diesen Vorschlag die konstruktive Ausbildung und auch die Montage extrem einfach wird.
Es können einfachste Schraubverbindungen angeordnet werden, so daß für die Schraubverbindungen
übliche genormte Teile benützt werden können, die lediglich sinngemäß mit den Rohrenden
zu verbinden sind. Die Schlüsselflächen auf der Außenseite der Rohrstabenden oder
an unmittelbar benachbarten Teilen sind nicht notwendig, so daß diese Teile sämtlich
glatt ausgebildet werden können. Hierdurch lassen sich dann auch leicht beispielsweise
Rohrstäbe mit Ummantelungen verwenden.
[0010] In weiterer Ausbildung der Erfindung wird ein linsenförmiger Verschlußstopfen für
die Montageöffnung vorgeschlagen, wobei der Verschlußstopfen beispielsweise aus elastisch
verformbarem Material bestehen kann.
[0011] Das Knotenstück kann auch mehrteilig ausgebildet sein, wobei insbesondere ein Aufbau
aus zwei Halbkugeln vorgeschlagen wird. Nach der Verbindung der einzelnen Knotenstücksteile
verbleibt lediglich noch beispielsweise die Abdeckung eines Schraubkopfes, falls eine
Schraubverbindung für die Knotenstückteile vorgesehen ist.
[0012] Bei der Erfindung wird nicht nur ein einfaches glattes Äußeres für die Knotenstücke
und die Rohrstäbe erhalten. Insbesondere erreicht die Erfindung auch eine gute Abstützung
der Rohrstabenden am Knotenstück, so daß nicht nur Zug- und Druckkräfte, sondern auch
Biegemomente übertragen werden können. Dabei ist es günstig, wenn das Knotenstück
auf der Außenseite ringförmige Ausnehmungen aufweist, in die die Rohrstabenden eingreifen.
[0013] In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 einen teilweisen Schnitt durch ein Knotenstück mit angeschlossenen Rohrstabenden
eines Raumfachwerks gemäß der Erfindung,
Fig. 2 einen Schnitt durch ein Knotenstück eines abgewandelten Ausführungsbeispiels
und
Fig. 3 einen Schnitt durch ein weiteres Knotenstück einer anderen Ausbildungsform
der Erfindung.
[0014] Das Knotenstück 3 des Ausführungsbeispiels der Erfindung besitzt im wesentlichen
die Form einer Hohlkugel. Die Erfindung ist aber nicht nur bei geometrisch exakten
Hohlkugeln anwendbar, sondern auch unter Verwendung solcher Knotenstücke, die von
der Kugelform abweichen und beispielsweise als Rotations-Ellipsoid ausgebildet sind.
Die Außenfläche des Knotenstückes kann sich auch aus einer Vielzahl ebener oder leicht
gekrümmter Teilflächen zusammensetzen, wenn dies für die besonderen Anwendungszwecke
der Erfindung aus anderen Überlegungen günstig erscheint.
[0015] Entsprechendes gilt für die Kontur des Innenraums 7.
[0016] Im allgemeinen ist jedoch eine Kugelform zu bevorzugen, da bei einem Raumfachwerk
nicht alle Knotenstücke eine gleichartige Ausbildung besitzen bzw. die Knotenstücke
mit verschiedenen Bohrungen 4 oder 5 für den Anschluß der Enden 2 der Rohrstäbe 1
zu versehen sind. Im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ist der Innenraum 7 des Knotenstückes
3 durch die Montageöffnung 8 zugänglich, die von dem linsenförmigen Verschlußstopfen
10 verschlossen ist. Dieser Verschlußstopfen besitzt, wie an sich bekannt, einen Schnappverschluß
durch entsprechende Ausbildung seines Innenflansches 14.
[0017] Für den Anschluß der Enden 2 der Rohrstäbe 1 sind im Knotenstück 3 einfache Bohrungen
4 vorgesehen bzw. auch Gewindebohrungen 5. Auf der Außenseite sind die Bohrungen 4
bzw. 5 von den Ausnehmungen 15 umgeben, in die die Enden 2 der Rohrstäbe 1 eingreifen.
[0018] Im allgemeinen werden die Schraubverbindungen 6 zur Befestigung der Rohre an den
Knotenstücken eines Raumfachwerkes eine gleichartige Ausbildung aufweisen. In der
Fig. 1 der Zeichnungen sind vier verschiedene Varianten solcher Schraubverbindungen
angedeutet. Bei der Variante 16 ist eine Schraube 20 mit einem Kopf 21, der dem Innendurchmesser
des Rohrstabes 1 angepaßt ist in das Ende 2 des Rohrstabes eingeschweißt. Der Schaft
22 dieser Schraube 20 wird durch die Mutter 23 gehalten. Eine Unterlegscheibe ist
mit 24 bezeichnet.
[0019] Bei der Variante 17 greift eine Schraube 27 in die Scheibe 25 ein, die in das Ende
des Rohrstabs 1 eingeschweißt ist.
[0020] Der Kopf 26 ist vom Innenraum 7 her zugänglich.
[0021] Bei der Variante 18 ist ein Zuganker 28 vorgesehen, der sich zwischen zwei Knotenstücken
erstreckt und jeweils am Ende ein Gewinde 29 für die Mutter 30 trägt. Der Zuganker
28 ist getrennt vom Rohr 1 und drückt dieses in die Ausnehmung 15.
[0022] Bei der Variante 19 ist in die Scheibe 25 eine Schraube 31 eingesetzt und durch den
Ring 32 gegen Herausfallen gesichert. Die Schraube 31 ist gegenüber der Scheibe 25
verdrehbar und kann beispielsweise mittels eines Spezialwerkzeuges vom Innenraum 7
her eingedreht werden, wofür zum Beispiel die Schraube 31 eine geeignete Innenausnehmung
aufweist.
[0023] Bei entsprechender Ausbildung des Kopfes 36 kann auch eine Montage vom anderen Ende
des Rohrstabes 2 her erfolgen, bevor dieses Ende mit einem Knotenstück verbunden ist,
daß dann beispielsweise eine Schraubverbindung gemäß der Variante 16 oder 17 besitzt.
[0024] Beim Ausführungsbeispiel nach der Fig. 2 sind in das Knotenstück 3 ringförmige Ausnehmungen
13 eingearbeitet, beispielsweise eingegossen oder eingedreht, die die nicht dargestellten
Enden der Rohre 1 aufnehmen. Die Darstellung der Fig. 2 macht deutlich, daß die Erfindung
ohne weiteres anwendbar ist, wenn die Rohrstäbe miteinander einen Winkel von 90
0 oder 45
0 einschließen, daß aber auch jede andere Ausrichtung der Rohrstäbe beherrschbar ist.
Je nach der Größe des Knotenstückes bzw. der Durchmesser der Hohlkugel und der Rohrstäbe
kann natürlich ein bestimmter spitzer Winkel nicht unterschritten werden.
[0025] Die Montageöffnung 8 ist jeweils unter Berücksichtigung der Anordnung der Bohrungen
4 bzw. 5 anzuordnen.
[0026] Bei der Variante nach der Fig. 3 besteht das Knotenstück 3 aus den beiden Teilen
11 und 12, die jeweils annähernd Halbkugelform aufweisen. Es ist bei der Erfindung
möglich, das Knotenstück genau in einer Mittelebene zu unterteilen. Die beiden Teile
11 und 12 können jedoch auch unterschiedliche Dimensionen besitzen. Die Verbindung
der beiden Halbkugeln 11 und 12 erfolgt mittels einer Schraube 33, deren versenkt
angeordneter Kopf 34 durch eine Abdeckung 35 aus elastischem Material verdeckt ist.
An der Trennebene der beiden Halbkugeln 11 und 12 ergibt sich die Montageöffnung 9.
[0027] Falls es sich als notwendig erweist, können die Bohrungen 4 bzw. 5 für die Schraubverbindungen
nicht nur in dem einen halbkugelförmigen Teil 11, sondern auch im anderen Teil 12
vorgesehen werden.
[0028] Die Knotenstücke 3 werden bei der Erfindung beispielsweise aus Aluminium oder einer
Aluminiumlegierung gegossen. Bei einem Durchmesser der Rohrstäbe von etwa 60 Millimetern
empfiehlt es sich, beim Knotenstück einen Außendurchmesser von etwa 250 Millimeter
vorzusehen.
1. Raumfachwerk, bestehend aus Rohrstäben (1), die Enden (2) der Rohrstäbe verbindenden
hohlkugelförmigen Knotenstücken (3) mit Bohrungen (4, 5) in den Knotenstücken für
Schraubverbindungen (6) zwischen den Rohrstabenden und den Knotenstücken, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schraubverbindungen in den Innenraum (7) des Knotenstückes
hineinragen und daß die Knotenstücke verschließbare Montageöffnungen (8, 9) besitzen,
durch die die Schraubverbindungen im Innenraum zum Zwecke der Montage zugänglich sind.
2. Raumfachwerk nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen linsenförmigen Verschlußstopfen
(10) für die Montageöffnung (8).
3. Raumfachwerk nach einem oder beiden der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Knotenstück (3) mehrteilig ausgebildet ist.
4. Raumfachwerk nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Knotenstück (3) im wesentlichen aus zwei Halbkugeln (11, 12) aufgebaut ist.
5. Raumfachwerk nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Knotenstück auf der Außenseite ringförmige Ausnehmungen (13) aufweist, in
die die Rohrstabenden (2) eingreifen.