[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine aus Metall geformte Zarge für Entwässerungsrinnen
mit zwei nach unten weisenden, parallel und im Abstand verlaufenden Schenkeln, die
zwischen sich einen Kanal bilden, in den das Material im oberen Bereich der Rinnenwand
eingeformt ist und die über einen Steg miteinander verbunden sind, dessen Oberseite
eine Auflagefläche für eine Rinnenabdeckung bildet, und mit einem sich vom Steg nach
oben erstreckenden Schenkel zur seitlichen Halterung der Rinnenabdeckung.
[0002] Es ist eine Entwässerungsrinne bekannt, bei der an den oberen Rändern Halteteile
angeordnet sind, die außer an der Oberseite auch an einer Seitenwandfläche des betreffenden
Randes anliegen (DE-PS 1 955 737). Derartige Halteteile dienen gleichzeitig dem Kantenschutz
der Entwässerungsrinne und als Auflager für die Abdeckung, beispielsweise einen Rinnenrost.
Bei der bekannten Entwässerungsrinne wird das Halteteil nachträglich befestigt, beispielsweise
durch Verschraubung mit der äußeren Seitenfläche der Wand des Rinnenkörpers. Entwässerungsrinne
einerseits und Halteteil andererseits werden bei der bekannten Konstruktion als Einzelteile
gefertigt, so daß eine zusätzliche Montage an der Baustelle notwendig ist.
[0003] Es ist ferner bekannt, Zargen für Entwässerungsrinnen mit Verankerungsprofilen zu
versehen, die in den Rinnenkörper eingeformt werden. In Verbindung mit Entwässerungsrinnen
aus Polyesterbeton ist die eingangs beschriebene Zargenkonstruktion bekanntgeworden.
Der zwischen den nach unten weisenden Schenkeln gebildete Kanal ist im Querschnitt
einem Schwalbenschwanzprofil ähnlich, so daß durch den in den Kanal eingegossenen
Polyesterbeton eine wirksame Verankerung der Zarge mit dem Rinnenschenkel gewährleistet
ist.
[0004] Insbesondere bei Straßen und Vegen,. die für Schwerlastverkehr ausgelegt sind, ist
eine besonders stabile Rinnenkonstruktion. bzw. Halterung der Abdeckungen, z.B. Rinnenrosten,
erforderlich. Besonders kritisch sind die auf die Rinnenabdeckung einwirkenden Kräfte,
die durch häufiges und schnelles Überfahren, teilweise auch mit großen Radlasten,
entstehen. Der dabei auftretende sehr komplexe Lastfall beinhaltet gleichzeitige Beanspruchung
aus wechselnden Zug- und Druckkräften, Biegekräften und Scherkräften. Durch eine Verzahnung
[0005] zwischen Zarge und Rinnenkörper wird zwar zwischen diesen beiden Teilen eine feste
Verbindung erhalten, andererseits wird der Querschnitt der Rinnenwand im kritischen
Bereich reduziert (Kerbwirkung).
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine aus Metall geformte Zarge für
Entwässerungsrinnen zu schaffen, die integriert mit der Entwässerungsrinne hergestellt
werden kann, jedoch die Aufnahme hoher wechselnder Zug- und Druckkräfte, Biegekräfte
und Scherkräfte gewährleistet.
[0007] Diese Aufgabe wird bei einer eingangs genannten Zarge erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß beide unteren Schenkel an der Unterseite mit mehreren Ausnehmungen versehen sind,
die zwischen sich Vorsprünge stehen lassen und die Ausnehmungen und Vorsprünge eines
unteren Schenkels zu denen des anderen unteren Schenkels jeweils zumindest teilweise
und zumindest annähernd auf Lücke angeordnet sind.
[0008] Bei der erfindungsgemäßen Rinne schließen die äußeren Seiten der unteren Schenkel
bündig mit den zugeordneten Seiten der Rinnenwände ab, und der zwischen den unteren
Schenkeln gebildete Kanal ist mit dem Material des Rinnenkörpers, zum Beispiel Polyesterbeton,
ausgefüllt. Insoweit geht die erfindungsgemäße Konstruktion jedoch nicht über den
Stand der Technik hinaus. Erfindungswesentlich ist, daß die Unterseite der unteren
Schenkel nicht gerade horizontal verläuft, sondern durch die eingeformten Ausnehmungen
auf-und absteigend, wobei jeweils eine Ausnehmung eines unteren Schenkels einem Vorsprung
des anderen unteren Schenkels gegenüberliegt. Die Übergänge zwischen Vorsprung und
Ausnehmung sind vorzugsweise stetig, beispielsweise in Wellenform, um scharfe Angriffspunkte
am Material des Rinnenkörpers zu vermeiden.
[0009] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung'der Rinnenzarge wird eine optimale Einleitung
der an der Zarge angreifenden horizontalen Kräfte in den Rinnenkorper gewährleistet,
weil der sich den Kräften widersetzende Querschnitt der Rinnenwand vergrößert ist
und keine glatte Bruchfläche entstehen kann, wie das bei der bekannten Verankerung
der Rinnenzargen der Fall ist.
[0010] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Länge der Ausnehmungen
annähernd dem Abstand der Vorsprüng ist. Auf diese Weise kann sichergestellt werden,
daß Vorsprünge und Ausnehmungen gegenüberliegender unterer Schenkel genau auf Lücke
angeordnet sind.
[0011] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Schenkel
im Bereich der Ausnehmungen und/oder der Vorsprünge Durchbrüche aufweisen. Das Rinnenmaterial,
zum Beispiel Polyesterbeton, kann beim Formen der Rinne in die Durchbrüche eintreten
und hier für eine besonders wirksame Verankerung der Zarge an der Rinnenwand sorgen.
[0012] Es versteht sich, daß die Durchbrechungen im Bereich der Vorsprünge größer sein können
als im Bereich der Ausnehmungen.
[0013] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die unteren Schenkel
an den Enden im unteren Bereich Ausklinkungen aufweisen.
[0014] Eine andere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß der Auflagesteg in einem Endbereich
einen Abschnitt größerer Dicke aufweist und in dem Abschnitt eine zur Innenseite der
Rinne offene Verriegelungsausnehmung geformt ist. Die Verriegelungsausnehmung dient
zur Aufnahme eines an der Abdeckung angebrachten schwenkbaren Riegels, der zum Beispiel
mittels einer Schraube zur Fixierung der Abdeckung in die Ausnehmung eingeschwenkt
werden kann.
[0015] Um die Kerbkräfte weiter herabzusetzen,sieht eine Ausgestaltung der Erfindung schließlich
vor, daß alle dem Rinnenmaterial zugekehrten Kanten abgerundet sind.
[0016] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher
erläutert.
[0017]
Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht einer Zarge nach der Erfindung.
Fig. 2 zeigt die Druntersicht unter die Zarge nach Fig. 1.
Fig. 3 zeigt die Draufsicht auf die Zarge nach Fig. 1.
Fig. 4 zeigt einen Schnitt durch die Zarge nach Fig. 1 entlang der Linie 4-4.
Fig. 5 zeigt einen Schnitt durch die Zarge nach Fig. 1 entlang der Linie 5-5.
Fig. 6 zeigt einen Schnitt durch die Zarge nach Fig. 1 entlang der Linie 6-6.
Fig. 7 zeigt einen Schnitt durch einen Rinnenkörper mit Zargen nach der Erfindung.
[0018] Bevor auf die in den Zeichnungen dargestellten Einzelheiten näher eingegangen wird,
sei vorangestellt, daß jedes der beschriebenen und gezeigten Merkmale für sich oder
in Verbindung mit Merkmalen der Ansprüche von erfindungswesentlicher Bedeutung ist.
[0019] Eine aus Metall, beispielsweise Stahlguß gefertigte Zarge 10, hat die halbe Länge
einer Entwässerungsrinne 11 (Fig. 7). Sie be sitzt zwei nach unten weisende Schenkel
12, 13, die parallel und im Abstand voneinander an einen Steg 14 angeformt sind. Der
Steg weist eine Auflagefläche 15 für einen nicht gezeigten Rinnenrost auf. In gleicher
Ebene wie der Schenkel 13 ist an der Oberseite des Steges 14 ein nach oben ragender
Schenkel 16 angeformt, der dem Rinnenrost seitlichen Halt gibt.
[0020] Wie man aus Fig. 1 und 2 erkennt, weisen die Seitenwände 12, 13 an den Enden und
im unteren Bereich Ansklinkungen 17 auf. Sie sorgen bei einem Zusammenpassen benachbarter
Entwässerungsrinnen mittels Nut-Federsystem für einen Freiraum. Bei einer Baulänge
einer Entwässerungsrinne von 1000 mm können vier Zargen gleichen Typs verwendet werden.
Damit wird die Bevorratung von Zargen vereinfacht (Einheitslänge). Im übrigen sind
die Seitenwände 12, 13 so geformt, daß in Längsrichtung gesehen Vorsprünge 18 und
Ausnehmungen 19 einander abwechseln, wobei der Übergang zwischen Vorsprung 18 und
Ausnehmung 19 über eine wellenförmige Linie 20 stattfindet. In Fig. 1 ist der Verlauf
der Unterseite des hinteren nach unten weisenden Schenkels 13 gestrichelt angedeutet,
soweit er durch den Schenkel 12 verdeckt ist. Im Bereich der Ausnehmungen 19 sind
Öffnungen oder Durchbrüche 21 eingeformt. Im Bereich der Vorsprünge 18 sind Öffhnungen
oder Durchbrüche 22 eingeformt, welche entsprechend der größeren Schenkelfläche eine
größere Durchtrittsfläche bilden.
[0021] Wie man aus Fig. 1 entnimmt, weist der Steg 14 an den Enden Einsenkungen 23 auf,
die in einem verstärkten Abschnitt des Steges 14 geformt sind und entsprechend geformte
Vorsgrünge des Rinnenrostes aufnehmen, um diesen gegen Längsverschiebung zu sichern.
Im Bereich der Einsenkung 23 am rechten Ende in Fig. 1 weist der Schenkel 12 eine
Durchbrechung 24 auf. Im linken Bereich ist der Steg 14 als Abschnitt größerer Dicke
gebildet. Auf der dem oberen. 0 Schenkel 16 abgekehrten Seite ist seitlich in diesen
Abschnitt eins längliche horizontale Ausnehmung 25 angeformt (siehe Figuren 1, 3 und
6). Mit einer Rinnenwand verbunden weist die Ausnehmung 25 zum Inneren der Rinne hin.
Sie dient zur Aufnahme eines schwenkbaren Riegels der nicht gezeigten Rinnenabdeckung.
Zur gegenüberliegenden Seite der Zarge 10 ist die Ausnehmung über eine Gewindebohrung
26 verbunden. Sie dient zur Aufnahme einer Gewindeschraube, mit der ein Betonanker
verbindbar ist. Auf diese Weise können Zarge und Rinnenkörper beim Einbau im Ortbeton
zusätzlich verankert werden.
[0022] Aus Fig. 7 ist zu ersehen, wie die Zarge 10 mit den Wänden 26a, 27 eines aus Polyesterbeton
bestehenden Rinnenkörpers 11 integriert ist. Man erkennt, daß die Außenseiten der
unteren Schenkel 12, 13 und des oberen Schenkels 16 bündig mit den zugekehrten Seiten
der Wände 26a, 27 abschließen, Man erkannt ferner, daß das Rinnenmaterial in den zwischen
den unteren Schenkeln 12, 13 gebildeten Kanal eingeformt ist und auch in die Durchbrüche
21, 22 eingetreten ist. Aus Fig. 7 wird anch die hinsichtlich der Kraftaufnahme besonders
vorteilhafte Verankerung der Zarge 10 deutlich.
[0023] Insbesondere aus den Figuren 4 bis 7 ist deutlich erkennbar, daß die Zarge 10 an
allen Kanten, die dem Rinnenmaterial zugekehrt sind, ausgeprägte Abrundungen aufweist.
1. Aus Metall geformte Zarge für Entwässerungsrinnen, mit zwei nach unten weisenden,
parallel und im Abstand verlaufenden Schenkeln, die zwischen sich einen Kanal bilden,
in den das Material im oberen Bereich der Rinnenwand eingeformt ist und die über einen
Steg miteinander verbunden sind, dessen Oberseite eine Auflagefläche für eine Rinnenabdeckung
bildet, und mit einem sich vom Steg nach oben erstreckenden Schenkel zur seitlichen
Halterung der Rinnenabdeckung, dadurch gekennzeichnet, daß beide unteren Schenkel
(12, 13) an der Unterseite mit mehreren Ausnehmungen (19) versehen sind, die zwischen
sich Vorsprünge (18) stehen lassen und die Ausnehmungen (19) und Vorsprünge (18) eines
unteren Schenkels (12) zu denen des anderen unteren Schenkels (13) jeweils zumindest
teilweise und zumindest annähernd auf Lücke angeordnet sind.
2. Zarge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Ausnehmungen (19)
annähernd dem Abstand der Vorsprünge (18) ist.
3. Zarge nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkel (12, 13)
im Bereich der Ausnehmungen (19) und/ oder der Vorsprünge Durchbrüche (21, 22) aufweisen.
4. Zarge nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbrechungen im Bereich
der Vorsprünge doppelt so groß sind wie Durchbrechungen im Bereich der Ausnehmungen.
5. Zarge nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die unteren
Schenkel (12, 13) an den Enden im unteren Bereich Ausklinkungen (17) aufweisen.
6. Zarge nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Auflagesteg
(14) in einem Endbereich einen Abschnitt größerer Dicke aufweist und in den Abschnitt
eine zur Innenseite der Rinne offene Verriegelungsausnehmung (25) geformt ist.
7. Zarge nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungsausnehmung
über eine Gewindebohrung (26) zur gegenüberliegenden Seite der Zarge geöffnet ist.
8. Zarge nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß alle dem Rinnenmaterial
zugekehrten Kanten abgerundet sind.