(19)
(11) EP 0 082 246 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.06.1983  Patentblatt  1983/26

(21) Anmeldenummer: 82105591.0

(22) Anmeldetag:  25.06.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3A62B 7/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
FR GB SE

(30) Priorität: 19.12.1981 DE 3150412

(71) Anmelder: Drägerwerk Aktiengesellschaft
D-23542 Lübeck (DE)

(72) Erfinder:
  • Pasternack, Adalbert, Dr. Dipl.-Ing.
    D-2407 Bad Schwartau (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Notatemschutzgerät


    (57) Das Notatemschutzgerät ist eine bekannte CO2-bindende und 02-erzeugende Patrone, an die über einen Faltenschlauch ein Mundstück angeschlossen ist. Die entgegengesetzte Patronenseite ist durch einen Wärmespeicher abgeschlossen. Der Einsatz des Notatemschutzgerätes erfolgt in klimatisch ungünstigen Umgebungen, wie sie in Tauchkammern und U-Booten in Notsituationen bei Ausfall der Oz-Versorgung und auch zusätzlich durch Unterkühlung über die Atmung auftreten können. Das Notatemschutzgerät versorgt den Träger mit atembarer Einatemluft und verhindert Wärmeverluste über die Atmung. Die 02-Erzeugung ist bekannt. Der Wärmespeicher, ein am Mantel der Patrone befestigter hochporöser AI-Zylinder, nimmt während der Ausatemphase die bei der COz-Bindung und O2-Erzeugung freigewordene Wärmemenge auf und gibt diese dann während der Einatemphase wieder an die Einatemluft ab. Die erwärmte Einatemluft verhindert auch unter klimatisch schwierigen Bedingungen ein Auskühlen der Atemorgane des Geräteträgers. Die Einatemluft enthält den für die Atmung notwendigen, vorher mit dem Ausatemstrom an die Umgebung abgegebenen Sauerstoff.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Notatemschutzgerät, entsprechend dem Gattungsbegriff des Patentanspruchs 1.

    [0002] In klimatisch ungünstigen Umgebungen, wie z.B. in Tauchkammern und U-Booten kann es in Notsituationen bei Störungen der Versorgungsanlagen sowohl zum Ausfall der 02-Versorgung als auch zusätzlich zur Unterkühlung über die Atmung kommen. Diese schwierige Situation sollte möglichst einfach und sicher umgangen werden.

    [0003] Mit einer bekannten Atmungseinrichtung gilt es, den Wärmeverlust, wie er über die Atmung, verursacht zum größten Teil durch die Verdampfung von Wasser in der Lunge und den Luftkanälen, entsteht, zu verhindern. Vor allem kann dies bei einer Atmung in größeren Höhen, in denen die Atemzüge zwangsläufig schneller aufeinander folgen, sehr schnell lebenswichtig sein.

    [0004] Die Atmungsvorrichtung besteht aus einer Packung von Metallsieben, die in einem Gehäuse aus schlecht wärmeleitendem Material an einer Atemmaske angeordnet sind. Die Atmung erfolgt im Pendelbetrieb. Die mit der Ausatemluft transportierte Körperwärme wird in den Metallsieben gespeichert und dann anschließend mit der Einatemluft an den Maskenträger zurückgegeben. Die Anwendbarkeit dieser Atmungseinrichtung ist nur in Umgebungen möglich, die unabhängig von Temperaturbedingungen sonst atembare Luft enthält. Der Ausgleich eines Sauerstoffmangels ist nicht möglich. (GB-PS 416 409)

    [0005] Aufgabe der Erfindung ist ein einfaches Notatemschutzgerät, das den Träger bei Ausfall der Anlagen sowohl mit atembarer Einatemluft versorgt als auch Wärmeverluste über die Atmung verhindert.

    [0006] Die Lösung der Aufgabe erfolgt gemäß dem Kennzeichen des Anspruchs 1. Weitere Merkmale im Rahmen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

    [0007] Die wesentlichen Vorteile des Notatemschutzgerätes zeigen sich in der doppelten Wirkung, nämlich der 02-Versorgung für den Geräteträger und der Ausnutzung der Reaktionswärme aus der Patrone zur Verhinderung der Auskühlung der Atemorgane des Geräteträgers. Dies erfolgt gerätemäßig in sicherer und für den Benutzer in einfachster Art und Weise. Die notwendige Sauerstoffmenge wird mit der Ausatmung in die nähere Umgebung abgegeben und von dort mit dem nächsten Atemzug wieder eingeatmet. Die im Wärmespeicher aus der Ausatemluft gespeicherte Wärmemenge wird mit dem nächsten Einatemzug wieder entnommen und dem Geräteträger wieder zugeführt. Der Aufbau des Gerätes ist denkbar einfach, da ein Atembeutel nicht erforderlich ist. Die zusätzliche äußere Wärmeisolierung um den Patronenmantel herum in Höhe des Wärmespeichers unterstützt auf einfache Art und Weise die wärmespeichernde Wirkung.

    [0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden beschrieben.

    [0009] Das Atemschutzgerät enthält eine C02-bindende und dabei 02-erzeugende Patrone 1 mit bekanntem inneren Aufbau, an die über einen Faltenschlauch 2 ein Mundstück 3 mit einer Nasenklemme 4 angeschlossen sind. Die Patrone 1 besitzt an ihrem Boden 5, gehalten durch den Patronenmantel 6, einen Wärmespeicher 7. Das Material des Wärmespeichers 7 ist ein hochporöser Al-Zylinder.

    [0010] Das Notatemschutzgerät ist am Mundstück 3 durch einen Stopfen 8 und am Ende des Patronenmantels 6 durch einen abreißbaren Deckel 9 in der Ruhezeit vor dem Eindringen von Feuchtigkeit geschützt.

    [0011] Beim Eintritt der Notsituation wird das Gerät durch Entfernen des Stopfens 8 und des Deckels 9 geöffnet und ist damit dann beatembar. Die Beatmung erfolgt nach dem Pendelprinzip. Während der Ausatmung wird in der Patrone 1 das C02 aus der Ausatemluft gebunden und 02 und gleichzeitig Wärme erzeugt. Die erzeugte Wärme wird beim Hindurchströmen während der Ausatemphase im Wärmespeicher 7 gespeichert, um dann in der Einatemphase unter Erwärmung der Einatemluft in diese hinüber zu fließen.

    [0012] Damit ist der Benutzer des Notatemschutzgerätes mit 02 versorgt und gleichzeitig vor zu starker Auskühlung geschützt, da er die vorherige Reaktionswärme mit dem Einatemstrom aufnimmt.

    [0013] Eine äußere Mantelisolierung 10 in Höhe des Wärmespeichers 7 um den Patronenmantel 6 herum unterstützt denselben in seiner wärmespeichernden Wirkung.


    Ansprüche

    1. Notatemschutzgerät nach dem Pendelprinzip beatmet, bestehend aus einer CO2-bindenden und dabei 02-erzeugenden Patrone mit einem über einen Faltenschlauch angeschlossenen Mundstück, gekennzeichnet durch einen am Boden (5) der Patrone (1) vom Patronenmantel (6) gehaltenen Wärmespeicher (7).
     
    2. Notatemschutzgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmespeicher (7) ein hochporöser Al-Zylinder ist.
     
    3. Notatemschutzgerät nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Patronenmantel (6) außen in Höhe des Wärmespeichers (7) eine Mantelisolierung (10) besitzt.
     




    Zeichnung